Hinter dem Namen DeepCool verbirgt sich ein chinesischer Hersteller von PC-Komponenten. Gegründet wurde DeepCool 1996 in Peking. Zum Produktportfolio des Herstellers gehören unter anderem Gehäuse sowie CPU-Kühler und Kompaktwasserkühlungen, von denen wir bereits einige im Test hatten. Einer dieser Kühler war der überzeugende DeepCool AK620, der nun mit der Version Digital Pro nicht nur ein optisches sondern auch ein technisches Upgrade in Form eines neuen Digitaldisplays und einer neuen Heatpipe-Technologie bekommt. Ob die neue CTT 2.0 Heatpipe-Technologie den DeepCool AK620 Digital Pro nach vorne katapultieren kann, lest ihr in diesem Test.
DeepCool AK620 Digital Pro Test: Technische Details
Allgemeine Spezifikationen |
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Abmessungen (mit Lüfter, H x B x T) | 163 x 129 x 138 mm |
Gewicht (mit Lüfter) | 1491 g |
Material | Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen) |
Heatpipes | 6x Ø6 mm |
Kühlleistung | N/A |
Kompatibilität AMD | AM5, AM4 |
Kompatibilität Intel | LGA2066, 2011-v3, 2011, 1851, 1700, 1200, 1151, 1150, 1155 |
Garantie | 3 Jahre |
Preis | |
Lüfter-Spezifikationen |
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Lüfteranzahl | 2 |
Lüfter-Bezeichnung | DeepCool FT12 SE FDB |
Lagertyp | Hydrodynamisches Gleitlager (FDB) |
Abmessungen (L x B x H) | 120 x 120 x 25 mm |
Lüfterdrehzahl | 500 ~ 1750 U/min |
Max. Geräuschentwicklung | ≤ 25 dB(A) |
Max. Volumenstrom | 103,45 m³/h |
Max. Luftdruck | 2,91 mmH2O |
Nennspannung (Lüfter) | 12 V |
Nennspannung (LED + Display) | 5 V |
Nennstrom (Lüfter) | 0,25 A |
Nennstrom (LED + Display) | 1,11 A |
Nennleistung (Lüfter) | 3 W |
Nennleistung (LED + Display) | 5,55 W |
Anschluss (Lüfter) | 4-Pin PWM |
Anschluss (LED + Display) | 3-Pin 5V (ARGB) + 9-pin USB 2.0 |
Kabellänge (Lüfter) | 300 mm + 500 mm (Verlängerung) |
Kabellänge (LED + Display) | 400 mm (3-Pin 5V-ARGB) + 600 mm (9-Pin USB 2.0) |
Verpackung & Lieferumfang
DeepCool verpackt den AK620 Digital Pro in einem großen Karton aus fast unbedruckter, brauner Pappe und schiebt über diesen Karton eine weiße Banderole. Diese wurde mit einem Produktbild, der Typenbezeichnung, einer Auflistung der wichtigsten Features sowie mit einer Tabelle mit allen technischen Daten bedruckt. Um die Verpackung öffnen zu können, muss die wiederverwendbare Banderole abgezogen werden.
Öffnet man die obere Lasche des Kartons, trifft man direkt auf den von zwei weißen Schaumstoffblöcken ummantelten CPU-Kühler sowie eine seitlich platzierte Schachtel. Diese Schachtel beinhaltet alle für die Montage notwendigen Schrauben, Abstandshalter, Haltebügel sowie eine Backplate, eine Tube Wärmeleitpaste, eine Montageanleitung, einen Schraubenschlüssel und ein Y-Splitterkabel zum Anschluss der zwei Lüfter. Darüber hinaus wurden das Display des AK620 Digital Pro sowie die Basisplatte mit einer Schutzfolie beklebt.
Design & Verarbeitung
Auf den ersten Blick hat sich optisch am Kühlkörper des AK620 Digital Pro nichts verändert. Der schwarz lackierte Kühlkörper besteht aus zwei Kühltürmen mit jeweils 50 Lamellen, die aus Aluminium gefertigt wurden. Verbunden werden die Kühltürme durch insgesamt sechs ebenfalls schwarz lackierte Heatpipes mit einem Durchmesser von jeweils sechs Millimetern. Besonders ist hier jedoch der Einsatz der neuen CTT 2.0 Heatpipe-Technologie, welche die Heatpipes deutlich zentrierter und somit näher am Prozessor-Chip unter dem CPU-Heatspreader positioniert. Die Kühlerbasis selbst besteht aber weiterhin aus vernickelten Kupfer und ist sehr glatt.
Die zweite Neuerung beim DeepCool AK620 Digital Pro ist das digitale Display oberhalb der Kühltürme, dessen Montage bzw. Demontage über Magneten erfolgt. Im Vergleich zum Vorgänger zeigt dieses nun nicht nur einen sondern vier Werte gleichzeitig an. Ausgelesen werden können die CPU-Temperatur, die CPU-Auslastung, der Stromverbrauch des Prozessors sowie dessen Takt. Außerdem platziert DeepCool vor der Temperaturanzeige ein Thermometersymbol, welches, je nach CPU-Temperatur, grün, gelb oder rot leuchtet. Zuletzt darf natürlich auch eine gewisse RGB-Beleuchtung nicht fehlen. Diese wurde am unteren bzw. oberen Ende des Displays in Form von dünneren Streifen implementiert.
Die zwei eingesetzten Lüfter vom Typ DeepCool FT12 SE FDB sind zwei alte bekannte und kommen zum Beispiel auch bei der DeepCool Mystique 240 zum Einsatz. Sowohl der Rahmen als auch die 9-blättrigen Rotoren bestehen aus einem schwarzen Kunststoff und auch die Gummielemente in den Ecken sind dunkel gestaltet. Die Abmessungen belaufen sich auf 120x120x25 Millimeter und der Anschluss am Mainboard erfolgt jeweils über einen PWM-Anschluss bzw. die mitgelieferte Y-Weiche. DeepCool gibt für die Lüfter einen Drehzahlbereich zwischen 500 und 1750 Umdrehungen pro Minute an.
Insgesamt bringt der DeepCool AK620 Digital Pro ein beachtliches Gesamtgewicht von fast 1,5 Kilogramm auf die Waage und ist mit seinen Abmessungen von 163 x 129 x 138 Millimetern sehr wuchtig unterwegs. Im ausgeschalteten Zustand wirkt Der CPU-Kühler sehr schlicht. In Bezug auf seine Verarbeitung konnten wir keine Mängel finden. Alle Elemente sind hochwertig verarbeitet und es ließen sich keine Kratzer, verbogene Lamellen oder Lackierungsfehler erkennen.
DeepCool AK620 Digital Pro Test: Montage
Für den Leistungstest kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.
- AMD Ryzen 5 1400 @ 3,8 GHz bei 1,175V*
- ASUS TUF Gaming B550M-Plus*
- Crucial Ballistix Sport LT grau 32 GB DDR4-3000*
- TeamGroup T-Create Classic PCIe 4.0 DL*
- Gigabyte AORUS GTX 1060 6G*
- LC-Power LC550 V2.31 Platinum Serie 550W*
Wie bei jedem CPU-Kühler hängt die Art und Weise der Montage vom verwendeten Sockel ab. Vorab müssen aber sowohl der Deckel mit integriertem Display als auch der mittlere Lüfter zwischen den zwei Kühltürmen abgebaut werden. Außerdem sollte man das Abziehen der Schutzfolie an der Unterseite nicht vergessen.
Bei unserem AM4-Sockel mussten dann die Kunststoffbügel des AMD-Retentionsmoduls entfernt und stattdessen vier Abstandshalter in die verbliebene Backplate geschraubt sowie darüber zwei Haltebügel platziert werden. Im nächsten Schritt wurden diese Haltebügel mit vier Muttern befestigt und der Kühlkörper konnte am Halterahmen verschraubt werden. Zuletzt konnten wir den mittleren Lüfter sowie das Display wieder montieren.
Zur Montage bei einem Intel-Sockel legt DeepCool dem Lieferumfang eine Backplate aus Metall bei. Die restliche Montage erfolgt dann ähnlich wie bei unserem AM4-Sockel, nur dass wir andere Haltebügel an der Vorderseite verwenden mussten.
Insgesamt empfanden wir die Montage des DeepCool AK620 Digital Pro als sehr einfach und durchdacht. Unabhängig vom Sockel sind nur wenige Montageschritte notwendig und diese sind in der Anleitung sehr gut mit Abbildungen dargestellt. Federgelagerte Schrauben am Kühlkörper sorgen zudem für einen korrekten Anpressdruck. Zuletzt bietet der DeepCool AK620 Digital Pro eine hohe Kompatibilität zu vielen aktuellen aber auch älteren Sockeln.
Kühlleistung und Lautstärke
Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft übertaktet mit 3.8 GHz bei 1,175V CPU-Spannung. Um den Prozessor aufzuheizen, haben wir diesen mit pro Szenario jeweils 30 Minuten (Small FFTs) mit Prime95 voll ausgelastet. Die Temperatur der CPU haben wir anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei circa 20 °C.
wdt_ID | CPU-Kühler | Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
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123 | Thermaltake TH280 V2 ARGB | 0,00 | 46,60 | 45,90 | 550 | 1.200 | 1.800 | 680 | 2.100 | 3.200 |
124 | Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB | 0,00 | 50,40 | 46,50 | 560 | 1.340 | 2.270 | 1.965 | 6.620 | 10.230 |
125 | be quiet! Pure Loop 2 240mm | 0,00 | 50,70 | 46,70 | 800 | 1.070 | 2.080 | 4.150 | 4.700 | 5.530 |
126 | Alpenföhn Panorama 2 | 0,00 | 76,00 | 66,80 | 450 | 1.450 | 2.720 | |||
127 | Alpenföhn Brocken 4 | 0,00 | 53,60 | 49,60 | 410 | 870 | 1.610 | |||
128 | AMD Wraith Stealth | 95,00 | 95,00 | 76,00 | 800 | 1.430 | 2.630 | |||
129 | Corsair A115 | 0,00 | 49,40 | 46,90 | 190 | 920 | 1.560 | |||
130 | Thermalright Peerless Assassin 120 SE | 0,00 | 49,50 | 47,50 | 350 | 1.050 | 1.680 | |||
131 | Thermalright Assassin X 120 SE | 0,00 | 53,60 | 50,60 | 340 | 1.070 | 1.690 | |||
132 | DeepCool Assassin IV (Silent) | 0,00 | 51,40 | 48,70 | 500 | 860 | 1.330 | |||
CPU-Kühler | Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystems bei Volllast maximal 56,9 °C (Minimaldrehzahl), 48,6 °C (bei 50% PWM) bzw. 46,4 °C (bei 100% PWM). Mit diesen Werten ordnet sich der DeepCool AK620 Digital Pro knapp vor dem Corsair A115 ein und ist damit der bisher performanteste CPU-Luftkühler in unserem Testparcours. Eine ausgezeichnete Leistung!
Ebenfalls begeistert sind wir von den mitgelieferten Lüftern. Diese verfügen nicht nur über einen sehr weiten Drehzahlbereich, sondern sind auch noch völlig frei von Nebengeräuschen. Bei einer Minimaldrehzahl von 550 Umdrehungen pro Minute sind diese sehr leise bzw. fast unhörbar. Bei 50% PWM, welches einer Umdrehungszahl von circa 1100 Umdrehungen entspricht, machen die Lüfter durch ein dezentes aber keinesfalls störendes Rauschen auf sich aufmerksam. Mit einer Maximaldrehzahl von 1750 Umdrehungen pro Minute sind die Lüfter klar hörbar, machen aber auch ordentlich Wind.
DeepCool AK620 Digital Pro Test: Das Display und Beleuchtungsoptionen
Wie bereits erwähnt, verfügt der DeepCool AK620 Digital Pro sowohl über eine RGB-Beleuchtung als auch ein digitales Display. Die Ansteuerung der seitlich am Display angebrachten RGB-Elemente erfolgt per 3-Pin-5V-ARGB-Stecker bzw. über die Software des Mainboard-Herstellers. Die DeepCool-Software bietet leider keine Funktionalitäten zur Ansteuerung der RGB-LEDs.
Für das digitale Display steht hingegen ein dedizierter interner 9-Pin USB 2.0 Header zur Verfügung. Auch dieser muss an der Hauptplatine angeschlossen werden. Zur Steuerung der Anzeige muss außerdem die Software „DeepCool DeepCreative“ auf dem System installiert werden. Im Vergleich zu anderen Softwarelösungen ist DeepCreative aber recht simpel aufgebaut und vom Funktionsumfang sehr übersichtlich. Außer das Display zu aktivieren bzw. deaktivieren, bietet sie, zumindest in Verbindung mit dem AK620 Digital Pro, keine weiteren Konfigurationsmöglichkeiten.
Fazit zum DeepCool AK620 Digital Pro Test
Kommen wir nun zum Fazit des DeepCool AK620 Digital Pro. Die Implementierung der neuen CTT 2.0 Heatpipe-Technologie scheint Früchte zu tragen und katapultiert den AK620 Digital Pro tatsächlich an die Spitze der von uns bisher getesteten CPU-Luftkühler. Ebenfalls positiv würden wir die einfache Montage, die sehr guten Lüfter mit weitem Drehzahlbereich und die hochwertige Verarbeitung bewerten. Zuletzt sollte man auch die schicke, schwarze Optik, die dezente RGB-Beleuchtung sowie das informative Digitaldisplay im Deckel nicht vergessen.
Im Vergleich zu anderen CPU-Kühlern kann das Display aber eben nur vordefinierte Werte anzeigen und ist über die DeepCreative-Software nicht personalisierbar. Selbst die RGB-Beleuchtung kann über die Software leider nicht gesteuert werden. Weiterhin sind die Lüfter bei voller Umdrehungszahl durchaus hörbar, aber weniger störend als bei der Konkurrenz
Wie so häufig steht und fällt eine Kaufempfehlung meistens mit dem Preis. Verglichen mit dem Corsair A115 ist der DeepCool AK620 Digital Pro günstiger und gleichzeitig performanter. Außerdem bekommt man dazu eine dezente RGB-Beleuchtung sowie das digitale Display im Deckel. Benötigt man zumindest das Display nicht, dann kann man mit dem Thermalright Peerless Assassin 120 SE jede Menge Geld sparen und verliert kaum an Performance. Insgesamt erhält man mit dem DeepCool AK620 Digital Pro aber ein sehr gutes Gesamtpaket.
- Sehr gute Kühlleistung
- Dezente ARGB-Beleuchtung
- Digitales Display mit vier Ziffernfeldern
- Sehr gute Lüfter
- Einfache Montage mit hoher Kompatibilität
- Schicke Optik
- Hochwertige Verarbeitung
- Hoher Preis
- RGB-Beleuchtung nicht über DeepCreative steuerbar
- Display nicht personalisierbar
- Lüfter hörbar bei voller Umdrehungszahl
Deepcool AK620 Digital Pro
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
94/100
Der Deepcool AK620 Digital Pro bietet eine ausgezeichnete Kühlleistung, eine schicke Optik inklusive Digitaldisplay und RGB-Beleuchtung sowie eine hochwertige Verarbeitung und einfache Montage. Das Display macht den AK620 Digital Pro aber auch recht teuer.