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GIMP 3.0: Das größte Update seit sieben Jahren

Nach einer siebenjährigen Entwicklungsphase wurde GIMP 3.0 veröffentlicht, ein bedeutendes Update der Open-Source-Bildbearbeitungssoftware. Diese Version bringt zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen mit sich, die sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die Funktionalität erheblich steigern.

Wesentliche Neuerungen:

  • Modernisierte Benutzeroberfläche durch Umstellung auf die GTK3-Bibliothek
  • Nicht-destruktive Anwendung von Ebeneneffekten
  • Erweiterte Unterstützung für verschiedene Dateiformate
  • Verbessertes Farbmanagement mit Unterstützung für erweiterte RGB-Farbräume

GIMP 3.0: Modernisierte Benutzeroberfläche

Eine der auffälligsten Änderungen in GIMP 3.0 ist die Aktualisierung der Benutzeroberfläche durch die Integration der GTK3-Bibliothek. Diese Anpassung ermöglicht eine verbesserte Skalierung auf hochauflösenden Bildschirmen und optimiert die Tablet-Unterstützung. Nutzer von HiDPI-Displays werden die verbesserte Darstellung sofort bemerken. Zudem läuft GIMP 3.0 nun nativ unter Wayland, bleibt aber weiterhin mit X11 kompatibel.

GIMP 3.0
Bild: GIMP

Ein weiteres Highlight ist der optionale Willkommensdialog, der schnellen Zugriff auf die Erstellung neuer Projekte bietet und die Personalisierung des Erscheinungsbilds erleichtert. Diese Funktion richtet sich besonders an neue Nutzer und trägt zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit bei.

Nicht-destruktive Ebeneneffekte

Eine bedeutende Neuerung in GIMP 3.0 ist die Einführung nicht-destruktiver Ebeneneffekte. Im Gegensatz zu früheren Versionen, in denen Filter direkt mit der Ebene verschmolzen wurden, bleiben die meisten Filter nun aktiv und können jederzeit nachträglich bearbeitet werden.

GIMP 3.0
Bild: GIMP

Diese Funktion ermöglicht eine flexiblere und effizientere Arbeitsweise, da Änderungen problemlos rückgängig gemacht oder angepasst werden können. Für Nutzer, die den bisherigen Workflow bevorzugen, besteht die Möglichkeit, die Einstellung „Merge Filters“ zu verwenden, um das frühere Verhalten beizubehalten.

Erweiterte Unterstützung von Dateiformaten

GIMP 3.0 erweitert die Unterstützung für verschiedene Dateiformate erheblich. Neben den bereits unterstützten Formaten können nun auch macOS ICNS-Icons, Windows-CUR- und -ANI-Cursor sowie Amiga ILBM/IFF-Formate geladen werden. Moderne Formate wie QOI und JPEG XL wurden ebenfalls integriert. Zudem wurde die Import- und Exportfunktion für PSD-Dateien verbessert, und JPEGs sowie TIFFs können nun mit Photoshop-spezifischen Metadaten versehen werden.

Verbesserte Farbunterstützung

Die Farbunterstützung in GIMP 3.0 wurde erweitert, sodass nun RGB-Farbräume jenseits von sRGB verarbeitet werden können. Dies legt die Grundlage für die zukünftige Implementierung von CMYK- und LAB-Farbmodi, die insbesondere für professionelle Anwender im Print-Bereich von Interesse sind. Derzeit fehlen diese Modi jedoch noch, was die Attraktivität für den professionellen Druckeinsatz einschränken könnte.

Verbesserte Ebenenverwaltung

Die Verwaltung von Ebenen wurde in GIMP 3.0 durch die Einführung der Mehrfachauswahl und einer Suchfunktion deutlich verbessert. Diese Funktionen erleichtern es, mehrere Ebenen gleichzeitig zu bearbeiten und spezifische Ebenen in komplexen Projekten schnell zu finden. Zudem können Ebenen nun bei Bedarf automatisch erweitert werden, was das Arbeiten außerhalb der eigentlichen Bildgrenzen ermöglicht.

Zukunftsaussichten und Verfügbarkeit

Das GIMP-Entwicklungsteam plant, die Entwicklungszyklen zukünftig zu verkürzen. Nach der siebenjährigen Phase für Version 3.0 ist geplant, GIMP 3.2 bereits innerhalb eines Jahres zu veröffentlichen. Diese Strategie zielt darauf ab, Nutzern schneller neue Funktionen und Verbesserungen bereitzustellen.

GIMP 3.0 ist ab sofort für Windows, macOS und Linux verfügbar. Nutzer können die neue Version über die offizielle GIMP-Website herunterladen. Es wird erwartet, dass die neue Version in den nächsten Stunden auch im offiziellen Bereich der GIMP-Website angezeigt wird.

Fazit

Mit GIMP 3.0 erhält die Open-Source-Bildbearbeitungssoftware ein umfassendes Update, das zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen bietet. Von der modernisierten Benutzeroberfläche über nicht-destruktive Ebeneneffekte bis hin zur erweiterten Unterstützung von Dateiformaten – diese Version richtet sich sowohl an bestehende Nutzer als auch an Neueinsteiger. Die geplanten kürzeren Entwicklungszyklen lassen zudem auf weitere zeitnahe Verbesserungen hoffen.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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