Cloudanbieter Mega, FMovies und DDoS-Guard landen auf der Piracy Watchlist der EU. Bei Mega nennt man den fehlenden Uploadfilter als Hauptgrund. Das kommt überraschend, da der Hoster gemeldete Links mit illegalen Downloads eigentlich sofort löscht.
Mega und weitere Anbieter auf EU-Piracy Liste
Am 01. Dezember veröffentlichte die Europäische Kommission die sogenannte „Counterfeit and Piracy Watch List“, die in Form eines 50 Seiten langen Dokumentes Seiten und Anbieter außerhalb der EU auflistet, die man im Auge behalten will. Torrent-Seiten und solche, die illegale Inhalte verbreiten finden sich ebenso darauf, wie nun auch Clouddienst Mega.
Wie TorrentFreak berichtet, beruht die nunmehr dritte Version der Liste vor allem auf gemeldeten Websites von verschiedenen Interessengruppen, die diese für problematisch halten. Die Liste habe keine rechtliche Wirkung, so die EU – Auswirkungen für die Unternehmen, die darauf stehen, hat die Auflistung aber allemal.
Neben üblichen Verdächtigen wie The Pirate Bay finden sich darauf aber auch Seiten, die überraschen. Der File-Hostingservice Mega, gegründet von Kim Dotcom, ist eine dieser Seiten. Im Gegensatz zu den meisten Piraterie-Websites weist Mega einen Transparenz-Report auf, der offenlegt, wann und wie Inhalte heruntergenommen werden.
Uploadfilter wird zum Mega-Problem
Laut EU-Report sei allerdings ein fehlender Uploadfilter Mega zum Verhängnis geworden. Offenbar haben Anteilseigner aus der Musikindustrie den Dienst gemeldet, weil dieser keine präventiven Maßnahmen gegen Uploads geschützter Inhalte böte.
„Ihren Informationen nach wurden Internetanbieter in Russland bereits im Januar 2022 angewiesen, die Seite nach Klagen von Musikrechteinhabern dauerhaft zu sperren,“ heißt es seitens der EU-Kommission.
Mega ist natürlich unglücklich mit dem Ergebnis. Die Kommission habe sich nie mit Mega in Verbindung gesetzt, um für Klarheit zu sorgen und auch nie um einen Kommentar gebeten, sagt Stephen Hall, Geschäftsführer von Mega. Universal Music habe ihm zufolge die Behauptung für zwei öffentliche Links aufgestellt, die der Dienst unverzüglich deaktiviert habe.
Auch Cloudflare befand sich zuvor in einer ähnlichen Situation und war Bestandteil der ersten Liste im Jahr 2018. Die Anschuldigungen habe man aber entkräftigen können, sodass Cloudflare auf der aktuellen Liste nicht mehr geführt wird.