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Netflix Werbe-Abo: Erste Gespräche mit Werbepartnern?

Netflix möchte seiner Ankündigung wohl Taten folgen lassen. So möchte der Branchenprimus im Bereich des Videostreaming ein Abomodell ins Leben rufen, das werbegestützt und in Folge dessen mit geringeren monatlichen Kosten verbunden sein soll. Nun ist bekannt geworden, dass Netflix unter anderem bereits mit dem Suchmaschinen- und Onlinewerbegiganten Google verhandelt. Kann das Unternehmen hinter erfolgreichen Produktionen wie Stranger Things, Haus des Geldes und Better Call Saul auf diesem Weg den Kopf aus der Schlinge ziehen?

Firmenrettung von Netflix mit neuem Abomodell?

Netflix befindet sich derzeit in einer echten Talfahrt, die sich das Unternehmen noch vor einigen Monaten wohl nicht hätte vorstellen können. Schließlich gehörte der Streamingdienst aufgrund des coronabedingten globalen Lockdowns zu den echten Gewinnern. Nun scheint von dem einstigen Überschwang nicht mehr allzu viel übrig zu sein. Schließlich folgte auf den Höhenflug ein wirklich harter Fall, der sich zuletzt in miserablen Quartalszahlen äußerte. Dementsprechend kündigte das Unternehmen Maßnahmen an, die ihm zu alter Stärke verhelfen sollten. Dazu gehörte auch ein neues Abomodell, das Neukunden mit einem niedrigen Monatsbeitrag locken soll. Um das Ganze für Netflix profitabel zu gestalten, soll dieses Modell auf Videowerbung basieren.

Erste Kundengespräche mit Werbepartnern

Nun setzt das Unternehmen offensichtlich sein Vorhaben in die Tat um und begibt sich in den Reihen namhafter Werbefirmen auf Kundenfang. Mit von der Partie ist kein geringerer als Google. Netflix zeigt sich allerdings auf Anfrage des Wall Street Journal noch sehr bedeckt, was das neue Abomodel betrifft. Insbesondere zu ersten potentiellen Partnern wollte man sich nicht äußern.

Wir befinden uns noch in einem frühen Stadium der Entscheidung, wie wir eine preisgünstigere, werbefinanzierte Option einführen können, und es wurden noch keine Entscheidungen getroffen.Sprecher von Netflix

Ganz so geheim sollen die Partnerschaften aber wohl nicht mehr sein. Neben NBC Universal soll laut Informationen des Wall Street Journal auch Google mit von der Partie sein. Während sich NBC Universal mit seiner jahrelangen Werbeerfahrung bestens eignet, bringt Google beste technische Voraussetzungen mit. Schließlich gilt das zum Alphabet-Konzern gehörende Unternehmen mit YouTube als Experte für Onlinewerbung und eine entsprechende Integration in Videos.

Eine neue Form der Werbung?

Viele der klassischen Netflix-Kunden können sich wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen wie nervig Werbeeinblendungen sein können. Dies mag bei YouTube, wo regelmäßig eher kurze Inhalte im Vordergrund stehen, nicht ins Gewicht fallen. Was bei Unterhaltungsformaten und Serien in Ordnung sein mag, kann für die Wirkung eines Filmes aber echtes Gift darstellen. Denkt man nämlich an die guten alten Fernsehabende Freitag, Samstag und Sonntag zurück, kann man schnell verstehen, warum Werbeunterbrechungen einen Film zur echten Tortur machen können. Laufen sie doch etwa alle 20 Minuten für mindestens fünf Minuten. Auch Netflix ist sich der Problematik bewusst und möchte deshalb versuchen, die Werbung so erträglich wie möglich gestalten.

Wir wollen einen ziemlich einfachen Markteintritt – auf dem wir wiederum aufbauen und iterieren werden. Was wir zuerst tun, wird nicht repräsentativ dafür sein, was das Produkt letztendlich sein wird. Ich möchte, dass unser Produkt besser ist als Fernsehen.Ted Sarandos, Geschäftsführer bei Netflix

Steigt Netflix selber ins Werbegeschäft ein?

Der Streamingdienst scheint es mit seinen Ambitionen wirklich ernst zu meinen. So hat Ted Sarandos laut einem Artikel von LightReading im Rahmen einer Konferenz offenbart, dass notfalls auch Netflix selbst für die passende Werbetechnik sorgen werde. Ziel ist und bleibt es offenbar, ungestörtes Entertainment abzuliefern. Hier wird noch einmal deutlich, dass Netflix das werbefinanzierte Abomodell als letzten Strohhalm sieht, um aus der Talfahrt wieder aufsteigen zu können. Wenn man sich den Werdegang der letzten Monate einmal ansieht, kann man das verstehen. Die Inflation hat viele Menschen dazu getrieben, auf Luxusgüter zu verzichten.

Dazu gehören unter anderem Abonnements bei Streamingdiensten. Außerdem kam Netflix nicht umhin, seinen Service in Russland einzustellen. Dies war ein politisches Statement zum Ukrainekrieg, kostete das Unternehmen allerdings 600.000 Kunden. Mit dem werbefinanzierten Abo dürfte der Streaminganbieter nicht nur neue Kunden gewinnen. Obendrein könnte das neue günstigste Abo als Auffangnetz für all diejenigen dienen, die mit dem Gedanken spielen, den Dienst zu kündigen. Du möchtest auch dein Abo bei Netflix kündigen, weißt aber nicht wie das funktioniert? Wir haben für dich eine einfache Anleitung zusammengestellt. 

 

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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