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Warum sich Browserspiele gegen etablierte Konkurrenten durchsetzen können

Bei der Frage nach dem Lieblingsspiel bekommen wir meist ähnliche Antworten zu hören. FIFA, Grand Theft Auto oder auch Call of Duty sind bei vielen Menschen überaus beliebt. Nicht zu Unrecht, wie die lange Erfolgsgeschichte der genannten Spielereihen zeigt. Doch immer mehr laufen den etablierten Studios Browserspiele den Rang ab. Das liegt vor allem an der Entwicklung selbiger.

Günstige Kostenstruktur und schnellere Entwicklung

Einmal ein Spiel entwickeln für die Xbox One oder die PS4 – was nach dem Traum vieler Menschen klingt, ist in der Realität deutlich schwieriger als gedacht. Der Aufwand, der in ein solches Projekt fließt, wird oft unterschätzt und fordert ein mehrköpfiges Team meist über Monate oder sogar Jahre. Viele Entwickler können sich solche Entwicklungs- und Wartezeiten einfach nicht leisten. Das führt dazu, dass sie sich umorientieren. Sie lassen klassische Konsolen- und PC-Spiele hinter sich und wenden sich den immer populäreren Browserspielen zu. Diese lassen sich direkt im Browser spielen, völlig gleich, ob nun Firefox, Chrome oder Safari genutzt wird. Abseits einer stabilen Internetverbindung und zusätzlichen Tools wie Adobe Flash oder Java bestehen kaum Anforderungen an den PC des Nutzers. Dieser kann sich von überall einloggen und sein Spiel fortführen. Vor allem dank der immer höheren Durchlässigkeit für Mobilnutzung ist dies ein großer Vorteil gegenüber klassischen Spielen, die dann eben nur auf der Konsole oder dem heimischen PC genutzt werden können.

Für die Unternehmen selbst ergibt sich ebenfalls ein klarer Vorteil in der Entwicklung, wenn sie sich auf Browserspiele konzentrieren. Genau dies ist schließlich deutlich einfacher und günstiger, als groß angelegte Hollywood-Produktionen wie GTA V. Ein Blick auf die aktuellen Casinospiele unterstreicht diesen Fakt eindrucksvoll. Ständig kommen neue Automaten auf den Markt, die sowohl kostenlos zum Spaß als auch mit Echtgeld spielbar sind. Immer mehr Thematiken werden dabei abgedeckt, was sogar für bekannte Filme, Serien, Bands oder Sportarten gilt. Das Grundprinzip eines solchen Automaten ist meist ähnlich zu anderen seiner Art, weshalb in der Entwicklung bereits ein Großteil der Arbeit erledigt ist. Nun ist es vor allem noch eine Designfrage, die bei der Flut an verschiedenen Browserspielen eine besondere Rolle spielt. Nur mit einem optisch überzeugenden Konzept können möglichst viele neue Spieler angelockt werden. Ähnliches trifft auch auf andere Genre der Browserspiele zu.

Anzahl der Spieler steigt

Quelle: Unsplash

Wie bereits oben beschrieben hilft vor allem die Ausbreitung des mobilen Gamings den Browserspielen. Immer mehr von ihnen lassen sich auch auf dem Smartphone oder Tablet weiterspielen, ohne dafür eine eigene App herunterladen zu müssen. Einfach einloggen und weiterspielen – so einfach ist das mit anderen Spielen nicht. Diese Einfachheit sorgt dafür, dass die Anzahl der Spieler immer weiter steigt. Einen Laptop oder ein Smartphone besitzen die meisten, sodass keine externen Geräte angeschafft werden müssen, um ein Spiel nutzen zu können. Ihren Umsatz erreichen die Entwickler vor allem mit klassischer Werbung und Premium-Kontomodellen. In Deutschland erzielten die Unternehmen im Jahr 2019 einen Abonnement-Umsatz in Höhe von 113 Millionen Euro. Zu den reinen Abonnements kommen die Mikrotransaktionen, mit denen in Browsergames Extra-Leben oder besondere Gegenstände erworben werden können. Hier lag der Umsatz in Deutschland 2018 bei 458 Millionen Euro.

2,1 Millionen Deutsche nutzen das Internet täglich, um zu spielen. Hierbei handelt es sich um eine beachtliche Zahl, die nicht auf eine Personen- oder Altersgruppe beschränkt ist. Vielmehr kamen diverse Studien zum Ergebnis, dass sich Menschen aus der Gruppe 50+ immer öfter mit Gelegenheitsspielen auseinandersetzen, die im Browser so sehr beheimatet sind wie nirgendwo sonst. Umso spannender ist die Frage, wie sich Browserspiele in der Zukunft entwickeln werden. Mit besseren Endgeräten können selbst über den Browser immer anspruchsvollere Grafik und Co. dargestellt werden. Über kurz oder lang sollte sich dies noch deutlicher in den Nutzerzahlen bemerkbar machen.

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