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Wann werden SSDs günstiger?

Die Coronakrise hat sich leider negativ auf die Preisentwicklung von Solid State Drives (SSDs) ausgewirkt. Ursächlich waren hierbei, wie in so vielen anderen Branchen auch, eingeschränkte Produktionsmengen. In den meist in Asien ansässigen Produktionsstätten konnten die einzelnen elektronischen Komponenten der Flashspeicher nur in beschränkten Mengen hergestellt werden. Doch wer einen Kauf einer SSD beabsichtigt kann aufatmen. Zumindest dann, wenn man den Einschätzungen von Branchen-Experten Glauben schenken mag. Diese prognostizieren nämlich erfreulicherweise eine Preissenkung für dieses Jahr. So soll es bereits im ersten Quartal 2021 zu einem Preis-Rückgang von etwa 10 bis 15 Prozent kommen.

Überangebot von NAND-Flashspeicher?

Die in den Augen der Käufer positive Preisentwicklung der SSDs dürfte sich wohl in den kommenden Monaten fortsetzen. Doch woran liegt dies? Ein Grund hierfür ist wohl das derzeit herrschende Überangebot von NAND-Flashspeichern. Diese bilden das Grundgerüst einer jeden SSD und sind elementar wichtig, wenn es um die Preisgestaltung eines der Speichermedien geht. Da entsprechende Elemente in so großer Zahl vorhanden sind, sorgt dies für einen Preisdruck bei den Herstellern von SSDs. Hieraus resultiert eine erfreuliche Preissenkung für interessierte Käufer. Ursache für das Überangebot sind vor allem die vollen Lager bei den Herstellern von SSDs.

NAND-Flashspeicher kommt auch in Motherboards von Smartphones zum Einsatz (hier: iPhone 6).

Diese konnten im Zuge der eingangs erwähnten Coronakrise nicht mehr im vollen Umfang produzieren. Im Endeffekt stapelten sich bei ihnen die NAND-Flashspeicher, weshalb die Hersteller dieses Grundgerüsts einer jeden SSD nun ihrerseits volle Lager haben. Ein weiterer Grund dürfte die derzeitige Lage des Smartphone-Riesen Huawei sein. Dieser kann nämlich aufgrund der US-amerikanischen Wirtschaftssanktionen außerhalb Chinas gar keine NAND-Flashspeicher mehr kaufen. Damit fällt einer der größten Abnehmer dieser Speicher weg. Zu guter Letzt setzen immer weniger Server-Hersteller auf NAND-Flashspeicher sowie SSDs. Es verwundert also nicht, dass es seit Ende 2020 ein Überangebot an NAND-Flashspeicher gibt.

Noch zu Beginn 2020 Preissteigerungen

Eines ist sehr überraschend. So gab es zu Beginn des Jahres 2020 noch leichte Preissteigerungen für NAND-Flashspeicher. Doch mit den Monaten beruhigte sich der Markt – zumindest in den Augen der Käufer. So wandelte sich bereits Ende letzten Jahres die Preissteigerung in eine Preissenkung von 5 bis 10 Prozent um. Dieser Preisrückgang soll sich im ersten Quartal 2021 sogar auf 10 bis 15 Prozent erhöhen. Daraus dürften erfreuliche Preissenkungen für die Endkunden resultieren. Von den Preissenkungen sind übrigens nicht nur NAND-Flashspeicher betroffen. Obendrein zeigt der DRAM-Arbeitsspeicher eine ähnliche Entwicklung. Auch hier dürfte ein Überangebot ähnlich wie beim Flashsspeicher ursächlich sein.

Schnelle PCIe-SSDs gibt es derzeit besonders günstig

Die Preissenkungen von SSDs kann man besonders bei rasend schnellen PCIe-SSDs beobachten. Obwohl diese die Sperrspitze unter den Solid State Drives darstellen, sinkt ihr Preis immer weiter. Grund hierfür sind jedoch nicht nur die oben benannten Punkte. Bei PCIe-SSDs gibt es regelmäßig neue Produkt-Generationen. Wie bei so vielen anderen Produkten sinkt bei einem Übergang zur neuen Generation auch zeitgleich der Preis der vorhergegangenen. Zwei Paradebeispiele für diesen Vorgang sind die Samsung 970 EVO und die Crucial P1.

Starke Preissenkungen bei Samsung und Crucial

Entsprechende Preissenkungen kann man bei zwei der größten SSD-Hersteller deutlich beobachten. Samsung und Crucial haben Modelle im Angebot, die bei Händlern häufig zu starken Preissenkungen angeboten werden. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Release einer neuen Version bevorsteht. Noch stärker fällt die Preissenkung selbstverständlich dann aus, wenn ein neues Modell bereits auf den Markt gekommen ist. Entsprechenden Trend konnte man zuerst bei Hersteller Samsung erkennen.

Die Samsung 970 EVO ist zwar langsamer als ihr Nachfolger, dafür kann man beim Kauf der noch immer sehr schnellen PCIe-SSD einiges an Geld sparen.

Hier sank der Preis der 970 EVO als der Release der 980 EVO ins Haus stand. Ähnlich handhabte es Hersteller Crucial mit seiner P1. Hier profitierten die Käufer von einem rapiden Preisabfall. Es ist also mehr als lohnenswert, nicht schlagartig eine neue SSD zu kaufen, wenn es nicht gerade nötig sein sollte. Viel zu hoch sind die Ersparnisse, die man einfährt, wenn man bis zum Release einer neuen Version der SSD wartet.

Von den Preissenkungen sind fast alle SSDs betroffen

Wenn du eine rasend schnelle SSD haben möchtest, kommst du um eine PCIe-SSD nicht umhin. Vor allem Modelle, die PCIe 4.0 unterstützen, können mit ihren überragenden Specs überzeugen. Während diese SSDs bei Markteinführung der Technologie noch extrem teuer waren, sind sie mittlerweile Hersteller-übergreifend im Preis gesunken. So bekommen man die Force MP600 von Corsair derzeit für etwas über 170 Euro. Die Gigabyte Aorus NVMe Gen4 bekommt man in der Größe 1 TB mittlerweile bereits für unter 200 Euro. in Anbetracht des teuren Kupferkühlers ist dies wirklich ein überragender Preis. Wer keine PCIe-SSD möchte oder keinen entsprechenden Anschluss in PC bzw. Notebook besitzt, blickt sich naturgemäß nach einer SATA SSD um. Und auch hier kann man mittlerweile gute Angebote abgreifen. Der Klassiker schlechthin, wenn es um Preis-Leistungs-Verhältnis geht ist wohl die Crucial MX500. Diese punktet mit SATA 6G und guten Datenübertragungsraten zu einem Preis von etwas über 100 Euro für die Version mit 1 TB. Erstaunlicherweise kostet die Crucial P1 mit 1 TB trotz ihres schnellen PCIe-Anschlusses in etwa genauso viel. Hier wird eines deutlich: Wer die Möglichkeit hat, PCIe-SSDs zu verbauen, sollte dies auch tun. Mittlerweile erhält man hier extrem schnellen Flashspeicher für das eigene System zu Preisen der weit langsameren SATA SSDs.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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