
Viskose ist ein vielseitiger Textilstoff, oft als „Kunstseide“ bekannt. Sie wird aus natürlichen Rohstoffen wie Buche oder Bambus chemisch hergestellt. Als halbsynthetische Faser vereint sie Vorteile natürlicher und künstlicher Materialien.
Viskose hat bemerkenswerte Eigenschaften. Sie kann bis zu 400 Prozent ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Zudem bietet sie eine kühlende Wirkung. Dies macht sie angenehm zu tragen und vielseitig einsetzbar.
Die Herstellung von Viskose ist komplex und energieintensiv. Sie umfasst mehrere chemische Umwandlungsschritte. Dabei entsteht aus Holzcellulose die fertige Faser.
Reine Viskose enthält kaum Schadstoffe. Das macht sie für Allergiker geeignet. In der Textilindustrie weltweit ist sie ein beliebtes Material.
Wichtige Erkenntnisse
- Viskose ist eine halbsynthetische Faser aus natürlicher Zellulose
- Herstellung erfolgt aus Holz wie Buche, Fichte oder Bambus
- Hohe Feuchtigkeitsaufnahme und kühlende Wirkung
- Energieintensive Produktion mit chemischen Umwandlungsprozessen
- Reine Viskose ist schadstoffarm und für Allergiker geeignet
- Beliebtes Material in der Textilindustrie weltweit
Was ist Viskose
Viskose ist eine vielseitige Faser aus dem 19. Jahrhundert. Sie besteht aus regenerierter Zellulose und stammt von Buchen, Pinien oder Eukalyptus. Chemikalien verwandeln Zellstoff in eine zähe Masse für die Herstellung.
Herstellung und Eigenschaften der Cellulosefaser
Viskose entsteht in mehreren Schritten. Zellulose wird mit Natronlauge und Schwefelkohlenstoff behandelt. Die Lösung ähnelt warmem Honig.
Die Masse wird durch Spinndüsen gepresst und in einem Säurebad verfestigt. So entstehen die besonderen Viskosefasern.
Viskosefasern zeichnen sich durch besondere Merkmale aus:
- Weichheit und seidiger Glanz
- Hohe Saugfähigkeit und Atmungsaktivität
- Gute Farbaufnahme
- Leichtigkeit und Robustheit
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Unterschied zu synthetischen und natürlichen Fasern
Viskose steht zwischen Natur- und Kunstfasern. Sie ist halbsynthetisch, aus natürlicher Zellulose hergestellt, aber chemisch verarbeitet. Im Vergleich zu Baumwolle ist Viskose weniger dehnbar, aber kühlender.
Synthetische Fasern wie Polyester sind pflegeleichter. Allerdings sind sie weniger atmungsaktiv als Viskose.
Eigenschaft | Viskose | Baumwolle | Polyester |
---|---|---|---|
Ursprung | Halbsynthetisch | Natürlich | Synthetisch |
Atmungsaktivität | Hoch | Sehr hoch | Niedrig |
Pflegeleichtigkeit | Mittel | Hoch | Sehr hoch |
Saugfähigkeit | Sehr hoch | Hoch | Niedrig |
Hauptanwendungsbereiche im Textilbereich
Viskose ist in der Textilproduktion weit verbreitet. Sie findet Verwendung in Blusen, Kleidern und Sportbekleidung. Auch Heimtextilien und technische Gewebe nutzen Viskose.
Oft kombiniert man sie mit anderen Fasern. Das erhöht die Strapazierfähigkeit der Textilien.
Viskose-Anwendungen umfassen:
- Bekleidung: Blusen, Kleider, T-Shirts
- Heimtextilien: Bettwäsche, Handtücher
- Technische Textilien: Teebeutel, Krankenhaustextilien
- Hygieneartikel: Wattepads, Feuchttücher
Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit
Viskose gilt als umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Fasern. Doch wie nachhaltig ist dieser Stoff wirklich? Ein genauer Blick auf die Herstellung gibt Aufschluss.
Vorteile gegenüber synthetischen Fasern
Viskose basiert auf nachwachsenden Rohstoffen und ist biologisch abbaubar. Im Gegensatz zu Polyester wird kein Erdöl verwendet. Der Abbau dauert jedoch 20-200 Jahre.
Weniger als 30% der Viskoseproduktion stammen aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dies zeigt Verbesserungspotenzial in der Rohstoffbeschaffung.
Chemische Belastung bei der Produktion
Die Viskoseherstellung ist chemieintensiv. Ammoniak, Aceton, Natronlauge und Schwefelsäure kommen zum Einsatz. Dies führt zu Umweltbelastungen wie Luftemissionen und toxischen Einträgen in Gewässer.
Der Wasser- und Energieverbrauch ist ebenfalls hoch. Diese Aspekte schmälern die Nachhaltigkeit von Viskose erheblich.
Aspekt | Auswirkung |
---|---|
Chemikalieneinsatz | Hoch (Ammoniak, Aceton, Natronlauge, Schwefelsäure) |
Luftemissionen | Schwefelkohlenstoff, Schwefelwasserstoff, Stickoxide |
Wasserbelastung | Toxische Einträge in Gewässer |
Ressourcenverbrauch | Hoher Wasser- und Energieverbrauch |
Produktionsstandorte und Arbeitsbedingungen
Die Textilindustrie verlagert die Viskoseproduktion oft in Länder mit niedrigen Standards. Dies kann zu schlechten Arbeitsbedingungen führen. Auch die Umweltbelastung steigt in diesen Regionen oft an.
Nachhaltige Alternativen: Modal, Tencel und Lyocell
Fortschrittliche Cellulosefasern wie Modal, Tencel und Lyocell verbessern die Umweltbilanz. Der Lyocell-Prozess nutzt nachhaltige Forstwirtschaft und recycelt über 99% des Lösungsmittels.
Lyocell schneidet im Öko-Ranking besser ab als konventionelle Baumwolle. Besonders beim Wasserverbrauch zeigen sich Vorteile. Auch der Energieverbrauch wurde durch ständige Optimierung reduziert.
Fazit
Die Viskose-Bewertung ist nicht eindeutig. Der Stoff nimmt gut Feuchtigkeit auf und verbraucht weniger Wasser als Baumwolle. Viskose wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie Buchen-, Pinien- oder Eukalyptusholz hergestellt.
Die Herstellung birgt jedoch Umweltrisiken durch Chemikalien wie Kohlenstoffdisulfid. Dies kann Mensch und Natur schaden. Auch die Arbeitsbedingungen in Produktionsländern sind oft problematisch.
Innovative Alternativen wie Modal, Tencel und Lyocell sind vielversprechend. Diese Fasern stammen aus zertifiziertem Holz und werden in geschlossenen Kreisläufen produziert. Sie kombinieren Viskose-Vorteile mit besserer Umweltverträglichkeit.
Für mehr Nachhaltigkeit sind weitere Innovationen und strenge Öko-Labels nötig. So kann das volle Potenzial dieser Fasern ausgeschöpft werden.