Lesertests zur be quiet! Silent Loop 2 Flüssigkeitskühlung

Simon

Administrator
Teammitglied
In diesem Thread werden die Teilnehmer des Lesertests in Kürze ihre Lesertests veröffentlichen und sicherlich gerne Rückfragen beantworten.
 
Produkttest: be quiet! Silent Loop 2 360mm

  • Technische Daten
  • Design
  • Zubehör
  • Verarbeitung
  • Montage
  • Leistung / Testergebnisse
  • Fazit

Technische Daten:

Abmessung Radiator, inkl. Lüfter (H x B x T): 394 x 120 x 52

Gesamtgewicht: 1,33 Kg

Sockelkompatibilität:
  • Intel: 1150 / 1151 / 1155 / 1200 / 2011 (-3) Square ILM / 2066
  • AMD: AM4 / AM3(+) / sTRX4 / TR4(optional, mounting-kit (BZ008))
Lautstärke (dB(A)) @ 25% / 50% / 100%: 17,7 / 23,9 / 39,8

Lüfter-Model, Anzahl: 3x Silent Wings 3 120mm PMW highspeed

Pumpe regulierbar: 9V – 12V

RGB Anschluss: 3-pin 5V Adressable

Schlauchlänge: 400mm

Nachfüll-Port: Am Radiator vorhanden


Design:

Die Silent Loop 2 wird in der be quiet! typischen schwarzen Box geliefert. Im Box-Inneren ist alles ordentlich in Tüten und Schutzfolie in unterschiedliche Fächer verpackt. Das Benutzerhandbuch liegt bei und ist in mehrere Sprachen unterteilt.

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Zubehör:
  • Radiator mit Pumpe
  • 3x Silent Wings 3 120mm
  • Wärmeleitpaste
  • Montageset Intel / AMD
  • Y-Kabel für Lüfter
  • ARGB-Controller
  • SATA Kabel für ARBG-Controller
  • Flasche mit Kühlflüssigkeit 100ml
  • Benutzerhandbuch (mehrsprachig)

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Verarbeitung:

Der Radiator ist aus Aluminium gefertigt und in schwarz matt lackiert. Das Pumpengehäuse ist am Radiator mit zwei 400mm langen, stoffummantelten Schläuchen befestigt. Das Pumpengehäuse hat eine gebürstete Aluminiumabdeckung und die Kühlerbasis ist aus Kupfer gefertigt und mit Nickel überzogen. Auch die Y-Kabel für die Lüfter sind mit Stoff ummantelt. Montageset für die Sockel, sowie Schrauben sind in schwarz matt lackiert. Die Lüfter, sowie der ARGB-Controller bestehen aus Kunststoff. Die Verarbeitung aller Teile ist sehr hochwertig.


Montage:

Anhand von Bildern und Beschriftungen im Benutzerhandbuch, wird man Schritt für Schritt durch den Zusammenbau der Silent Loop 2 geführt. Die drei Lüfter werden mit den dazugehörigen Schrauben am Radiator befestigt. Der Schraubenkanal der Lüfter ist an den Rändern mit Gummi überzogen, so das die Lüfter nicht direkt mit dem Kunststoff auf dem Radiator aufliegen. Dies schütz zum einen den Radiator vor Verkratzungen und dient auch zur Geräuschminderung im Betrieb. Der Zusammenbau geht einfach und schnell von statten.

Bau1.jpg

Man hat die Möglichkeit die RGBs der Silent Loop 2 über das Mainboard zu steuern. Hierfür benötigt man einen 5V 3pin RGB-Anschluss am Mainboard. Oder man steuert die Beleuchtung über den mitgelieferten ARGB-Controller. Ich habe mich für den ARGB-Controller entschieden, da ich diesen in meinen Test mit integrieren möchte. Der Anschluss ist einfach gelöst. Man verbindet das RGB-Kabel der Pumpe mit dem ARGB-Controller und verbindet diesen dann mit dem dazugehörigen SATA-Kabel. Am ARGB-Controller hat man drei Tasten für die verschieden Modi der Beleuchtung.

Controller 001 HD.jpg
Controller 002 HD.jpg

Der Einbau der Silent Loop 2 in das PC-Gehäuse ist einfach gelöst. Ich habe einen AMD Ryzen 7 5800X auf dem AM4 Sockel verbaut. Hierzu werden zwei Halterungen zu Beginn mit der Backplate am Gehäuse, auf dem Mainboard verschraubt. Auf diese Halterungen wird dann die Pumpeneinheit der Silent Loop 2 mit zwei Schrauben befestigt.

Halterungen1.jpg

Den Radiator habe ich in den Deckel meines be quiet! Dark Base 700 verbaut. Hier ist der Einbau auch sehr einfach von be quiet! gelöst. Der Radiator wird hierbei auf einer Schiene befestigt, die man dann einfach oben in das Gehäuse schiebt und mit zwei Schrauben befestigt.

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Nun die Wärmeleitpaste auf den Prozessor auftragen, die Folie an der Kühlerbasis entfernen und die Pumpeneinheit an den zwei Halterungen auf dem Mainboard befestigen.

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Pumpe1.jpg

Das Stromkabel für die Lüfter am CPU-Fan, und für die Pumpe an einem 12V oder AiO Anschluss auf dem Mainboard verbinden. Danach noch die Folie auf dem Pumpengehäuse entfernen und der Einbau ist fertig.

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Nachdem der PC wieder angeschlossen ist, kann man jetzt über den ARGB-Controller die gewünschte Beleuchtung der Silent Loop 2 einstellen. Hier hat man mehrere Farben und Modis zur Auswahl. Ich habe mich, passend zu meinen anderen Beleuchtungen für Pink entschieden. Das weiß leuchtende be quiet! Logo kann man seitlich an der Pumpe, durch eine mitgelieferte Klammer, ähnlich wie beim Handy zum Wechseln der Sim-Karte, in einem kleinen Loch an- und ausschalten.

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Leistung:

Vorab mein System, mit der die be quiet! Silent Loop 2 360mm getestet wurde:

Prozessor: AMD Ryzen 7 5800X 8x 3.80GHz

Mainboard: ASUS Prime X470 Pro

Arbeitsspeicher: 64GB G.Skill RipJaws V 3200 DIMM CL16

Grafikkarte: Palit NVIDIA GeForce RTX 2080Ti Dual Fan

Festplatten: 1000GB Samsung 970 Evo Plus M.2 2280 PCIe 3.0 x4 NVMe / 500GB Samsung 970 Evo M.2 2280 NVMe PCIe 3.0 x4 32Gb/s

Monitore: Samsung Odyssey G9 / acer Predator XB281HK


Zum Testen der Silent Loop 2 habe ich verschieden Benchmark-Programme laufen lassen. Cinebench R20, Cinebench R23 und 3DMark. Diese haben gezielt die Single- und Multicore Leistung des AMD Ryzen 7 5800X getestet. Was zur Folge hat, dass der Prozessor an seine Grenzen geht und somit richtig auf Temperaturen kommt. Zudem habe ich im Nachhinein noch einige Prozessor lastige Spiele getestet, um auch hier zu sehen, wie gut die Silent Loop 2 den Prozessor kühlt. Alle Spiele wurden mehrere Stunden in 5K und meist in ultra Einstellungen gespielt. Da der AMD Ryzen 7 5800X zurzeit einer der heißesten Prozessoren auf dem Markt ist, braucht er auch eine leistungsstarke Kühlung. Zum Auslesen der Temperatur benutze ich Core Temp 1.17. Hier wird die jeweilige Kern-Last aller 8 Kerne und die Temperatur ausgelesen.

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Testergebnisse:


Idle:


38°C - 47°C


Cinebench R20:

Single-Core: 70°C - 73°C

Multi-Core: 87°C - 90°C


Cinebench R23:

Single-Core: 70°C - 74°C

Multi-Core: 89°C - 90°C


3D Mark:

Time Spy: 64°C - 74°C / CPU Test - 87°C - 89°C

CPU Profil: 80°C - 89°C

Fire Strike: 61°C - 72°C

Port Royal: 57°C - 60°C


Spiele:

Star Citizen: 79°C - 87°C

Cyber Punk: 79°C - 86°C

Star Wars Squadrons: 78°C - 87°C

Chernobylite: 72°C - 82°C

Red Dead Redemption: 79°C - 86°C


Die Geräuschentwicklung der Lüfter ist im Idle nicht zu hören. Je nachdem wie man die Pumpe über das BIOS reguliert hat, ist sie bei voller Auslastung leicht zu hören. Die Geräuschentwicklung hierbei ist aber wirklich minimal. Stellt man die Leistung ein wenig runter, hört man sie gar nicht mehr. Wenn der Prozessor unter Last arbeitet, werden die Lüfter natürlich lauter. Das ist aber sowohl bei anderen AiO Wasserkühlungen als auch bei einfacher Luftkühlung der Fall. Aber selbst bei voller Auslastung und 90°C Prozessor-Temperatur, ist die Lautstärke immer noch annehmbar.


Fazit:

Die be quiet! Silent Loop 2 ist optisch eine sehr schöne AiO Wasserkühlung. Das Design ist minimalistisch und auch die RGB-Beleuchtung ist im Vergleich zu anderen Herstellern dezent gehalten. Bei der Verarbeitung wurden nur hochwertige Materialien verbaut und das sieht man auch. Eingebaut sieht die Silent Loop 2 in jedem Gehäuse sehr edel aus. Meine Empfehlung ist hier ein passendes Gehäuse von be quiet!, da sie dort wirklich richtig zur Geltung kommt. Die Kühlleistung hier beim AMD Ryzen 7 5800X ist wirklich gut. Dieser Prozessor ist für Temperaturen jenseits der 90°C ausgelegt und diese Temperatur wurde bei keinem der Benchmark-Tests überschritten. Im Gaming-Bereich war die Temperatur immer ein paar Grad darunter, obwohl ich hier wirklich meist in höchsten Einstellungen, in einer Auflösung von 5120x1440p gespielt habe. Im Vergleich zu meinem Vorgänger, einer AiO Wasserkühlung von alphacool, war sie sogar in manchem Test ein paar Grad kühler. Im Vergleich zur Silent Loop 1, die ich damals auch verbaut hatte, kann ich erst über einen längeren Zeitraum etwas sagen. Die Silent Loop 1 wurde bei mir, wie bei vielen anderen Benutzern, nach einigen Monaten im Betrieb sehr laut. Aus diesem Grund hatte be quiet! sie damals vom Markt genommen und angefangen 2018 die Silent Loop 2 zu entwickeln, mit dem Ziel, dass dieser Fehler nicht noch einmal auftreten darf. be quiet! steht, wie der Name schon sagt, für leise Komponenten, die durchdacht und mit hochwertigen Komponenten gefertigt sind. Und das ist ihnen mit der Silent Loop 2 gelungen. Hält sie das, was sie verspricht, kann ich diese AiO Wasserkühlung jedem empfehlen, der seinen Prozessor schön kühl halten will. Und wenn er nicht wie ich die neue AMD Zen 3 Prozessoren-Technologie verbaut hat, werden die Temperaturen noch um einiges kühler sein.


Ich danke Basic Tutorials und be quiet! als Produkttester agieren zu dürfen und nach langer Zeit in meinem be quiet! Dark Base 700 wieder eine wunderschöne Wasserkühlung vom gleichen Hersteller verbauen zu können. Mein System sieht dadurch einfach super aus!

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Moinsen!
Ich habe den Zeitraum für den Test zugegebenermaßen weit ausgeschöpft, aber ich war durch einen größeren Feuerwehreinsatz unplanmäßig lange Zeit nicht zu Hause, sodass ich den be Quiet! Silent Loop 2 280mm erst rund drei Wochen nach der Lieferung auspacken konnte.

Be Quiet! ist eine bekannte Marke auf dem Computermarkt. Bekannt für leise Lüfter, flexible Computergehäuse, CPU-Luftkühler sämtlicher Bauformen und zumindest in unseren Regionen für sehr solide Netzteile. Und alles in edlem Schwarz. Wofür be Quiet! bisher nicht wirklich bekannt ist, sind CPU-AIO-Wasserkühlungen. Einen ersten Anlauf haben sie vor einiger Zeit gestartet mit eher mäßigem Erfolg, doch mit den neuen Modellen der Pure-Loop-Reihe und jetzt der SilentLoop-2-Serie wird ein weiterer Anlauf gestartet mit einem verbesserten Pumpen-Konzept und somit hoffentlich eher der Qualität, die man von be Quiet! kennt. Zur Einschätzung meines Tests: Ich bin schon ein Fan von be Quiet!, nutze in aktuell drei Rechnern Netzteile der Marke, habe auch deren Luftkühler eingesetzt und bei Bekannten auch schon Gehäuse von be Quiet! in Betrieb genommen.

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In jedem meiner selbst zusammengestellten Rechner steckt ein Netzteil von be Quiet! - in diesem Fall ein Straight Power 11 Gold 550W.
AIOs habe ich hier unterschiedliche im Einsatz: Der große Konkurrent ist der Aorus Liquid Cooler 360, der in meinem Hauptrechner im Einsatz ist, aber auch eine kleinere von Xilence, welche zum selben Konzern wie be Quiet! gehören, habe ich eine Wasserkühlung im Einsatz. Nun habe ich die Möglichkeit, den neuen Silent Loop 2 280mm zu testen!


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Der Silent Wings 3 140mm ist bei der 280mm-Version der AIO doppelt im Lieferumfang als Radiator-Lüfter.

Zu be Quiet!
Mein Eindruck bisher war, dass die Artikel dieser Marke eine recht hohe Verarbeitungsqualität haben – und das bereits in der niedrigeren Preisklasse, nicht nur die Top-Modelle. Die Produkte sind in unterschiedliche Preis- und somit Qualitätsklassen eingeteilt: Die Basis ist quasi immer die PureReihe. Pure Wings bei den Lüftern, Pure Rock bei den Luftkühlern, Pure Base bei den Gehäusen etc.. Darüber wird es etwas unübersichtlicher; die Mittelklasse teilen sich Bezeichnungen wie Straight und Shadow und die Oberklasse landet bei Silent und Dark. Damit peilt der Silent Loop 2 280 entsprechend auch die obere Klasse an und kommt dafür für einen mehr als nur konkurrenzfähigen Preis, verzichtet aber auch auf komplexe Beleuchtung.

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Die Verpackung des Silent Loop 2 280mm - bei mir war eine kleine Macke im Deckel, aber der Inhalt war gut geschützt gepolstert.

Verpackung und Lieferumfang
Hui – das ist schon eine ordentliche Box! Ich habe schon kleinere ITX-Computergehäuse gesehen. Die Verpackung hat ein gewohntes Design von be Quiet! - und die Qualitätsklasse wird durch einen mit „premium“ beschrifteten Streifen noch einmal unterstrichen. Beim Öffnen wird man begrüßt von den üblichen versicherungstechnisch relevanten Warnhinweisen (Zitat: „Die mitgelieferte Wärmeleitpaste ist nicht zum Verzehr geeignet.“) und der Bedienungsanleitung mit einer gut bebilderten und beschrifteten Einbauanleitung in Deutsch und Englisch.

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Der Blick in die geöffnete Box mit allen Inhalten.

Weiterhin befinden sich bei mir in der Box natürlich der Radiator, der durch zwei Schläuche mit der Pumpeneinheit verbunden ist, zwei Silent Wings 3 140mm PWM in der High-Speed-Ausführung, Befestigungsmaterial für Intel, Befestigungsmaterial für AMD, eine sehr kleine Menge nicht näher bezeichneter Wärmeleitpaste, eine sehr großzügig bemessene Menge an Kühlerflüssigkeit zum Nachfüllen in einer Flasche, lange Schrauben zur Befestigung der Lüfter am Radiator, kurze Schrauben zur Befestigung des Radiators am Gehäuse, ein RGB-Controller zur Steuerung der Designelemente an der Pumpeneinheit, ein Splitter, um beide Lüfter an einem Header zu betreiben und ein paar Kabelbinder. Ein rundes Paket.

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Die Pumpeneinheit mit den Anschlusskabeln für die 5V-ARGB-Steuerung und die Ansteuerung der Pumpe. Als AIO direkt mit dem Radiator verbunden.

Verarbeitung
Mein Eindruck von bisher genutzten be-Quiet!-Artikeln bestätigt sich: Die Verarbeitungsqualität wirkt sehr gut. Bei keinem bisherigen Radiator, den ich im Einsatz hatte, waren die Lamellen so sauber gerade.

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Die Lamellen des Radiators.

Die Lüfter sind sowieso über alle Zweifel erhaben und auch die gebürstete Aluminiumfront der Pumpeneinheit sieht sehr gut aus. Das sonstige Gehäuse der Pumpeneinheit ist zwar aus Kunststoff, wirkt jedoch auch ganz solide. Die Kontaktfläche zum Prozessor ist sehr glatt und zeigt keine merklichen Werkzeugspuren.

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Die sauber verarbeitete Kontaktfläche der Pumpeneinheit mit den zwei Schrauben zur einfachen Montage auf den Brackets.

Einbau und Inbetriebnahme
Von be Quiet! kennt man ja eher etwas komplexere Montage-Mechanismen, aber bei dieser AIO muss ich sagen, dass die Befestigung auf AM4 extrem einfach war. Man steckt die AMD-Backplate durch das Mainboard, die Abstandshalter drauf, die Brackets aufgesetzt und mit den Schrauben festgeschraubt. Dann kommt die Wärmeleitpaste auf den Prozessor: In der Mini-Tube ist genug da für eine einfache Montage auf einem Ryzen-Prozessor. Man kann es also nicht übertreiben, was eigentlich ganz gut ist, aber für weitere Montagen muss man sich noch eine Tube Wärmeleitpaste besorgen. Bisher ist alles noch der Standard, den man bei den meisten Prozessorkühlern in dieser Art findet. Doch dann hat man an der Pumpeneinheit zwei vormontierte Schrauben, die auf die Brackets aufgesetzt und angezogen werden: fertig. Das geht dann extrem schnell und einfach. Ich habe sie klassischerweise mal wieder etwas zu fest angezogen und meine Boot-Leuchte hat rot geleuchtet, aber nachdem ich die Schrauben jeweils wieder um eine Runde entspannt habe, hat der Rechner problemlos gestartet. Das Problem liegt aber eher an meinem Mainboard (MSI MPG X570 Gaming Plus), denn das Problem hatte ich bereits mit meinem ehemaligen Aorus Liquid Cooler und einem Luftkühler von Enermax. Was ich gut finde, ist, dass man für den Silent Loop 2 keine spezielle Ansteuerung braucht. Man schließt also alles an entsprechende Anschlüsse auf dem Mainboard an und kann komplett auf proprietäre Software und USB-Ansteuerung verzichten. Die Lüfter kommen an die Lüfter-Header, die Pumpe an den Pumpen-Header, der auf den meisten modernen Mainboards vorhanden ist (ansonsten auch an einen Lüfter-Header, der eben auf mindestens 9V laufen sollte) und der ARGB-Anschluss an einen entsprechenden Header oder den mitgelieferten Controller an SATA. Ergo: Einfache Montage und einfache Ansteuerung. Wenn es einen Nachteil zu nennen gibt, dann dass die Pumpeneinheit nur in einer Richtung sinnvoll montiert werden kann. Bzw. zwei Richtungen, doch in der zweiten steht der Schriftzug auf dem Kopf, wenn man kein invertiertes Case verwendet. Die Schläuche gehen also quasi generell in Richtung der RAM-Riegel aus der Pumpeneinheit.

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Das Montagematerial: Die Abstandshalter werden auf die Enden der Backplate gesetzt, darauf kommen die Brackets und werden mit den Schrauben festgesdreht.

Optik
Gut und dunkel. Der Radiator und die Lüfter sind schwarz und edel; die Schläuche sind ebenfalls schwarz und wirken hochwertig. Die Front der Pumpeneinheit ist aus sehr schönem gebürsteten Aluminium mit einem beleuchteten be-Quiet!-Logo und einem beleuchteten Rand. Das sind auch die einzigen RGB-Elemente am gesamten Kühler. Ein Fest der Farben ist hier also nicht zu erwarten, sondern eher zurückhaltende Eleganz mit dezent beleuchteten Details. RGB-Enthusiasten sind daher nicht die primär angesprochene Zielgruppe – eher die Blackout-Fraktion. Das be-Quiet!-Logo ist weiß beleuchtet und der RGB-Rahmen um die Front der Pumpeneinheit wird über ARGB gesteuert – entweder vom Mainboard oder vom mitgelieferten Controller. Den Rahmen kann man entsprechend mit der Software bei Bedarf ausschalten und wenn man das beleuchtete Logo deaktivieren will, findet hierfür in der Bedienungsanleitung eine Nadel, mit welcher man an der Pumpeneinheit einen versenkten Schalter drücken kann.

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Die Pumpeneinheit mit leuchtendem Logo und RGB-Streifen im laufenden Betrieb

Leistung und Lautstärke:
Der Part, um den es eigentlich geht. Die Leistung ist das, was man von einer Wasserkühlung wirklich will – insbesondere, wenn „premium“ auf der Verpackung steht. Eine geringe Lautstärke ist dabei sehr schön und wenn man diese von jemandem erwartet, dann von einer Marke mit dem Namen be Quiet!.
Anmerkung: Klar, es gibt unterschiedliche Wege, einen Kühler zu testen. Ich hätte beide Tests auch mit einer Lüftergeschwindigkeit von 100% testen können und den Prozessor mit Prime95 statt eines Rendervorgangs, aber das wäre für mich kein praxisorientierter Test, der die Alltagstauglichkeit testet, sondern unrealistische, synthetische Grenzsituationen. Andere Personen werden mit derselben Prozessor-Kühler-Kombination auch andere Ergebnisse erreichen, denn es kommt auch darauf an, ob und wie sehr der Prozessor übertaktet ist und welches Case mit welchen Gehäuselüftern genutzt wird.

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Mein zu kühlender Prozessor ist der AMD Ryzen 9 5950X.

Bisher habe ich einen Aorus Liquid Cooler 360 mit drei Noctua NF-A12x25 (die originalen Lüfter waren mit rund 54dB beim Rendern leider viel zu laut) im Einsatz gehabt. Das Ganze steckt in einem Fractal Design Arc XL - ein inzwischen nicht mehr erhältliches Case mit einem recht guten Airflow, zwei 140mm-Intake-Lüftern an der Front, einem 120mm-Intake-Lüfter unten und einem 120mm-Exhaust-Lüfter hinten. Leistungsmäßig ist das eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Technisch ein Asetek-System; die Lüfter sind nachträglich gewechselt und, wie die Silent Wings 3 von be Quiet!, auf Oberklasse-Niveau. Anschaffungspreis der AIO mit den zusätzlichen Lüftern: rund 300€. Hier habe ich einen Referenzlauf gestartet: Ein für mich typischer Workload ist das Videorendern, daher betreibe ich auch einen so leistungsstarken Prozessor wie den Ryzen 9 5950X auf 4,375 Ghz All-Core-Leistung mit SMT. Hier habe ich nun zu Handbrake gegriffen und ein längeres Video auf die höchste Render-Qualität (Placebo) gestellt und laufen lassen, bis sich die Temperatur eingependelt hatte und dann ein paar Minuten die Durchschnittstemperatur gemessen. Bei einer Raumtemperatur von 23,8°C ist die durchschnittliche Dauertemperatur bei 67,9°C (Delta: 44,1°C) herausgekommen bei einer Lautstärke von 45dB des Gesamtsystems (inklusive Gehäuselüfter, Festplatten etc. bei einer Grundlautstärke von 33dB im Raum).
Meine ehrliche Erwartung: Das Ergebnis wird kaum zu knacken sein mit einer 280mm-AIO. Die Radiatorfläche ist zwar nicht so viel kleiner, wie es klingt (360mm x 120mm = 43.200mm² vs. 280mm x 140mm = 39.200mm²), also nur rund 10% Unterschied, aber für zwei Lüfter mit bis zu 1600RPM wird es – selbst, wenn sie größer sind – schwer, an die Leistung von drei Lüftern mit bis zu 2000 RPM heranzukommen.
Und dann kam be Quiet! und bewies das Gegenteil.
Ich habe denselben Test durchgeführt und die Lüfter über denselben Header mit derselben Lüfterkurve angesteuert. Das Endergebnis: Bei einer Raumtemperatur von 23,9°C lag die durchschnittliche Dauertemperatur bei 65,7°C (Delta: 41,8°C) und das bei einer gemessenen Lautstärke von 46dB. Ergo knapp zwei Grad kühler bei einer ähnlichen Lautstärke – und dabei kostet diese AIO nicht einmal die Hälfte von dem, was das vorige Kühlsystem gekostet hat. Respekt!
Einen Standalone-Leistungstest habe ich dennoch durchgeführt: Lüfter auf 100% und losrendern: Die Lüfter drehen sich mit rund 1530 RPM – für 140mm-Lüfter ist das schon eine Menge – und werden damit deutlich hörbarer. Die Schallmessung des Gesamtsystems im Raum lag bei 49dB. Die durchschnittliche CPU-Temperatur erreichte 60,6°C bei einer Außentemperatur von 22,5°C (Delta: 38,1°C). Ein massiver Headroom bis zum Throttlen auch für höhere Raumtemperaturen und weitere Übertaktung.
Während ich den Test hier verfasse, läuft der Prozessor im Idle auf durchschnittlich knapp unter 37°C bei einer Raumtemperatur von 22,7°C. Das Gesamtsystem erreicht noch eine Lautstärke von 40dB, wobei die Lüfter bei wirklich unhörbaren 700 RPM laufen.


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Vor meiner Durchschnittstemperaturmessung habe ich gewartet, bis sich die Temperatur sauber eingependelt hat. Ausgelesen mit HWinfo64.


Was ich nicht testen konnte
Insbesondere zwei Punkte konnte ich nicht testen:
1. Aktuell muss das AIO-System noch nicht nachgefüllt werden und nur um das Befüllen zu testen, will ich von der vorhandenen Kühlflüssigkeit keine weg kippen. Von der Beschreibung her wirkt das allerdings recht simpel. Falls das irgendwann ansteht, werde ich den Vorgang dokumentieren und hier berichten, wobei das laut be Quiet! erst nach rund zwei Jahren nötig sein sollte.
2. Die Langlebigkeit konnte ich noch nicht testen. Hier gilt ebenfalls: Sollte es irgendwann ein Problem geben, werde ich mich melden. Generell gehe ich allerdings davon aus, dass die Pumpe in dieser Generation kaum ein Problem sein wird.

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Der verbaute Radiator mit den Silent Wings 3
Fazit
Ich bin beeindruckt. Der Aorus Liquid Cooler 360 war deutlich teurer, aber bei ähnlicher Leistung weitaus lauter und um ihn erträglich zu bekommen, war eine zusätzliche Investition in ordentliche Lüfter nötig. Es ist daher schon viel wert, direkt beim Kauf diese „premium“ Lüfter dabei zu haben. Und hey: Viel mehr als der 5950X geht heutzutage kaum. Und dieser wird mit dem Silent Loop 2 280mm echt locker im Zaum gehalten. Ich bin sehr froh über diese AIO-Wasserkühlung von be Quiet! - diese passt einfach besser in mein System als meine ehemalige AIO.

Würde ich diesen CPU-Kühler empfehlen?
Aktuell ja, definitiv. Für Leute, die kein intensiv RGB-beleuchtetes System betreiben, halte ich den Silent Loop 2 mit der wirklich starken Leistung durch die beiden Oberklasse-Lüfter mit geringer Lautstärke für günstig und auch die Wartungsöffnung mit der zusätzlichen Kühlflüssigkeit gibt ein gutes Gefühl für die Zukunft.

Gibt's noch Fragen?
 
Lesertest: Silent Loop 2 360 mm
Wenige Monate nach Release hat be quiet! drei Lesern von Basic Tutorials die Möglichkeit gegeben die AiO-Wasserkühlung Silent Loop 2 in einer Größe nach Wahl zu testen. Ich habe mich für die 360 mm Variante entschieden. Meine Erfahrung über die Montage und welche Unterschiede ich nach dem Einbau in meinem System bemerkt habe, erfahrt in dem folgenden Testbericht.

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Geliefert wurde der Silent Loop 2 in einer schlichten schwarzen Box. Der Inhalt war ordentlich und gut geschützt verpackt.

Eingebaut wird der Silent Loop 2 in folgendes System:
  • Mainboard : Asus ROG Strix B450-F Gaming II
  • CPU : AMD Ryzen 7 3700X 8x 3.60GHz So.AM4 BOX
  • GPU : 8GB PowerColor Radeon RX 5700 XT Red Devil, GDDR6
  • Ram: 16GB (2x 8192MB) G.Skill Trident Z RGB DDR4-3200 DIMM CL16-18-18-38 Dual Kit
  • Lüfter: Gehäuse: Pure Wings 2 140/900 (1x Front; 1x Top; 1x Rear); CPU: AMD® Wraith Prism Kühler (boxed)
  • Netzteil: bequiet! PURE POWER 11 600W CM
  • Gehäuse: bequiet! 500 DX Red
  • Festplatten: 2x Crucial MX500 1TB; 1x SAMSUNG NVMe SSD 970 Evo 1 TB
  • Zusätzlich: BEYIMEI USB3.1 Front Type-E-Erweiterungskarte, PCI Express 3.0 2X-Schnittstelle/USB3.1 GEN2 10 GbpsTYPE-E 20PIN-Erweiterungskarte

Das System mit dem AMD Wraith Prism vor dem Einbau des Silent Loop 2.
Das System mit dem AMD Wraith Prism vor dem Einbau des Silent Loop 2.

Da der be quiet! Silent Loop 2 360 mm nur in die Front des Gehäuses eingebaut werden kann, wird sich die Lage der restlichen Lüfter verändern. Der AMD® Wraith Prism wird mit der AiO-Wasserkühlung ersetzt. Der Pure Wing 2 140/900 aus der Front wird im oberen Teil des Gehäuses verbaut, um so genügend Abluft zu garantieren, damit kein Überdruck im Gehäuse entsteht.

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Die (für mein System) benötigten Komponenten, die Kühlflüssigkeit wird für die Erstmontage noch nicht, sondern für ein späteres Nachfüllen benötigt.

Die Montage des Kühlsystems war trotz der fehlenden Erfahrung meinerseits in diesem Feld denkbar einfach. Mitgeliefert wurde neben der benötigten AMD Montagebrücke auch eine kleine Tube Wärmeleitpaste. Die bebilderte deutsch/englische Schritt-für-Schritt Montageanleitung führte sehr gut durch den Einbau und benötigt wurde nur noch das Werkzeug. Aus- und Einbau hat (inkl. Kabelmanagment und kurzer Reinigung des Gehäuseinneren) ca. 1 ½ Stunden gedauert. Beim ARGB Kabel fällt positiv der Anschluss für ein weiteres Kabel (hier für das Gehäuse notwendig) auf, negativ ist, dass das Kabel sehr kurz ist. Beim verwendeten Gehäuse kann es zwar mittig (zwischen Arbeitsspeicher und Grafikkarte) nach hinten geführt werden, um es unauffällig in den unteren Bereich des Mainboards und damit zum richtigen Anschluss zu führen, ein paar Zentimeter mehr wären hier aber durchaus wünschenswert.

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Die drei Lüfter dienen der Kühlung des dahinterliegenden Radiators und werden später durch einen Staubfilter und der beleuchteten Frontabdeckung des Gehäuses verdeckt.

Die Kühlleistung des Systems (vorher/nachher) wurde mit CineBench R23 (CPU Multi Core, 10 min) getestet. Die Temperatur wurde mit CPUID Hardware Monitor und die Lautstärke mit Dezibel X auf dem iPhone gemessen. Während die CPU mit dem AMD Wraith Prism eine Höchsttemperatur von ca. 75 °C erreichte, war diese nach dem Einbau des Silent Loop 2 bei max. 66 °C. Die Lautstärke lag bei dem AMD Wraith Prism während des Benchmark durschnittlich bei 40 dB, bei voller Kühlleistung (2833 RPM) stieg sie auf 45 dB an. Die durchschnittliche Lautstärke beim Benchmark stieg nach dem Einbau auf durchschnittlich 42 dB an, dies ist (wahrscheinlich) auf die erhöhte Lüfteranzahl im Gehäuse zurückzuführen. Interessant war, dass die Temperatur bei Volllast bei stärkerer Kühlleistung eine Lautstärke von maximal 43,5 dB während des Benchmarks entwickelte. Ließ man alle drei Lüfter auf maximaler Leistung (2163 RPM) laufen, stieg die Lautstärke auf 51 dB an.

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Das System mit dem eingebauten Silent Loop 2.

Zusätzlich zu dem oben aufgeführten Test wurde vor und nach dem Einbau ein Benchmark mit dem integrierten Tool von Ghost Recon Breakpoint durchgeführt. Dabei war für mich vor allem die GPU Temperatur interessant, da man immer wieder lesen kann, dass der Einbau des Radiators in der Front diese negativ beeinflussen würde, da die Luft durch den Radiator in das Gehäuse strömt. Wie zu erwarten, gab es bei den Daten im Benchmark so gut wie keine Unterschiede, die GPU Temperatur lag durch die neu eingebauten Lüfter hingegen sogar im Schnitt einen Grad unter dem zuvor gemessenen Wert.

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Die schlichte Beleuchtung des Silent Loop 2 überzeugt und passt m. E. sehr gut zum Design des restlichen Systems.

Während der alltäglichen Arbeit ist im Normalbetrieb zunächst kaum Unterschied bemerkbar, die Grundlautstärke ist bei beiden Systemen ähnlich. Als Archäologe arbeite ich teilweise mit großen Datenmengen (im Testzeitraum waren dies vor allem große Projekte in einem Geoinformationssystem). Dabei war ein deutlicher Unterschied in der Lautstärke der CPU Kühlung bemerkbar. Während der zuvor eingebaute Lüfter bei Belastung der CPU sehr laut wurde, wurde durch den neuen Silent Loop 2 von be quiet! ein leiserer und damit angenehmerer Arbeitsplatz geschaffen.
 
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