Der Hersteller Arctic ist schon lange ein sehr bekannter Hersteller von CPU-Kühlern, GPU-Kühlern und Gehäuselüftern. Besonders die CPU-Kühler der Freezer-Serie und GPU-Kühler der Accelero-Serie haben diese Marke weltweit bekannt gemacht. Im Frühjahr 2024 hat Arctic zahlreiche neue Produkte vorgestellt, zu denen neben der von uns bereits getesteten Arctic Liquid Freezer III 360 A-RGB auch eine neue Serie von Luftkühlern gehört. Den aus dieser Serie stammenden Arctic Freezer 36 Black haben wir heute für euch im Test.
Arctic bietet mit der Produktserie Freezer 36 insgesamt fünf verschiedene Varianten an. Neben einer unlackierten Einstiegsversion mit zwei verschiedenen Lüftervarianten (HDB oder Doppelkugellager) gibt es auch eine schwarz lackierte sowie eine schwarze bzw. weiße Version mit zwei ARGB-Lüftern. Gleich bleibt immer der Kühlturm, der mit typischen Abmessungen, vier 6-mm-Heatpipes und 59 Aluminiumlamellen daherkommt. Zudem befindet sich für Intel-Sockel ein spezieller Kontaktrahmen im Lieferumfang. Wie sich der Arctic Freezer 36 Black insgesamt schlägt, lest ihr jetzt.
Arctic Freezer 36 Black Test: Technische Details
Allgemeine Spezifikationen |
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Maße (mit Lüfter) | 126 x 159 x 104 mm (B x H x T) |
Gewicht (mit Lüfter) | 890 g |
Material | Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen) |
Heatpipes | 4x Ø 6 mm |
Kühlleistung | 220W |
Kompatibilität AMD | AM5, AM4 |
Kompatibilität Intel | LGA1851, LGA1700 |
Garantie | 6 Jahre |
Preis | € 23,86 * |
Lüfter-Spezifikationen |
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Lüfteranzahl | 2 |
Lüfter-Bezeichnung | Arctic P12 PWM PST |
Lagertyp | Hydrodynamisches Gleitlager |
Abmessungen (L x B x H) | 120 x 120 x 25 mm |
Lüfterdrehzahl | 200 (±100) ~ 1800 (±10%) U/min |
Max. Geräuschentwicklung | 35,8 |
Max. Volumenstrom | 95,65 m³/h |
Max. Luftdruck | 2,20 mmH2O |
Nennspannung (Lüfter) | 12 V |
Nennstrom (Lüfter) | 0,1 A |
Nennleistung (Lüfter) | 1,2 W |
Lüfteranschluss | 4-pol. PWM + Splitter |
Lüfter-Kabellänge | 200 mm + 80 mm (Splitter) |
Besonderheiten | Vibrationsdämpfer, 0 rpm unter 5 % PWM |
Verpackung & Lieferumfang
Arctic verpackt den Freezer 36 in einem kompakten Karton aus Pappe, auf dem die Hauptfarben Schwarz und Weiß dominieren. Neben dem Herstellerlogo finden wir auch den Produktnamen sowie eine schematische Zeichnung des CPU-Kühlers auf der Verpackung. An der Rückseite lassen sich dann noch eine Tabelle mit allen technischen Daten sowie eine Auflistung des Verpackungsinhalts erkennen.
Im Inneren setzt Arctic wie immer auf viel Pappe und ungewöhnlicherweise wurde der CPU-Kühler kopfüber in der Verpackung platziert. Das Montagezubehör wird seitlich durch zwei Trennelemente aus Pappe vom Kühler abgeschottet. Neben dem Kühlkörper und den Lüftern gehören zum Lieferumfang auch ein Beutel mit sämtlichen Montagematerial für die Sockel AM4/AM5/LGA1700/LGA1851, eine Tube MX-6 Wärmeleitpaste, ein kleiner Schraubenschlüssel sowie ein spezieller Montagerahmen für die Intel-Sockel. Die Montageanleitung gibt es nur digital per Aufruf über einen QR-Code.
Design & Verarbeitung
Der Kühlkörper des Arctic Freezer 36 besteht aus insgesamt 59 Aluminium-Lamellen mit einer Stärke von 0,4 Millimetern. In der Version „Black“ wurden zudem alle Lamellen inklusive der Heatpipes schwarz eloxiert und auch die Deckelplatte besteht aus Aluminium und nicht nur aus Kunststoff. Vorder- und Rückseite des Kühlkörpers sind optisch zudem unterschiedlich gestaltet um den Airflow der Lüfter zu optimieren. Die Weiterleitung der Wärme an die Lamellen erfolgt über vier 6-mm-Kupfer-Heatpipes, die mittels Heatpipe-Direct-Touch-Technologie direkt auf dem Heatspreader der CPU aufliegen. Sowohl der Boden als auch die oberste Lamelle werden durch eine Schutzfolie vor Kratzern geschützt.
Die zwei mitgelieferten Lüfter vom Typ P12 PWM PST sind altbekannt und bewährt. In der von uns getesteten Version des Freezer 36 bestehen beide Lüfter aus einem schwarzen 120-mm-Rahmen sowie einem schwarzen Rotor mit fünf Lüfterblättern. Das unterstreicht die schlichte Gesamtoptik des Freezer 36 Black deutlich. Der Anschluss beider Lüfter erfolgt über einen 4-Pin-PWM-Stecker mit integrierter Y-Weiche.
Zur Befestigung am Kühlkörper kommen jeweils vier Schrauben mit rundlichem Kopf zum Einsatz. Mittels dieser Schrauben werden die Lüfter in die entsprechenden Kunststoffaufnahmen am Kühlkörper gedrückt und halten dort sehr gut. Ob die Kunststoffelemente aber auch über einen längeren Zeitraum funktional bleiben, zeigt die Zeit. Zumindest Arctic hat Vertrauen in sein Produkt und stattet den Freezer 36 mit einer Garantie von sechs Jahren aus.
Inklusive der Lüfter wiegt der Arctic Freezer 36 Black 890 Gramm und bringt somit ein ordentliches aber nicht ungewöhnliches Gewicht auf die Waage. Die generelle Verarbeitung des Kühlkörpers und der Lüfter ist trotz des geringen Kaufpreises auf einem sehr hohen Niveau. Es gab keine Kratzer oder verbogene Lamellen und auch die Sockelbasis wurde ordentlich bearbeitet und ist sehr glatt. Durch seine schlichte Gesamtoptik dürfte er sich optisch sowohl in schwarzen als auch schwarz-weißen System sehr gut präsentieren können.
Arctic Freezer 36 Black Test: Montage
Für das Review kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.
- AMD Ryzen 5 1400 @ 3,8 GHz bei 1,175V*
- ASUS TUF Gaming B550M-Plus*
- Crucial Ballistix Sport LT grau 32 GB DDR4-3000*
- TeamGroup T-Create Classic PCIe 4.0 DL*
- Gigabyte AORUS GTX 1060 6G*
- LC-Power LC550 V2.31 Platinum Serie 550W*
Das eingesetzte Montagesystem hat starke Ähnlichkeit mit dem der Arctic Liquid Freezer III, außer dass beim Freezer 36 auf die nach unten versetzte Montage bei AMD-Systemen verzichtet wurde. Aber auch hier wurde die Gesamtkompatibilität auf die Sockel AM4/ AM5 und Sockel LGA1700 bzw. LGA1851 reduziert. Besitzer älterer Mainboards schauen also beim Freezer 36 in die Röhre und müssen zu einem anderen CPU-Kühler greifen.
Für die AMD-Sockel AM4 und AM5 kommt eine klassische Montage mit Abstandshaltern und einer Bügelkonstruktion an der Vorderseite zum Einsatz. Die Bügel und Abstandshalter werden dabei in die bei AMD-Boards bereits vorhandene Backplate des Retention-Moduls geschraubt und dienen dann wiederum als Haltepunkt für den eigentlichen Kühlkörper. Das Montagesystem ist unkompliziert aufgebaut und der Freezer 36 lässt sich auf einem AMD-Sockel deshalb sehr einfach montieren.
Zur Montage bei Intel-Systemen mit Sockel LGA1700 bzw. LGA1851 legt Arctic dem Freezer 36 einen speziellen Kontaktrahmen bei, der bei den Intel-Mainboards das klassische Retention-Modul mit Klammern und Bügel ersetzt. Ziel dieses Kontaktrahmens ist es den Heatspreader der CPU zu begradigen, um so einen gleichmäßigen Anpressdruck und Kontakt zu ermöglichen. Das bedeutet aber auch, dass man bei Verwendung des Kontaktrahmens die originale Sockelhalterung entfernen muss. Dieses Entfernen lässt, zumindest in der Theorie, die Garantie des Mainboards erlöschen.
Wie wir es von Arctic gewohnt sind, ist das eingesetzte Montagesystem durchdacht und der Freezer 36 ist, zumindest bei AMD, sehr schnell und unkompliziert montiert. Das für Intel gewählte System per Kontaktrahmen könnte, aufgrund der unüblichen Umbaumaßnahmen, für Neulinge aber durchaus abschreckend wirken. Da es die Anleitung zudem nur auf der Website gibt, muss zur Montage ein internetfähiges Gerät vorhanden sein. Dafür gibt es dort neben animierten Zeichnungen auch ein komplettes Montagevideo und die Anleitung ist immer aktuell.
Kühlleistung und Lautstärke
Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft auf 3.8 GHz bei 1,175V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 30 Minuten mit Prime95 belastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei ca. 20 °C.
wdt_ID | CPU-Kühler | Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
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123 | Thermaltake TH280 V2 ARGB | 46,60 | 45,90 | 550 | 1.200 | 1.800 | 680 | 2.100 | 3.200 | |
124 | Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB | 50,40 | 46,50 | 560 | 1.340 | 2.270 | 1.965 | 6.620 | 10.230 | |
125 | be quiet! Pure Loop 2 240mm | 50,70 | 46,70 | 800 | 1.070 | 2.080 | 4.150 | 4.700 | 5.530 | |
126 | Alpenföhn Panorama 2 | 76,00 | 66,80 | 450 | 1.450 | 2.720 | ||||
127 | Alpenföhn Brocken 4 | 53,60 | 49,60 | 410 | 870 | 1.610 | ||||
128 | AMD Wraith Stealth | 95,00 | 76,00 | 800 | 1.430 | 2.630 | ||||
129 | Corsair A115 | 49,40 | 46,90 | 190 | 920 | 1.560 | ||||
130 | Thermalright Peerless Assassin 120 SE | 49,50 | 47,50 | 350 | 1.050 | 1.680 | ||||
131 | Thermalright Assassin X 120 SE | 53,60 | 50,60 | 340 | 1.070 | 1.690 | ||||
132 | DeepCool Assassin IV (Silent) | 51,40 | 48,70 | 500 | 860 | 1.330 | ||||
CPU-Kühler | Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystem bei Volllast maximal 50,5 °C (bei 50% PWM bzw. 1100 rpm) bzw. 48,3 °C (bei 100% PWM bzw. 1800 rpm). Das sind für einen so günstigen CPU-Kühler hervorragende Werte. Zusätzlich bleibt der Arctic Freezer 36 in Bezug auf die Lautstärke verhältnismäßig zurückhaltend. Unterhalb von 1000 Umdrehungen pro Minute sind die Lüfter kaum noch zu hören und selbst bei Maximaldrehzahl sind diese leiser als viele Konkurrenzprodukte. Zuletzt ermöglichen die Minimaldrehzahl von 300 rpm sowie der Zero-Fan-Modus einen besonders leisen Betrieb. Dann fällt die maximale Kühlleistung des Freezer 36 jedoch stark ab.
Fazit zum Arctic Freezer 36 Black Test
Konkurrenz belebt das Geschäft und mit dem Freezer 36 hat Arctic einen starken CPU-Kühler entwickelt, welcher problemlos auch mit teureren Luftkühlern mithalten kann. Überzeugt haben uns neben dem schlichten aber schicken Design vor allem die Kühlleistung und die einfache Montage bei AMD-Systemen. Auch das Montagesystem für die zwei Lüfter ist innovativ und ist uns so bisher noch nicht untergekommen. Dazu gesellen sich die, gemessen am geringen Kaufpreis, sehr gute Verarbeitung und eben die niedrigen Kosten des CPU-Kühlers selbst.
Wirklich viele negative Aspekte konnten wir beim Arctic Freezer Black nicht finden. Einzig der zwingende Einsatz des Kontaktrahmens bei Intel LGA1700/ LGA1851 und die damit notwendige Entfernung des vorinstallierten ILM, würden wir insgesamt als negativ bewerten. Eine normale Montage ist durch Arctic nicht vorgesehen und der Ausbau des ILM könnte gerade für Neulinge durchaus abschreckend wirken, da dieses Vorgehen, zumindest theoretisch, die Garantie des Mainboards erlöschen lässt. Dass es die Anleitung nur in digitaler, dafür aber animierter Form gibt, dürfte für die wenigsten ein negativer Aspekt sein.
Alles in allem kann uns der Arctic Freezer 36 Black voll und ganz überzeugen. Natürlich ist er kein High-End-Luftkühler, kostet aber im Vergleich zu den Platzhirschen von Noctua, be quiet! oder Deep Cool mit einem Preis von € 23,86 * nur einen Bruchteil und bietet trotzdem ein sehr gutes Gesamtpaket aus Optik, Kühlleistung, Verarbeitung und Montage. Besitzer eines Intel-Sockels sollten sich vor dem Kauf aber über die Notwendigkeit des speziellen Montagerahmens bewusst sein.
Arctic Freezer 36 Black
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Der Arctic Freezer 36 Black bietet ein sehr gutes Gesamtpaket aus Optik, Kühlleistung, Verarbeitung und Montage. Besitzer eines Intel-Sockels sollten sich vor dem Kauf aber über die Notwendigkeit des speziellen Montagerahmens bewusst sein.