Wir alle erinnern uns noch genau: Vor weniger als 4 Monaten breitet sich die Corona-Pandemie auf der gesamten Welt aus und auch in Deutschland gibt es drastische Maßnahmen und neue Regelungen zur Eindämmung des Virus. Das damit einhergehende Social Distancing in Form von Kontaktsperren und das Schließen verschiedener Einrichtungen führte dazu, dass sich das Freizeitleben aller Personen auf ein Minimum zurückfahren musste. Weder kulturelle Einrichtungen wie Theater, Kinos und Tanzveranstaltungen noch Vergnügungsstätten wie Spaßbäder, Spielbanken oder Freizeit- und Abenteuerparks hatten geöffnet.
Während sich der Arbeitsalltag der Deutschen durch diese Maßnahmen auf Home-Office und häusliche Isolationsräume beschränkte, suchten sie sich für Beschäftigungen in der Freizeit und zur Entspannung alternative Möglichkeiten. Diese fanden sie zumeist in digitalen Gefilden:
Für die ganze Infografik das Vorschaubild klicken (via www.besteonlinecasinos.com)
Gewinner der Corona-Kriese
Diejenigen, die online mit ihren Geschäften, Unternehmen und Dienstleistungen vertreten sind, dürften folglich – im Unterschied zum Einzelhandel, zu Kulturstätten und anderen lokalen Anbietern – Profit von der Corona Krise gemacht haben. Deutliche Gewinner sind dabei vor allem Plattformen aus den Bereichen „Online-Shopping“ und „Online-Entertainment„. Bei Ersterem spielte der Onlinehandel und das Angebot derjenigen Waren hauptsächlich eine Rolle, die für die essenzielle Lebensgestaltung des Alltags benötigt wurden.
Diesen Befund stellte eine Studie des Marketing-Unternehmens „Bazaarvoice“ heraus, welche den Gebrauch globaler Netzwerke untersuchte.
Das Ergebnis der Analyse von mehr als 6200 Verkäufer- und Hersteller Webseiten
In der Corona-Krise waren und sind besonders Online-Plattformen, welche Sportartikel, Hard- sowie Software, Spiele und Lebensmittel anbieten, gefragt.
Da sich – in Ermangelung eines offenen Fitnessstudios – die Verbraucher in ihren eigenen vier Wänden gesund und fit halten wollten, stieg die Nachfrage nach Artikeln für Sport und Fitness um 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Monat März. Einen ebenso deutlichen Anstieg verzeichnete die Online-Lebensmittelbranche, welche ein Plus von bis zu 85 Prozent vorweisen konnte.
Auch, wenn die Lebensmittelläden während der Hauptzeit der Quarantäne geöffnet waren, bevorzugten es die meisten Menschen, ihre Waren des täglichen Bedarfs digital zu ordern und vor die Tür geliefert zu bekommen. Ähnlichen Erfolg verzeichnete die Onlinepräsenz verschiedener Essenslieferdienste: Seiten wie Grubhub.com (amerikanischer Lieferdienst), Lieferando.de, Uber Eats und Deliveroo hatte einen beinahe verfünffachten Zuwachs an Bestellungen.
Auch digitale Käufe von Software- und Hardwareprodukten stiegen um 65 Prozent – vor allem Artikel, welche scheinbar das Home-Office arbeitender Menschen unterstützen sollten. Besonders genutzt wurden dabei diejenigen Plattformen, die eine besonders breite Produktpalette anbieten (sogenannte „Generalisten“): Hierrunter zählen sowohl Amazon und Ebay, aber auch Onlineversandhändler wie otto.de, tschibo.de oder lidl.de.
Im Bereich der Unterhaltungsmedien konnten vor allem diejenigen Plattformen, die sich auf Musik, Film oder Onlinespiele spezialisieren, von der Zwangsquarantäne profitieren. Die eindeutigen Gewinner dieser Kategorie: Netflix und YouTube. Der Zwang zuhause bleiben zu müssen, führte dazu, dass sich die Deutschen vermehrt mit dem Schauen von Serien und Filmen die Quarantänezeit versüßten.
Während viele Aktien an der Börse einen deutlichen Einbruch in der Krise einbüßen mussten, stieg die Netflix-Aktie in schwindelerregende Höhen (+ 42,2 %). Netflix musste sogar zeitweise die Streaming Qualität aufgrund dieses großen Zuwachses drosseln. Auch die Onlineplattform „YouTube“ konnte einen Anstieg verzeichnen. Ähnliche Anbieter von Film- und Musikmedien konnten ebenfalls von der häuslichen Quarantäne nutznießen: Sowohl Streaming-Dienste wie HBO, Amazon Prime oder Twitch, als auch Muskplattformen wie Dailymotion, Deezer und Spotify erfreute sich eines regelmäßigen und erhöhten Gebrauchs.
Auch das Unternehmen „Facebook“ bemerkte die persönliche Distanz der Menschen und den großen Drang, sich dennoch sozial austauschen zu können: Plattformen wie Facebook, Instagram und auch der Nachrichtendienst „WhatsApp“ wurden mehr als doppelt so oft benutzt wie innerhalb des letzten Quartals im Jahr 2019.
Neben Musik- und Video-Streamingdiensten konnten auch verschiedene Onlineplattformen für Online-Spiele Profit aus der Coronakrise schlagen: Hauptsächliche Profiteure waren dabei Online-Casinos wie Pokerstars.com, Just-Spin.com oder Lucky-Days.de. Die Spielsucht der Deutschen während der Kontaktbeschränkungen wurde aber nicht nur mit Spielautomaten und Slots besänftigt, sondern bezog sich auch auf Online-Präsenzen bzw. Portale großer Spielehersteller. Die von den Game-Publishern bereitgestellten Plattformen erfreuten sich ab März 2020 vielen neuen Zugängen und Mitspielern. Vor allem die Spiele-Clients „Steam“ (Valve), „Battle.net“ (Blizzard) und „Origin“ (Electronic Arts“) waren vermehrt in Gebrauch und konnten vermehrte Nutzerzahlen aufzeigen.
Diese und ähnliche Onlineplattformen wurden zu den „Stay at Home“-Portalen gezählt, welche in Corona Zeiten vermehrte Umsätze erreichen konnten und nachhaltig die Weltkonjunktur mit beeinflussen werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Unternehmen, welche wirtschaftlich bereits vor der Pandemie gestärkt waren und einen guten Aktienstand an der Börse hatten (z.B. Apple, Microsoft, Facebook, Sony und Walt Disney).
All diese Unternehmen verbindet, dass sie Unterhaltungsmedien wie Film, Musik und Online-Spiele anbieten, die für die Menschen in der häuslichen Isolation einen enormen Stellenwert einnahmen. Während das öffentliche Leben nahezu stillstand und viele Unternehmen um ihre Existenz bangten, konnten diese Online-Plattformen von der Pandemiezeit profitieren. Sie sind somit die klaren Gewinner der Krise, die wirtschaftlich gestärkt auch in der Zukunft mit großen Gewinnen rechnen können!
