
Du hörst immer wieder von Hackerangriffen und denkst, als Privatnutzer bist du eh nicht betroffen? Das kann ein böser Irrglaube sein. Selbst wenn du nur in der U-Bahn surfst und dabei ein öffentliches Netzwerk benutzt, kann das schon zum Exitus deines Handys werden. Aber woher kommt die Bedrohung eigentlich? Wie viele Schadsoftwares kennst du? Vermutlich nicht genug, denn es kann gar nicht ausreichend Aufklärung geben. Wir stellen dir die verschiedenen Schadsoftwares vor und verraten dir, worauf du achten musst.
Das macht Ransomware auf deinem Gerät
Ransomware ist der Albtraum für jede Form der cybersicherheit, da sie deinen Rechner lahmlegt. Stell dir vor, du öffnest eine harmlose Datei oder klickst auf einen scheinbar seriösen Anhang in einer E-Mail – und plötzlich geht nichts mehr. Deine Daten sind verschlüsselt, dein Rechner ist blockiert und auf dem Bildschirm taucht eine fiese Nachricht auf: „Bezahle X Euro in Bitcoin, sonst bleiben deine Daten für immer gesperrt.“
Genau das ist das Prinzip von Ransomware. Kriminelle nutzen diese Schadsoftware, um dir den Zugriff auf deine eigenen Dateien zu verwehren. Und weil viele Menschen Angst haben, wichtige Daten zu verlieren, zahlen sie das geforderte Lösegeld – ohne Garantie, dass ihre Dateien jemals wieder freigegeben werden.
Schutz dagegen? Ganz einfach: Mach regelmäßig Backups, klicke nicht auf dubiose Links und halte dein System immer auf dem neuesten Stand.
Trojanische Pferde kommen nicht nur in der Geschichte vor
Eigentlich ist das Trojanische Pferd eine Geschichte der griechischen Mythologie. Es ist aber auch im Bereich der Cyberkriminalität von Bedeutung. Ein Trojaner ist eine Schadsoftware, die sich als nützliches Programm tarnt. Du lädst dir zum Beispiel eine kostenlose App herunter, denkst, du bekommst ein geniales Tool – und in Wahrheit schleust du dir damit einen digitalen Spion auf dein Gerät. Einmal installiert, kann ein Trojaner so ziemlich alles tun: Passwörter auslesen, deine Kamera aktivieren oder dein Gerät für illegale Aktivitäten missbrauchen. Besonders fies: Viele Trojaner arbeiten im Hintergrund, ohne dass du es sofort merkst.
Um dich vor diesen Schädlingen zu schützen, lade deine Software nie aus dubiosen Quellen runter. Alles, was dir kostenlos und nahezu perfekt angeboten wird, ist meist wirklich zu schön um wahr zu sein.
Spyware ist Malware die deine Geheimnisse entlarvt
Wenn du denkst, dein Handy oder PC ist nur dein persönlicher Bereich, dann täuschst du dich. Spyware sorgt dafür, dass Fremde einen Blick auf deine Aktivitäten werfen können. Diese Art von Malware überwacht dein Verhalten, sammelt Daten und schickt sie an Cyberkriminelle. Es gibt verschiedene Arten von Spyware. Manche verfolgen einfach nur, welche Websites du besuchst – das ist die harmlose Variante, die oft für Werbezwecke genutzt wird. Andere sind deutlich aggressiver und lesen private Nachrichten mit, speichern Tastatureingaben oder klauen deine Kreditkartendaten.
Spyware gelangt meist durch infizierte Apps oder manipulierte Websites auf dein Gerät. Um dich zu schützen, solltest du Software nur von offiziellen Anbietern beziehen, regelmäßig dein System checken und unbekannten Apps keine unnötigen Berechtigungen geben.
Phishing wird immer raffinierter
Phishing ist ein alter Klassiker, aber noch lange nicht ausgestorben. Cyberkriminelle versuchen, dich mit gefälschten E-Mails oder Websites dazu zu bringen, persönliche Daten preiszugeben. Der Trick: Die Angriffe wirken oft erschreckend echt. Eine Mail von „deiner Bank“ fordert dich auf, dein Passwort zu ändern? Der Paketdienst meldet eine ausstehende Sendung? Klingt harmlos, kann aber eine Falle sein.
Die Betrüger arbeiten mit täuschend echten Nachbildungen bekannter Websites. Sobald du deine Daten eingibst, landen sie direkt in den Händen der Angreifer. Besonders gefährlich: Phishing-Mails werden immer überzeugender, oft sogar personalisiert. Das Wichtigste ist, misstrauisch zu sein. Niemals Links in verdächtigen Mails anklicken, sondern die Website lieber direkt aufrufen. Und wenn eine Nachricht zu dringlich klingt („Handele jetzt, sonst verlierst du dein Konto!“), sollte das bei dir die Alarmglocken schrillen lassen. Durch die Technologie von ChatGPT und Co. können Mails heute täuschend echt formuliert werden und genau das ist ein großes Risiko.
Tipp: Speichere dir Websites wie deine Bank, PayPal und Co. als Lesezeichen und klicke immer darauf, wenn du dich ins Konto einloggen willst. Eine einfache aber effektive Maßnahme.
Vishing ist das Phishing der Telefone
Phishing gibt es nicht nur per Mail – Cyberkriminelle haben längst auch Telefonanrufe als Angriffsmethode entdeckt. Beim sogenannten Vishing (Voice-Phishing) geben sich Betrüger als Bankmitarbeiter, Support-Mitarbeiter oder Behörden aus und versuchen, dich am Telefon zur Herausgabe sensibler Daten zu überreden.
Klassische Maschen sind: „Ihr Computer hat einen Virus, wir müssen das Problem sofort lösen!“ oder „Ihr Konto wurde gesperrt, nennen Sie uns bitte Ihre Zugangsdaten.“ Dabei setzen die Betrüger auf Panikmache, um dich zu einer schnellen Reaktion zu bewegen.
Hier hilft nur eins: Bleib skeptisch! Keine Bank oder Behörde wird dich jemals nach Passwörtern oder Kontodaten fragen. Falls du dir unsicher bist, lege auf und rufe die offizielle Hotline des Unternehmens an.
Verschiedene Arten von DOS-Angriffen
Ein Denial-of-Service (DOS)-Angriff ist im Prinzip so, als würde jemand dauernd an deiner Tür klingeln – so lange und so oft, bis du völlig genervt bist und nicht mehr reagierst. Nur geht es hier um Webseiten oder Netzwerke, die mit so vielen Anfragen zugemüllt werden, dass sie einfach den Geist aufgeben. Nichts funktioniert mehr. Besonders für Firmen kann das richtig ins Geld gehen. Die Hardcore-Variante davon ist ein DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service). Hier sind es nicht nur ein paar lästige Anfragen, sondern Tausende von Geräten, die gleichzeitig auf eine Seite losgehen. Botnetze – das sind infizierte Geräte, die die Angriffe automatisch durchführen – sorgen dafür, dass es fast unmöglich wird, den Angriff in den Griff zu bekommen. Als Privatperson gerätst du eher selten ins Visier solcher Attacken, aber Unternehmen und große Online-Dienste stehen regelmäßig unter Beschuss. Firewalls und spezielle Schutzsysteme gegen DDoS können zwar helfen, verdächtigen Datenverkehr rechtzeitig zu blockieren, aber hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.
Direkte Angriffe auf deine Webanwendungen
Man könnte meinen, Hacker interessieren sich nur für die großen Player, aber weit gefehlt. Auch kleinere Webseiten oder persönliche Blogs sind nicht sicher. Sobald irgendwo eine Sicherheitslücke auftaucht, wittern Angreifer ihre Chance.
Ein Klassiker unter den Angriffen sind SQL-Injections. Dabei wird schädlicher Code in Formulare eingeschleust, um Zugriff auf die Datenbank zu bekommen.
Ähnlich gefährlich ist Cross-Site-Scripting, bei dem manipulierte Skripte ausgeführt werden, um Daten zu klauen oder die Seite komplett zu übernehmen. Wer eine Website betreibt, sollte Sicherheitsupdates nie schleifen lassen und regelmäßig checken, ob alles sauber läuft.
Nutzer sollten wiederum darauf achten, nicht auf jeder x-beliebigen Seite unterwegs zu sein und verdächtigen Links am besten gleich aus dem Weg gehen. Vorsicht ist hier definitiv besser als Nachsicht.