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Stromanbieterwechsel: Schritt-für-Schritt den besten Tarif finden & wechseln

Wer kennt das nicht: Die Stromrechnung flattert ins Haus und der Betrag lässt einen schlucken. Dabei könnte ein Wechsel des Stromanbieters oft hunderte Euro im Jahr sparen. Trotzdem scheuen viele den vermeintlichen Aufwand. Die gute Nachricht: Ein Anbieterwechsel ist wesentlich unkomplizierter als gedacht und in wenigen Schritten erledigt.

Warum sich der Wechsel wirklich lohnt

Die Strompreise unterscheiden sich teilweise erheblich zwischen den Anbietern. Während Grundversorger oft die teuersten Tarife anbieten, locken alternative Anbieter mit günstigeren Konditionen. Wer noch nie gewechselt hat, zahlt meist deutlich mehr als nötig. Allein durch einen Wechsel aus der Grundversorgung lassen sich je nach Verbrauch zwischen 200 und 400 Euro jährlich einsparen.

Besonders interessant wird es, wenn man nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Herkunft des Stroms achtet. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, die einen Stromtarif mit 100 % nachhaltiger Energie im Portfolio haben. Der Umstieg auf Ökostrom muss dabei nicht teurer sein als konventioneller Strom – oft ist sogar das Gegenteil der Fall. Wer also Wert auf Klimaschutz legt, kann beim Wechsel gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Geld sparen und etwas Gutes für die Umwelt tun.

Den eigenen Stromverbrauch richtig einschätzen

Bevor man sich auf die Suche nach einem neuen Tarif macht, sollte man seinen tatsächlichen Stromverbrauch kennen. Dieser steht auf der letzten Jahresabrechnung. Wer die nicht zur Hand hat, kann auch den Zählerstand notieren und nach ein paar Wochen noch einmal ablesen – so bekommt man ein Gefühl für den Verbrauch.

Als Faustregel gilt: Ein Single-Haushalt verbraucht etwa 1.500 bis 2.000 Kilowattstunden pro Jahr, ein Zwei-Personen-Haushalt circa 2.500 bis 3.500 kWh und eine vierköpfige Familie liegt meist zwischen 4.000 und 5.000 kWh. Wer mit Strom heizt oder warm Wasser bereitet, muss deutlich höhere Werte ansetzen.

Übrigens lohnt es sich, parallel zum Anbieterwechsel auch den eigenen Verbrauch zu hinterfragen, um Strom zu sparen. Oft schlummern im Haushalt wahre Stromfresser, die man mit einfachen Mitteln eliminieren kann.

Tarife vergleichen – worauf man achten sollte

Der Tarifvergleich ist das Herzstück des Wechsels. Zahlreiche Vergleichsportale helfen dabei, den Überblick zu behalten. Man gibt einfach die Postleitzahl und den Jahresverbrauch ein und erhält eine Liste mit passenden Angeboten.

Doch Vorsicht: Nicht immer ist der günstigste Tarif auch der beste. Folgende Punkte sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden:

Vertragslaufzeit: Kurze Vertragslaufzeiten von maximal zwölf Monaten bieten mehr Flexibilität. Wer länger gebunden ist, kann bei steigenden Preisen nicht schnell reagieren.

Kündigungsfrist: Idealerweise sollte diese nicht länger als vier bis sechs Wochen vor Vertragsende sein.

Preisgarantie: Eine Preisgarantie schützt vor Erhöhungen während der Vertragslaufzeit. Mindestens zwölf Monate sollten es sein.

Boni und Rabatte: Viele Anbieter locken mit Neukundenboni. Diese sind nett, sollten aber nicht das einzige Entscheidungskriterium sein. Wichtiger ist der Grundpreis, der auch nach dem ersten Jahr gilt.

Kundenbewertungen: Ein Blick auf Erfahrungsberichte anderer Nutzer kann böse Überraschungen verhindern. Probleme bei der Erreichbarkeit des Kundenservice oder schleppende Abrechnungen sind Warnsignale.

Schritt für Schritt zum neuen Anbieter

Hat man sich für einen Tarif entschieden, geht der eigentliche Wechsel meist erstaunlich schnell. In der Regel übernimmt der neue Anbieter die Kündigung beim alten Versorger. Man muss lediglich das Online-Formular ausfüllen und folgende Daten bereithalten:

  • Name und Anschrift
  • Zählernummer (steht auf dem Stromzähler)
  • Zählerstand
  • Kundennummer beim bisherigen Anbieter
  • Gewünschter Lieferbeginn

Die Kündigung des alten Vertrags kann man getrost dem neuen Anbieter überlassen – das spart Zeit und Nerven. Nur in Ausnahmefällen sollte man selbst kündigen, etwa bei Sonderkündigungsrechten nach einer Preiserhöhung oder bei einem Umzug.

Nach der Anmeldung erhält man eine Auftragsbestätigung. Der neue Anbieter meldet sich dann beim Netzbetreiber und übernimmt die Belieferung zum vereinbarten Termin. Die Stromversorgung bleibt während des gesamten Prozesses gesichert – es kommt zu keiner Unterbrechung.

Sonderfälle und Stolpersteine

Manchmal läuft nicht alles glatt. Wer beispielsweise noch in der Kündigungsfrist seines alten Vertrags steckt, muss warten, bis dieser ausläuft. Die meisten Vergleichsportale zeigen automatisch an, ab wann ein Wechsel möglich ist.

Ein anderes Thema, das immer wieder für Schlagzeilen sorgt, sind regionale Engpässe bei der Stromversorgung. In manchen Gebieten stoßen die Netze an ihre Kapazitätsgrenzen, wie man kürzlich beispielsweise bei der Stromversorgung in Oranienburg sehen konnte. Solche Fälle sind jedoch die Ausnahme und betreffen in der Regel nur Neuanschlüsse, nicht bestehende Verträge.

Wer umzieht, hat ein Sonderkündigungsrecht und kann den Vertrag vorzeitig beenden – vorausgesetzt, der Anbieter kann am neuen Wohnort nicht liefern. Ansonsten zieht der Vertrag einfach mit um.

Nach dem Wechsel: Dran bleiben lohnt sich

Der Wechsel ist geschafft – doch damit ist die Arbeit noch nicht getan. Einmal im Jahr sollte man die Tarife erneut vergleichen. Viele Anbieter erhöhen nach Ablauf der Preisgarantie die Preise oder die Boni fallen weg. Wer regelmäßig wechselt, sichert sich dauerhaft günstige Konditionen.

Wichtig ist auch, den Zählerstand zum Wechselzeitpunkt zu notieren und dem neuen Anbieter mitzuteilen. So vermeidet man Unstimmigkeiten bei der Abrechnung. Die erste Rechnung sollte man genau prüfen: Stimmen Verbrauch und Kosten mit den vereinbarten Konditionen überein?

Manche Anbieter wie E.ON bieten mittlerweile auch digitale Services, mit denen man den Verbrauch in Echtzeit im Blick behalten kann. Das hilft nicht nur beim Sparen, sondern macht auch transparent, wo im Haushalt besonders viel Strom verbraucht wird.

Mythen rund um den Stromanbieterwechsel

Hartnäckig halten sich einige Vorurteile, die viele vom Wechsel abhalten. Zeit, damit aufzuräumen:

„Bei einem Wechsel kann der Strom ausfallen“ – Nein, das ist gesetzlich ausgeschlossen. Der örtliche Netzbetreiber garantiert eine lückenlose Versorgung.

„Der Papierkram ist zu aufwendig“ – Tatsächlich dauert das Ausfüllen des Antragsformulars meist keine zehn Minuten. Den Rest erledigt der neue Anbieter.

„Ökostrom ist deutlich teurer“ – Stimmt nicht mehr. Viele Ökostromtarife sind mittlerweile genauso günstig oder sogar günstiger als konventionelle Angebote.

„Ich muss mich selbst um die Kündigung kümmern“ – In den meisten Fällen übernimmt das der neue Anbieter. Nur bei Sonderkündigungen sollte man selbst aktiv werden.

Fazit: Einfacher als gedacht

Ein Stromanbieterwechsel ist kein Hexenwerk. Mit der richtigen Vorbereitung und einem kritischen Blick auf die Vertragsbedingungen lässt sich in kurzer Zeit viel Geld sparen. Wer zusätzlich auf nachhaltige Energie setzt, leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz – ohne dabei draufzahlen zu müssen.

Die wichtigste Erkenntnis: Wer einmal gewechselt hat, merkt schnell, wie unkompliziert der Prozess ist. Und das Beste daran? Die Ersparnis landet direkt auf dem eigenen Konto. Also: Stromrechnung raussuchen, Verbrauch checken und loslegen. Der nächste Wechseltermin kommt bestimmt.

Gastautor

Dieser Artikel enthält Links zum Projekt des Autors.

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