PC-Komponenten

NZXT H3 Flow Test – Kompakt und ohne Schnickschnack

NZXT ist ein amerikanischer Hersteller von Computer-Komponenten und Anbieter von Komplett-Systemen. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahre 2004 in Los Angeles. Das Portfolio, zu welchem am Anfang nur Computergehäuse zählten, umfasst mittlerweile auch Kühlungskomponenten, PC-Zubehör, Monitore sowie Streaming-Zubehör. Im Jahre 2017 ist dann unter dem Namen BLD noch ein Service zum Bau von Komplettsystemen dazugekommen. Heute werfen wir in diesem Test einen genaueren Blick auf das neue NZXT H3 Flow, welches als Mini-Tower die H-Serie komplettiert und im Mai 2025 vorgestellt wurde.

Technische Details

Modell: NZXT H3 Flow Test
Gehäuse Typ: Mini-Tower
Abmessungen: 225 mm (B) x 400 mm (H) x 389 mm (T)
Gewicht: 4,8 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse: 1x USB 3.1 Typ-C, 1x USB 3.0 Typ-A,
Laufwerkschächte: 1x 3,5″ oder 2x 2,5″
1x 2,5″
Erweiterungsslots: 4x horizontal
Formfaktoren: µATX, ITX
Belüftung: Front: 2x 120/ 140 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 2x 120 / 2x 140 mm
PSU-Cover: 2x 120 mm
Radiatoren: Front: 1x 240/ 280 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 1x 240/ 280 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 170 mm
Max. Grafikkartenlänge: 377 mm (ohne Frontlüfter), 352 mm (mit Frontlüfter)
Max. Netzteillänge: 300 mm (ohne HDD), 200 mm (mit HDD)
Platz für Kabelmanagement: ca. 30 mm
Preis: € 77,99 *
Besonderheiten: Kabelmanagement, Tempered Glass

NZXT H3 Flow Test: Der Lieferumfang

NZXT verpackt das H3 Flow in einem einfachen Karton aus brauner Pappe. An der Vorderseite druckt der Hersteller eine Abbildung des Mini-Towers auf die Verpackung und klebt zusätzlichen einen farbigen Sticker dazu, der die Farbvariante des Gehäuses im Inneren zeigt. Seitlich lassen sich noch eine technische Zeichnung sowie eine Tabelle mit allen technischen Daten erkennen.

Im Inneren hüllt NZXT das H3 Flow in zwei dicke Blöcke aus normalem Styropor sowie eine Folie aus Kunststoff. Da das Gehäuse nur circa fünf Kilogramm wiegt, sollten diese Schutzmaßnahmen mehr als ausreichend sein. Das Montagezubehör bringt NZXT in einer kleinen Schachtel unter, die im Inneren des Mini-Towers mit einem Draht befestigt wurde. Sie beinhaltet zahlreiche Kabelbinder, alle notwendigen Montageschrauben und eine bebilderte Montageanleitung. Alle Schrauben sind einzeln abgepackt und beschriftet.

Außeneindruck

Optisch folgt das H3 Flow dem Design seiner größeren Brüder H5 Flow und H7 Flow. Die äußere Gestaltung des Mini-Towers ist äußerst geradlinig und schlicht. Das Frontpanel besteht aus Stahl und verfügt über ein feines Belüftungsgitter, welches auch gleichzeitig als Staubfilter dient. Zur Befestigung am Korpus kommt ein Montagesystem mit Push-Pins zum Einsatz. Dadurch reicht ein leichter Ruck und das Panel kann entfernt werden. Dahinter kommen dann Montageplätze für zwei 120-mm- oder 140-mm-Lüfter oder einen entsprechenden Radiator zum Vorschein.

Die Deckelpartie zeichnet sich durch einen offen gestalteten Montagerahmen für zwei 120-mm- oder 140-mm-Lüfter bzw. einen entsprechend großen Radiator aus. Zum Schutz vor Staub und zur Erzielung eines einheitlichen Gesamtbildes platziert NZXT oberhalb der Öffnung einen magnetischen Mesh-Filter. Das I/O-Panel, welches ebenfalls im Deckel zu finden ist, besteht nur aus dem Nötigsten. Vorhanden sind ein weiß beleuchteter Power-Button, ein USB-C- sowie ein USB-A-Port.

Wie auch schon beim H5 Flow (2024) wurde gerade die linke Gehäuseseite optisch sehr interessant gestaltet. Denn neben einem leicht getönten Seitenteil aus Tempered Glass, welches ebenfalls über Push-Pins mit dem Korpus verbunden ist, finden wir im unteren Bereich ein feines Meshgitter, welches nach unten hin abgerundet ist. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl, wird mit Rändelschrauben befestigt und verfügt ebenfalls über eine Belüftungsöffnung. Zusätzliche Staubfilter implementiert NZXT an beiden Seiten nicht.

Die Rückseite des NZXT H3 Flow birgt keine Überraschungen und entspricht dem aktuellen Standard. Das Netzteil wird am Boden des Gehäuses montiert und darüber lassen sich vier wiederverwendbare sowie perforierte Slotblenden erkennen. Im oberen Bereich verbaut NZXT den einzigen im H3 Flow vorinstallierten Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern.

Überrascht hat uns die Unterseite des NZXT H3 Flow. Anders als erwartet, gibt es hier nämlich fast nichts zu sehen. So gibt es dort weder eine Belüftungsöffnung für das Netzteil noch richtige Gehäusefüße. Zum Schutz des Untergrundes wurden aber immerhin ausreichend dicke Gummiflächen an die Unterseite geklebt. Als letztes finden wir im vorderen Bereich der Unterseite Schraubenlöcher für die Montage von Datenträgern im Inneren.

Inneneindruck

Im Innenraum ist das NZXT H3 Flow ähnlich simpel aufgebaut und in zwei unterschiedlich große Kammern unterteilt. Die große Hauptkammer bietet Platz für ein µATX-Mainboard, einen großen CPU-Kühler bzw. eine lange Grafikkarte und sogar zwei Radiatoren. In das Mainboard-Tray wurden zudem zahlreiche Kabelmanagementöffnungen und auch Löcher für Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen geschnitten. Die Netzteilabdeckung im Boden verfügt zuletzt noch über Belüftungsöffnungen sowie Montagepunkte für zwei optionale 120-mm-Lüfter.

Hinter den optionalen Frontlüftern gibt es keine störenden Festplattenkäfige oder sonstige Elemente die den Airflow stören könnten. Die erwärmte Luft kann ungehindert durch den Innenraum strömen und wird dann aktiv durch den vorinstallierten Hecklüfter nach außen befördert bzw. kann passiv über die diversen Belüftungsöffnungen entweichen.

An der Rückseite des NZXT H3 Flow bleibt es ebenfalls unspektakulär. Das Mainboard-Tray ist plan gestaltet und der Hersteller sorgt für ausreichend viele Ösen für Kabelbinder. Zusätzlich hat NZXT praktische Kabelführungen rund um den Ausschnitt für die CPU-Kühler-Backplate angebracht. Diese sind besonders nützlich um Kabel einfach „aus dem Weg zu befördern“. Im unteren Bereich kann man die ab Werk leere Netzteilkammer erkennen. Das Netzteil ruht dabei auf zwei Gummistreifen, kann aber aufgrund fehlender Öffnungen im Boden sinnvoll nur mit dem Lüfter nach oben eingebaut werden.

Für Datenträger bietet das NZXT H3 Flow nicht gerade viel Platz. Im Boden lassen sich eine 3,5″-HDD oder alternativ zwei 2,5″-SSDs platzieren. Des Weiteren gibt es hinter dem Mainboard-Tray noch eine Montagemöglichkeit für eine 2,5″-SSD. In jedem Fall erfolgt die Montage nicht entkoppelt und erfordert den Einsatz von Werkzeug. Die SSD hinter dem Mainboard-Tray kann zudem nur angeschraubt werden, wenn das Netzteil noch nicht verbaut ist.

Verarbeitung

Insgesamt ist die Verarbeitung des NZXT H3 Flow als gut zu bezeichnen. Alle Bauteile und Elemente wurden ordentlich verarbeitet und wir konnten keine Lackierungsfehler, scharfe Kanten, Kratzer oder Beulen finden. Die Push-Pin-Mechaniken funktionieren ebenfalls einwandfrei und die Anbringung der Seitenteile führte nicht zu Frustmomenten. Als nicht so positiv empfanden wir hingegen die Materialstärke an der ein oder anderen Stelle wie zum Beispiel dem rechten Seitenteil.

NZXT H3 Flow Test: Einbau der Komponenten

Nun kommen wir zum Systemeinbau beim NZXT H3 Flow Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400* auf einem ASUS TUF Gaming B550M-Plus* mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666*. Der Ryzen wird von einem Alpenföhn Brocken 4* gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,175 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine Gigabyte AORUS GTX 1060 6GB zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum*.

Der Einbau des Testsystems im NZXT H3 Flow verlief ohne Probleme und war schnell erledigt. An den meisten Stellen gibt es ausreichend Platz zum Arbeiten und alle Kabelmanagementöffnungen wurden sinnvoll platziert. Die zusätzlich Kabelblenden bzw. Ösen für Kabelbinder helfen dabei zusätzlich das System ordentlich verkabeln zu können. Ebenfalls zeitsparend waren die korrekt vorinstallierten Abstandshalter inklusive eines Pins, der das Mainboard auch im unverschraubten Zustand an Ort und Stelle hält.

Obwohl das NZXT H3 Flow recht kompakt ist, bietet es im Inneren ordentlich Platz für Hardware. So dürfen CPU-Kühler 170 Millimeter hoch und Grafikkarten bis zu 377 Millimeter lang sein. Letzteres gilt jedoch nur, wenn in der Front kein Lüfter verbaut ist. Montiert man keine Festplatten im Boden, dann darf das Netzteil bis zu 300 Millimeter lang sein. Mit Datenträger sollte dieses jedoch eine Länge von 200 Millimetern nicht überschreiten. In Bezug auf eine Wasserkühlung können sowohl im Deckel als auch in der Front ein 240-mm- oder 280-mm-Radiator untergebracht werden.

NZXT verbaut ab Werk einen einzelnen 120-mm-Lüfter. Dieser Lüfter ist vom Typ NZXT F120 und sehr einfach aufgebaut. Er setzt sich aus einem schwarzen Rahmen und einem schwarzen Rotor zusammen. Auch auf Entkopplung und den Einsatz von PWM wird verzichtet. Stattdessen wird er über ein herkömmlichen 3-Pin 12V-Anschluss mit Strom versorgt. Der Drehzahlbereich des Lüfters liegt bei unserem Exemplar zwischen 540 und 1420 Umdrehungen pro Minute.

Belastungstest

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im NZXT H3 Flow Test erreicht wurden. Während des Belastungstests wurde bei einer Raumtemperatur von 20 °C 30 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Außerdem wurde der Belastungstest in der Lüfter-Standardkonfiguration mit drei Drehzahlen (Minimaldrehzahl, 7V, 12V) durchgeführt. Die Ergebnisse sind unten in der Tabelle aufgelistet.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1220 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Benchtable/ offener Aufbau
CPU: 65,4 °C
GPU: 62,8 °C
CPU: 50% PWM (1220 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Heck: 1x 120 mm Minimaldrehzahl (540 rpm)
CPU: 68,4 °C
GPU: 66,5 °C
CPU: 50% PWM (1220 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Heck: 1x 120 mm 7V (860 rpm)
CPU: 66,7 °C
GPU: 64,3 °C
CPU: 50% PWM (1220 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
Heck: 1x 120 mm 12v (1420 rpm)
CPU: 64,2 °C
GPU: 61,9 °C

Die gezeigte Kühlleistung des NZXT H3 Flow würden wir im Werkszustand als sehr gut bezeichnen. Die Temperaturunterschiede zwischen minimaler und maximaler Drehzahl fallen im Vergleich zu anderen Gehäuse deutlich geringer aus. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass unser Testsystem selbst im Worst-Case-Szenario weit weg von kritischen Temperaturen ist. Plant man jedoch ein System mit stärkeren Komponenten, dann sollte man in der Front definitiv noch einen oder besser zwei Lüfter montieren. Der vorinstallierte Lüfter ist ab circa 800 Umdrehungen pro Minute leicht hörbar und bei mehr als 1200 Umdrehungen deutlich hörbar bis störend. Zudem sind leider dauerhaft leichte Nebengeräusche zu hören.

NZXT H3 Flow Test: Fazit

Nun sind wir auch schon wieder am Ende dieses Tests angekommen. Mit dem NZXT H3 Flow vervollständig der Hersteller die H-Serie mit dem ersten Mini-Tower, der von einigen bereits heiß ersehnt wurde. Insgesamt haben wir beim H3 Flow jedoch etwas gemischte Gefühle. Das H3 Flow kommt mit einer schlichten Optik daher, die durch die Gestaltung der linken Gehäuseseite einen interessanten Design-Akzent erhalten hat. Außerdem bietet es trotz seiner kompakten Bauweise im Innenraum sehr viel Platz für Hardware und auch die Ausschnitte für Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen sind vorhanden. Die Verarbeitung des H3 Flow ist größtenteils gut.

Negativ aufgefallen sind uns hingegen die geringe Anzahl an Montageplätzen für Datenträger sowie die Tatsache, dass das Netzteil sinnvoll nur mit Lüfter nach oben montiert werden kann. Trotz seitlicher Belüftungsöffnungen im unteren Bereich ist es bei großen Grafikkarten die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich Netzteil und GPU um Frischluft streiten müssen. Hinzu kommt das äußerst minimalistische I/O-Panel sowie die stellenweise etwas geringe Materialstärke.

Insgesamt empfinden wir für das gebotene Gesamtpaket den Preis von derzeit € 77,99 * für zu hoch. Besonders, wenn man bedenkt, dass das besser ausgestattete H5 Flow 2024 fast genauso viel kostet. Natürlich sind Mini-Tower „nieschiger“ als Midi-Tower, aber damit das NZXT H3 Flow voll konkurrenzfähig ist, müsste der Preis noch etwas sinken.

PRO

  • Schlichtes Design
  • Guter Airflow/ gute Kühlung
  • Kompakte Abmessungen
  • Viel Platz für Hardware
  • Vorbereitung für Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen
  • Gutes Kabelmanagementsystem

CONTRA

  • Minimalistisches I/O-Panel
  • Netzteil nur mit Lüfter nach oben montierbar
  • Material stellenweise recht dünn
  • wenig Platz für Datenträger

NZXT H3 Flow

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Das NZXT H3 Flow ist ein schlichter und kompakter Mini-Tower, der dennoch sehr viel Platz für Hardware sowie einen guten Airflow bietet kann. Für das gebotene Gesamtpaket empfinden wird die angepeilte UVP aber für etwas zu hoch.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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