Es darf wieder geklappt werden: Mit dem im Juli vorgestellten Samsung Galaxy Z Flip6 geht das Klapp-Handy in die sechste Runde. Dabei punktet das neue Modell unter anderem mit einer besseren Hardware, einem Kamera-Update und neuen Galaxy AI-Funktionen. Unser Test verrät mehr.
Technische Daten
| Produkt | Z Flip6 |
| Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 (for Galaxy) |
| CPU |
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| Betriebssystem | Android 14; OneUI 6.1.1 |
| Display |
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| Kamera |
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| Speicher | 12 GB RAM; 256 GB -Flashspeicher |
| Netzwerk | SIM-Kartenslot (Nano-SIM / eSIM); 5G |
| Konnektivität | USB-C 3.2 Gen. 1, Wi-Fi 6E (802.11ax), NFC, Bluetooth 5.3 |
| Maße und Gewicht |
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| Akkukapazität | 4.000 mAh; 25W Laden (Kabel); 15W Laden (kabellos) |
| Farben | Silver Shadow, Yellow, Blue, Mint, Crafted Black, White, Peach |
| Besonderheiten | Galaxy AI; IP48-Zertifizierung |
| Preise (UVP) | € 1.199,00 * |
Samsung Galaxy Z Flip6 Test: Edel und… lang
- flaches, langgezogenes Design
- zugeklappt recht dick, aber sehr handlich
- tadellose Verarbeitung
Ich muss ehrlich gestehen: Ich war sehr gespannt auf den Samsung Galaxy Z Flip6 Test, denn für mich ist es das erste Mal, dass ich so ein Falt-Handy in den Händen halte. Entsprechend war ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Sowohl technisch als auch haptisch.
Optisch hinterlässt das Flip-Phone, das uns der Hersteller in der Farbe Yellow leihweise zur Verfügung gestellt hat, einen hervorragenden Eindruck. Ausgeklappt ist es 165,1 mm hoch und fällt trotz des 6,7-Zoll-Displays damit etwas länger aus als die meisten normalen Smartphones mit dieser Bilddiagonale – ein Honor 200 Pro (unser Test) kommt beispielsweise nur auf 163,3 mm. Dafür ist das Z Flip6 merklich schmaler (71,9 mm statt 75,2 mm) und flacher (6,9 mm statt 8,2 mm) – ausgeklappt, versteht sich.
Durch diese kompakte Breite liegt es angenehm in der Hand und lässt sich erstaunlich gut einhändig bedienen. Wenngleich die Lautstärkewippe und der Power-Button samt Fingerabdrucksensor auf der rechten Seite zu weit oben positioniert sind, als das man sie ohne umzugreifen einhändig erreichen könnte.
Was mich an den Z Flip-Geräten und ähnlichen Foldables seit jeher fasziniert, ist das handliche Design wenn ihr sie zusammenfaltet. Dann wird das Samsung Galaxy Z Flip6 mit 14,9 mm zwar ziemlich dick, passt mit seiner länge von 85,1 mm aber angenehm in die Hosen- oder sogar Hemdtasche. Etwas, mit dem gerade längere Smartphones doch oftmals Probleme haben.
Design und Verarbeitung wirken absolut edel und hochwertig. Besonders der abgeflachte Rahmen mit seinem eloxierten Finish sorgt in meinen Augen für ein angenehmes Gefühl in der Hand.
Hochwertige OLED-Displays – und was ist mit der Hinge?
- helle und farbstarke OLED-Displays
- Außendisplay nur mit 60 Hz und wenig Apps
- Hinge deutlich weniger spürbar
Dass Samsung Displays kann, wissen wir. Entsprechend punktet auch das Samsung Galaxy Z Flip6 mit einem hochwertigen Innendisplay, das auf die Dynamic AMOLED 2X-Technik setzt und in 6,7 Zoll mit 2.640 x 1.080 Pixeln auflöst. Maximal wird es 120 Hertz schnell und setzt auf das ungewöhnliche 22:9-Seitenverhältnis. Es wird rund 2.000 Nits hell und punktet mit satten Farben, hervorragenden Kontrasten und einer allgemein überzeugenden Bildqualität bei einer flüssigen Darstellung.
Das Außendisplay fällt nun fast quadratisch aus und nimmt fast den gesamten äußeren Bereich ein. Hier verbaut Samsung ebenfalls ein OLED-Panel, das allerdings nur mit 748 x 720 Pixeln auflöst und rund 1.500 Nits hell wird. Leider bietet es nur eine Bildrate von 60 Hz.
Das ist aber auch nicht weiter tragisch, denn leider ist das Cover-Display nicht so nützlich, wie ich es mir erhofft hatte. Mit einem Wischen nach links zeigt es die Benachrichtigungen an, ein Wisch nach rechts lässt euch mehrere Widgets nutzen. Darunter eine Wetter-App, der Kalender, ein Wecker, Taschenrechner oder eine Sprachaufzeichnung. Dabei ist es auch möglich, mithilfe einer Tastatur direkt über das Außendisplay auf Nachrichten zu antworten oder neue Kalendereinträge zu erstellen.
Bei der Individualisierung oder den zur Verfügung stehenden Apps bieten aber andere Hersteller wie Motorola mit der Razr-Serie weit mehr Möglichkeiten.
Die Hinge, also die Falte in der Mitte des Samsung Galaxy Z Flip6 ist erfreulicherweise deutlich weniger ausgeprägt als noch im Vorgänger, dennoch spürt und sieht man sie – gerade mit aktivem Display und je nach Winkel – mehr oder weniger deutlich. Störend ist das aber zu keinem Zeitpunkt.
Überzeugende Performance und Ausstattung
Bei der Ausstattung macht das Samsung Galaxy Z Flip6 ebenfalls einen Schritt nach vorne. Unter der Haube schlummert mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Gen3 der neueste Chip des Herstellers, dem Samsung 12 GByte Arbeitsspeicher zur Seite stellt. Der Systemspeicher fällt mit 256 GB groß genug aus und punktet mit einem überzeugenden Tempo.
Zudem unterstützt das Flip Dual-SIM, wenn auch nur mit einer dedizierten Nano SIM samt eSIM. Wi-Fi 6E mit schnellen Übertragungsgeschwindigkeiten ist ebenso an Bord wie Bluetooth 5.3 und NFC, beispielsweise zum mobilen Bezahlen.
Auch die verbauten Lautsprecher überzeugen und liefern eine starke Maximallautstärke und einen guten, klaren Klang. Zudem ist das Samsung Galaxy Z Flip6 gemäß IP48 gegen das Eindringen von Wasser sowie gegen groben Schmutz geschützt. Hier bleiben also keine Wünsche offen.
Was die Performance anbelangt, so zeigt sich eine durch die Bank sehr gute Leistung, die auf Augenhöhe mit anderen Smartphones liegt, die denselben Chip nutzen. Im direkten Vergleich zum OnePlus 12 (unser Test) und Xiaomi 14 Ultra (unser Test) hat das Samsung-Foldable vor allem in den Grafiktests leicht das Nachsehen – aber wirklich nur minimal.
Im Stress-Test zeigt sich allerdings, dass die Leistung dann doch recht stark gedrosselt wird und darunter auf Dauer auch die Stabilität leidet. Samsung setzt diesmal auf ein neues Vapor Chamber-Kühlsystem, das diese Drosselung herbeiführt. Schade, denn ansonsten kann die Leistung unter guten Bedingungen wirklich begeistern.
| Benchmark | Samsung Galaxy Z Flip6 |
| PCMark Work 3.0 | 16.905 Pkt. |
| GeekBench 6 (Single Core) | 2.249 Pkt. |
| GeekBench 6 (Multi Core) | 6.747 Pkt. |
| GeekBench 6 (GPU) | 11.640 Pkt. |
| Geekbench AI | 2.054 / 2.019 / 2.904 Pkt. |
| 3DMark Wild Life Extreme | 4.735 Pkt.; 28,36 FPS |
| 3DMark Solar Bay | 7.878 Pkt.; 29,96 FPS |
| 3DMark Steel Nomad Light | 1.348 Pkt.; 9,99 FPS |
| 3DMark Steel Nomad Light Stress-Test | 62 Prozent |
| 3DMark Solar Bay Stress-Test | 45,8 Prozent |
Das merkt ihr allerdings nur in intensiven Dauertests. Denn alltägliches Multitasking oder moderne Games meistert das Falt-Smartphone ansonsten wunderbar.
Software und Galaxy AI
Das Samsung Galaxy Z Flip6 kommt mit Android 14 und der neuesten OneUI-Oberfläche, aktuell in Version 6.1.1 samt eines aktuellen Sicherheitspatches. Look and Feel des Betriebssystems dürfte allen bekannt vorkommen, die in den letzten Jahren ein Smartphone von Samsung genutzt haben.
Der bunte Launcher mit seinen eigenwilligen Icons ist sicherlich Geschmackssache, die sieben Jahre Update-Garantie seitens des Herstellers ist aber wirklich hervorragend. Zudem kommt das neue Flip mit den Galaxy AI-Funktionen, die man beispielsweise auch aus der Galaxy S24-Reihe kennt.
Dazu gehören einige praktische Features wie ein Dolmetscher, Circle to Search, eine Transkriptionsfunktion für Audio-Nachrichten oder einige Bildoptionen, mit denen sich beispielsweise Objekte entfernen oder innerhalb eines Bildes verschieben und in der Größe anpassen lassen.
Einige der Funktionen sind dabei eine nette Spielerei, andere bieten hingegen einen deutlichen Mehrwert. Bei der Transkriptionsfunktion des Diktiergerätes ist mit aufgefallen, dass dieses die deutsche Sprache nicht immer vollkommen richtig erkennt – gerade wenn es um gesprochene Inhalte zu Testberichten mit Spezifikationen und ähnlichem geht. Im Großen und Ganzen funktioniert das alles aber gut.
Akkulaufzeit und Ladezeit
- 4.000 mAh starker Akku
- stark verbesserte Laufzeit von bis zu 13 Stunden
- Laden mit 25 Watt; 15 Watt kabellos
Angewachsen beim Samsung Galaxy Z Flip6 ist zudem der Akku, der nun eine Kapazität von 4.000 mAh aufweist. Das ist natürlich noch immer recht klein für ein 6,7-Zoll-Smartphone, aber immerhin 300 mAh mehr als beim Z Flip4 und Z Flip5.
Die damit realisierten Laufzeiten fallen deutlich besser aus als zunächst angenommen, allerdings ist der Akku noch immer die Achillesverse des Klapp-Smartphones. Bei PCMark Work 3.0 messen wir eine Laufzeit von 13 Stunden und 8 Minuten – das sind mehr als fünf Stunden weniger als beim OnePlus 12, aber immerhin mehr als beim Honor 200 Pro.
Das zeigt also das die Kombination aus effizientem Chip und größerem Akku zweifelsohne Früchte trägt. In der Praxis kommt man mit dem Samsung Galaxy Z Flip6 gut durch den Tag. Und wenn man das Display nicht konstant aufgeklappt hat und viele Benachrichtigungen über das Außendisplay abruft, hält der Akku umso länger.
Beim Laden zeigt sich das Smartphone allerdings eher langsam. Geladen wird mit maximal 25 Watt – ein Netzteil liegt dem Lieferumfang allerdings nicht bei. Somit nimmt ein vollständiger Ladevorgang rund 80 Minuten in Anspruch. Kabelloses Laden ist mit maximal 15 Watt möglich.
Die Kameras des Samsung Galaxy Z Flip6
- 50-MP-Hauptkamera mit guter Bildqualität, aber etwas weich
- 12-MP-Ultra-Weitwinkelkamers neigt schnell zu Bildrauschen
- 10-MP-Selfie-Kamera mit durchschittlichen Ergebnissen
Das Kamera-Setup des Samsung Galaxy Z Flip6 ist ein Bereich, in dem das Gerät den deutlichsten Sprung nach vorne macht. Zumindest auf dem Papier. Denn das Gerät nutzt nun eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung statt einer 12-MP-Linse. De facto ist es sogar dieselbe Hauptkamera, die auch im Samsung Galaxy S24 ihre Arbeit verrichtet.
Sie kommt mit einer offenen Blende von f/1.8 daher und wird durch eine 12-MP-Ultra-Weitwinkelkamera (f/2.2) ergänzt. Eine Tele-Zoomkamera glänzt aber weiterhin durch Abwesenheit.
Die Selfie-Kamera löst weiterhin mit mageren 10 Megapixeln auf – wirkliche Gründe, diese zu nutzen, gibt es aber ohnehin nicht. Denn das Klapp-Design ermöglicht es schnell und einfach, Selfies mit der rückseitigen Kamera zu knipsen. Hierzu reicht eine einfache „High Five“-Geste und schon wird der Selbstauslöser gestartet.
Die Bildqualität der Hauptkamera liegt auf gutem Niveau, besonders bei guten Lichtverhältnissen und an sonnigen Tagen. In Gegenlicht-Situationen und bei schlechtem Licht zeigen sich aber schnell einige Probleme, die andere Smartphones mit vergleichbarer Kamera-Ausstattung deutlich besser lösen.
Mit der Hauptkamera lassen sich also gute Bilder knipsen, einen Award für die beste Cam gewinnt das Z Flip6 aber keinesfalls. Zudem fällt auf, dass Samsung die Schärfe im Vergleich zum Vorgänger etwas reduziert hat.
Das zeigt auch der direkte Vergleich der Hauptkamera des Samsung Galaxy Z Flip6 mit dem iPhone 15 Pro. Die Bilder sind jeweils auf 100 Prozent gecroppt, das iPhone (auf der rechten Seite) liefert ein deutlich schärferes Bild im Fokus sowie abseits der fokussierten Blüte.
Die Ultra-Weitwinkelkamera fällt im Vergleich stark ab und kommt deutlich weicher daher. Zudem neigt diese schneller zum Bildrauschen und das selbst dann, wenn eigentlich genügend Licht vorhanden ist.
Digital kann das Z Flip6 bis zu 10-fach heranzoommen. Bis zu einer dreifachen vergrößerung geht das hinsichtlich der Bildqualität noch in Ordnung, danach lässt die Qualität aber schon merklich nach.
Samsung Galaxy Z Flip6 Test: Fazit
Mit dem Samsung Galaxy Z Flip6 gelingt dem koreanischen Hersteller ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. So zeigen sich nicht nur die Performance und Verarbeitung merklich verbessert, insbesondere bei der Akkulaufzeit legt das neue Modell deutlich zu und liegt hier fast auf Augenhöhe mit normalen Smartphones in dieser Größenordnung.
Auch bei der (Haupt-)Kamera liefert die nunmehr sechste Auflage deutlich bessere Ergebnisse, was vor allem auf den 50-MP-Sensor zurückzuführen ist. Die Performance ist ebenfalls hervorragend und selbst moderne Spiele stellen kein Problem dar – wenngleich das Kühlsystem hier schnell an seine Grenzen kommt und die Leistung merklich drosselt.
Für mich war es das erste Flip-Smartphone dass ich längere Zeit für einen Test nutzen konnte und, obwohl das Z Flip6 wirklich gut aufgestellt ist, lässt mich die Erfahrung doch etwas ernüchtert zurück.
Das liegt einerseits daran, dass Samsung nur begrenzte Möglichkeiten für das Cover-Display anbietet und die Auswahl an Apps und Widgets doch sehr überschaubar ausfällt. Praktisch finde ich jedoch, dass ich auf dem Außendisplay auf Nachrichten antworten oder Nachrichten per Tastatur tippen kann.
Möglichkeiten wie die Dolmetscher-Funktion auf beiden Displays sind eine nette Spielerei. Die Option, Selfies mit den Außenkameras knipsen zu können hingegen ist schon deutlich praktischer, zumal ich dank des Displays stets das Vorschaubild sehe und per Geste den Selbstauslöser starten kann.
Auch Galaxy AI bringt einige praktische Funktionen mit, die sich im Alltag als sehr nützlich erweisen. Das Samsung Galaxy Z Flip6 macht also sehr viel richtig und doch muss man eben genau die Vorzüge des faltbaren Designs haben wollen, damit der Preis von über 1.000 Euro gerechtfertigt erscheint.
Denn ein ähnlich starkes Gesamtpaket mit besseren Kameras und stärkerer Akkulaufzeit bekommt man eben schon für deutlich weniger Geld – dann aber eben nicht in faltbarer Form.
Samsung Galaxy Z Flip6
Verarbeitung
Hardware
Multimedia
Performance
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100
Mit dem Z Flip6 liefert Samsung eine deutlich bessere Performance, wesentlich höhere Akkulaufzeit und bessere Kamera in einem edlen und robusten Gehäuse. Klassische Smartphones bieten aber mehr für weniger Geld - dann eben nur nicht faltbar.
