Starlink möchte das Internet der Zukunft sein und hat dafür bereits jede Menge Satelliten in die Erdumlaufbahn entsendet. Nun fördern Analysen zutage, dass dies nicht ohne Spuren bleibt. Mittlerweile kann man nämlich Streifen am Himmel sehen, die über kurz oder lang die Wissenschaft behindern könnten.
Ein Fünftel aller Astronomie-Aufnahmen betroffen
Seit geraumer Zeit steht man dem Trend zum Satelliten-Internet in vielen Forschungsbereichen skeptisch gegenüber. Am naheliegendsten ist dabei wohl die Skepsis, welche seitens der Astronomen hervorgebracht wird. Neben der zunehmenden Kollisionsgefahr im Weltall, die aus der Ansammlung von immer mehr Satelliten resultiert, scheint mittlerweile auch das bloße Beobachten des Himmels beeinträchtigt zu sein. Eine vom in San Diego, Kalifornien, ansässigen Zwicky Transient Facility (ZTF) durchgeführte Analyse hat ergeben, dass man inzwischen auf knapp einem Fünftel der Himmelsaufnahmen Muster von Starlink-Satelliten erkennt. Zum Vergleich: Beim Start von Starlink war nicht einmal ein Prozent der Aufnahmen betroffen. Doch die Wissenschaftler des Observatoriums an der US-Westküste geben auch zu bedenken, dass sie diese Streifen keine schädigenden Auswirkungen auf die wissenschaftliche Arbeit hätten. Dies könnte sich allerdings mit einer deutlichen Zunahme an Satelliten ändern.
Gefahren des Satelliten-Trends
Hinter Starlink steht kein geringerer als Tesla-CEO Elon Musk. Das ausgeklügelte Satelliten-Internet ist eines der erfolgsversprechenden Projekte von Musks Raumfahrt-Unternehmen SpaceX. Geht es nach dem reichsten Mann der Welt, ist die gegenwärtige Satelliten-Ansammlung mit knapp 2.000 Flugobjekten in unserer Erdumlaufbahn aber erst der Anfang. Es sollen tausende weitere Satelliten folgen, um Internet selbst in den entlegensten Regionen der Erde zu ermöglichen. Und Elon Musk ist nicht der einzige, der auf den erfolgsversprechenden Zug des Satelliten-Internets aufgesprungen ist. Es haben sich bereits viele weitere Unternehmen gefunden, die ihre eigenen Satelliten-Flotten in unsere Umlaufbahn entsenden wollen. Sollte sich dieser Trend so fortsetzen, droht nicht nur eine gigantische Menge an Weltraumschrott. Obendrein wird durch die Ansammlung von zehntausenden Satelliten kein ungestörter Blick mehr in den Himmel möglich sein.
Frühwarnsysteme außer Kraft gesetzt
Man möchte zwar nicht den Teufel an die Wand malen, aber es ist durchaus möglich, dass die Störung der astronomischen Arbeit, schwere Folgen mit sich bringt. Eine der wichtigsten Aufgaben von Observatorien wie dem ZTF ist es nämlich, den Himmel nach möglichen Gefahren abzusuchen. Insbesondere Asteroiden stehen dabei im Fokus der Wissenschaftler. Mit der jetzigen Anzahl der Satelliten lassen sich diese noch problemlos entdecken. Wächst die Anzahl allerdings den Prognosen entsprechend, dürfte auch die Häufigkeit der Streifen zunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich hinter einem dieser Streifen ein potentiell gefährlicher Meteorit verbirgt, nimmt dann ebenfalls zu.