
Hinter der Marke ENDORFY versteckt sich die ehemalige Marke SilentiumPC. Sie wurde 2007 in Warschau, Polen gegründet und fokussierte sich zunächst nur auf PC-Komponenten im Bereich Gehäuse und Kühlung. Da das Portfolio mittlerweile aber um diverses Computerzubehör unterschiedlicher Kategorien (Maus, Tastatur, Headsets etc.) erweitert wurde, hat der Hersteller die Entscheidung getroffen den Namen von SilentiumPC auf ENDORFY zu verändern. Unverändert bleibt aber der Hauptfokus bei der Entwicklung neuer Produkte: preiswert, gute Ausstattung und solide Verarbeitung. Ähnlich wie beim ENDORFY Fera 5 Black hat der Hersteller nun auch weitere CPU-Kühler des Portfolios „eingeschwärzt“. Den neuen ENDORFY Fortis 5 Black haben wir heute für euch im Test.
ENDORFY Fortis 5 Black Test: Technische Details
Allgemeine Spezifikationen |
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Abmessungen (mit Lüfter, H x B x T) | 159 x 144 x 107 mm |
Gewicht (mit Lüfter) | 835 g |
Material | Kupfer (Heatpipes), Aluminium (Kühlrippen) |
Heatpipes | 6 |
Kühlleistung | 220 W |
Kompatibilität AMD | AM5, AM4, AM2(+), AM3(+), FM1, FM2(+) |
Kompatibilität Intel | LGA1700, LGA1200, LGA115x, LGA2011(Square ILM), LGA 2066, |
Gewährleistung | 6 Jahre |
Preis | € 52,27 * |
Lüfter-Spezifikationen |
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Lüfteranzahl | 1 |
max. Lüfteranzahl | 2 |
Lüfter-Bezeichnung | Endorfy Fluctus 140 OS PWM |
Lagertyp | Hydrodynamisches Gleitlager (FDB) |
Abmessungen (L x B x H) | 140 x 140 x 25 mm |
Lüfterdrehzahl | 250 ~ 1400 U/min |
Max. Geräuschentwicklung | N/A |
Max. Volumenstrom | N/A |
Max. Luftdruck | N/A |
Nennspannung (Lüfter) | 12 V |
Nennstrom (Lüfter) | 0,2 A |
Nennleistung (Lüfter) | 2,4 W |
Anschluss (Lüfter) | 4-Pin PWM |
Kabellänge (Lüfter) | 210 mm + 150 mm (Y-Weiche) |
Verpackung & Lieferumfang
ENDORFY verpackt den Fortis 5 Black in einem typisch gestalteten sowie kompakten Karton. Dieser besteht aus brauner Pappe und wurde fast ausschließlich mit schwarzer Tinte bedruckt. Wenige Elemente gestaltet der Hersteller aber in einem dunklen Blau-Grau. Neben einer schematischen Zeichnung des CPU-Kühlers finden wir auf dem Karton auch eine Tabelle mit den technischen Daten sowie eine Auflistung der wichtigsten Features.
Im Inneren des Kartons verzichtet ENDORFY auf unnötiges Verpackungsmaterial. Geschützt wird der Kühlkörper von zwei weiteren Schachteln aus Pappe, in denen das Montagematerial sowie der Fluctus 140 OS PWM-Lüfter platziert wurden. Im Boden lässt sich dann zuletzt noch eine Form aus Schaumstoff erkennen, die den Sockel und die Heatpipes schützen soll. Zum mitgelieferten Zubehör gehören alle notwendigen Schrauben, Abstandshalter, ein Halterahmen sowie eine Backplate aus Metall, eine kleine Tube Wärmeleitpaste und vier schwarze Lüfterklammern.
Design & Verarbeitung
Am technischen Aufbau des Fortis 5 Black hat sich im Vergleich zum bisherigen Fortis 5 nichts geändert. Der große und massive Kühlkörper besteht weiterhin aus 47 Aluminium-Lamellen, die aber nun schwarz lackiert wurden. Für einen sauberen Abschluss bzw. eine Verdeckung der Heatpipes sorgt eine schwarze Platte aus Metall, in die zudem das Herstellerlogo gestanzt wurde. Die Abgabe der Wärme an die Lamellen erfolgt über sechs 6-mm-Kupfer-Heatpipes, die für eine schickere Optik ebenfalls lackiert wurden und direkt auf dem Heatspreader der CPU aufliegen (Heatpipe-Direct-Touch).
Der verbaute Lüfter ist vom Typ Fluctus 140 OS PWM, hat somit eine Rahmenbreite von 140 Millimetern und verfügt über neun gezackte Lüfterblätter. Zusammen mit dem FDB-Lager soll dieses Flügeldesign für eine angenehme Laufruhe sorgen. Die Lüfterblätter sowie der Rahmen sind vollständig schwarz gehalten und an den Ecken sind modulare Vibrationsdämpfer zu erkennen. Die Stromversorgung erfolgt über einen 4-Pin-PWM-Stecker, der auch gleichzeitig eine Y-Weiche eingebaut hat.
Kühlkörper und Lüfter bringen zusammen ein Gewicht von 835 Gramm auf die Waage. Damit ist er nicht nur relativ groß sondern auch schwer. Die allgemeine Verarbeitung des ENDORFY Fortis 5 Black ist gut aber nicht makellos. An der Deckelplatte sowie an vereinzelten Aluminiumlamellen war zum Beispiel die Lackierung nicht perfekt. Anders als beim Fera 5 Black war die Sockelbasis dieses Mal aber einwandfrei verarbeitet.
ENDORFY Fortis 5 Black Test: Montage
Für den Leistungstest kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.
- AMD Ryzen 5 1400 @ 3,8 GHz bei 1,175V*
- ASUS TUF Gaming B550M-Plus*
- Crucial Ballistix Sport LT grau 32 GB DDR4-3000*
- TeamGroup T-Create Classic PCIe 4.0 DL*
- Gigabyte AORUS GTX 1060 6G*
- LC-Power LC550 V2.31 Platinum Serie 550W*
Bei AMD-Systemen gestaltet sich die Montage des Fortis 5 Black unkompliziert. Nachdem die Haltebügel auf der Vorderseite entfernt wurden, konnte die Backplate des AMD-Retentionmoduls vorbereitet werden. Dazu mussten auf der Vorderseite insgesamt vier Abstandshalter in die Backplate geschraubt werden. Auf diese Abstandshalter wurde dann der schwarze Haltebügel aus Metall gelegt und mit vier Schrauben befestigt. Nach Auftragung der Wärmeleitpaste wird der Kühlkörper auf die CPU gestellt und mittels Haltebügel bzw. zweier federgelagerter Schrauben mit dem Halterahmen am Mainboard verschraubt.
Bereits beim Fortis 5 hat das Montagesystem sehr gut funktioniert. Deshalb dachte sich ENDORFY sicherlich „never change a running system“ und hat lediglich die Farbgebung des Halterahmens geändert. Passend zum Produktnamen ist dieser nämlich ebenfalls schwarz lackiert worden. Das Montagesystem ist durchdacht gestaltet und ermöglicht eine frustfreie und schnelle Montage des CPU-Kühlers. Die Anleitung ist kompakt aber eindeutig aufgebaut. Durch sein asymmetrisches Design ist der Fortis 5 Black so aufgebaut, das selbst mit zwei montierten Lüftern keine Probleme mit VRM-Kühlern oder hohen RAM-Heatspreadern entstehen sollten.
Kühlleistung und Lautstärke
Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft übertaktet mit 3.8 GHz bei 1,175V CPU-Spannung. Um den Prozessor aufzuheizen, haben wir diesen pro Szenario jeweils 30 Minuten mit Prime95 (Small FFTs) voll ausgelastet. Die Temperatur der CPU haben wir anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei circa 20 °C.
wdt_ID | CPU-Kühler | Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
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123 | Thermaltake TH280 V2 ARGB | 0,00 | 46,60 | 45,90 | 550 | 1.200 | 1.800 | 680 | 2.100 | 3.200 |
124 | Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB | 0,00 | 50,40 | 46,50 | 560 | 1.340 | 2.270 | 1.965 | 6.620 | 10.230 |
125 | be quiet! Pure Loop 2 240mm | 0,00 | 50,70 | 46,70 | 800 | 1.070 | 2.080 | 4.150 | 4.700 | 5.530 |
126 | Alpenföhn Panorama 2 | 0,00 | 76,00 | 66,80 | 450 | 1.450 | 2.720 | |||
127 | Alpenföhn Brocken 4 | 0,00 | 53,60 | 49,60 | 410 | 870 | 1.610 | |||
128 | AMD Wraith Stealth | 95,00 | 95,00 | 76,00 | 800 | 1.430 | 2.630 | |||
129 | Corsair A115 | 0,00 | 49,40 | 46,90 | 190 | 920 | 1.560 | |||
130 | Thermalright Peerless Assassin 120 SE | 0,00 | 49,50 | 47,50 | 350 | 1.050 | 1.680 | |||
131 | Thermalright Assassin X 120 SE | 0,00 | 53,60 | 50,60 | 340 | 1.070 | 1.690 | |||
132 | DeepCool Assassin IV (Silent) | 0,00 | 51,40 | 48,70 | 500 | 860 | 1.330 | |||
CPU-Kühler | Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) | Temperatur 50% PWM (in °C) | Temperatur 100% PWM (in °C) | Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) | Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) | Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) |
Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystems bei Volllast maximal 88,1 °C (Minimaldrehzahl), 52,0 °C (bei 50% PWM Lüftergeschwindigkeit) bzw. 48,8 °C (bei 100% PWM Lüftergeschwindigkeit). Damit reiht sich der Fortis 5 Black knapp vor dem Fera 5 Black ein, unterliegt aber dem deutlich günstigerem Arctic Freezer 36 Black oder Thermalright Peerless Assassin 120 SE. Besitzt man nicht gerade eine High-End CPU oder möchte stark übertakten, dann reicht die Kühlleistung des ENDORFY Fortis 5 Black dennoch vollkommen aus.
Sehr löblich ist die Lautstärke des Fortis 5 Black. Selbst bei Maximaldrehzahl ist der Lüfter zwar hörbar aber nicht besonders störend. Unterhalb von 1000 Umdrehungen ist er dazu kaum und mit weniger als 600 Umdrehungen gar nicht mehr hörbar. Je nach verbauter CPU sollte die Realisierung eines Silent-Systems mit dem ENDORFY Fortis 5 Black gut möglich sein.
Fazit zum ENDORFY Fortis 5 Black Test
ENDORFY hat beim Fortis 5 Black das Rad nicht neu erfunden sondern einen bestehenden CPU-Kühler lediglich schwarz eingefärbt. Ausgezeichnet bleibt aus unserer Sicht das eingesetzte Montagesystem, welches zwar simpel aufgebaut ist aber dennoch schnell implementiert werden kann und für einen sicheren Halt sorgt. Weiterhin wirkt der Fortis 5 Black durch seine schwarze Lackierung optisch sehr schick und schlicht. Positiv zu bewerten sind ebenfalls die sehr hohe Kompatibilität zu vielen teils auch sehr alten Sockeln und das Montageklammern und Entkoppler für einen zweiten Lüfter Teil des Lieferumfangs sind.
Negativ aufgefallen sind uns, wie schon beim Fera 5 Black, wieder kleinere Verarbeitungs- bzw. Lackierungsfehler an den Lamellen bzw. der Kühlerplatte. Ein weiterer negativer Aspekt des € 52,27 * teuren ENFORFY Fortis 5 Black ist außerdem das Verhältnis zwischen Preis und Leistung im Vergleich zur starken Konkurrenz.
Wie bereits im Leistungsvergleich erwähnt, reiht sich der ENDORFY Fortis 5 Black knapp vor dem 10€ günstigeren ENDORFY Fera 5 Black ein. Dafür unterliegt er aber dem fast 20€ günstigeren Arctic Freezer 36 Back bzw. 10€ günstigeren Thermalright Peerless Assassin 120 SE deutlich. Das macht die Aussprache einer klaren Kaufempfehlung letztendlich schwierig, da es mit dem Arctic Freezer 36 Black oder Thermalright Peerless Assassin 120 SE günstigere und bessere Alternativen gibt.
- Schlichte Optik
- Gute Kühlleistung
- Lüfter mit weitem Drehzahlbereich
- Einfache Montage
- Hohe Sockelkompatibilität
- Montageklammern für zweiten Lüfter im Lieferumfang
- Kleinere Verarbeitungsfehler
- Preis im Vergleich zu hoch
ENDORFY Fortis 5 Black
Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
86/100
Der ENDORFY Fortis 5 Black ist ein schicker, schlichter und einfach zu montierender CPU-Kühler, der grundsätzlich gut kühlen kann. Im Vergleich zur starken und günstigeren Konkurrenz verblasst das gute Gesamtpaket aber recht schnell.