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Warum spielen wir an Automaten?

Menschen spielen – und zwar nicht nur im Kindesalter. Dass das Spiel zahlreiche Gründe hat, haben etliche psychologische und pädagogische Untersuchungen offengelegt. Daneben gibt es weiterhin Ausarbeitungen unterschiedlichster Disziplinen zum Spiel im Erwachsenenalter. In den Blick gerieten dabei jedoch meist ausschließlich solche Spiele, die durch körperliche Geschicklichkeit oder geistige Beweglichkeit beeinflusst werden können. Wie jedoch verhält es sich mit Glücksspielen, die – anders als etwa Poker oder Black-Jack, durch reinen Zufall entschieden werden?

Der Zufallsgenerator als Kern des Automatenspiels

Kern eines jeden Spielautomat ist der meist softwareseitig untergebrachte Zufallsgenerator, der über den Ausgang des Spiels entscheidet. Ähnlich wie beim Roulette, bei dem der Fall der Kugel von den Spielenden nicht beeinflusst werden kann, besteht auch beim Automaten keine Chance, das Ergebnis in die gewünschte Richtung zu lenken. Weder die Höhe der Einsätze noch ein bestimmtes Verhalten bei der Betätigung der Knöpfe beeinflusst den Zufallsgenerator.
Ausgehend von diesen Beobachtungen erscheint es verwunderlich, dass das Automatenspiel stärker noch als Glücksspiele, deren Ausgang in gewissen Grenzen tatsächlich durch individuelles Verhalten beeinflusst werden kann, Menschen in seinen Bann zieht. Verwiesen werden kann etwa auf die erstaunlich hohe Dichte offensichtlich florierender Automatenspielhallen in Innenstädten oder auf den Umstand, dass die allermeisten Glücksspielabhängigen hierzulande dem Automaten- und nicht etwa dem klassischen Tischspiel nachgehen. Daneben zeigen auch gut besuchte Online-Casinos wie deutscheonlinecasino.de oder online-casino-osterreich.at, dass Automatenspiele – selbst in ihrer stärker digitalisierten Form, in der das heimische Endgerät als Automat fungiert – sich einer großen Beliebtheit erfreuen.

Magisches Denken und Fehlinterpretationen

Immer wieder verwiesen wird im Rahmen von Untersuchungen zur Spielsucht auf den Umstand, dass ein nicht unerheblicher Teil der Spielenden mehr oder minder bewusst davon ausgeht, das Spiel sehr wohl steuern zu können. Dieser Glaube daran, die eigene Rolle sei nicht darauf beschränkt, Geld einzuwerfen und eine Taste zu drücken, manifestiert sich häufig in ritualisiertem Verhalten: Die Tasten werden in einem bestimmten Rhythmus gedrückt oder der Spieleinsatz wird einem bestimmten Schema folgend variiert. Hierbei handelt es sich unschwer erkennbar um eine Form des sog. magischen Denkens, das insgesamt recht weit verbreitet ist und sich etwa auch im Glauben an gute oder schlechte Vorzeichen äußert.

Hinzu kommt der Umstand, dass viele Spielautomaten derart programmiert sind, dass Beinahe-Gewinne überproportional häufig auftreten. Fehlt etliche Male nur noch ein entscheidendes Symbol zum großen Gewinn, missinterpretieren viele Spielende das als Hinweis auf einen nahenden Gewinn. Der Gedanke, dass es – rutscht das Spiel so oft so knapp am Gewinn vorbei – doch bald wirklich so weit sein müsse, ist dabei genauso unhaltbar wie andere Formen magischen Denkens.

Dass sich derartige Formen magischen Denkens gerade bei Automatenspielen häufig ausdrücken, ist indes aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bloßem Zufall geschuldet. Mit softwareimmanenten Faktoren wie dem besonders häufigen Auftreten von Beinahe-Gewinnen bieten die Automaten bewusst Anreize für derartige Fehlinterpretationen.

Bild, Ton, Geschwindigkeit: Das Flow-Erleben

Hinzu kommt ein sog. Flow-Erleben, von dem viele Menschen, die regelmäßig an Automaten spielen, berichten. Durch die sehr schnelle Abfolge der Einzelspiele, die häufig aufwendige grafische Gestaltung der Spiele, sowie akustische und visuelle Reize, die bei besonderen Ereignissen wie den geschilderten Beinahe-Gewinnen eingesetzt werden, schaffen Spielautomaten eine Atmosphäre, in der es leicht zu einem Flow-Erleben kommt: Die Spielenden versinken förmlich im Spiel und entwickeln eine Art Tunnelblickerleben. Die Gestaltung gewöhnlicher Spielhallen, die meist abgedunkelt, frei von Uhren sowie frei von anderen Reizen sind, bietet zusätzlich einen fruchtbaren Boden für ein derartiges Erleben.

Fazit: Warum spielen wir an Automaten?

Festzuhalten bleibt damit, dass das Spiel am Automaten zunächst aus unterschiedlichsten Gründen begonnen wird – wie jedes andere Spiel auch. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit – kann das Spiel doch anders als die meisten anderen nicht durch die eigenen Fähigkeiten beeinflusst werden – ist es besonders erfolgreich, da es die Neigung zu magischem Denken durch seine Gestaltung antriggert und darüber hinaus beste Möglichkeiten für ein ausgeprägtes Flow-Erleben bietet.

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