PC-Komponenten

NZXT F140 RGB Test – 140-mm-Lüfter mit RGB-Ring

NZXT ist bekannt für ein breit aufgestelltes Portfolio und den Verkauf von Computern unter eigener Marke. Dabei wird der Fokus stets auf ein klares, sauberes Design gelegt, was ein hochwertiges Erscheinungsbild gibt. Und hier kommen die NZXT F140 RGB als beleuchtete 140-mm-Lüfter ins Spiel. Preislich zielen diese Lüfter auf das Premium-Segment. Wie weit sie es schaffen, die Erwartungen zu erfüllen, checken wir hier im NZXT F140 RGB Test.

Spezifikationen

Größe 140 x 140 x 26 mm
Drehzahl 500 – 1800 RPM
Statischer Druck max. 3,39 mm H2O
Airflow max. 89,48 CFM
Lautstärke max. 32,5 dB(A)
LEDs 18
Kabellänge 60 cm
Erwartete Laufzeit 60.000 Stunden (knapp 7 Jahre Dauerlaufzeit)
Garantie 2 Jahre
Preis € 28,99 * (schwarz)
€ 29,99 * (weiß)

Verpackung und Lieferumfang

  • Sauberes Verpackungsdesign
  • Doppelter Schutz durch zweite Schachtel
  • Gehäuselüfterschrauben werden mitgeliefert

Die Schachtel ist in den für NZXT typischen Farben weiß und lila gehalten. Hierbei merkt man wieder den starken Design-Fokus der Marke: Die Vorderseite ist sehr klar gehalten mit dem Bild und der Artikelbezeichnung sowie einer grundlegenden Info, dass es ein 140-mm-RGB-Lüfter ist. Alle weiteren Informationen und Spezifikationen sind auf der Rückseite zu finden und das mehrsprachig. Ein paar eher nichtssagende Werbeformulierungen sind ebenfalls vielsprachig auf den Seiten aufgedruckt, dabei aber sehr unauffällig.

Öffnet man die Schachtel, blickt man auf eine zweite weiße Schachtel, die man herausziehen kann. Zieht man hier an den Laschen, blickt man auf den Lüfter auf der einen Seite. Dessen Kabel und ein Päckchen Gehäuselüfter-Schrauben sind auf der anderen, kleineren Seite. Außerdem liegt eine kleine Anleitung mit dabei.

Design

  • Sehr cleanes Design auf der Vorderseite
  • Unbeleuchtete Rückseite ist eher unspektakulär
  • Beleuchtung strahlt nach vorne

Dass der Design-Aspekt bei NZXT großgeschrieben wird, ist auch an den NZXT F140 RGB zu erkennen. So ist das Auftreten der Lüfter sehr sauber, mit weichen Kanten, sanften Formen und ohne unruhige Unterbrechungen. Auch die Form der Lüfterblätter ist sehr klar gehalten und sie sind nur sanft gewölbt, wobei die Kanten sehr gerade verlaufen und somit ein wenig an die Lüfterblätter des Noctua NF-F12 erinnern. Ob das F in der Artikelbezeichnung ein Zufall ist? Besonders auffallend sind die deutlich abgerundeten „Ecken“, die der Form der Schraubenlöcher folgen.

Was die RGB-Beleuchtung angeht, findet sich diese lediglich am Rahmen, der hierdurch verbreitert wird. Die Lüfterblätter sind unbeleuchtet und leider ist der RGB-Ring nicht nach hinten durchgehend. Das bedeutet, dass die Rückseite nicht beleuchtet ist und somit der größte Teil der Beleuchtung nach vorne strahlt. Das kann sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil sein. Das ist beispielsweise bei den ähnlich beleuchteten be quiet! Light Wings 140mm ein wenig schöner gelöst, wenn auch das generelle Design der NZXT sauberer wirkt.

In der Lüftermitte findet sich das NZXT-Logo eingestanzt um den recht klein gehaltenen Motor-Bereich. Die Beschriftung auf der Rückseite ist glücklicherweise unauffällig in dunkelgrau gehalten. Davon abgesehen wirkt der Lüfter von hinten ein wenig „unfertig“ und setzt das saubere Design der Vorderseite nicht fort. Kurzum: Die NZXT F140 RGB sind Lüfter, die man von vorne sehen will.

Rückseite des Motors des NZXT F140 RGB
Die Rückseite der NZXT F140 RGB ist nur durchschnittlich ansehnlich.

Verarbeitungsqualität

  • Verarbeitung wirkt hochwertig
  • Verhältnismäßig weiter Abstand der Lüfterblätter zum Rahmen
  • Durchgehende Lüfterlöcher vereinfachen Montage mit langen Schrauben

Die Verarbeitung zeigt sich im NZXT F140 RGB Test als durchaus hochwertig. Der für den Rahmen verwendete Kunststoff wirkt solide und macht sich durch die matte Oberflächenstruktur wirklich gut.

Die Lüfterblätter haben einen gewissen Abstand zum Rahmen, was auch langfristig vor Problemen und den Auswirkungen von Fertigungstoleranzen schützt, aber die Leistung könnte ein wenig leiden. Außerdem sind sie etwas kleiner gehalten als bei vielen anderen 140-mm-Lüftern, da der Rahmen durch die RGB-Elemente etwas breiter ausfällt. Wird das ausgeglichen dadurch, dass der Motor besonders schmal gehalten ist und somit die Lüfterblätter zur Mitte hin länger werden? Flächenmäßig vermutlich nicht.

NZXT F140 RGB
Die Schraubenlöcher sind gummiert und durchgehend, was die Nutzung langer Schrauben erleichtert.

Bei der Montage ist es angenehm, dass die Schraubenlöcher durchgehend sind – so muss man beim Montieren mit langen Schrauben nicht befürchten, irgendwie schräg durch die Öffnung zu kommen und dann herumfummeln zu müssen, bis man endlich komplett durch ist.

Leistung und Lautstärke

  • Erklärung der Testaufbauten
  • Test als Gehäuselüfter und auf einem Radiator
  • Je ein Test bei einheitlichen 800 RPM, bei voller Leistung und geringer Lautstärke

Im NZXT F140 RGB Test kommen zwei Aufbauten zustande: Ein Test auf einem Radiator eines Arctic Liquid Freezer II 280 und ein Test als Gehäuselüfter in einem DeepCool CH510 Mesh Digital. Eingesetzt werden jeweils zwei Lüfter – im Radiatorlüfter-Test passen zwei Lüfter auf den Kühlkörper, der in der Front eines Fractal Design Pop XL sitzt, womit die Lüfter nicht nur den Radiator als Widerstand haben, sondern die Luft auch durch das Frontgitter ziehen müssen. Und im Gehäuselüfter-Test wird ein Lüfter hinten angebracht und einer unten in der Front.

NZXT F140 RGB Test
Der NZXT F140 RGB wird im Test mit anderen 140-mm-Lüftern verglichen.

In jedem Testaufbau werden drei Szenarien getestet: Ein Test bei einer einheitlichen Drehzahl von 800 RPM, was im Durchschnitt ein guter Kompromiss aus Lautstärke und Leistung ist. Als zweites ein Test bei einer einheitlich eingemessenen geringen Lautstärke an der Hörbarkeitsgrenze, in dem wirklich leise Lüfter ihre Leistung ausspielen können. Zuletzt gibt es den „Alles-oder-Nichts“-Test, bei dem die Lüfter ohne Begrenzung hochgedreht werden. Dieses Szenario kann im Alltag durch Automatiken passieren, wenn beispielsweise moderne Prozessoren jede Kühlleistung nehmen, die sie bekommen können. Oder auch manuell, beispielsweise in Server-Systemen in eigenen Räumen, bei denen es weniger um die Lautstärke geht und mehr um die rohe Leistung. Letzteres ist nicht gerade der planmäßige Einsatzbereich für die NZXT F140 RGB, aber aufdrehende Automatiken sind durchaus realistisch.

NZXT F140 RGB Test auf dem Radiator

  • Annehmbare Lautstärke
  • Geringe Leistung als Radiatorlüfter

Beim NZXT F140 RGB Test auf dem Radiator bei einheitlichen 800 RPM gibt der große Lüfter gleich zu Beginn leider kein gutes Bild ab. Die Lautstärke ist in Ordnung, aber die Leistung liegt sehr weit unten auf der Liste.

Doch auch wenn die Lautstärke in Ordnung ist, gibt es einfach viele andere Lüfter, die bei der Radiatorleistung durchaus gnadenlos vorbeiziehen. Dazu gehören auch die be quiet! Light Wings 140mm, die ebenfalls mit einem beleuchteten Rahmen und schwarzen Lüfterblättern kommen. Auf dem AMD Ryzen 9 5950X, der mit einer Übertaktung knappe 160W Leistung zieht und entsprechend Wärme produziert, lag die Temperatur mit den NZXT F140 RGB über vier Grad über dem Konkurrenzlüfter. Auf Prozessoren der neuesten Generation, die jede Kühlleistung nehmen, die sie bekommen können, kann das durchaus zu einem Leistungsverlust führen. Andere RGB-Lüfter, die deutlich besser performen, sind beispielsweise die Corsair iCue AF140 RGB und die ENDORFY Fluctus 140 PWM ARGB.

Leuchtende NZXT F140 RGB
Vorne auf Radiatoren montiert, sehen die NZXT F140 RGB gut aus, aber die Performance ist nicht beeindruckend.

Auf voller Leistung sieht es im Test auf dem Radiator auch nicht wirklich rosig aus für die NZXT F140 RGB. Durch die hohe Drehzahl von rund 1700 RPM schlagen sich die Lüfter hier etwas weiter nach vorne, enden aber nun auch nur im Mittelfeld, wobei es viele Lüfter gibt, die leiser sind, besser performen – teilweise gar beides. Beispielsweise die Lian Li Uni Fan AL140 V2 liegen in einem ähnlichen Performance-Bereich, sind aber weitaus leiser – und kommen mit einer großzügigeren Beleuchtung und gar einem Adapter auf Standard-ARGB-Anschlüsse. Auch die be quiet! Light Wings 140mm stehen bei einer knapp besseren Performance mit einer weitaus geringeren Lautstärke besser da. Die bereits genannten ENDORFY Fluctus erreichen bei einer ähnlichen Lautstärke eine merklich bessere Leistung.

Insgesamt kein gutes Bild für die NZXT F140 RGB auf dem Radiator.

Test als Gehäuselüfter

  • Mittelmäßige Performance
  • Leistung als Gehäuselüfter in Ordnung, aber nicht beeindruckend

Lässt man nun ein ganzes Feld an 140-mm-Lüftern in einem Gehäuse gegeneinander antreten, liegen die NZXT F140 RGB im Test bei einheitlichen 800 RPM im nicht wirklich beeindruckenden unteren Mittelfeld. Ein wenig schade, wenn man die Preisklasse bedenkt.

NZXT F140 RGB mit RGB Beleuchtung
Je nach Position und Ansicht sind die NZXT sehr ansehnlich.

Das Problem dabei ist, dass sie hierbei auch nicht gerade zu den leisesten Modellen gehören. Dementsprechend schneiden sie gegen die Konkurrenz relativ gesehen auch nicht wirklich besser ab, wenn es um den Einsatz bei einer kaum hörbaren Lautstärke geht. Insgesamt liegt das Feld leistungsmäßig so nah beieinander, dass es kaum einen praktischen Unterschied macht, aber beeindruckend geht anders. Die designähnlichen be quiet! Light Wings 140mm PWM mit Standard-ARGB-Anschluss performen besser. So auch die günstigeren Arctic P14 PWM PST A-RGB, die jedoch leuchtende Lüfterblätter und einen schwarzen Rahmen besitzen.

Besser sieht es für die NZXT F140 RGB aus, wenn man sie auf voller Leistung betreibt. Durch die hohe Drehzahl schlagen sich diese 140-mm-Lüfter doch recht weit nach oben in der Leistungsskala. Allerdings mit einem Haken: Die Lautstärke ist definitiv nicht mehr angenehm. Beispielsweise die Corsair iCue AF140 RGB Elite – ebenfalls Lüfter aus einem proprietären System – werden bei einer knapp geringeren Lautstärke merklich stärker.

Insgesamt sind die NZXT F140 RGB zwar wenig beeindruckend, aber sind durchaus in Ordnung beim Einsatz als Gehäuselüfter. Wer sie also für das Design und eine einheitliche Optik nutzen möchte, kann dies problemlos tun, aber realistisch gesehen kann man auch für weniger Geld mehr Leistung und leisere Lüfter bekommen.

Fazit

Die NZXT F140 RGB zeigen sich im Test auf einem eher durchwachsenen Niveau. Die Verarbeitung wirkt durchaus in Ordnung und das Design hat durchaus einen sehr cleanen Charme – von vorne gesehen. Was die reine Leistung angeht, ist die sind diese 140-mm-Lüfter jedoch eher in der Unterklasse angesiedelt, wenn es um die Radiatorleistung geht und allenfalls in der unteren Mittelklasse zu finden, wenn der Einsatz als Gehäuselüfter getestet wird. Schade – das widerspricht ein wenig den Erwartungen, die durch die gehobene Preisklasse geweckt werden. Davon abgesehen ist man für die RGB-Steuerung auf einen proprietären Controller aus dem Hause NZXT angewiesen, da kein Adapter auf Standard-ARGB mitgeliefert wird.

NZXT F140 RGB

Verarbeitung
Ausstattung
Leistung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

68/100

Die NZXT F140 RGB sind keine herausragenden Lüfter. Als Gehäuselüfter kann man sie durchaus einsetzen, aber auf Radiatoren sollte man einen Bogen um sie machen.

Simon Deobald

Schon zu Kindertagen, noch bevor ich wirklich lesen konnte, wusste ich unter DOS, was einzutippen ist, um "Die Siedler" zu starten. Wenige Jahrzehnte später beschäftige ich mich auch weit intensiver mit PCs und entsprechender Hardware, bin ansonsten als Feuerwehrmann, (Produkt-)Fotograf und Redakteur tätig, wie auch ein Gitarren-Nerd.

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