
Der ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB, den wir im folgenden Test vorstellen, ist der größte Vertreter ARCTICs dritter Serie von All-in-One CPU-Wasserkühlern. Bestehend aus drei 140mm A-RGB-Lüftern und einem entsprechenden Radiator, ermöglicht er eine große Kühlleistung bei gleichzeitig geringer Geräuschentwicklung. Die Zukunftsfähigkeit wird mit der Kompatibilität zu Intels neuem Sockel LGA1851 und AMDs Sockel AM5 gewährleistet. Von diesen wesentlichen Punkten abgesehen, wurde bisher auch das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis von unabhängigen Reviewern gelobt.
Bereits im Februar 2024 veröffentlichte ARCTIC die Liquid Freezer III-Serie, die seitdem in vier Größen und drei Varianten erhältlich ist. Die Version mit drei 120mm Lüftern, den ARCTIC Liquid Freezer III 360 A-RGB, testeten wir ebenfalls schon im April 2024. Nur vier Monate nach Release, im Juni 2024, wurde die Serie bei den European Hardware Awards (EHA) zur CPU-Wasserkühlung des Jahres gewählt und bezwang dabei ASUS, Cooler Master, DeepCool und Corsair. Auch die Vorgänger-Serie Liquid Freezer II schaffte das 2020 und 2022.
ARCTIC ist als Firma unter diesem Namen bereits seit 2001 an verschiedenen Standorten weltweit tätig. Für den Vertrieb in Europa gründete man 2013 auch einen Sitz in Braunschweig. Die in Hong Kong produzierten Kühllösungen und Zubehör für Computersysteme aus ARCTICs Produktpalette, werden in über 65 Ländern weltweit verkauft. Kundenservice und Langlebigkeit der Produkte sind dem Unternehmen dabei sehr wichtig, zuletzt wurde beispielsweise die Garantiezeit auf 6 Jahre verlängert.
Technische Eigenschaften
Preis: | € 97,69 * |
Kompatibilität | |
Intel Sockel:
|
1851, 1700 |
AMD Sockel:
|
AM5, AM4
|
PI | NNPI:
|
374 | 339
|
Wärmeleitpaste:
|
MX-6 (0,8 g)
|
Garantie: |
6 Jahre
|
Betriebsumgebungstemperatur:
|
0—40 °C
|
Gewicht:
|
2325 g
|
LED-Anschluss:
|
3-Pin A-RGB-Buchse
|
All-In-One-Anschluss:
|
4-Pin PWM-Buchse
|
Geteilter-Anschluss:
|
3x 4-Pin PWM-Buchse
|
Pumpe
|
|
Pumpe:
|
800—2800 rpm (PWM-gesteuert)
|
Strom | Spannung:
|
0,35 A | 12 V DC
|
Cold Plate:
|
Kupfer, Micro-Skived-Fins
|
Schlauchlänge:
|
450 mm
|
Schlauchdurchmesser:
|
Äußerer: 12,4 mm
Innerer: 6,0 mm |
Radiator
|
|
Material:
|
Aluminium |
Abmessungen:
|
458 (L) x 138 (B) x 38 (H) mm
|
VRM-Modul
|
|
VRM-Lüfter:
|
400—2500 rpm (PWM-gesteuert)
|
Strom | Spannung:
|
0,05 A | 12 V DC
|
LEDs:
|
12x A-RGB LEDs
|
Strom | Spannung:
|
0,40 A | 5 V DC
|
Radiatorlüfter
|
|
Lüfter:
|
3x P14 PWM PST A-RGB
|
Geschwindigkeit:
|
200—1900 rpm
|
Luftstrom:
|
69,90 cfm | 117,06 m3/h
|
Statischer Druck:
|
2,0 mmH2O
|
Lager:
|
Hydrodynamisches Gleitlager
|
Strom | Spannung:
|
0,17 A | 12 V DC
|
Kabellänge:
|
40 mm
|
Anschluss:
|
4-Pin PWM-Buchse
|
RGB
|
|
LEDs:
|
12x A-RGB LEDs
|
Strom | Spannung:
|
0,40 A | 5 V DC
|
Kabellänge:
|
40 mm + 80 mm Splitter-Kabel
|
Anschluss:
|
3-Pin-A-RGB-Buchse + 3-Pin-Stecker
|
Verpackung & Lieferumfang
- Ungewöhnlicher Umkarton spart Platz und Verpackungsmaterial
- Montage-Sets für AMD AM4/AM5 und Intel 1851/1700 standardmäßig mit dabei
Die ungewöhnliche Verpackung des Liquid Freezer III 420 A-RGB hebt sich mit ihrer beinahe dreieckigen Form von den rechteckigen Verpackungen ihrer kleineren Geschwister ab. Was aussieht, als sei es ein Alptraum für Lageristen, entpuppt sich beim Auspacken als platz- und ressourcensparendes Verpackungsdesign, das auch im Regal noch gut aussieht.
Alle Teile des Inhalts sind nochmal in Plastik verpackt, der Kühler und das VRM-Lüftermodul liegen in einer Form aus Pappmaché. Schraubensätze sind einzeln verpackt, ebenso wie die Montage-Sets für AMD- und Intel-Sockel. Sowohl die Kupferplatte des Kühlers als auch dessen Platine sind mit einer Schutzfolie versehen.
Der Lieferumfang auf einen Blick:
- 1x Liquid Freezer III 420 A-RGB
- 1x A-RGB VRM Lüftermodul
- 1x MX-6 Wärmeleitpaste (0,8g)
- 1x PWM-Kabel (Individuelle Steuerung)
- 1x PWM-Kabel (All-in-One)
- 12x Metallunterlegscheiben
- 12x Schrauben
- 12x Lüfter-Schrauben
- 1x Intel CPU Contact-Frame
- 1x Intel T20-Schlüssel
- 4x Intel Schulterschrauben
- 4x AMD Schrauben
- 4x AMD Abstandshalter
- 1x AMD Montagemodule-Set
Design des ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB
- minimalistischer Stil mit kantigen Formen trifft auf kurviges Design
- unaufdringlicher Mix aus mattschwarzen und -weißen Farben
- VRM-Lüftermodul haftet magnetisch auf dem Kühler
Der Liquid Freezer III 420 A-RGB besteht aus einem geschlossenen, wartungsfreien Kühlwasserkreislauf, welcher ständig von einer Pumpe zirkuliert wird. Die Kühlplatte im Kühler, welche Kontakt zur CPU hat, gibt die dort erzeugte Wärme an das Wasser ab. Dieses wird dann von den am Radiator angebrachten Lüftern heruntergekühlt.
Der Stil der einzelnen Komponenten ist dabei überwiegend minimalistisch gehalten. Man könnte ihn auch als industriell, schlicht und zurückhaltend beschreiben. Dies trifft am ehesten auf den matt-schwarzen Radiator zu, an dem drei 140mm Lüfter vorinstalliert sind. Die matt-schwarzen Kunststoff-Rahmen der Lüfter heben sich wiederum mit klaren, geometrischen Linien und grauen Gummi-Kontaktflächen vom Radiator ab. Im Kontrast dazu sind die Lüfterblätter aus transparent-weißem Kunststoff und lang geschwungenen Kurven konstruiert.
Zwischen Kühler und Radiator des Liquid Freezer III verlaufen zwei 45cm lange wasserführende Schläuche. Sie sind mit einem glänzend schwarzen Kunststoffgeflecht ummantelt und sehr flexibel, wodurch sich der Radiator vielseitig im Gehäuse positionieren lässt. Für ein besseres Kabelmanagement sind zudem die Lüfterkabel unsichtbar in der Ummantelung integriert.
Der Kühler mutet mit sichtbarer Steuerungselektronik wesentlich technischer an, als die übrigen Komponenten. Er beherbergt Kühlplatte, Schlauchanschlüsse, PWM-Buchse und die Kontakte für das VRM-Lüfter-Modul. Die Kühlplatte auf der Unterseite des Kühlers besteht aus Kupfer und wurde mit dem sogenannten Skived Fin-Verfahren bearbeitet. Hierbei werden Kühlrippen mit hoher Präzision aus einem Metallblock „herausgeschabt“. Dies ermöglicht durch enge Rippenabstände eine hohe thermische Kühlleistung.
Das VRM-Lüftermodul haftet magnetisch auf dem Kühler. Es wird über oberflächliche elektrische Kontakte versorgt und gesteuert und erinnert optisch an ein Flugzeug-Triebwerk. Die „Turbine“ besteht hier aus matt-weißem und das Gehäuse aus matt-schwarzem Kunststoff, das Zentrum ziert ein silbernes ARCTIC-Logo.
Verarbeitung
- während des Tests keine drastischen optischen oder technischen Mängel festgestellt
- ARCTIC reagierte in der Vergangenheit verantwortungsbewusst auf fehlerhafte Produkte
- Ummantelung der Wasserschläuche nach Einbau leicht gewellt, A-RGB-Stecker lösten sich leicht
Große optische Mängel an den einzelnen Komponenten fielen in diesem ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Test nicht auf. Die verwendeten Materialien geben auf den ersten Blick keinen Grund zur Annahme, dass vorzeitiger Verschleiß eintreten könnte. Aufgefallen sind im Test lediglich kleinere Dinge. Das Kunststoffgeflecht, welches die Wasserschläuche ummantelt, sieht bei stärkerer Beugung leicht gewellt aus. Eventuell lässt sich das per Hand nachträglich korrigieren oder anders vermeiden. Unter Umständen könnte es jedoch das Gesamtbild negativ beeinträchtigen.
Außerdem steckten die A-RGB-Stecker und -Buchsen der Lüfter nicht besonders fest ineinander. Schon bei leichtem Zug löste sich ein Stecker leicht aus einer Buchse, was aufgrund der etwas kurzen Kabel schnell passierte. Letztendlich hat das Neuverlegen der Lüfterkabel, zum Beispiel bei einem Wechsel von Push- auf Pull-Konfiguration, aber dennoch immer geklappt.
Treten dennoch Probleme auf, die zu Ausfällen führen können, geht ARCTIC sehr offen damit um. In der Vergangenheit kam es etwa zu Problemen mit der Dichtung einiger Exemplare der Liquid Freezer II-Reihe. ARCTIC klärte daraufhin detailliert darüber auf und zog betroffene Produkte zurück. Nutzer von bereits gekauften Produkten konnten die Reparatur selber mit einem Service Kit durchführen oder sie von ARCTIC vornehmen lassen. Ein solches Vorgehen kann generell als vorbildlich in einer Branche betrachtet werden, in der der Kunde eher zum Neuprodukt als zur Reparatur tendiert.
Sockel- und Mainboard-Kompatibilität
- neben nativer Kompatibilität auch Mounting-Kits für LGA1200/115X gegen Aufpreis erhältlich
- standardmäßiger Offset für AMDs Multi-Die-Chiplet-Design Prozessoren
- Einbaurahmen für Intel-Sockel zur Vermeidung von Verformungen inklusive
Der Liquid Freezer III 420 A-RGB ist ein multikompatibler All-in-One CPU-Wasserkühler. Das heißt er ist mit verschiedenen CPU-Sockeln von AMD und Intel kompatibel. Von Haus aus kann er mit dem im Lieferumfang enthaltenen Montage-Zubehör für die Sockel 1851 und 1700 von Intel und AM4 und AM5 von AMD genutzt werden. Eine erweiterte Kompatibilität für die Intel-Sockel LGA1200, LGA1156, LGA1155, LGA1151 und LGA1150 besteht unter Verwendung des LGA1200/115X Mounting-Kits, welches man zu einem geringen Aufpreis von ARCTIC anfordern kann.
Was AMD-CPUs betrifft, nutzt der Liquid Freezer III per Standard einen leichten Versatz von 5mm für die Montage. Dies soll dem versetzten Temperatur-Hotspot der heutigen Ryzen Desktop-Prozessoren mit Multi-Die-Chiplet-Design entgegenwirken und eine bessere Wärmeableitung ermöglichen.
Für Intels Sockel LGA1700 und LGA1851 wiederum liegen dem Lieferumfang ein alternativer Einbaurahmen (Contact Frame) bei. Dieser soll Intels Independent Loading Mechanism (ILM) ersetzen und so Spannungen und Verformungen vermeiden, die andernfalls die CPU massiv belasten könnten. Intel selber testete den Liquid Freezer III auf dem i9-13900K/KF, i9-14900K/KF und i9-13900KS und bestätigte sowohl die Kompatibilität des Kühlers als auch die des Contact Frames.
Bei manchen Mainboards kann es zu Inkompatibilität aufgrund von übergroßen SSD-Kühlern im M.2_1-Slot kommen. ARCTIC hat hierzu eine Liste mit betreffenden Mainboards veröffentlicht. Betroffene Kunden erhalten außerdem einen alternativen M.2-Kühler kostenlos.
Neuer Contact Frame mit Offset für LGA1851 im 1. Quartal 2025 verfügbar
ARCTIC will im ersten Quartal 2025 einen neuen Contact-Frame für seine Liquid Freezer III-Reihe veröffentlichen. Wie auch die AMD-Montage-Kits nutzt dieser ein leichtes Offset, welches bei den leistungsstarken Prozessoren der LGA1851-Reihe eine bessere Kühlleistung erzielen soll.
Montage
- Liquid Freezer III 420 aufgrund der Tiefe des Radiators ist die Gehäusewahl ausschlaggebend
- interaktive, animierte Online-Anleitung ersetzt Papieranleitung vollständig
Für diesen ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Test wurde die kompakte CPU-Wasserkühlung in das folgende System eingebaut. Hierbei ist zu beachten, dass der Liquid Freezer III 420 aufgrund des 38mm dicken Radiators nicht vollständig in das Testgehäuse eingebaut werden konnte. Für den Test wurde das Gehäuse aufgrund der guten Belüftung dennoch verwendet. Der Radiator wurde hierfür lediglich lose in der Gehäusefront eingesetzt und nicht verschraubt.
Das Testsystem:
Mainboard: | MSI MAG X670E TOMAHAWK WIFI |
CPU: | AMD Ryzen 9 7950X3D (Sockel AM5) |
RAM: | 64GB G.Skill Trident Z5 NEO DDR5-6000 |
Gehäuse: | Sharkoon REV300 (s. oben bzgl. Kompatibilität) |
Eine Online-Gebrauchsanleitung gehört bei ARCTIC zur Philosophie. Statt mehr Papier findet man auf der Verpackung also lediglich einen QR-Code bzw. eine URL. Diese führen direkt zur interaktiven Supportseite für das Produkt. Nicht nur wird man dort Schritt für Schritt durch den Einbau geführt, einige der Illustrationen sind zum größeren Verständnis auch animiert.
Vorbereitung
- man hat die Wahl zwischen einfachem oder dreifachem PWM-Anschlusskabel
- erhöhter Montageaufwand durch Wechsel der Luftstromrichtung
Die Wahl des Sockels steht an erster Stelle, da er für die finale Montage des Liquid Freezer III 420 ausschlaggebend ist. In meinem Fall wähle ich AMDs Sockel AM5. Es folgen einige Schritte der Vorbereitung, deren Reihenfolge austauschbar ist. Auch die Wahl des Anschlusskabels unterliegt der eigenen Wahl. Ein Kabel mit nur einer 4-Pin PWM-Buchse oder ein Splitterkabel mit drei Buchsen ist verfügbar. Dies bestimmt, ob später Pumpe, VRM- und Radiatorlüfter gemeinsam oder separat voneinander gesteuert werden können. Ich entscheide mich für das All-in-One-Kabel.
Illustrationen und auch ein allgemeines Video von GamersNexus klären darüber auf, wie man seine Wasserkühlung nicht montieren sollte. Von einer Positionierung des Radiators am Boden des Gehäuses ist demnach gänzlich abzuraten. Außerdem müssen fremde Mounting-Kits und alte Wärmeleitpasten vor dem Fortfahren vom Sockel entfernt werden.
Ein weiterer relevanter Vorbereitungsschritt ist die Wahl der Luftstromrichtung. Je nach Position des Radiators im Gehäuse und gewünschtem Airflow, müssen die Lüfter in einer Push- oder Pull-Konfiguration montiert werden. Per Standard sind die Lüfter in der Push-Konfiguration vorinstalliert. Diese eignet sich etwa für die Positionierung des Radiators als Luftauslass an der Decke oder Rückwand des Gehäuses. Da der Radiator für diesen ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Test vorne im REV300 sitzen soll, baue ich die Lüfterkonfiguration auf „Lufteinlass – Pull“ um.
Installation des ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB
- nach Vorbereitung ist Montage des Kühlers relativ schnell abgeschlossen
- als Werkzeug wird ausschließlich ein Kreuzschraubendreher benötigt
Nach der Vorbereitung beginnt die Installation des Liquid Freezer III 420 mit dem Einbau des Mounting-Sets für den Sockel AM5. Hierzu werden Abstandshalter auf die 4 Schraubenlöcher gesetzt. Die beiden mit L und R markierten Montage-Module werden dann mit 4 Schrauben am Mainboard-Sockel befestigt. Die L-Klammer zeigt dabei zu den externen Anschlüssen. Hiernach wird bereits die mitgelieferte Wärmeleitpaste MX-6 aufgetragen.
Der Kühler wird nach Entfernen der Schutzfolie von der Kühlplatte auf den Sockel gesetzt und mit den beiden entsprechenden Schrauben festgezogen. Auch die zweite Schutzfolie wird entfernt, so dass das VRM-Lüftermodul magnetisch auf den Kühler gesetzt werden kann. Wenn nicht bereits geschehen, wird noch der Radiator positioniert und verschraubt.
Als letzte Schritte bleibt noch das Anschließen der Kabel an den jeweiligen Headern des Mainboards oder der sonstigen Steuerungshardware. Im Falle des All-in-One PWM-Kabels wäre für den Anschluss des Kühlers lediglich der CPU-Lüfter-Header des Mainboards zu nutzen. Außerdem muss unter Umständen noch die Lüftersteuerung im BIOS auf PWM statt DC gestellt werden.
Insgesamt war die Installation in diesem Liquid Freezer III 420 Review vom Zeitaufwand her überschaubar. Vorkenntnisse werden kaum benötigt, die Anleitung klärt über die meisten Unklarheiten auf. Vor allem im Falle einer Änderung der Lüfterkonfiguration wird viel Schraubarbeit nötig. An Werkzeug wurde in meinem Fall ausschließlich ein Kreuzschraubendreher benötigt.
Kühlleistung & Lautstärke
- drei 140mm Lüfter von ARCTIC arbeiten mit fokussiertem Luftstrom und hohem statischen Druck
- Kühlfläche des Aluminium-Radiators wurde im Vergleich zum Vorgänger um 23% erweitert
- 60mm VRM-Lüfter kühlt Spannungswandler des Mainboards zusätzlich
Wie schon beim Liquid Freezer II 420 A-RGB kommen auch beim ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB wieder 140mm ARCTIC P14 PWM PST Lüfter mit A-RGB zum Einsatz. Bei 200 bis 1900 Umdrehungen pro Minute schaufeln sie 117 m³ Luft pro Stunde. Ein fokussierter Luftstrom und hoher statischer Druck sollen hierbei eine effiziente Kühlung auch bei erhöhtem Luftwiderstand garantieren. Alle Auflageflächen sind gummiert, zusammen mit einem neu entwickelten Motor soll das auch bei geringen Drehzahlen zu einer hohen Laufruhe führen. PST steht hier für PWM Sharing Technology, also der Fähigkeit die Geschwindigkeit aller Lüfter synchron zu steuern. Hochwertige Gleitlager sollen für weniger Wärme und Lagergeräusche sorgen und die Lebenserwartung erhöhen.
Die Dicke des Aluminium-Radiators blieb im Vergleich zum Vorgänger mit 38 Millimetern gleich, die Kühloberfläche wurde jedoch um 23% erweitert. Das Resultat ist eine verbesserte Wärmeabfuhr und eine erhöhte Menge Kühlflüssigkeit, was wiederum eine effektive Kühlung über einen längeren Zeitraum ermöglicht.
Mit maximal 2800 statt 2000 Umdrehungen pro Minute arbeitet die Pumpe des Liquid Freezer III im Vergleich zur Vorgängerpumpe.
Neben der primären CPU-Kühlung im Pumpenkopf, besitzt der Liquid Freezer III außerdem noch einen überarbeiteten VRM-Kühler (Bilder siehe oben). Dieser 60mm große Lüfter soll mit 400 bis 2500 RPM die Spannungswandler des Mainboards kühlen. Das soll vor allem in Gehäusen mit schlechtem Luftstrom oder bei übertakteten Komponenten sinnvoll sein. Der 40mm VRM-Kühler des Liquid Freezer II verrichtete noch mit 1000 bis 3000 RPM seine Arbeit.
Die Ergebnisse unabhängiger Vergleichstests des YouTube-Kanals STS zum Thema Kühlleistung verlinkt ARCTIC selber auf seiner Produktseite.
Ergebnisse des ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Tests
- Multicore Stabilitätstest in Cinebench offenbart sehr gute Kühlleistung bei geringer Lautstärke
- maximal ca. 73°C bei reduzierter Drehzahl gemessen, ca. 70°C bei höchster Drehzahl
Wie in vielen unserer Testartikel sind auch in diesem Liquid Freezer III 420 Review Temperaturen außer in Grad Celsius auch als Delta angegeben, also als Differenz zur Raumtemperatur (20 °C). Außerdem habe ich einmal bei voller Lüftergeschwindigkeit (100%) und einmal bei 36 Dezibel (dB) gemessen. Den Schalldruckpegel ermittelte ich über eine Smartphone App direkt neben dem Gehäuse.
Zur Ermittlung der Kühlleistung wärmte ich das System zunächst 10 Minuten lang mit der Benchmarksoftware Cinebench (Version 2024.1.0) auf. Dann wurde weitere 10 Minuten lang die Temperatur in HWiNFO 64 geloggt. Am Ende zog ich die in HWiNFO angezeigte Durchschnittstemperatur dann als Resultat heran. Die Gehäuselüfter waren während aller Testläufe auf 45% Leistung fixiert. Der verwendete Ryzen 9 7950X3D verbrauchte bei maximaler Last etwa 145 Watt, im Leerlauf um die 45.
Temperatur Ø (Kelvin) |
Temperatur Ø (° Celsius) |
|
Idle 100% | 17,4 K | 37,4 °C |
Idle 36 dB | 18,3 K | 38,3 °C |
Cinebench Multicore 100% | 49,7 K | 69,7 °C |
Cinebench Multicore 36 dB | 52,5 K | 72,5 °C |
Lautstärke 100% | 44 dB | |
Drehzahl 36 dB | 1060 RPM |
Bis maximal etwa 73°C bei 20°C Raumtemperatur stieg die Temperatur des 7950X3D nach 30 Minuten Multicore-Belastung in Cinebench an. Die Drehzahl war dabei so weit reduziert, dass der Geräuschpegel nur noch 36 dB betrug. Damit lag sie noch 16°C unterhalb der Grenze der thermischen Drosselung von 89°C für diese CPU. Bei voller Drehzahl erreichte das System im 30-minütigen Multicore Testlauf in Cinebench 2051 Punkte.
Abschließend stellte sich die Kühlleistung in diesem ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Test, insbesondere im Hinblick auf den geräuscharmen Betrieb, als sehr zufriedenstellend heraus.
Beleuchtung des Liquid Freezer III 420 A-RGB
- 12 adressierbare LEDs pro Lüfter, insgesamt 48, sind zu jeder Zeit individuell steuerbar
- Beleuchtung erfolgreich getestet mit MSI Mystic Light und Sharkoon Gehäuse
Sowohl der VRM-Kühler, als auch die drei Radiator-Lüfter besitzen in der Lüfternarbe jeweils 12 adressierbare RGB-LEDs. Dank Daisy-Chain-Funktion kann jede LED jederzeit eine eigene Farbe anzeigen. Als Anschluss nutzt ARCTIC aus Kompatibilitätsgründen zu Beleuchtungssystemen von Motherboards, Gehäusen, Controller und Zubehör das standardisierte 3-Pin-Kabel (5V-D-G). Kompatible Herstellersysteme die ARCTIC ausdrücklich nennt, sind Aura Sync von ASUS, RGB Fusion 2.0 von Gigabyte, Polychrome Sync von ASRock und Mystic Light Sync von MSI. ARCTIC selber stellt über seinen Partner SignalRGB eine softwarebasierte Lösung bereit.
Die A-RGB Funktion des Liquid Freezer III wurde im Test an das Beleuchtungssystem eines Mainboards und eines Gehäuses angeschlossen, welche jeweils A-RGB in Form einer 5V-D-G Pin-Belegung unterstützen.
Das MSI MAG X670E TOMAHAWK WIFI des Testsystems besitzt zwei JARGB_V2 Anschlüsse, an die das A-RGB-Kabel des Liquid Freezer III direkt angeschlossen werden konnte. Gesteuert wurden die RGB-LEDs dann über MSIs eigene Software Mystic Light, welche über das MSI Center ausgeführt wird.
Ebenfalls getestet wurde die RGB-Steuerung des Test-Gehäuses Sharkoon REV300, welches sogar ein Hub mit 8 A-RGB Anschlüssen bietet. Gesteuert wurde dieses Mal einerseits manuell über die 20 Beleuchtungsmodi des Gehäuses (siehe Video).
Alle getesteten Arten der RGB-Steuerung funktionierten, was den Liquid Freezer III betrifft, problemlos. Seine LEDs harmonierten, obwohl verschieden konstruiert, auch mit jenen der verwendeten Fremdhardware. Somit wurden ARCTICS Werbeversprechen in diesem Test vollumfänglich erfüllt.
Fazit des ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Tests
Die in diesem ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB Test vorgestellte multikompatible All-in-One CPU-Wasserkühlung konnte alle an sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Montagezubehör für gängige und zukünftige AMD- und Intel-Sockel ist mit dabei, eine erweiterte Kompatibilität ist gegen einen geringen Aufpreis erhältlich. Ich fand keine größeren Verarbeitungs-Mängel, eine 6-jährige Garantiezeit verspricht darüber hinaus einen nachhaltigen Kauf. Das Design ist mit kantigen Formen gepaart mit Kurven in Mattschwarz und Weiß angenehm minimalistisch gehalten.
Aufgrund der Tiefe des Radiators inklusive Lüfter, ist für einen problemlosen Einbau auf die Eignung des Gehäuses zu achten. Die Montage war mit nur einem Kreuzschraubendreher dank interaktiver Onlineanleitung nach einiger Vorbereitung schnell durchgeführt. Ein vorheriger Wechsel der Luftstromrichtung erhöhte den Montageaufwand allerdings. Die vielfältige A-RGB-Beleuchtung funktionierte sowohl mit MSI Mystic Light als auch einer manuellen Gehäusesteuerung anstandslos.
Die höchste gemessene Temperatur in einem AM5 System mit Ryzen 9 7950X3D Prozessor lag bei ca. 73°C bei reduzierter und 70°C bei höchster Drehzahl. Unter Höchstlast entspricht dies einer sehr guten Kühlleistung bei geringer Lautstärke und bestätigt damit die von ARCTIC gemachten Werbeaussagen.
Insbesondere im Hinblick auf den aktuellen Preis wird dem geneigten Käufer die Wahl leicht gemacht. Je nach Shop ist der Freezer III 420 A-RGB zum Testzeitpunkt nämlich schon zwischen etwa 86 und 95€ zu haben (Aktuell: € 97,69 *). Unterm Strich erhält man hier also einen hervorragenden Kühler für die Hitzköpfe unter den CPUs zum kleinen Preis, den nötigen Platz vorausgesetzt.
- Sehr gute Kühlleistung bei geringer Lautstärke
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- 6 Jahre Garantie
- Erhöhter Platzbedarf
ARCTIC Liquid Freezer III 420 A-RGB
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
96/100
Mit dem Liquid Freezer III 420 A-RGB von ARCTIC erhält man einen hervorragenden AiO Wasserkühler für die größten Hitzköpfe unter den Desktop-Prozessoren zum kleinen Preis.