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Wie du sichergehst, dass niemand deinen Computer ausspioniert

Ein Programm, das deine Aktivitäten am PC ausspioniert, ist eine der gefährlichsten Formen von Malware. Es macht sich nicht bemerkbar und kündigt nicht an, dass es deine Dateien löscht oder stiehlt. Stattdessen versteckt es sich unbemerkt in deinem System und beobachtet und zeichnet alle deine Computeraktivitäten auf.

Spyware kann alles Mögliche tun: Es kann auf deine Webcam zugreifen oder deine Tastatureingaben verfolgen. Den Cyberkriminellen geht es vor allem darum, genügend persönliche Daten zu sammeln, um deine Identität zu stehlen, deine Konten zu übernehmen oder dein digitales Leben auf andere Weise offenzulegen. Um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass sich ein unerwünschtes Programm auf deinem Computer einnistet, erhältst du im Folgenden nützliche Tipps.

Sichere dein System

Installiere ein Antiviren-Programm

Zunächst solltest du deinen Computer bestmöglich schützen. Dafür kannst du dir ein Antiviren-Programm für Windows oder macOS herunterladen – wenn es noch nicht auf deinem PC installiert und aktiviert ist. Dadurch erhältst du Schutz gegen Keylogger, das Hacken deiner Webcam und andere Formen von Spyware.

Vergleiche im Internet die erhältlichen Tools. Überlege dir gut, ob du ein komplett kostenloses Programm wählst, da hierbei die Gefahr groß ist, Opfer von Adware zu werden, die zwar meist harmlos, aber nervig sein kann. Ausnahme: Unter Windows 10 ist bereits der gratis Windows Defender installiert, den du bedenkenlos nutzen kannst. Bei macOS lehnen viele Nutzer ein Antiviren-Programm ab, da das Betriebssystem vergleichsweise selten Opfer von Cyberattacken wird. Jedoch ist ein Trend zu erkennen, dass die Angriffe auch hier zunehmen.

Aktiviere die Firewall

Die Firewall ist ein Sicherungssystem, das ein Computernetzwerk oder einzelne Computer vor unerwünschten Netzwerkzugriffen schützt. Dabei werden Programme wie Malware oder Datenverkehr blockiert. Übersetzt bedeutet das englische Wort „firewall“ Brandmauer. Diese Mauer ist das erste Hindernis, das Spyware überwinden muss, um auf deinen PC zu gelangen. Achte deshalb darauf, dass die Firewall aktiv ist.

Bei macOS gehst du dazu auf Systemeinstellungen Sicherheit & Datenschutz Firewall. Unter Windows 10 gehst du auf Einstellungen Update und Sicherheit Windows-Sicherheit Firewall & Netzwerkschutz.

Falls gewünscht, kannst du auch die Firewall eines Drittanbieters installieren; dabei handelt es sich um sogenannte Hardware-Firewalls. Allerdings ist das nur zu empfehlen, wenn du ein ganzes Netzwerk an Computern schützen möchtest, zum Beispiel wenn du ein Unternehmen führst.

Nutze ein VPN

Ein VPN (Virtual Private Network) kann dir bei vielen Cyberbedrohungen helfen. Im Falle von Spyware bist du besonders in öffentlichen WLAN-Netzwerken (beispielsweise im Café, Hotel oder Flughafen) besonders gefährdet. Denn Hacker können ohne viel Aufwand Malware auf deinem PC einschleusen.

Ein VPN verschlüsselt deine Verbindung, und dein Datenverkehr wird sicher, selbst wenn das Netzwerk, mit dem du verbunden bist, nur unzureichend geschützt ist.  Du schickst deine Informationen zunächst an einen VPN-Server; erst dort erfolgt eine Entschlüsselung und die Weitergabe an den Zielserver. Cyberkriminelle haben auf diese Weise keine Chance, deinen PC, Tablet oder Smartphone zu infizieren. Es gibt darüber hinaus VPN-Dienste, die gefährliche Webseiten, die für Malware oder Spyware bekannt sind, erkennen und einen Zugriff auf diese Seiten erst gar nicht zulassen.

Du kannst ein VPN kostenlos testen, um dich mit dem Tool vertraut zu machen. Ähnlich wie beim Antiviren-Programm gibt es Unterschiede bei den Anbietern, und eine kostenlose Variante ist in den seltensten Fällen die beste Wahl. Kostenpflichtige Anbieter geben dir oft die Möglichkeit, den Dienst für einen gewissen Zeitraum mit Geld-zurück-Garantie auszuprobieren.

So erkennst du Warnsignale

Du hast die genannten Tipps berücksichtigt? Sehr gut! Aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz deines Computers oder anderer Geräte gibt es Warnsignale, auf die du achten kannst, um zu erkennen, ob dein PC infiziert ist.

Eines davon ist, dass dein Betriebssystem nur langsam arbeitet. Das mag gerade bei älteren Computern nach längerer Zeit automatisch passieren; wenn Spyware es in dein System geschafft hat, geschieht dies hingegen plötzlich, ohne vorherige Anzeichen.

Achte zudem auf Anwendungen, die sich automatisch öffnen. Das ist vor allem verdächtig, wenn sich Fenster nur kurz öffnen und dann wieder schließen. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich ein Programm lädt und dann versteckt. Weitere Anzeichen können ungewöhnliche Bewegungen der Maus sein oder Texteingaben, die du nicht veranlasst hast.

Spyware mag zwar unbemerkt laufen, aber es benötigt dennoch Arbeitsspeicherplatz. Du kannst prüfen, welche Programme Speicherplatz auf deinem PC belegen. Bei macOS rufst du dafür das Launchpad Andere Aktivitätsanzeige auf. Unter Windows gehst du zum Task Manager Leistungen Arbeitsspeicher.

Halte nach Programmen Ausschau, die du nicht erkennst und von denen du nicht weißt, dass du sie installiert hast. Leider sind die Namen solcher bösartigen Programme selten auffällig. Höre auf deinen Instinkt; sobald du etwas Verdächtiges bemerkst, suche im Internet nach dem Programm. Wenn es sich um Spyware handelt, lösche diese umgehend. Du findest online nützliche Tools, mit denen du Spyware entfernen kannst.

Fazit

Spyware ist eine der gefährlichsten und hinterlistigsten Formen der Malware, da sie meist unbemerkt bleibt.  Entscheidend sind proaktive Maßnahmen, sodass bösartige Software erst gar nicht auf einen PC gelangt. Zusätzlich gibt es aber gewisse Warnsignale, auf die du achten kannst.

Gastautor

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