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JBL Quantum Stream Wireless Test: Gutes kabelloses Mikrofon

Audio-Spezialist JBL hat vor Kurzem eine ganze Reihe von Mikrofonen gelauncht, darunter das überzeugende USB-Mic Quantum Stream Studio, das in unserem Test vor allem durch seine Vielseitigkeit punkten konnte. Mit dem JBL Quantum Stream Wireless gibt es nun eine kabellose Lösung, die sich vor allem an Mobile-Content-Creator richtet und es mit Razer Seiren BT, DJI Mic 2 und Co aufnehmen soll. Ob das klappt, klärt unser Test.

Technische Daten

Produkt: Quantum Stream Wireless
Anschluss: USB-Type-C
Mikrofon-Membran: Unbekannt
Frequenzgang: 20 Hz – 20.000 Hz
Abtastrate: 48 kHz / 16 Bit
Richtcharakteristik: Kardioid
Abmessungen  47 mm x 22 mm
Gewicht: 11 Gramm
Anschlüsse: USB-C
Besonderheiten: Keine
Preis: € 89,90 *

JBL Quantum Stream Wireless Test: Design und Verarbeitung

  • kompakte Abmessungen
  • leicht und mobil
  • gute Verarbeitung; aber anfällig für Fingerabdrücke

Das JBL Quantum Stream Wireless ähnelt im Aufbau vielen anderen kabellosen Mikrofonen für den Mobile-Einsatz. Mikrofon, Empfänger und Ladecase sind in einem glänzenden, für Fingerabdrücke recht anfälligen Schwarz gehalten.

Das Mikrofon selbst ist dabei angenehm kompakt. Es ist rund 47 mm lang, 22 mm breit und (mit Clip für die Bekleidung) etwa 18 mm tief. Mit einem Gewicht von 11 Gramm fällt es beim Tragen zudem kaum auf.

Der USB-C-Empfänger in T-Form weist an der Seite einen zusätzlichen USB-C-Eingang auf, um das Smartphone beispielsweise beim Streamen oder Aufzeichnen aufladen zu können. Sehr praktisch. Das Duo findet in einem ebenfalls recht handlichen Ladecase Platz, das per USB-C geladen wird und an der Vorderseite über eine dreistufige Lade-LED verfügt.

Doch zurück zum Mikrofon. Das bietet an der linken Seite einen Button, mit dem es schnell stummgeschaltet werden kann. Haltet ihr den Knopf gedrückt, lässt sich zudem die kabellose Kopplung erneut anstoßen.

An der Oberseite sitzt das eigentliche Mikrofon, das die Stimme aufzeichnet. Hier lässt sich zudem der im Lieferumfang enthaltene Windschutz einfach anstecken und wieder abnehmen. Mit dem Windschutz passt das Mikrofon allerdings nicht mehr in das Ladecase – eine Möglichkeit, den Puschel zu verstauen gibt es leider ebenfalls nicht. Also ist Vorsicht geboten.

Einrichtung, Software und Praxis

Die Einrichtung des JBL Quantum Stream Wireless gestaltet sich dabei denkbar simpel. Einfach den Wireless-Empfänger verbinden, Kopplung anstoßen und schon wird das Mikrofon zuverlässig erkannt.

Dabei ist es ganz euch überlassen, ob ihr das Mikrofon an einem Smartphone (oder Tablet) oder an PC und Notebook betreiben möchtet. Hauptsache ein freier USB-C-Anschluss ist vorhanden. Damit eignet sich das Mikrofon sowohl für Android-Geräte als auch für iPhone-Modelle ab Version 15 und neuer.

JBL Quantum Stream Wireless

Wer ein älteres iPhone mit Lightning-Anschluss sein Eigen nennt, findet aber alternativ auch eine Variante mit passendem Anschluss. Muss dann aber auf die Konnektivität am PC verzichten.

Da sich die Verbindungsmöglichkeit auf USB-C beschränkt und auch keine Nutzung ohne den entsprechenden Receiver möglich ist, sind Konnektivität und Verwendungsmöglichkeiten entsprechend stark eingeschränkt.

Mit einem 3,5-mm-Klinkenanschluss würden sich viele weitere Möglichkeiten ergeben. An meiner DSLM-Kamera von Fujifilm, die über USB-C verfügt, wurde das Mikrofon leider auch nicht erkannt. Ihr seid also wirklich auf Smartphone und Notebook/PC beschränkt.

Software- und App-Anbindung

Bei der Software kommt es natürlich ebenfalls darauf an, wo ihr das JBL Quantum Stream Wireless nutzt. Am PC und Notebook kommt dabei die QuantumEngine-Software zum Einsatz, die auch bei den dedizierten USB-Mikrofonen und Headsets des Herstellers Verwendung findet.

Am Mobile-Gerät hingegen benötigt ihr die JBL Headphones-App. Der Funktionsumfang beider Anwendungen ist dabei vollkommen identisch, die Smartphone-App bietet aber das übersichtlichere, bessere Layout.

JBL Quantum Stream Wireless

Ist aber auch egal, denn so wahnsinnig viel einzustellen gibt es hier ohnehin nicht. Neben einer Information über die Akkustände und einer Qualitätsanzeige der Verbindung habt ihr die Möglichkeit, die Mikrofonverstärkung (also den Gain) zwischen 0 und 100 Prozent zu regulieren.

Außerdem könnt ihr die Geräuschunterdrückung (ENC) in den Stufen Niedrig, Mittel oder Hoch anpassen und diese vollständig deaktivieren. Zudem lässt sich ein Mikrofon-Effekt einstellen. Hier stehen drei Presets zur Wahl: Natürlich, Leistungsstark und Hell.

Neben der Möglichkeit, Firmware-Updates durchzuführen könnt ihr ansonsten nur noch die LED-Helligkeit justieren und die automatische Abschaltung des Mikrofons anpassen. Damit wird klar: Das JBL Quantum Stream Wireless ist durch und durch sehr einsteigerfreundlich gestaltet. Selbst Laien dürften hier keine Probleme haben, sich in den Optionen zurecht zu finden.

Akkulaufzeit

  • sechs Stunden Akkulaufzeit
  • insgesamt 24 Stunden in Verbindung mit Ladecase
  • Schnellladefunktion.

Mit einer Akkulaufzeit von bis zu sechs Stunden für das reine Mikrofon, ist das Quantum Stream Wireless auch für längere Aufnahmen gewappnet. Das Ladecase bietet Energie für drei weitere vollständige Aufladungen, also zusätzliche 18 Stunden.

Insgesamt könnt ihr mit dem Verbund aus Mikoron und Ladecase also ganze 24 Stunden lang aufnehmen. Das reicht auch für ein längeres Vlogging-Wochenende. Es gibt zudem eine Schnellladefunktion, dank der 15 Minuten im Ladecase das Mikrofon für eine zusätzliche Stunde Aufnahme mit Energie versorgen.

Klangqualität des JBL Quantum Stream Wireless

  • 48 kHz bei 16 Bit
  • drei Audio-Presets
  • ENC mit starken Auswirkungen auf Klang
  • Aufnahmen vom PC etwas asynchron

Das JBL Quantum Stream Wireless zeichnet maximal in 48 kHz und mit einer Biettiefe von 16 Bit auf. Das ist natürlich für Studio-taugliche Aufnahmen absolut ausreichend. Dabei deckt es einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20.000 Hz ab und kommt auf eine Empfindlichkeit von -36 dBV/PA bei 1 kHz.

JBL Quantum Stream Wireless Test

Klanglich gibt das handliche Wireless-Mikrofon in der Standard-Einstellung eine gute Figur ab. Richtig an der Kleidung positioniert und mit der korrekten Gain-Einstellungen erlaubt es klare Aufnahmen. Wirklich viele Gain-Reserven bietet das Mic allerdings leider nicht: So musste ich den Regler schon auf 100 Prozent einstellen, um wirklich gute Ergebnisse zu erreichen.

Meine Stimme wird dabei angenehm dynamisch und kraftvoll aufgezeichnet. Das gilt bereits für das natürliche Audio-Preset. Die kraftvolle Einstellung sorgt für einen volleren, lebendigeren Klang, lediglich das helle Preset hat mir persönlich überhaupt nicht zugesagt, da es der Stimme hier an Volumen und Dynamik fehlt.

https://www.youtube.com/watch?v=UF1HkJ5u2U0

Als praktisch erweist sich, zumindest auf dem Papier, die Umgebungeräuschunterdrückung Environmental Noise Cancellin (kurz: ENC), der es tatsächlich sehr gut gelingt, nicht nur monotone Geräusche, sondern auch ein Tippen auf der Tastatur und ähnliches sehr gut auszublenden.

Allerdings hat das ENC enorme Auswirkungen auf die Stimmaufzeichnung. So solltet ihr vorsichtig Gebrauch davon machen und die Geräuschunterdrückung nur in wirklich lauten Umgebungen verwenden, sonst nimmt die Audioqualität doch rapide ab.

Zudem ist mir aufgefallen, dass bei der Aufnahme vom PC/Notebook Bild und Ton leicht asynchron sind, was vermutlich an der Latenz der Übertragung liegen dürfte. Bei der Aufnahme vom Smartphone sind jedoch beide Spuren absolut synchron. Auch hier ist das Smartphone also die bessere Wahl.

JBL Quantum Stream Wireless Test: Fazit

Mit dem JBL Quantum Stream Wireless legt der Hersteller ein durchaus überzeugendes kabelloses Mikrofon auf, was vor allem bei Aufnahmen von dem beziehungsweise mit dem Smartphone punkten kann.

Hinsichtlich des Funktionsumfangs richtet sich das Mikro zweifelsohne an Laien und lässt, im Vergleich zur deutlich teureren Konkurrenz, einige erweiterte Funktionen vermissen. DJI, Rode und Co bieten beispielsweise eine höhere Audioqualität, mehr Anschlüsse und eine größere kabellose Reichweite – kosten aber auch das drei- bis vierfache des JBL-Pendants.

Zudem fehlt dem JBL ein 3,5-mm-Klinkenanschluss und die Möglichkeit, das Mikrofon per USB-C mit dedizierten Kameras zu betreiben. Aufgrund der vorhandenen Latenz ist die Nutzung am PC ebenfalls zudem nicht wirklich zu empfehlen. Wer jedoch ein überzeugendes Mikrofon sucht, um seine Smartphone-Videos klanglich aufzuwerten, wird beim JBL Quantum Stream Wireless sehr gut bedient.

JBL Qunatum Stream Wireless Test: Silver Award

JBL Quantum Stream Wireless

Verarbeitung
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Einsteigerfreundliches Wireless-Mikrofon, das schnell und einfach einsatzbereit ist und auch klanglich, sowie hinsichtlich der Akkulaufzeit punkten kann. Der Funktionsumfang dürfte aber Profis nicht ausreichen.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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