Lesertest: Wie gut ist die Crucial P5 Plus 1 TB
1. Vorwort
An dieser Stelle bedanke ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen des Basic Tutorials Teams und der Bereitstellung des Testmusters seitens Crucial.
2. Verpackung
Die P5 Plus erreicht mich in der für M.2 SSDs handelsüblichen kleinen Karton-Box, welche mit den für Crucial gewohnten Farben Blau und Weiß daherkommt. Auf der Vorderseite der Verpackung finden wir Herstellerlogo, Produktbezeichnung, die genaue SSD Bezeichnung und die Speichergröße. Auf der Rückseite finden wir Informationen zu den vorhandenen Datenübertragungs- und Optimierungstools als auch der Installationsanleitung, welche über die Crucial Webseite abgerufen werden können. Auch wird hier auf die 5-jährige Garantiezeit aufmerksam gemacht.





3. Lieferumfang
Ich öffne die Verpackung und erhasche einen ersten Blick auf eine Schnellanleitung sowie die P5 Plus, welche in einer Blister-Verpackung liegt. Ebenfalls befindet in dieser eine Schraube für den Abstandhalter des M.2 Slots. Die Verpackung macht auf mich generell einen recht wertigen Eindruck und der Blister ist außerdem sicher verschlossen.

4. Erster Eindruck & Details
Ebenfalls recht positiv empfinde ich die Aufmachung der SSD selbst. Wobei der, auf der Controller und Speicher bestückten Seite angebrachte Aufkleber ganz leicht wellig ist. Kühlungseinbußen sind hier allerdings nicht zu befürchten und im Endeffekt verschwindet der Aufkleber dann später unter dem Kühlkörper. Der Aufkleber muss auch nicht entfernt werden, da diese bei neueren M.2 SSDs mit guten wärmeübertragenden Eigenschaften (Kupferschichten) versehen sind. Auch aufgrund eines eventuellen Garantieverfalls ist das Entfernen der Aufkleber nicht zu empfehlen.

5. Technische Daten
Modellnummer | CT1000P5SSD8 |
Serie | P5-Plus |
Formfaktor | M.2_2280 |
Maße | 22 x 80 mm (B x L) |
NAND | Micron 176 Layer 3D TLC |
Cache | 1 GB LPDDR4 (DRAM) |
Controller | Micron DM02A1 (8 Kanäle) |
Sequentielles Lesen | 6600 MB/s |
Sequentielles Schreiben | 5000 MB/s |
Gesamtkapazität | 1 TB |
Schnittstelle | PCIe G4 4×4 / NVMe |
Verschlüsselung | 256bit AES, TCG, Opal 2.0 |
Total Bytes Written (TBW) | 600 TB |
MTBF | 2,0 Millionen Stunden |
Features | Dynamische Schreibbeschleunigung
RAIN-Technologie
Mehrstufiger Datenintegritätsalgorithmus
Adaptiver Temperaturschutz
Integrierte Stromausfallintegrität
Aktive Speicherbereinigung, S.M.A.R.T.-Unterstützung
Fehlerkorrekturcode (ECC)
Unterstützung für NVMe Autonomous Power State Transition (APST)
Energiesparmodus
Vollständige Laufwerkverschlüsselung möglich |
Gewicht | 17 Gramm |
Garantie | 5 Jahre |
6. Testsystem
Prozessor | Ryzen 3700X |
Kühler | Noctua NH-D15 Cromax Black |
Mainboard | MSI MPG 570X Gaming Pro Carbon Wifi |
Grafikkarte | EVGA 2080 XC Ultra |
Arbeitsspeicher | 32GB Ballistix DDR4-3000 (2x16 dual) |
Netzteil | Seasonic Snow Silent 750 Watt Platinum |
M.2 SSD | Samsung 980 Pro 2TB + Crucial P5 Plus 1TB |
SATA SSD | Samsung 860 Evo 1TB |
HDD | WD RED 3TB |
OS | Win 11 Home/Pro |
7. Einbau
Der Einbau der P5 Plus erfolgt zuallererst auf den zweiten M.2 Slot des Mainboards, da auf dem ersten die 980 Pro installiert ist. Das Kühlkörpersystem, welches sich bei MSI „Shield Frozr“ nennt, ist von Werk am Mainboard verbaut. Ich entferne den Kühlkörper unter welchem der Abstandhalter schon auf die perfekte Länge eingestellt ist und neben dem sich noch eine gummierte Auflage befindet. Die P5 Plus wird im 30° Winkel installiert und kann einfach heruntergedrückt werden. Anschließend befestige ich die M.2 SSD mit der im Blister enthaltenen Schraube für den Abstandhalter. Im nächsten Schritt entferne ich dann noch die Schutzfolie der Wärmeleitpads vom Kühlkörper, welche natürlich ebenfalls schon im Auslieferungszustand auf dem Kühlkörper fest installiert sind. Nachdem der Kühlkörper installiert wurde, ist der Einbau damit abgeschlossen. Ebenfalls auf dem Board zu sehen ist der kleine Lüfter, welcher neben dem Chipsatz auch die Kühlkörper der M.2 SSDs mit kühler Luft versorgt.
Eine Anleitung inklusive Videos zur Installation findet man hier: https://www.crucial.de/support/ssd-support/p5-plus-support
8. Klonen meiner Systemplatte mit Acronis True Image for Crucial
In der oben bereits erwähnten Anleitung bei „Teil 3:“ finden wir nun den Teil zum Herunterladen der Acronis Software für Crucial.
Das Klonen der Systemplatte ist praktisch selbsterklärend, wenn man den ersten Hinweisen und der Onlineanleitung (inklusive Videos) auf der Crucial Webseite folgt. Die Acronis Version scheint auch recht aktuell zu sein und es kam bei mir zu keinen Komplikationen.
9. Crucial Storage Executive Software
Mit der hauseigenen Überwachungssoftware lassen sich Firmwareupdates installieren, S.M.A.R.T.-Werte anzeigen, Laufwerke formatieren, Speicherplatzbelegungen anzeigen, Temperaturen überwachen und einiges mehr. Ziemlich negativ stößt hierbei auf, dass es sehr langsam lädt, nicht in die Schnellstart-Taskleiste eingefügt werden sowie nicht direkt mit Windows starten kann. Hier kann sich Crucial bei Samsung Magician noch so einiges abschauen. So macht es jedenfalls keinen großen Spaß.
10. Benchmarks
A) CrystalDiskMark
Die Benchmarks wurden wie im Diagramm angegeben mit Speichergrößen von 31% für die P5 Plus, 39% für die 980 Pro und 50% für die 860 Evo durchgeführt. Die P5 Plus wurde hierbei im zweiten M.2 Slot verbaut.
Die Werte scheinen einigermaßen plausibel, auch wenn ich nicht die angegebenen Werte der Hersteller erreichen kann. Der 4K schreiben Wert der 980 Pro wundert mich allerdings doch etwas.
So gehe ich einen Schritt weiter und verbaue beide SSD´s jeweils alleine im ersten M.2 Slot (mit SATA SSD und HDD) für einen weiteren Test.
Das sieht schon einmal ganz anders aus und die P5 Plus schafft es nicht nur die Herstellerangaben hinsichtlich der Lesegeschwindigkeit, um knapp 200 MB zu übertreffen, sondern überholt auch die 980 Pro.
Sehr seltsam fällt mir an dieser Stelle die Geschwindigkeit der 980 Pro beim 4K Lesen/Schreiben auf und ich gehe auf eine kleine Recherchetour. Es gibt wohl derzeit ein Problem mit Windows 11, was die Zuverlässigkeit beim 4K Schreiben und Lesen betrifft, welches eigentlich schon längst behoben sein sollte. Ein Freund, welcher aus der IT-Branche kommt, vertröstet mich hier, dass dieses Problem noch erst behoben wird und ich mich gedulden muss.
Im letzten Schritt verbaue ich noch einmal die P5 Plus im ersten und die 980 Pro im zweiten M.2 Slot.
Wie man sehen kann, behält die P5 Plus ihre guten Werte bei, welche auch schon im vorherigen Test glänzen konnten. Die 980 Pro fängt sich hier nun auch wieder bei den 4K Werten, kann allerdings die Herstellerangaben hinsichtlich der sequentiellen Lesegeschwindigkeiten hier ebenfalls nicht erfüllen. Jedoch sei gesagt, dass die 980 Pro hier dennoch bessere Ergebnisse im zweiten M.2 Slot erzielt, als wie es bei der P5 Plus der Fall war.
Das es einzig an meinem Mainboard liegt, dass im zweiten Slot die Werte nicht so gut sind, bezweifle ich aufgrund des Unterschieds bei den Ergebnissen der beiden SSDs jedenfalls. Die Tests habe ich zudem dreimal durchgeführt, um die Werte bestätigen zu können und das jeweils beste Ergebnis wurde hinzugefügt.
Lasse ich einen Benchmark für die 980 Pro mit der hauseigenen Software von Samsung laufen, sehen die Werte beim Schreiben nun wieder ganz anders aus:
B) ATTO Disk Benchmark
Hier die jeweiligen Ergebnisse mit derselben Speicherbelegung und der P5 Plus im zweiten M.2 Slot.
980 Pro:
P5 Plus:
Die 980 Pro allein im ersten Slot:
Die P5 Plus allein im ersten Slot:
Im ATTO-Benchmark kann die P5 Plus die Werte der 980 Pro nicht überbieten. Die Werte beider SSDs liegen generell etwas niedriger als im CrystalDiskMark.
C) AS SSD Kopieren


Wie bereits zuvor im CrystalDiskMark finden sich auch hier merkwürdige Unregelmäßigkeiten. Die P5 Plus kann allerdings auch hier mit ihrer Leistung überzeugen.
D) Spiele Benchmarks
Wir können den Ergebnissen hier entnehmen, dass bei Benchmarks und Spielladezeiten tatsächlich ein wenig Zeit zur SATA-SSD eingespart werden kann. Zumindest bei Total War und M&B 2. Bei den Ladezeiten der Spielstände scheinen die M.2 SSD´s allerdings gar nicht erst in Fahrt zu kommen und brauchen sogar ein zwei Atemzüge länger als die SATA. Generell ist allerdings auch bekannt, dass es eigentlich keinen wirklichen Unterschied von M.2 zu SATA SSD´s bei Spielen gibt. Es gab sogar schon blind-tests, in welchen die Probannten tatsächlich die SATA SSD als schnellste empfunden. Man kann allerdings hier gerade bei langen Ladezeiten einen deutlichen unterschied erkennen.
11. Temperaturen:
Bei den Temperaturtests habe ich die M.2 SSD´s von ATTO mit 32Gb beschreiben lassen.
Die Testergebnisse sind mit MSI Shield Frozr Kühler und zugehörigem Chipsatz-Lüfter (mit 2200 RPM nicht hörbar). Ausgelesen mit CrystalDiskInfo und HWInfo64:
Minimaltemperaturen (Standbetrieb)
P5 Plus: 39° / 980 Pro 34°
Durchschnittstemperaturen (gewöhnliche Last)
P5 Plus: 47° / 980 Pro 46°
Maximaltemperaturen (starke Auslastung)
P5 Plus: 62° / 980 Pro 57°
Die Temperaturen sind in meinem Fall sehr zufriedenstellend und bleiben selbst bei hoher Auslastung unter der maximalen Betriebstemperatur der P5 Plus von 73°. Ohne Kühlkörper schnellt die P5 Plus allerdings sehr schnell über die 73°, ein Kühlkörper ist also zwingend vonnöten. Die in den Benchmark vermerkten Probleme können, wie sich hier zeigt, also auch nicht den Temperaturen zur Last gelegt werden.
12. Fazit:
Die Installation mit den Anleitungen auf der Webseite von Crucial macht es sogar unerfahrenen Anwendern spielend leicht, die SSD ins vorhandene System zu integrieren. Das Klonen mit Acronis für Crucial ist einfach, komfortabel und lässt damit auch keine Wünsche offen.
Die hauseigene Software „Crucial Storage Executive“ bringt zwar alles mit, was man für eine Handhabung der P5 Plus benötigt, kann mich aber aufgrund der Ladezeit und Funktionalität seitens Windows nur bedingt überzeugen.
Bei den synthetischen Benchmarks konnte die P5 Plus glänzen, auch wenn sie beim sequentiellen Schreiben nicht ganz an die 5000er Marke kam. Im zweiten M.2 Slot fielen die Ergebnisse der Lesegeschwindigkeit stark ab. Ob dies nun auf die Speicherbelegung, das Mainboard, oder an einem der im Test genannten Unregelmäßigkeiten zurückzuführen ist, kann ich nicht einschätzen. Da die 980 Pro allerdings ähnliche Probleme hatte, werte ich dies nicht negativ.
Bei den Tests der Ladezeiten für Spiele sowie deren Benchmarks konnte die P5 Plus ebenfalls gute Ergebnisse erzielen und einen Großteil der Ladezeiten zur SATA-SSD ein klein wenig verkürzen. Bei den Speicherständen zeigte sich allerdings das Gegenteil. Es wundert mich allerdings schon etwas, da ich bisher immer gehört hatte, dass SATA zu M.2 gar keinen Unterschied bei Spielen machen sollte.
Die Temperaturen waren im Vergleich zur 980 Pro auch völlig ok, gerade wenn man bedenkt das die P5 Plus schon ein kleiner Hitzkopf ist. Voraussetzung bleibt hierfür allerdings eine gute Kühllösung.
Die P5 Plus kann mich im Test sehr überzeugen und die Herstellerangaben sogar teilweise übertreffen. Eine Kaufempfehlung kann ich aussprechen, solange der Preis, den der 980 Pro etwas unterschreitet.
Pro:
- Klare Anleitung zur Installation
- Einfache Handhabung und Zuverlässigkeit von Acronis für Crucial zum Klonen der alten Festplatte
- Sehr gute Leistung
- Befestigungsschraube für Abstandhalter im Lieferumfang
- 5 Jahre Garantie
- Sinnvolle Softwareinhalte der „Crucial Storage Executive“
Contra:
- Kein Kühlkörper im Lieferumfang
- Schlechte Ladezeiten und fehelende Windows-Startoptionen der „Crucial Storage Executive“ Software
Vielen Dank an jeden Leser meines Testberichts. Für Fragen und Kritik zum Test stehe ich gerne bereit.
Beste Grüße
Kabs