Die Europäische Kommission plant Maßnahmen, um das geschlossene Ökosystem von Apple zu öffnen. Ziel ist es, die Interoperabilität mit Geräten und Diensten von Drittanbietern zu verbessern.
Das Wichtigste in Kürze
- Integration von Drittanbieter-Geräten: Smartwatches und Ohrhörer anderer Hersteller sollen künftig dieselben iOS-Funktionen nutzen können wie Apples eigene Produkte
- Öffnung von AirDrop und AirPlay: Diese Dienste sollen mit vergleichbaren Protokollen anderer Anbieter kompatibel werden.
- Erweiterte Hintergrundaktivitäten für Apps: Apps von Drittanbietern sollen vollständigen Zugriff auf Hintergrundfunktionen erhalten.
Eu-Kommission will Apple Ökosystem öffnen
Apple gilt als einer der erfolgreichsten Tech-Konzerne der gesamten Welt. Das Erfolgsrezept des kalifornischen iPhone-Erfinders ist sicherlich das geschlossene Ökosystem. Ohne ein iPhone wie das iPhone 16 (€ 952,20 *) oder ein anderes iOS-Gerät geht hier nämlich nichts.
Wer also beliebte Peripherie wie die Apple AirPods 4 (€ 179,00 *) oder Apple Watch Series 10 (€ 444,00 *) oder Übertragungsmöglichkeiten wie AirDrop nutzen möchte, muss zum iPhone greifen. Mit einem Android-Gerät kommt man hier nicht weiter. Wie wir vor einigen Tagen berichteten, will Xiaomi an dem Umstand etwas ändern.
Der chinesische Tech-Konzern werkelt derzeit offenbar an einer App, die Apple-Zubehör auch für Android-Geräte nutzbar machen soll. Und womöglich können Android-Nutzer auch in unseren Gefilden von dieser App profitieren. Umgekehrt räumt Apple derzeit noch eigener Peripherie besondere iOS-Features ein, die Kopfhörer und Smartwatches von Drittherstellern nicht bieten können.
Die EU-Kommission will daran etwas ändern und hat ein Dokument veröffentlicht, das Maßnahmen vorschlägt, um Apples Monopolstellung in bestimmten Bereichen zu schwächen. Derzeit wird Feedback von Apple und anderen Interessengruppen eingeholt, um die Effektivität und Umsetzbarkeit dieser Vorschläge zu bewerten.
Welche Maßnahmen plant die EU?
Die geplanten Maßnahmen könnten das iPhone-Ökosystem grundlegend verändern. Ein zentraler Punkt ist die Forderung, dass Apple Geräten von Drittanbietern, wie Smartwatches und drahtlosen Ohrhörern, dieselben iOS-Privilegien einräumt wie der Apple Watch und den AirPods. Dies würde Funktionen wie automatisches Koppeln, Benachrichtigungen und Hintergrundaktivitäten umfassen.
Zudem sollen Dienste wie AirDrop und AirPlay für Protokolle von Drittanbietern geöffnet werden, um eine breitere Kompatibilität zu gewährleisten. Diese Änderungen könnten es Herstellern wie Samsung, Xiaomi oder Huawei ermöglichen, Produkte anzubieten, die nahtlos mit iPhones interagieren und ein ähnliches Benutzererlebnis bieten wie Apples eigene Geräte.
Reaktion von Apple
Apple hat auf die Vorschläge der EU mit Besorgnis reagiert. In einem Statement äußerte das Unternehmen, dass eine solche Öffnung die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer gefährden könnte. Apple verweist darauf, dass bereits Anfragen von Unternehmen wie Meta vorliegen, die Zugriff auf sensible Daten wie Nachrichten, E-Mails und Fotos wünschen. Das Unternehmen warnt davor, dass uneingeschränkte Hintergrundaktivitäten von Apps potenziell missbraucht werden könnten, um persönliche Daten zu stehlen oder den Bildschirminhalt aufzuzeichnen.
Mögliche Auswirkungen auf Nutzer und Markt
Sollten die Maßnahmen der EU umgesetzt werden, könnte dies den Wettbewerb auf dem Markt für Zubehör und Apps intensivieren. Nutzer hätten eine größere Auswahl an kompatiblen Geräten und Diensten, was zu innovativeren und preisgünstigeren Angeboten führen könnte. Gleichzeitig besteht jedoch das Risiko, dass eine zu weitgehende Öffnung des iOS-Systems Sicherheitslücken schafft und die Nutzererfahrung beeinträchtigt.