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Chipkrise: Taiwan untersagt Export von High-End-Chips nach China

Die Chipkrise ist derzeit aktuell wie nur. Allerdings grassiert nicht nur ein bloßer Mangel an Halbleitern. Obendrein hat der Kampf darum begonnen, wer die für viele Branchen so wichtige Chiptechnik schlussendlich erhalten darf und wer nicht. In der Hauptrolle stehen dabei China und die USA. So wollen die Vereinigten Staaten gemeinsam mit dem Inselstaat Taiwan verhindern, dass die Volksrepublik an Chiptechnik herankommt.  Im Mittelpunkt stehen dabei Hochtechnologien für das Militär, wie aus einem Bericht von Bloomberg hervorgeht.

Angst vor moderner Militärtechnik

Längst schon werkeln Chips nicht mehr nur in unseren Computern und Spielekonsolen. Im Zuge der Digitalisierung werden die kleinen technischen Helferlein als Mini-Gehirne in quasi jedes technische Gerät eingesetzt. Dazu gehören nicht nur Geschirrspüler, Waschmaschinen und Autos. Auch das Militär setzt zunehmend auf Chiptechnik, um modernste Waffensysteme zu entwickeln. Insbesondere China scheint in dieser Hinsicht eine Paraderolle einzunehmen. Natürlich fürchten sich nicht nur die USA vor dem Erstarken des chinesischen Militärs. Viel größer ist die Angst natürlich auf Seiten unmittelbarer Nachbarn wie Taiwan. Der Inselstaat ist seit einigen Monaten im Visier der Volksrepublik. Dabei ist es vor allem die gigantische Halbleiterindustrie, die mutmaßlich auf Seiten Chinas Interesse an einer Annexion weckt.

Trotz seiner kleinen Größe fertigt Taiwan zwei Drittel der weltweit produzierten Halbleiter. Man kann also nachvollziehen, dass das Interesse Chinas an Taiwan mit wachsenden Sorgen rund um die grassierende Chipkrise ebenfalls gesteigert wurde. Da Taiwan die gesamte Welt mit Chiptechnik versorgt, befürchten natürlich auch westliche Staaten, dass der Konflikt die Chipkrise noch weiter befeuern könnte. Um sich nun über gezielte Exportsperren vor der Stärke des chinesischen Militärs zu schützen, haben Taiwan und die USA reagiert. So hat die Regierung von Taiwan einem seiner größten Unternehmen nun verboten, moderne Chiptechnik an das chinesische Militär zu verkaufen. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass insbesondere Hochtechnologie im Bereich der Halbleiter nicht mehr nach China exportiert werden könnte.

Taiwan legt vor, USA ziehen nach

Nachdem das taiwanische Wirtschaftsministerium seine strengere Exportkontrolle öffentlich verkündet hat, reagierten auch die USA. So möchten auch die Vereinigten Staaten noch einmal über eine Verschärfung der eigenen Technikexporte nach China nachdenken. Die Ursachenforschung für das Vorgehen der beiden Parteien dauert nicht lange. So argumentiert vor allem Taiwan mit dem Schutz der nationalen Sicherheit. Schließlich droht mit dem Export von High-End-Technik auch die Gefahr des Diebstahls von Firmengeheimnissen. China wird sich wohl darüber im Klaren sein, über Kurz oder Lang eigene Chipproduktionen auf die Beine stellen zu müssen. Die Vorwürfe, dass die Volksrepublik dabei nicht nur Firmengeheimnisse stiehlt, sondern auch Fachkräfte aus Taiwan abwirbt, stehen bereits seit längerem im Raum.

Taiwan selbst steht indes derzeit mehr denn je zwischen den Stühlen. Schließlich ist China zweifelsohne einer der größten Abnehmer der modernen Halbleitertechnik. Doch es wabert über den fruchtbaren Wirtschaftsbeziehungen auch dauerhaft die Angst vor einer gewaltsamen Eingliederung des Inselstaates. Da inzwischen aber auch andere Wirtschaftspartner wie die USA und EU mit ihren jeweiligen Chips-Acts eine unabhängige Halbleiterproduktion aufbauen wollen, wird es für Taiwan schwer, sich richtig zu positionieren. Schließlich fürchtet man gleichsam auch um die Wirtschaftsstärke. Wer hätte diese schwerwiegenden Auswirkungen der Chipkrise noch vor ein paar Jahren kommen sehen?

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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