Huawei treibt die Entwicklung seines eigenen Ökosystems weiter voran und hat mit HarmonyOS Next eine neue Version seines Betriebssystems angekündigt. Diese soll zukünftig nicht nur in Smartphones und IoT-Geräten zum Einsatz kommen, sondern auch in Notebooks, wodurch Huawei zunehmend unabhängiger von Windows und anderen externen Betriebssystemen wird. Doch wie positioniert sich HarmonyOS Next in einem Markt, der von Windows und Linux dominiert wird?
Key-Features von HarmonyOS Next:
- Eigenständiges Betriebssystem ohne Android-Kern: HarmonyOS Next setzt auf eine vollständig von Android losgelöste Architektur.
- Unterstützung für mehrere Plattformen: Einsatz auf Smartphones, Tablets und zukünftig auch Notebooks.
- Fokus auf Cloud-Integration und App-Kompatibilität.
Der Schritt weg von Windows
Huawei plant eine deutliche Ausweitung der Einsatzmöglichkeiten seines Betriebssystems, insbesondere durch den Schritt, HarmonyOS Next auf seinen zukünftigen Laptops als primäres Betriebssystem zu verwenden. Das hat Huawei-CEO Yu Chengdong auf Weibo in einem Interview verraten.
Dies ist ein klarer Bruch mit der bisherigen Praxis, auf Windows zu setzen. Laut Berichten könnte HarmonyOS Next dabei nicht nur Microsofts Dominanz in Frage stellen, sondern auch die Verfügbarkeit alternativer Betriebssysteme wie Linux beeinflussen.
Huawei argumentiert, dass dieser Wechsel eine notwendige Reaktion auf geopolitische Spannungen und Sanktionen sei. Die USA haben seit 2019 zunehmend den Zugang von Huawei zu US-Technologien eingeschränkt, was den chinesischen Technologiekonzern dazu veranlasst hat, mehr in eigene Betriebssysteme und Lösungen zu investieren.
Neue Möglichkeiten für Entwickler
Ein Highlight von HarmonyOS Next ist die geplante App-Kompatibilität. Entwickler, die bereits für Android oder andere Betriebssysteme schreiben, sollen relativ einfach ihre Anwendungen auf HarmonyOS portieren können. Der OpenHarmony-Kernel, auf dem HarmonyOS Next basiert, unterstützt dabei eine breite Palette an Geräten und Hardware-Spezifikationen .
Zusätzlich setzt Huawei verstärkt auf eine Cloud-basierte Infrastruktur. Dies könnte vor allem im Bereich der Geschäftsanwendungen interessant werden, da Firmen zunehmend auf cloudbasierte Lösungen setzen. HarmonyOS Next bietet hier durch seine flexible Integration und seinen modularen Aufbau viel Potenzial für angepasste Software-Lösungen.
Herausforderung für Windows und Linux?
Der Anspruch von Huawei ist klar: HarmonyOS Next soll eine echte Alternative zu etablierten Betriebssystemen wie Windows und Linux werden. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie gut das System von Endnutzern und vor allem von Unternehmen akzeptiert wird, die bisher auf bewährte Lösungen wie Windows angewiesen sind. Entscheidend wird dabei sein, wie gut HarmonyOS Next in der Praxis performt und ob es die nötige Software-Unterstützung erhält, um tatsächlich konkurrenzfähig zu sein .
Fazit
Mit HarmonyOS Next geht Huawei einen mutigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit und versucht, eigene Standards in der Tech-Welt zu setzen. Ob das Betriebssystem jedoch langfristig mit Platzhirschen wie Windows oder Linux konkurrieren kann, bleibt abzuwarten. Für Huawei ist es jedoch ein entscheidender Schritt in die Zukunft, vor allem im Hinblick auf die geopolitischen Herausforderungen, denen das Unternehmen gegenübersteht. Bereits die kommende Notebook-Generation ab dem Jahr 2025 könnte auf das neue Betriebssystem setzen.