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Blackjack und Roulette im Online-Casino spielen?

Mit der Änderung des Glücksspielstaatsvertrags verschwanden im vergangenen Jahr Blackjack, Roulette und Baccara aus den Online-Casinos. In der Übergangsphase, in der bisher im rechtlichen Graubereich operierende Casinos bei Einhaltung bestimmter Regeln geduldet wurden, beschränkte sich das Angebot bei all jenen Anbietern, die sich für eine Lizenz qualifizieren wollten, auf Slots und Poker. Doch wann ist mit einer Rückkehr der klassischen Tischspiele zu rechnen?

Vergabe staatlicher Lizenzen ist abzuwarten

Der neue Glücksspielstaatsvertrag sieht – und das ist sein Kernpunkt – eine Legalisierung des Online-Glücksspiels vor. Hierfür nötig ist eine staatliche Glücksspiellizenz. Mit dieser ist es unter strengen Auflagen möglich, ein umfassendes Glücksspielangebot zu präsentieren. Die Vergabe der Lizenzen fällt dabei in den Zuständigkeitsbereich der Bundesländer. Es ist folglich damit zu rechnen, dass es sich um einen längeren Prozess handelt, dessen Ergebnisse von Land zu Land abweichen können. So hat etwa Nordrhein-Westfalen jüngst beschlossen, fünf Lizenzen an private Unternehmen zu vergeben. In Baden-Württemberg hingegen will Lotto BW, das sich in Staatshand befindet, sein Onlineangebot erweitern – und zwar um Blackjack und Roulette.

Prinzipiell besteht damit also durchaus die Möglichkeit einer Rückkehr der beiden beliebten Tischspiele in die Online-Casinos. Wann und unter welchen Bedingungen das der Fall sein wird, ist bisher jedoch unklar. Wer sich in High Roller Casinos an den virtuellen Tisch setzen möchte, muss sich also noch ein wenig gedulden.

Die Situation in anderen Ländern

Nicht nur in Deutschland verändert sich die Online-Glücksspiellandschaft in letzter drastisch. Im Rahmen der Pandemie haben auch andere Länder ihre Regelungen verändert und ein neues Online-Angebot geschaffen – das bei der Vergabe der Lizenzen möglicherweise als Vorbild dienen könnte. Zu nennen sind hierbei beispielsweise die Schweiz und die Niederlande. In beiden existieren seit kurzer Zeit staatliche Online-Casinos, die ein umfassendes Angebot bieten. Klassische Tischspiele werden hier ebenso offeriert wie Slots und Poker. In beiden Ländern sind dabei auch Live-Streams von Spieltischen im Angebot enthalten – ein beliebtes Angebot, das in der Duldungsphase in Deutschland verboten wurde.

Der Vorstoß von Lotto BW deutet darauf hin, dass auch in einigen deutschen Bundesländern durchaus Interesse an einer solchen staatlichen Monopolisierung des Online-Glücksspiels besteht. NRW hingegen hat ein solches Modell per Landtagsbeschluss abgelehnt. Im Grunde deutet sich damit eine ähnliche Entwicklung wie im analogen Glücksspielmarkt an: Auch hier existieren in einigen Bundesländern ausschließlich staatliche Spielbanken, während andere (auch) Lizenzen an private Unternehmen vergeben haben.

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