Das Dateisystem spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um Geschwindigkeit und Sicherheit deines Datenträgers geht. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, zu hinterfragen, ob ein Wechsel des Dateisystems sinnvoll ist. Wir zeigen dir im Rahmen unseres kleinen Tutorials, welche Dateisysteme es gibt und worauf SSDs setzen sollten.
Kein Betriebssystem ohne Dateisystem
Mithilfe eines Dateisystems lassen sich Dateien auf einem Laufwerk bzw. einer Partition des Laufwerks abspeichern. Dabei gibt das System bestimmte Eigenschaften für den Speicherplatz vor. Ein Dateisystem ist außerdem elementar wichtig, um ein Betriebssystem zum Laufen bringen zu können. So kann man beispielsweise Windows nur bei Vorliegen eines kompatiblen Dateisystems installieren. Häufig beschäftigen sich PC-User erst dann mit dem Thema Dateisystem, wenn sie ein Problem mit dem Laufwerk bekommen. Dabei kann es sich bereits beim Einrichten des PCs lohnen, einen detaillierten Blick in die Materie zu wagen. So ist es beispielsweise möglich, drohenden Speicherplatz-Nöten vorzubeugen. Das Schlüsselwort ist hierbei „Komprimierung“. Doch auch frühzeitiges Eingreifen kann sich lohnen. So kann man durch die Wahl des passenden Dateisystems bereits vorbeugend tätig werden, um spätere Probleme im Vorhinein auszumerzen.
Was ist ein Dateisystem?
Doch wieso braucht man überhaupt ein Dateisystem? Um diese Frage zu klären, müssen wir zunächst feststellen, was genau ein Dateisystem ist. Mithilfe von Dateisystemen lassen sich vereinfacht ausgedrückt Dateien speichern. Wer hätte es gedacht?! Doch ganz so simpel wie es klingt, ist es dann doch nicht. Denn die vielen unterschiedlichen Dateisysteme haben auf die Details des Speicherns wichtige Auswirkungen. So ist die Wahl eines Dateisystems insbesondere beim Installieren des Betriebssystems von großer Bedeutung. Wenn du dich für ein bestimmtes Betriebssystem entscheidest, solltest du also auch im Hinterkopf behalten, das richtige Dateisystem zu wählen. Am wichtigsten ist und bleibt dabei natürlich Windows. Das beliebte Betriebssystem von Microsoft kann diesbezüglich mit einer großen Kompatibilität punkten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn du eine neuere Version von Windows besitzt. Schließlich sind diese weit kompatibler als ältere Versionen. Am besten verträgt sich Windows mit FAT32 und NTFS. Auf diese beiden möchten wir später noch detailliert eingehen. Solltest du ein Windows-System haben, versteht es sich in der Regel blind mit den beiden oben genannten Dateisystemen. Du kannst in diesem Fall problemlos Dateien lesen und schreiben. Übrigens benötigt nicht nur deine SSD ein passendes Dateisystem. Solltest du Dokumente oder andere Dateien von externen Geräten lesen oder neue darauf schreiben wollen, muss dein PC auch mit diesen kommunizieren können. Dies gilt nicht nur für externe SSDs bzw. HDDs. Auch bei USB-Sticks und SD-Karten muss ein geeignetes Dateisystem vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, erkennt der Rechner zwar, dass du ein Gerät angeschlossen hast, eine „Zusammenarbeit“ ist dann aber nicht möglich.
Was passiert mit Festplatten ohne Dateisystem?
Sollte sich freier Platz auf einem Laufwerk befinden, benötigt dieser im Umkehrschluss ein Dateisystem, damit dein PC darauf überhaupt etwas abspeichern kann. Doch was passiert mit den Giga- oder Terabyte, welche kein Dateisystem besitzen? Hier können schlichtweg keine Daten geschrieben oder gelesen werden. Dieses Problem kannst du nur dann lösen, wenn du einen Blick in die Datenträgerverwaltung von Windows wirfst. Hier kann man die Datenträger mit einem anderen Dateisystem formatieren. Leider spricht man in diesem Zusammenhang häufig vom „Formatieren einer Festplatte“. Streng genommen ist dies falsch. Schließlich formatiert man nicht eine Festplatte an sich, sondern nur eine Partition der Festplatte. Eine SSD oder HDD setzt sich in aller Regel nämlich aus mehreren solcher Partitionen zusammen. Die Partition deiner SSD, welche Windows beherbergt, kommt heutzutage automatisch im Dateisystem NTFS daher. Andernfalls würde das Betriebssystem gar nicht erst auf deinem PC laufen können. Dieser Fakt hat sich im Laufe der Jahre geändert. So hatte man beim klassischen Windows XP noch die Wahl, ob man die Partition mit NTFS oder FAT32 formatieren möchte. Mit dem Release von Windows Vista war diese Wahlfreiheit passé. Ab diesem Zeitpunkt war NTFS als Dateisystem zwingend. Um die Partition, auf der Windows läuft, musst du dir jedoch nicht den Kopf zerbrechen. Das Betriebssystem sorgt automatisch dafür, dass die SSD sich für das richtige Dateisystem entscheidet. In diesem Fall lautet dieses NTFS.
Die beiden Großen: NTFS und FAT32
Der Klassiker unter den Dateisystemen ist ganz klar FAT32. Doch aufgrund seines Alters bringt dieses System auch einen entscheidenden Nachteil mit sich. Hier werden lediglich Dateien bis zu einer maximalen Größe von 4 GB unterstützt. Wer es also mit größeren Dateien wie Videos oder gar Videospielen zu tun bekommt, stößt hier ganz schnell an seine Grenzen. Ist dies einmal der Fall, teilt Windows dem Nutzer dieses Problem auch prompt mit. Es erscheint in diesem Fall nämlich die Fehlermeldung „Die Datei xy ist zu groß für das Zieldateisystem“. Doch dies ist nicht das einzige Problem, das du bei FAT32 verschmerzen musst. Auch eine moderne und überaus praktische Komprimierung von Dateien kann nicht stattfinden. Somit kannst du diese Möglichkeit des Einsparens von Speicherplatz leider nicht nutzen.
Anders sieht es bei NTFS (New Technology File System) aus. Hier gibt es nicht nur eine Kompatibilität zu größeren Dateien, sondern auch die Möglichkeit zum „Laufwerk komprimieren, um Speicherplatz zu sparen“. Bei der Größe der Dateien musst du dir beim weit moderneren Dateisystem NTFS keine Gedanken machen. Eine Grenze wie die 4 GB bei FAT32 gibt es hier nicht zu beachten. Auch die Laufwerkskomprimierung zum Sparen von Speicherplatz ist überaus praktisch. Allerdings kann dies zu leichten Einbrüchen in der Performance führen. Der Grund dafür liegt im Prozessor. Dieser muss die komprimierten Dateien bei Abfrage nämlich zunächst dekomprimieren.
NTFS ist bei modernen Geräten klar im Vorteil
Für welches Dateisystem du dich entscheiden solltest, hängt natürlich von deiner Arbeitsweise und deinem PC ab. Solltest du ohnehin nie mit Dateien über 4 GB Größe arbeiten, ist FAT32 kein Problem für dich. FAT32 ist auch dann passend für dich, wenn du viel mit USB-Sticks arbeitest, die nicht nur an deinem PC, sondern auch an anderen Geräten funktionieren können sollen. So gibt es beispielsweise BluRay-Player oder TVs, die über USB Anschluss nur FAT32 Medien, nicht aber NTFS Dateien lesen können. Da das neuere Dateisystem jedoch immer verbreiteter ist, solltest du bei nicht allzu betagten Geräten heutzutage keine Kompatibilitätsprobleme mehr haben dürfen. Wer solche Geräte besitzt und auf eine Zusammenarbeit angewiesen ist, sollte zu FAT32 greifen. Alle anderen sollten unbedingt zu NTFS greifen, da die Vorzüge überwiegen und mittlerweile kaum noch Kompatibilitätsprobleme bestehen. Allein die Tatsache, dass man keiner Begrenzung der Dateigröße unterliegt ist gegenüber veraltetem FAT32 ein gigantischer Vorteil. Diese Tatsache kann man auch auf SSDs anwenden. Zu Beginn war auch hier das Dateisystem FAT32 ein Garant für maximale Kompatibilität. Mittlerweile können aber nahezu alle Geräte mit NTFS kommunizieren. Die strengen Beschränkungen bzw. Nachteile bei Dateigröße und Komprimierung in Kauf zu nehmen, ist also zum Glück nicht nötig.
exFAT und ReFS
Mit exFAT und ReFS möchten wir noch einmal kurz auf zwei Exoten unter den Dateisystemen eingehen. ExFat kommt gerne bei USB-Sticks oder SD-Karten zum Einsatz. Ein großer Vorteil gegenüber FAT32 ist die Tatsache, dass es hier keine Datei-Obergrenze von 4 GB gibt. Trotz dessen glänzt exFAT mit einer ähnlich hohen Kompatibilität. Dies ist vor allem bei der Nutzung von Geräten, die kein PC sind, von großem Vorteil. Wer also auf der Suche nach einem passenden Dateisystem für seinen mobilen Datenträger ist, sollte sich exFAT einmal genauer ansehen. Bei ReFS handelt es sich um ein Dateisystem, das vor allem mit seiner speziellen Reparatur-Funktionen glänzen kann. Zum Einsatz kommt dieses System vor allem bei großen Servern. Aus diesem Grund eignet es sich optimal für große Unternehmen.
FAT32 in NTFS umwandeln?
Um in den Genuss der umfangreichen Vorteile vom neueren Dateisystem NTFS zu kommen, ist eine Formatierung der SSD alternativlos. Aufgrund der höheren Kompatibilität setzen auch heutzutage noch einige SSDs auf veraltetes FAT32. Dieses in NTFS umzuwandeln ist jedoch kein Problem.
Achtung: Sei dir bitte bewusst, dass eine Formatierung stets die Löschung aller auf dem Datenträger vorhandenen Daten bedeutet. Sollte sich auf der SSD etwas wichtiges befinden, ist es also ratsam, dies auf einem anderen Datenträger zu sichern.
- Klicke auf die Windows-Schaltfläche und wähle die Systemsteuerung aus. Nun tippst du auf den Unterpunkt „System und Sicherheit“.
- Wähle nun den Punkt „Verwaltung“ und anschließend den Punkt „Computerverwaltung“.
- Öffne nun die „Datenträgerverwaltung“. Hier kannst du alle Laufwerke deines Systems einsehen.
- Nun machst du einen Rechtsklick auf deine SSD, die du formatieren möchtest.
- Wähle nun den Punkt „Format“ aus.
- Hier hast du die Wahl zwischen den verschiedenen Dateisystemen. Du entscheidest dich für NTFS.
- Soll es möglichst schnell gehen, entscheidest du dich für „Schnellformatierung durchführen“.
- Klicke zu guter Letzt auf „OK“. Der Vorgang der Formatierung beginnt nun.