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Gigaset GX6 Test: Robustes und schickes Outdoor-Smartphone

Mit dem GX6 hat Hersteller Gigaset erst im September 2022 sein neues Smartphone-Top-Modell an den Start gebracht. Es punktet mit einem robusten Design samt IP68-Zertifizierung, hochwertiger Ausstattung und einem austauschbaren Akku. Ob es dem vergleichsweise hohen Preis von 579,00 Euro gerecht wird, klärt unser Gigaset GX6 Test.

Technische Daten

Modellbezeichnung GX6
Prozessor MediaTek Dimensity 900 5G
CPU 2 x 2.40 GHz Arm Cortex-A78
6 x 2.00 GHz Arm Cortex-A55
Betriebssystem Android 12
Display
  • 6,6 Zoll, 2412 x 1080 Pixel (401 ppi)
  • LC-Display, 60/90/120 Hz Bildwiederholrate
  • bis 550 Nits Helligkeit
Kamera
  • 50-Megapixel Hauptkamera (f/1.88) mit Autofokus;
  • 2-MP-Makrokamera (f/2.2);
  • 16-MP-Selfie-Kamera (f/2.0)
Speicher 6 GB RAM; 128 GB UFS 2.1-Flashspeicher
Netzwerk zwei SIM-Kartenslots (Nano-SIM) und 5G
Konnektivität USB-C 3.0, GPS, Wi-Fi 6 (802.11ax), NFC, Bluetooth 5.2
Maße und Gewicht 170,7 x 82,2 x 11,9 mm (H x B x T); Gewicht: 278g
Akkukapazität 5.000 mAh (wechselbar) mit maximal 30 Watt Ladeleistung (kabellos bis 15 Watt)
Farben Titanium Grey, Titanium Black
Preise € 522,04 *

Gigaset GX6 Test: Der Lieferumfang

Das Gigaset GX6 trudelt für den Test in einem unscheinbaren, kleinen Karton in unserer Redaktion ein. Erster Pluspunkt: Mal abgesehen von dem Schutzstreifen auf dem Display verzichtet das Outdoor-Smartphone „Made in Germany“ bei der Verpackung voll und ganz auf Plastik – Im Sinne der Nachhaltigkeit eine lobenswerte Entscheidung.

In dem kompakten Karton finden wir, neben dem eigentlichen Smartphone, das obligatorische Zubehör. Mit einem, zumindest für die jüngere Generation, wichtigen Unterschied: Denn der Akku und die Plastikrückseite des GX6 liegen einzeln dem Paket bei. Denn was früher einmal bei sämtlichen Herstellern gang und gäbe war, gehört bei Gigaset zum guten Ton: ein austauschbarer Akku.

Gigaset GX6 Lieferumfang

Abgerundet wird der Lieferumfang durch eine recht dicke Anleitung, eine reflektierende Handgelenkschlaufe und ein USB-A- auf USB-C-Ladekabel. Auf ein Netzteil im Lieferumfang verzichtet der Hersteller hingegen leider.

Design und Verarbeitung

  • Edles, hochwertiges Design
  • Extrem robust; wasserfest
  • Seitentaste und 3,5-mm-Klinkenanschluss

Das Schöne am Gigaset GX6 ist: Es sieht gar nicht aus wie ein typisches Outdoor-Smartphone im Stile eines AGM H5 Pro (unser Test). Es gibt keinen besonders dicken Gummirahmen, keine Ausbuchtungen. Einfach ein ganz normales Smartphone.

Doch der Schein trügt, denn das GX6 ist nach Militärstandard MIL-STD-810H zertifiziert und nach IP68 gegen Staub und Wasser geschützt. Einen ausgiebigen Tauchgang dürfte das Smartphone also ebenso wegstecken, wie einen Fall aus großer Höhe.

Ein dicker Brummer ist das selbsternannte „edelste 5G-Outdoor-Smartphone“ aber allemal. Mit Abmessungen von 170,7 mm x 82,2 mm x 11,9 mm und einem Gewicht von 278 Gramm fällt es größer, vor allem aber weitaus schwerer aus als die meisten gewöhnlichen Smartphones. Im direkten Vergleich wirkt das Google Pixel 7 Pro (unser Test) geradezu klein – und das trotz größeren Displays.

Bevor du mit dem GX6 loslegen kannst, will zunächst einmal der Akku eingesteckt und die robuste Rückenschale aus strukturiertem Polycarbonat angebracht werden. Unter der Akkuhaube findest du zwei SIM-Kartenslots und einen zusätzlich microSD-Kartenslot. Eine weitere, positive Überraschung.

Ansonsten sieht das Gigaset-Gerät aus wie ein gewöhnliches Smartphone. Zwei Kamera-Sensoren an der Rückseite, Lautstärke- und Powertasten auf der rechten Seite, eine zusätzlich (frei belegbare) Taste links. Unten findest du den USB-C-Port zum Laden, sowie einen 3,5-mm-Klinkenanschluss.

Erfreulicherweise sieht das Gigaset GX6 genauso robust und hochwertig aus, wie es den Spezifikationen nach sein sollte. Trotz des hohen Gewichtes liegt es angenehm in der Hand und überzeugt nicht zuletzt durch die griffige Rückseite und die geriffelten Tasten durch eine angenehme Haptik.

120-Hertz-Display mit hoher Auflösung

  • Schnelles Display mit hoher Auflösung
  • Benachrichtigungs-LED
  • Farb- und kontrastarmes LCD-Panel

Beim Display setzt das Gigaset GX6 auf ein Full-HD+ Display mit einer Auflösung von 2.412 x 1.080 Pixeln, das bis zu 120 Hz schnell wird. Es ist zudem durch Corning Gorilla Glass 5 geschützt und entsprechend kratzfest, sowie schmutzabweisend.

Das Display kommt auf eine ordentliche, aber nicht überragende Helligkeit von 550 Nits. Allerdings suchst du hier vergeblich nach einem OLED- oder gar AMOLED-Panel, denn der Hersteller setzt auf ein klassisches LC-Display. Das erreicht zwar mit 401 ppi eine ordentliche Pixeldichte, kann aber hinsichtlich den Farben und Kontrasten nicht mit hochwertigeren Smartphone-Displays mithalten.

Gigaset GX6 Display
Das Display bietet eine gute Helligkeit, Farben und Kontraste sind allerdings nur Durchschnitt.

Dennoch geht die Ablesbarkeit, auch unter direkter Sonneneinstrahlung, absolut in Ordnung. Das 6,6 Zoll große Display kommt mit vergleichsweise breiten Rändern daher (rund 5 mm oben und unten, 4 mm links und rechts) und auch die Aussparung für die Selfie-Kamera (Punch Hole) fällt recht groß aus.

Dafür gibt es immerhin eine einfarbige Benachrichtigungs-LED, die über neue Nachrichten oder ähnliches informiert. Was es hingegen nicht gibt, ist ein Always-on-Display.

Hardware und Performance

  • Sehr gute Performance trotz Mittelklasse-SoC
  • Arbeitsspeicher mit 6 GB etwas knapp bemessen

Beim Gigaset GX6 kommt als SoC die MediaTek Dimensity 900 5G Octa-Core-CPU zum Einsatz, die zwei A78-Rechenkerne mit einer Taktrate von 2,4 GHz mit sechs A55-Effizienzkernen mit einer Taktrate von 2,0 GHz kombiniert. Als GPU werkelt die Arm Mali-G68 unter der Haube.

Hinzu kommen 6 GB an Arbeitsspeicher und 128 GB UFS 2.1-Systemspeicher, der via microSD-Karte erweitert werden kann. Diese Ausstattung der gehobenen Mittelklasse leistet in der Praxis einen hervorragenden Job und sorgt für eine sehr gute Alltags-Performance.

Gigaset GX6
Neben einem USB-C-Port gibt es auch einen 3,5-mm-Klinkenanschluss.

Alltägliche Aufgaben und Multi-Tasking stellen das GX6 kaum vor ernsthafte Probleme. Surfen, Musikhören, Videostreaming und das alles zur gleichen Zeit ist problemlos möglich. Dies bestätigt sich dann auch in den Benchmark-Tests, in denen das Smartphone in PCMark Work 3.0 sogar den Google Tensor G2 hinter sich lässt. In den Single- und Multi-Core Tests von GeekBench 5 hat das aktuelle Google-Smartphone dann aber wieder deutlich die Nase vorn.

Bei der Gaming-Performance zieht das Gigaset GX6 hingegen deutlich den Kürzeren und eignet sich daher nur bedingt zum Spielen. Wenn dich das nicht stört, kannst du allerdings auf eine flüssige Systemleistung bauen. Apps starten schnell, das flüssige Scrollen ist kein Problem. Das passt.

Benchmark Gigaset GX6 Pixel 7 Pro iPhone 14 Pro
PCMark Work 3.0 12.079 Pkt. 11.752 Pkt. N/A
GeekBench 5 (Single Core) 692 Pkt. 1.045 Pkt. 1.873 Pkt.
GeekBench 5 (Multi Core) 2.091 Pkt. 3.105 Pkt. 5.517 Pkt.
3DMark Wild Life Extreme 2.172 Pkt.; 13,00 FPS 6.537 Pkt.; 39,10 FPS N/A

Hinzu gesellt sich ein Fingerabdruckscanner in der Power-Taste, der zuverlässig und schnell arbeitet. Alternativ ist das Entsperren auch per Gesichtserkennung möglich. Auch das klappt zuverlässig. Zumindest bei guten Lichtverhältnissen. Sehr gut gefällt mir auch der Vibrationsmotor, der mit einem vergleichsweise starken haptischen Feedback punktet.

Und dann ist ja da noch die einzelne Taste auf der linken Seite des Smartphones, die du frei belegen kannst. Hier kannst du einem einmalige oder zweimaligen Drücken, sowie dem Gedrückt halten jeweils eine Funktion zuweisen. Vom Anfertigen eines Screenshots bis hin zum Öffnen einer App. Sehr praktisch.

Software und Konnektivität

  • Reines Android 12 ohne Bloatware
  • Moderne Kommunikation dank Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2 und NFC

Unterstützt wird das schnelle Systemtempo des Gigaset GX6 auch durch eine Software, die ohne sämtliche Bloatware daherkommt. Der Hersteller setzt auf eine nahezu originale Android-12-Oberfläche, auf der du lediglich die typischen Google-Apps, ein UKW-Radio und ein Barometer findest.

Lob verdient zudem das Update-Versprechen von Gigaset. Zwei große Android-Upgrades auf Version 13 und 14, sowie fünf Jahre Sicherheitsupdates werden versprochen. Für eine langjährige Nutzung ist das GX6 also bestens gewappnet.

Hinsichtlich der Konnektivität gibt sich das Outdoor-Smartphone Made in Germany ebenfalls keine Blöße. 5G und schnelles Wi-Fi 6 (IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax) werden ebenso geboten, wie Bluetooth 5.2 und NFC. Hier bleiben also keine Wünsche offen.

Kameras des Gigaset GX6

  • Sehr gute Hauptkamera mit 50 Megapixeln und satten Farben
  • Spannende Kamera-Modi wie Profi, Nacht oder GIF
  • Gute Selfie-Kamera

Überraschend gut, nicht nur für ein Outdoor-Smartphone, fällt die Qualität der Kameras aus. Rückseitig setzt das Gigaset GX6 war nur auf eine echte Kamera (und eine 2-MP-Makro-Linse, die kaum der Rede wert ist), diese liefert aber eine überraschend gute Bildqualität ab.

Gigaset GX6
Das GX6 kombiniert eine 50-MP-Kamera (mit OIS) mit einer 2-MP-Makrolinse.

Sie kommt auf eine Auflösung von 50 Megapixeln und verfügt zudem über einen optischen Bildstabilisator. Fotos gelingen also auch freihändig verwacklungsfrei. Die Blende von f/1.88 fällt zudem sehr offen aus und zeichnet, gerade bei Portraits, ein schönes Bokeh.

Stichwort Bokeh: Natürlich gibt es auch einen Portrait-Modus, der den Hintergrund künstlich unscharf gestaltet. Das klappt in den meisten Fällen ebenfalls gut, so realistisch wie bei einem Pixel 7 Pro, iPhone 14 Pro oder Galaxy S22 sieht das allerdings nicht aus.

Unbearbeitete Test-Fotos des Gigaset GX6

Dafür beherrschen die Kameras gleich mehrere Tricks. Darunter ein Profi-Modus, indem du ISO, Weißabgleich, Blende und vieles mehr selbst festlegst. Natürlich gibt es auch einen Modus für Panoramaaufnahmen, einen Makro-Modus und sogar einen GIF-Modus, mit dem du aus maximal sechs-sekündigen Videos ein animiertes Foto erstellen kannst.

Außerdem kannst du verschiedene Filter über die Fotos legen, HDR hinzuschalten und eine KI-gestützte Bildverbesserung aktivieren. Videos nimmt das GX6 in 4K-Ultra-HD-Auflösung mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf, hier sind auch Zeitlupen- und Zeitrafferaufnahmen möglich.

Die Selfie-Kamera löst mit 16 Megapixeln auf und verfügt über eine Blende von f/2.0. Die Aufnahmen sind von guter Qualität, können mit der der rückseitigen Hauptkamera allerdings nicht mithalten.

Akku: Starke Laufzeit und wechselbar

  • 5.000 mAh starker, auswechselbarer Akku
  • Bis zu 15 Stunden typische Nutzung
  • 30 Watt Ladegeschwindigkeit

Der Akku des Gigaset GX6 ist eine Besonderheit des robusten Outdoor-Smartphones, immerhin ist dieser austauchbar. Dies ist natürlich im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ein weiterer Vorteil oder praktisch, wenn du auf längeren Reisen oder Outdoor-Trips einen Ersatzakku mitnehmen möchtest.

Die Kapazität fällt mit 5.000 mAh ebenfalls hoch aus. Geladen wird wahlweise mit Kabel bei einer Geschwindigkeit von 30 Watt oder kabellos mit maximal 15 Watt im Qi-Standard. Via Kabel ist das GX6 in einer Stunde und 17 Minuten wieder vollständig geladen. 60 Minuten am Stromnetz füllen die Batterie zu 90 Prozent.

Gigaset GX6
Der 5.000-mAh-Akku kann auch kabellos geladen werden. Die Laufzeit ist hervorragend.

Doch nicht nur die Kapazität weiß zu gefallen: Auch die Akkulaufzeit überzeugt. Bei normaler, alltäglicher Nutzung kam ich auf eine Laufzeit von knapp 15 Stunden. Das Smartphone arbeitet also sehr energieeffizient. Mit den 7.000 mAh des AGM H5 Pro kann man natürlich nicht ganz mithalten, 2-3 Tage Standby-Zeit sind allerdings absolut kein Problem.

Gigaset GX6 Test: Fazit

Das Gigaset GX6 markiert ein rundum gelungenes Outdoor-Smartphone und sieht noch dazu wirklich schick aus. Dem Hersteller aus deutschen Landen ist es gelungen, die Robustheit mit einem alltagstauglichen Design zu kombinieren und liefert eine technische Ausstattung, die kaum Wünsche offen lässt.

Sonderlob verdient der ausdauernde und noch dazu austauschbare Akku, während auch die Systemleistung selbst anspruchsvollen Aufgaben gewachsen ist. Lediglich bei aktuellen Games fehlt es dem SoC dann doch an Power, aber das ist ja auch nicht die Kernkompetenz des Smartphones.

Auch bei einer weiteren Schwachstelle vieler Outdoor-Smartphones, namentlich der Kamera, setzt das GX6 positive Akzente und punktet mit einer – bei Fotos und Videos – überzeugenden Qualität. Lediglich das LC-Display schwächelt ein wenig hinsichtlich der Farbdarstellung und Kontraste, dafür gibt es dann aber auch zwei SIM-Karten-Slots plus zusätzlichen Platz für eine microSD-Karte, 5G, Wi-Fi 6 und vieles mehr.

Wer nach einem robusten und hochwertigen Outdoor-Smartphone sucht und kein Problem mit einem wuchtigen und schweren Gerät hat, kommt mit dem Gigaset GX6 jedenfalls voll auf seine Kosten.

Gigaset GX6 Test: Gold Award

Gigaset GX6

Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Das Gigaset GX6 markiert ein hochwertiges und sehr edles Outdoor-Smartphone, das mit einer starken Performance, guten Kamera und hervorragender Akkulaufzeit punktet.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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B
Björn

Neues Mitglied

1 Beiträge 0 Likes

Ich habe das GX 6 seit drei Monaten und muß sagen das ich maßlos enttäuscht bin.
Die Qi lade Funktion war nach einigen malen laden weg, nfc funktioniert jedoch noch. Das Display ist sehr kratz empfindlich. Schnell laden ist auch nix, trotz passendem original Netzteil.
Bluetooth Verbindung bricht immer wieder ab sei es im Auto oder via Headset. Alle Einstellungen auch bezüglich Akku Optimierung versucht, ohne Hilfe. Verschiedene Codecs in den Entwickler Optionen gesetzt, ohne Hilfe.
Dann verliert das Phone mindestens einmal täglich den Empfang, da hilft nur ein reboot. Auch hängt sich das System sporadisch und nicht reproduzierbar auf. Da hilft nur noch den Akku ziehen. Wenn das Phone im Pool landet, aktiviert sich danach die Kopfhörer Funktion, da hilft nur trocknen lassen oder mit druckluft ausblasen und... der reboot.
Optisch und haptisch finde ich das Teil mega. Leider zu buggy und den Support interessiert es null.

Mein Fazit : viel zu teuer für ein smartphone mit den Fehlern und der Hardware.

Da bleibe ich lieber bei ulefone blackview und Co

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