Lange Zeit waren Online-Casinos selbst für Spielbegeisterte ein rotes Tuch: zu unsicher, zu wenig seriös, zu sehr im Graubereich angesiedelt. Mit der Reform der Glücksspiellandschaft in Deutschland wird sich das ändern – noch in diesem Jahr.
Lizenzen für Online-Casinos
Das staatliche Glücksspielmonopol hat lizenzierte Online-Casinos bisher nicht zugelassen. Alle Anbieter, die sich auf dem Markt tummelten, operierten mit Lizenzen aus anderen Ländern – besonders beliebt waren der EU-Standort Malta, der Ex-EU-Standort Großbritannien und der damit assoziierte Standort Gibraltar. Daneben fanden sich zahlreiche Online-Casinos mit Lizenzen aus Ländern, die keine strengen Regeln an die Lizenzvergabe knüpften. Für Glücksspielerinnen und -spieler bedeutete das in mehrerlei Hinsicht Unsicherheit: Zunächst war nicht klar, ob das Angebot genutzt werden durfte; darüber hinaus fehlte bei etwaigen Gewinnen die rechtliche Grundlage zur Einforderung des Geldes. Nicht wenige Interessierte ließen sich von diesen ungeklärten Fragen abhalten und wichen in stationäre Spielbanken oder Spielhallen aus.
Mit der Reformierung des Glücksspielstaatsvertrags findet die Existenz dieses Graubereichs ein Ende. Die Bundesrepublik hat entschieden, Mitte 2021 Glücksspiellizenzen zu vergeben, die nicht nur für eine stärkere Regulierung des Marktes sorgen, sondern dem Staat auch und vor allem erhebliche Zusatzeinnahmen bescheren sollen. Für Spielerinnen und Spieler ändert sich ebenso wie für Casinos einiges: Wer künftig Casinospiele in einem staatlich lizenzierten Casino spielt, steht rechtlich auf der sicheren Seite. Damit sind Gewinne einklagbar und keine Nachteile durch die Teilnahme zu befürchten. Hier findet ihr die besten online Casinos.
Änderungen seit 2020
Bereits im Oktober 2020 sind erste Änderungen des faktischen Angebots umgesetzt worden. All jene Casinos, die ihre Chance auf eine Lizenz wahren wollen, bieten seitdem weder BlackJack noch Roulette an. Außerdem sind Selbstsperren leichter möglich und detaillierte Statistiken über Gewinne und Verluste abrufbar. Der Staat hat die Umsetzung dieser Vorgaben zur Voraussetzung einer späteren Lizenzerteilung gemacht. Noch sind die Lizenzen jedoch nicht erteilt worden. Wer ab dem 1. Juli 2021 – dem Datum des Inkrafttretens des neuen Glücksspielstaatsvertrags – weiterhin am Markt operiert, ist also noch nicht bekannt.
Zu rechnen ist in jedem Falle mit einem im Vergleich zu den Vorjahren reduzierten und stärker regulierten Angebot. So sind etwa staatlicherseits vorgegebene Einsatzlimits sowie eine Speicherung individueller Limits vorgesehen. Auch Sperren werden deutlich leichter umgesetzt und kontrolliert werden können. Die jeweiligen Spielgestaltungsmöglichkeiten werden damit durch staatlichen Eingriff spürbar beschränkt werden – was bereits heute deutlich erkennbar ist.
