
Arthrose ist eine häufige Gelenkerkrankung in Deutschland. Sie betrifft Millionen Menschen und verursacht Knorpelabbau. Gelenkschmerzen und Bewegungseinschränkungen beeinträchtigen oft den Alltag der Betroffenen.
Arthrose kann altersbedingt oder durch Verletzungen entstehen. Finger-, Knie- und Hüftgelenke sind oft betroffen. Mit dem Alter steigt das Risiko: 90% der über 65-Jährigen haben Arthrose.
Frühe Anzeichen sind Steifigkeit und Schwellungen. Später kommen Belastungsschmerzen hinzu. Diese können sich zu Dauerschmerzen entwickeln.
Die Diagnose erfolgt durch körperliche Untersuchungen und bildgebende Verfahren. Manchmal sind auch Gelenkpunktionen nötig.
Die Behandlung von Arthrose ist vielfältig. Bewegungstherapie und Physiotherapie stehen an erster Stelle. Medikamente können Schmerzen und Entzündungen lindern.
In fortgeschrittenen Stadien können operative Eingriffe wie Gelenkersatz helfen.
Wichtige Erkenntnisse
- Arthrose betrifft bis zu 8 Millionen Menschen in Deutschland
- Frauen sind häufiger betroffen als Männer
- Hauptsymptome: Anlauf- und Belastungsschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit
- Behandlung umfasst Bewegungstherapie, Medikamente und operative Eingriffe
- 70-80% der Patienten berichten über Linderung durch multimodale Therapien
Was ist Arthrose
Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland. Über 5 Millionen Menschen sind davon betroffen. Sie führt zu Knorpelabbau, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit.
Definition und Grundlagen der Gelenkerkrankung
Bei Arthrose verändern sich die Gelenkstrukturen langsam. Der schützende Knorpel wird dünner und rauer. Dies kann Entzündungen und Verschleiß verursachen.
Anfangs ist oft nur eine kleine Fläche betroffen. Mit der Zeit breitet sich der Schaden aus.
Betroffene Gelenke und Strukturen
Arthrose kann jedes Gelenk treffen. Knie, Hüften und Hände sind am häufigsten betroffen. Über 50% haben laut Robert Koch-Institut Kniearthrose.
Etwa 25% leiden an Hüftarthrose. Bei einem Drittel der Frauen und einem Siebtel der Männer sind die Finger betroffen.
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Unterschied zwischen primärer und sekundärer Arthrose
Es gibt zwei Arten von Arthrose:
- Primäre Arthrose: Sie entsteht altersbedingt durch natürlichen Verschleiß.
- Sekundäre Arthrose: Sie wird durch Verletzungen oder andere Erkrankungen ausgelöst.
Beide Formen führen zum Abbau des Gelenkknorpels. Im Spätstadium ist der Knorpel völlig abgerieben. Der Knochen wird dichter und härter.
Es bilden sich knöcherne Ausziehungen, sogenannte Osteophyten. Das Gelenk verbreitert sich und schmerzt bei Bewegung.
Auslöser und Risikofaktoren
Arthrose hat viele komplexe Ursachen. Mehrere Faktoren tragen zu dieser Gelenkerkrankung bei. Hier betrachten wir die wichtigsten Risikofaktoren näher.
Altersbedingte Veränderungen
Mit dem Alter steigt das Arthrose-Risiko. Ab 55 Jahren sind Frauen häufiger betroffen. Der Knorpel nutzt sich ab und erneuert sich langsamer.
Dies führt zu einer höheren Belastung der Gelenke. Regelmäßige Bewegung kann dem entgegenwirken.
Genetische Vorbelastungen
Eine familiäre Veranlagung kann das Arthrose-Risiko erhöhen. Bestimmte Gene beeinflussen Knorpelstruktur und -stabilität. Erbliche Fehlstellungen der Gelenke begünstigen ebenfalls Arthrose.
Übergewicht und Gelenkbelastung
Übergewicht ist ein Hauptrisikofaktor für Arthrose. Jedes zusätzliche Kilo belastet die Gelenke stark. Besonders Knie und Hüften leiden darunter.
Eine Gewichtsabnahme kann die Gelenkbelastung deutlich verringern. Gesunde Ernährung und Bewegung helfen dabei.
Vorerkrankungen und Verletzungen
Frühere Gelenkverletzungen oder -operationen erhöhen das Arthrose-Risiko. Auch chronische Krankheiten wie Diabetes oder Rheuma können die Knorpelgesundheit beeinträchtigen.
Nicht ausgeheilte Verletzungen führen oft zu Fehlbelastungen. Dies kann langfristige Gelenkschäden verursachen.
Risikofaktor | Auswirkung | Präventionsmaßnahme |
---|---|---|
Alter | Abnutzung des Knorpels | Regelmäßige Bewegung |
Genetik | Erhöhte Anfälligkeit | Frühe Vorsorge |
Übergewicht | Verstärkte Gelenkbelastung | Gewichtsreduktion |
Verletzungen | Dauerhafte Gelenkschäden | Angemessene Heilung |
Krankheitsverlauf und Anzeichen
Arthrose entwickelt sich oft unbemerkt. Anfangs spüren Betroffene leichte Steifheit in den Gelenken. Dies tritt besonders nach längeren Ruhephasen auf.
Mit der Zeit können Gelenke anschwellen. Schmerzen kommen hinzu, zunächst nur bei Belastung. Später können sie auch in Ruhephasen auftreten.
Bewegungseinschränkungen sind ein weiteres Merkmal. Gelenke verlieren an Beweglichkeit, was den Alltag erschwert. Kniearthrose macht Treppensteigen schwieriger, Hüftarthrose das Schuhe anziehen.
Typische Anzeichen im Krankheitsverlauf:
- Morgensteifheit der Gelenke
- Zunehmende Gelenkschmerzen bei Belastung
- Schwellungen und Verdickungen der Gelenke
- Knacken oder Reiben im Gelenk bei Bewegung
- Abnehmende Beweglichkeit und Kraft
Der Verlauf kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Manche haben gelegentliche Beschwerden, andere ständige Schmerzen. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Diagnostische Methoden
Arthrose-Diagnose erfordert eine gründliche Untersuchung. Ärzte nutzen verschiedene Methoden, um die Erkrankung festzustellen. Sie schließen auch andere mögliche Ursachen aus.
Körperliche Untersuchung
Der Arzt befragt ausführlich zu Schmerzen und Beschwerden. Er tastet die Gelenke ab und prüft ihre Funktion. Dabei achtet er auf Schwellungen und Bewegungseinschränkungen.
Eine Gang- und Bewegungsanalyse kann Störungen aufdecken. Der Arzt sucht nach Knoten an den Fingergelenken. Diese Untersuchungen helfen bei der ersten Einschätzung.
Bildgebende Verfahren
Röntgenuntersuchungen zeigen typische Anzeichen einer Arthrose. Dazu gehören Gelenkspaltverschmälerung und Knochensporne. MRT-Untersuchungen machen Weichteile wie Sehnen und Knorpel sichtbar.
CT-Scans eignen sich besonders zur Darstellung knöcherner Strukturen. Diese Verfahren liefern wichtige Informationen für die Diagnose.
Gelenkpunktion und Laboruntersuchungen
Eine Gelenkpunktion kann entzündliche Prozesse aufdecken. Blutuntersuchungen helfen, andere Erkrankungen auszuschließen. Bei Arthrose fallen relevante Bluttests meist negativ aus.
Diagnostische Methode | Einsatzbereich | Vorteile |
---|---|---|
Röntgenuntersuchung | Knöcherne Strukturen | Zeigt Gelenkspaltverschmälerung |
MRT | Weichteile | Detaillierte Darstellung von Knorpel |
Gelenkpunktion | Gelenkflüssigkeit | Erkennung von Entzündungen |
Die Kombination dieser Methoden ermöglicht eine genaue Arthrose-Diagnose. Sie hilft bei der Planung geeigneter Behandlungsschritte. Jede Methode trägt wichtige Informationen zur Gesamtdiagnose bei.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten
Bei Arthrose gibt es verschiedene konservative Behandlungsmethoden. Sie sollen Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion verbessern. Diese Methoden bieten Betroffenen Möglichkeiten, ihre Beschwerden zu reduzieren.
Bewegungstherapie und Sport
Regelmäßige Bewegung ist für die Arthrose-Behandlung wichtig. Radfahren und Schwimmen schonen die Gelenke und sind gut geeignet. Joggen oder Sportarten mit schnellen Richtungswechseln sollten vermieden werden.
Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme die Gelenkbelastung reduzieren. Dies kann zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen.
Physiotherapeutische Maßnahmen
Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle bei der Arthrose-Behandlung. Sie umfasst Techniken wie manuelle Therapie, Thermo- und Hydrotherapie. Ziel ist es, die Muskulatur zu stärken und die Gelenkbelastung zu verringern.
Orthopädische Hilfsmittel wie Bandagen oder Schuhzurichtungen können zusätzlich helfen. Sie unterstützen die Gelenke und verbessern die Beweglichkeit.
Medikamentöse Therapie
Schmerzmittel sind oft Teil der Arthrose-Behandlung. Häufig werden entzündungshemmende Medikamente (NSAR) wie Voltaren® oder Ibuprofen® eingesetzt. Auch Knorpelpräparate können hilfreich sein.
In manchen Fällen werden Kortison-Injektionen direkt ins Gelenk verabreicht. Eine neue Option ist die Eigenbluttherapie (PRP), die über Monate Linderung bringen kann.
Ein individueller Therapieplan berücksichtigt alle Aspekte der konservativen Behandlung. So können Betroffene im Alltag von den Grundbausteinen der Therapie profitieren. Dies führt zu einer Verbesserung der Lebensqualität.
Operative Eingriffe und moderne Verfahren
Bei fortgeschrittener Arthrose können operative Eingriffe nötig werden. Die Wahl zwischen gelenkerhaltenden Operationen und Gelenkersatz hängt vom Schweregrad ab. Ärzte berücksichtigen dabei den Zustand des Gelenks.
Gelenkerhaltende Operationen
Minimalinvasive Eingriffe wie Arthroskopien bieten gute Erfolgsaussichten bei moderatem Knorpelschaden. Sie ermöglichen eine schnellere Regeneration und ein geringeres Infektionsrisiko.
Korrekturen von Fehlstellungen können bei nicht zu weit fortgeschrittenem Knorpelverlust sinnvoll sein. Diese Eingriffe zielen darauf ab, die natürliche Gelenkfunktion zu erhalten.
Gelenkersatz-Operationen
Ist der Gelenkerhalt nicht mehr möglich, kommt eine Arthrose-Operation mit Gelenkersatz in Frage. Diese Eingriffe sind heute meist Routine.
2019 wurden in Deutschland fast 245.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Zudem erhielten 195.000 Patienten Kniegelenkendoprothesen. Totalendoprothesen (TEP) stellen dabei die größten operativen Eingriffe dar.
Nachbehandlung und Rehabilitation
Nach der Operation ist eine intensive Rehabilitation entscheidend für den Behandlungserfolg. Physiotherapie und angepasstes Training stärken die Muskulatur und verbessern die Gelenkfunktion.
Eine Meta-Analyse zeigte interessante Ergebnisse zu Hyaluronsäurebehandlungen. Regelmäßige Anwendungen können einen Kniegelenksersatz um mehr als drei Jahre verzögern.
Eingriff | Vorteile | Besonderheiten |
---|---|---|
Arthroskopie | Schnelle Regeneration, geringes Infektionsrisiko | Geeignet bei moderatem Knorpelschaden |
Gelenkersatz | Deutliche Schmerzlinderung, verbesserte Mobilität | Häufig bei Hüfte und Knie, Routine-Eingriff |
Gelenkpunktion | Entlastung des Gelenks, Schmerzreduktion | Kann zur Verbesserung der Beweglichkeit beitragen |
Fazit
Arthrose betrifft etwa 5 Millionen Menschen in Deutschland. Sie ist eine häufige Gelenkerkrankung bei älteren und jüngeren Personen. Ein gutes Arthrose-Management verbessert die Lebensqualität der Betroffenen erheblich.
Vorbeugung beginnt mit einem gesunden Lebensstil. Gelenkschonende Bewegung wie Schwimmen oder Radfahren stärkt die Gelenke. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Übergewicht zu vermeiden ist wichtig, da es die Gelenke zusätzlich belastet. Betroffene haben verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl.
Konservative Methoden umfassen Physiotherapie und Schmerzmedikation. Operative Eingriffe wie Gelenkersatz sind eine weitere Option. Moderne Technologien ermöglichen sogar maßgefertigte Implantate durch 3D-Druck.
Alle Maßnahmen zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Bewegungsfähigkeit zu erhalten. Mit richtigem Management können Betroffene aktiv bleiben und ihre Lebensqualität verbessern.