Wenn der November sich dem Ende zuneigt, explodieren die Werbebotschaften in allen Farben und Größen. Überall blinken Prozente, flimmern Countdowns und klingen Versprechen von nie dagewesenen Ersparnissen. Der Black Friday ist längst ein Spektakel geworden, das Konsumfreude weckt und Erwartungen schürt.
Warum der Black Friday 2025 echte Chancen für Sparfüchse bereithält
Beim Black Friday 2025 zeigt sich einmal mehr, wie sehr der Handel das Spiel mit den Preisen beherrscht. Doch im Gegensatz zu den oft beschworenen Mogelpackungen bietet dieser Tag auch Chancen, die nicht von der Hand zu weisen sind.
Denn wer seine Favoriten schon länger im Blick hat, merkt schnell, dass gerade rund um Ende November echte Preissenkungen zu finden sind, die weit über den üblichen Rabattaktionen des Jahres liegen.
Natürlich greifen Händler manchmal zum Kniff, die unverbindliche Preisempfehlung als Vergleich heranzuziehen, doch gleichzeitig überbieten sich viele Shops mit konkurrenzfähigen Angeboten, um möglichst viele Kunden anzulocken.
Was Händler rechtlich dürfen und was nicht
Seit 2022 greift die Preisangabenverordnung, die verlangt, dass Rabatte sich auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage beziehen. Klingt klar, wird aber gerne umgangen, etwa indem Preise kurzzeitig erhöht und anschließend wieder gesenkt werden.
Für Verbraucher bedeutet das, dass ein angeblicher Rabatt längst nicht immer ein echter Preissturz ist. Jüngst hat der Europäische Gerichtshof im Fall Aldi Süd ein deutliches Zeichen gesetzt: Werblich überhöhte Rabatte sind irreführend und damit unzulässig.
Solche Urteile erhöhen den Druck auf Händler, wirklich transparente Angebote zu machen, auch wenn die Fantasie mancher Marketingabteilungen weiterhin groß ist.
Mit Ladenhütern, älteren Modellen und echten Schnäppchen
Ein genauer Blick zeigt, dass die spektakulärsten Nachlässe meist bei Produkten zu finden sind, die schon länger im Lager liegen. Elektronik der vorigen Generation, Mode aus der letzten Saison oder Haushaltsgeräte, die bald durch ein Nachfolgemodell ersetzt werden, wandern am Black Friday gerne über den Ladentisch.
Wer auf das neueste Smartphone oder den frisch erschienenen Fernseher hofft, wird dagegen selten überrascht. Wirkliche Schnäppchen gibt es zwar, doch sie verstecken sich eher zwischen Restposten und Auslaufmodellen als bei den begehrtesten Produkten des Jahres.
Wie sich Konsumenten nicht blenden lassen
Die wirksamste Strategie gegen Scheinrabatte ist so banal wie effektiv: Preise über einen längeren Zeitraum beobachten. Wer weiß, wie sich ein Produkt in den Wochen zuvor entwickelt hat, erkennt sofort, ob ein Black-Friday-Angebot tatsächlich ein Sonderfall oder nur eine wohlklingende Illusion ist.
Hilfreich sind Preisvergleichsportale, Preistracker und Alarme, die Veränderungen registrieren. Auch Mechanismen wie Preisschutzgarantien oder Vorteile durch Kundenkarten können dabei helfen, nicht in die Falle überhöhter Rabatte zu tappen. Mit Gelassenheit und guter Vorbereitung wird die Rabattschlacht plötzlich deutlich durchschaubarer.
Mehr Konsum, weniger Nachhaltigkeit?
Neben der Frage nach echten Ersparnissen tritt zunehmend ein anderes Thema in den Vordergrund: der ökologische Preis des Konsumrauschs. Riesige Retourenberge, unnötige Käufe und eine auf Verschleiß angelegte Produktkultur belasten Umwelt und Ressourcen.
Kritiker sprechen von einem Tag, der weniger Freude am Sparen als vielmehr das Wegwerfverhalten anheizt. Bewegungen wie „Green Friday“ oder „Buy Nothing Day“ setzen dem Spektakel eine Alternative entgegen, die bewusstes Konsumieren betont. Ob diese Initiativen gegen die Wucht der Rabattwelle bestehen können, bleibt offen, doch sie zeigen, dass die Diskussion längst nicht mehr nur ums Geld geht.
Es bleibt festzuhalten, dass Händler am Black Friday keineswegs aus reiner Großzügigkeit handeln. Hinter den Mega-Rabatten steckt meist ein kluges Kalkül, das Verkaufsdruck erzeugt und Lager leert. Wer sich jedoch mit Geduld, Beobachtung und einer Portion Skepsis durch das Angebot bewegt, kann durchaus den einen oder anderen lohnenden Kauf tätigen.