PC-Komponenten

LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow Test – Schlichte Wasserkühlung mit einem Hauch RGB

Die deutsche Firma Silent Power Electronics GmbH vertreibt unter dem Namen LC-Power zahlreiche PC-Komponenten in Europa. Zum Portfolio gehören neben Gehäusen, CPU-Kühlern und Lüftern auch Netzteile sowie weiteres Gaming-Equipment. Zudem konnte sich der Brand mittlerweile auch im Bereich von Gaming-Monitoren einen Namen machen. Im September 2024 hat der Hersteller sein Kühler-Portfolio um die Serie JetFlow erweitert. Mit der LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow haben wir heute die kleinste Variante (fast) ohne ARGB-Beleuchtung im Test.

Die LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow verfügt über einen 240 Millimeter großen Aluminiumradiator, einen rgb-beleuchteten Pumpenblock mit Kupferplatte und eine TDP von bis zu 250 Watt. Dazu gesellen sich eine hohe Kompatibilität zu vielen alten und allen neuen Sockeln sowie unbeleuchtete Lüfter mit einem weiten Drehzahlbereich. Preislich liegt die LC-CC-240-B – JetFlow bei € 69,98 * und wie immer starten wir mit den technischen Details.

LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow Test: Technische Details

Allgemeine Spezifikationen
Abmessungen (mit Lüfter, L x B x H) 275 x 120 x 52 mm
Gewicht 1,2 kg
Kompatibilität AMD FM1/ FM2/ FM3/ AM2 /AM3 /AM4 /AM5
Kompatibilität Intel LGA 115X/ 1200/ 1366/ 1700/ 1851/ 2011/ 2011-3/ 2066
Kühlleistung
250 W
Preis
€ 69,98 *
 
Radiator-Spezifikationen
Typ Gelöteter Radiator
Abmessungen (L x B x H) 275 x 120 x 27 mm
Material Aluminium
 
Lüfter-Spezifikationen
Lüfteranzahl 2
Lüfter-Bezeichnung LC-Power Calma LC-CF-120-C-B
Lagertyp hydrodynamisches Gleitlager (FDB)
Abmessungen (L x B x H) 120 x 120 x 25 mm
Lüfterdrehzahl 500 ~ 2000 U/min ± 10 %
Geräuschentwicklung 18 ~ 35 db(A)
Volumenstrom 33,98 ~ 118,93m³/h
Max. Luftdruck 2,1 mm H2O
Nennspannung (Lüfter) 12 V
Nennspannung (LED) N/A
Nennstrom (Lüfter) 0,32 A
Nennstrom (LED) N/A
Nennleistung (Lüfter) 3,84 W
Nennleistung (LED) N/A
Anschluss (Lüfter) 4-Pin PWM
Anschluss (LED) N/A
Kabellänge (Lüfter) ca. 500 mm
 
Pumpen-Spezifikationen
Abmessungen (B x T x H) 65 mm x 65 mm x 44 mm
Kühlplattenmaterial Kupfer
Pumpenlager Keramiklager
Fließrate 1300 ml/min
Max. Geräuschentwicklung < 30 dB(A)
Nennspannung (Pumpe) 12 V
Nennspannung (LED) 5 V
Nennstrom (Pumpe) 0,34 A
Nennstrom (LED) N/A
Nennleistung (Pumpe) 4,08 W
Nennleistung (LED) N/A
Anschluss (Pumpe) 3-Pin 12V
Anschluss (LED) 3-Pin 5V (ARGB)
Kabellänge (Pumpe) ca. 330 mm
Kabellänge (LED) ca. 330 mm + 100 mm Weiche
Schlauchlänge
ca. 400 mm

Verpackung & Lieferumfang

Die LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow wurde in einen unauffällig bedruckten Karton verpackt. Äußerlich dominiert die Farbe Schwarz und es sind zusätzlich einige Produktbilder der Kompaktwasserkühlung bzw. einzelner Bauteile auf dem Karton erkennbar. Alle Texte und technische Angaben hält LC-Power in einem neutralen weiß und druckt weiterhin eine Tabelle mit allen wichtigen Information in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) auf die Rückseite der Verpackung.

Öffnet man den Karton, trifft man zunächst auf eine dünne Schicht Schaumstoff und darunter auf eine Form aus recycelter Pappe. Darin platziert LC-Power sämtliche Komponenten der AiO-Wasserkühlung und hüllt diese für einen zusätzlichen Schutz in einzelne Folien aus Kunststoff. Zum Lieferumfang gehören die Radiator-Pumpen-Kombination, zwei 120-mm-Lüfter, das notwendige Montagematerial für alle gängigen Sockel, eine Tube Wärmeleitpaste, eine Montageanleitung sowie eine Y-PWM-Weiche für die zwei Lüfter und ein einfacher ARGB-Controller.

Design & Verarbeitung

Der Radiator der LC-CC-240-B – JetFlow misst 275 x 120 x 27 Millimeter besteht aus Aluminium und ist komplett schwarz lackiert. Der Hersteller verzichtet bei der Gestaltung auf jegliche Schriftzüge oder auffällige Akzente. Lediglich seitlich sind die Blenden des Radiators mit dezenten Einbuchtungen versehen worden. LC-Power entsagt darüber hinaus jeglicher RGB-Beleuchtung am oder im Radiator. Seitlich der Schlauchbefestigungen des Wärmetauschers wurde zudem ein Ventil zum Druckausgleich platziert.

Die Weiterleitung der Kühlflüssigkeit zwischen Pumpe und Radiator erfolgt über zwei circa 400 Millimeter lange Schläuche, die zur Verbesserung der Optik mit einem engmaschigem Nylon-Gewebe ummantelt wurden. Sowohl am Radiator als auch an der Pumpe hat der Hersteller die Schläuche in Metallmuffen gepresst und macht damit das Kühlsystem nicht wart- oder nachfüllbar. Positiv hervorzuheben sind an dieser Stelle jedoch die besonders flexiblen Drehgelenke am Pumpenblock.

Unauffällig gestaltet wurde ebenfalls der Pumpenblock selbst. Das Gehäuse besteht aus einem schwarzen Kunststoff und wurde mit einem silbernen Herstellerschriftzug auf dem Deckel leicht veredelt. Im Gehäuse verbaut der Hersteller eine Pumpe mit Keramiklager, die über einen 3-Pin-12V-Anschluss angesteuert wird. Die Weiterleitung der CPU-Wärme erfolgt über eine große Kühlerbasis aus Kupfer. Zuletzt verfügt die Pumpe über einen dezenten ARGB-Streifen am rechten bzw. oberen Rand.

Die zwei mitgelieferten Lüfter vom Typ LC-Power CALMA haben eine Rahmenbreite von 120 Millimetern und bestehen aus einem schwarzen Rahmen sowie Rotorblatt mit jeweils neun Lüfterblättern. Über den 4-Pin-PWM-Anschluss können die Lüfter Umdrehungszahlen zwischen 500 und 2000 Umdrehungen pro Minute erreichen. Zur Reduzierung von Vibrationen verfügen alle acht Ecken über eine Schicht aus Gummi.

Das Gesamtgewicht der LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow liegt mit circa 1,2 Kilogramm im allgemeinen Durchschnitt für Kompaktwasserkühlungen. Ebenso durchschnittlich sind die generellen Abmessungen der LC-CC-240-B – JetFlow, die weder besonders kompakt, noch besonders ausladend sind. Wie schon beim Test der größeren 360-ARGB-Variante waren auch bei diesem Testexemplar einige Lamellen des Radiators leicht verbogen, konnten aber mit einem Zahnstocher wieder zurückgebogen werden.

 LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow Test: Montage

Für das Review kommt ein Testsystem zum Einsatz, welches auf einem Benchtable montiert ist. Dadurch können wir Faktoren wie einen Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus den folgenden Komponenten.

Bei einem AMD-System erfolgt die Montage des Pumpenblocks mit Hilfe des AMD-Rententionmoduls. Dazu mussten wir lediglich die vorderen Kunststoffbügel entfernen und durch vier Abstandshalter sowie Unterlegscheiben ersetzen. Danach haben wir noch die zwei notwendigen Montagebügel an den Pumpenblock geschraubt.

Verwendet man ein Intel-System, dann legt LC-Power eine modulare Backplate aus Metall bei. Diese wird an der Rückseite des Mainboards platziert und von vorne dann ebenfalls mit vier Abstandshaltern bestückt. Da bei Intel der Lochabstand ein anderer ist, legt der Hersteller natürlich auch passende Montagebügel für den CPU-Block bei.

Unabhängig vom Sockel wird der Pumpenblock nun an den Abstandshaltern verschraubt. Dazu kommen vier federgelagerte Schrauben zum Einsatz. Die Montage der LC-CC-240-B – JetFlow war einfach und sollte für erfahrene PC-Bastler schnell zu erledigen sein. Für Neulinge könnte die eher knappe Anleitung ruhig noch etwas eindeutiger sein. Löblich ist hingegen die sehr hohe Sockelkompatibilität, die auch die Montage auf besonders alten AMD- und Intel-Sockeln erlaubt.

Kühlleistung und Lautstärke

Wie bereits im vorherigen Kapitel aufgezeigt, verwenden wir als Testhardware ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und dem ASUS TUF Gaming B550M-Plus. Der Ryzen läuft übertaktet auf 3.8 GHz bei 1,175V CPU-Spannung. Um den Prozessor aufzuheizen, haben wir diesen mit pro Szenario jeweils 30 Minuten (Small FFTs) mit Prime95 voll ausgelastet. Die Temperatur der CPU wurde anschließend mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen. Die Raumtemperatur lag während der Messungen immer bei ca. 20 °C.

wdt_ID CPU-Kühler Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) Temperatur 50% PWM (in °C) Temperatur 100% PWM (in °C) Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min)
123 Thermaltake TH280 V2 ARGB 0,00 46,60 45,90 550 1.200 1.800 680 2.100 3.200
124 Cooler Master MasterLiquid 240 Atmos ARGB 0,00 50,40 46,50 560 1.340 2.270 1.965 6.620 10.230
125 be quiet! Pure Loop 2 240mm 0,00 50,70 46,70 800 1.070 2.080 4.150 4.700 5.530
126 Alpenföhn Panorama 2 0,00 76,00 66,80 450 1.450 2.720
127 Alpenföhn Brocken 4 0,00 53,60 49,60 410 870 1.610
128 AMD Wraith Stealth 95,00 95,00 76,00 800 1.430 2.630
129 Corsair A115 0,00 49,40 46,90 190 920 1.560
130 Thermalright Peerless Assassin 120 SE 0,00 49,50 47,50 350 1.050 1.680
131 Thermalright Assassin X 120 SE 0,00 53,60 50,60 340 1.070 1.690
132 DeepCool Assassin IV (Silent) 0,00 51,40 48,70 500 860 1.330
CPU-Kühler Temperatur Minimaldrehzahl (in °C) Temperatur 50% PWM (in °C) Temperatur 100% PWM (in °C) Minimale Lüftergeschwindigkeit (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Lüftergeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min) Minimale Pumpengeschwindigkeit (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 50% PWM (in U/min) Pumpengeschwindigkeit bei 100% PWM (in U/min)

Wie der Tabelle bzw. dem Diagramm entnommen werden kann, erreicht die CPU unseres Testsystem bei Volllast maximal 54,7 °C (bei Minimaldrehzahl), 48,6 °C (bei 50% PWM Lüfter- und Pumpengeschwindigkeit) bzw. 45,5 °C (bei 100% PWM Lüfter- und Pumpengeschwindigkeit). Für eine Kompaktwasserkühlung mit 240-mm-Radiator sind das sehr gute Werte.

Die Pumpe kann zwischen 1100 und 2600 Umdrehungen pro Minute geregelt werden und ist ab circa 1500 bis 1600 Umdrehungen pro Minute leicht hörbar. Bei Maximaldrehzahl ist auch hier wieder ein deutliches Surren sowie „Gluckern“ zu hören. Letzteres konnten wir durch ein mehrmaliges Erhöhen und Senken der Drehzahlen aber fast vollständig eliminieren.

Die Lüfter sind zwischen 600 und 2000 Umdrehungen pro Minute regelbar. Dieses Spektrum reicht somit von leise bis deutlich hörbar. Die Lautstärke rührt aber nur vom Luftrauschen her, denn Neben- bzw. Laufgeräusche konnten wir auch bei der unbeleuchteten Variante der CALMA-Lüfter nicht hören.

LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow Test: Beleuchtungsoptionen

Anders als die ARGB-Varianten bietet die LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow nur ein ARGB-Element. Dieses befindet sich im identisch gestalteten Pumpenblock und wurde in Form eines dünnen Streifens am rechten und oberen Rand des CPU-Blocks platziert. Die Ansteuerung erfolgt auch bei dieser Variante über einen 3-Pin-5V-ARGB-Stecker. Um den Anschluss an einem Mainboard mit wenigen Anschlüssen zu erleichtern, besitzt die Pumpe auch einen Splitter für das ARGB-Signal. Falls das verwendete Mainboard über keinen passenden Anschluss verfügt, liegt dem Lieferumfang auch ein simpler ARGB-Controller dabei. Abschließend noch ein paar Impressionen der aktivierten Beleuchtung.

Fazit zum LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow Test

Kommen wir nun zum Fazit des Tests zur LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow. Überzeugen konnten uns die insgesamt recht schlichte aber ansprechende Optik, bei der man dennoch nicht auf eine geschmackvolle Akzentbeleuchtung des CPU-Blocks verzichten muss. Weiterhin empfanden wir auch die unbeleuchteten Versionen der CALMA-Lüfter als positiv, da diese über einen großen Drehzahlbereich sowie wenig bis gar keine Nebengeräusche verfügen und insgesamt einen hochwertigen Eindruck hinterlassen haben. Zuletzt verfügt auch die kleinste JetFlow-Variante über eine hohe Kompatibilität für viele alte und neue Sockel von AMD bzw. Intel sowie ein generell solides Montagesystem.

Die negativen Aspekte der LC-CC-360-B-ARGB – JetFlow können für die kleinste und unbeleuchtete Variante nahezu übernommen werden. Die Lüfter sind bei höheren Drehzahlen deutlich hörbar, was aber durch den großen Drehzahlbereich und die gute Kühlleistung weniger stark ins Gewicht fällt. Mit leichten Beschädigungen an den Radiator-Lamellen, einer sehr knappen Montageanleitung sowie einer bei höheren Umdrehungszahlen surrenden Pumpe hatte aber auch dieses Exemplar zu kämpfen.

Viel falsch macht man mit dem Erwerb der LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow nicht. Allerdings gibt es, außer vielleicht die hohe Kompatibilität, kein besonderes Alleinstellungsmerkmal bei dieser Kompaktwasserkühlung. Der Erfolg steht und fällt also mit dem veranschlagten Kaufpreis. Bei Fertigstellung des Tests lag der günstigste Preis noch bei circa €92 (Stand: 30.10.2024) und damit oberhalb der größeren Varianten. Dafür wäre die LC-Power LC-CC-240-B – JetFlow natürlich nicht empfehlenswert. Sollte er sich bei etwa €70 einpendeln, wäre diese Wasserkühlung durchaus eine genaueren Blick wert.

LC-Power LC-CC-240-B - JetFlow

Design
Verarbeitung
Montage
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Die LC-Power LC-CC-240-B - JetFlow bietet eine sehr gute Performance sowie schlichte Optik und eine hohe Sockelkompatibilität. Schwächen fanden wir in den Bereichen Verarbeitung, Montageanleitung sowie Pumpengeräusche bei höheren Drehzahlen.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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