
Im Januar 2023 stellte der US-amerikanische Hardwarehersteller NZXT die Gehäusereihe H9 mit den Modellen Flow und Elite vor. Schon damals boten sie vor allem eines: viel Platz für Premium-Hardware und leistungsstarke Kühllösungen und das bei größtmöglichem Einblick durch zwei Glaswände. Fast zweieinhalb Jahre später folgt nun ein aufpoliertes Produktupdate, welches wir euch in diesem H9 Flow RGB+ Test mit einer der drei neuen Varianten „H9 Flow RGB+“ vorstellen möchten.
Laut NZXT handelt es sich beim neuen Flow 2025 wie auch beim Vorgänger um ein großes Zweikammer-Airflow-Gehäuse im Format Mid-Tower-ATX, welches Hochleistungskühlung in eindrucksvoller Ästhetik verpackt. Die wesentlichen Unterschiede zum Vorgänger H9 Flow von 2023 sind einerseits mehr Platz für noch größere Lüfter bzw. Radiatoren, nämlich 420 statt 360mm bei den letzteren und 140 statt 120mm bei den ersteren. Die nun abgeschrägte Front wurde dem H6 Flow entnommen und soll den Luftstrom abermals optimieren.
Anmerkung zur Variante: Für diesen NZXT H9 FLOW RGB+ Test wurde uns das Gehäuse zunächst in der Variante „RGB“ zur Verfügung gestellt und die fehlenden Komponenten (Lüfter und Controller) nachgereicht. Daher ist es auf den Bildern wie etwa dem Produktkarton gelegentlich als die Variante „RGB“ zu erkennen. Einzig der rückseitige 120mm Lüfter ist noch immer Teil der Gehäuse-Variante „RGB“ und käme in der Plus-Variante normalerweise mit RGB-Beleuchtung (F120 RGB Core).
Verpackung und Lieferumfang
- Schrauben im Lieferumfang sind genau abgezählt
- Drei sehr praktische Klettbänder gibt es obendrauf
Der Lieferumfang des H9 Flow RGB+ ist überschaubar. Neben dem Gehäuse mit seinen zwei vorinstallierten 420mm Lüftern F420 RGB Core und dem rückseitigen F120 RGB Core liegen ihm noch ein Control Hub für Lüfter- und RGB-Steuerung und Zubehör für Montage und Kabelmanagement bei.
Die Menge der im Lieferumfang enthaltenen Schrauben ist je nach Setup auf die Schraube genau abgezählt und hätte in dieser Preisklasse durchaus etwas Überschuss für den Fall der Fälle vertragen. In Sachen Kabelmanagement waren im H9 Flow RGB+ Test besonders die drei wiederverwendbaren Kabelbinder mit Klettverschluss sehr hilfreich.
Der komplette Lieferumfang:
- H9 Flow 2025 Gehäuse
- 2x Gehäuse-Lüfter F420 RGB Core
- 1x Gehäuse-Lüfter F120 RGB Core
- 1x RGB+Fan Control Hub
- 1x kleine Kabel-Abdeckung
- 3x Klettband
- 15x Kabelbinder
- 4x Netzteil-Schrauben (6-32 x6mm)
- 17x Festplatten-Schrauben (6-32 x5mm)
- 24x SSD-Schrauben (M3 x5mm)
- 36x Lüfter-Schrauben (CB5 x10mm)
- 1x Abstandsbolzen (6-32 x8,5+4mm)
- 1x Abstandsbolzen-Schlüssel
Technische Eigenschaften
ABMESSUNGEN | |
Mit Füßen | 506 mm 315 mm 481 m m |
Volumen | 76,7 L |
Gewicht | 13,4 kg |
ALLGEMEINES | |
Gehäusetyp | Midi-Tower |
Mainboard-Kompatibilität | E-ATX (bis zu 277 mm), ATX, Micro-ATX, Mini-ITX |
Unterstützung von Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen (BTF, Project Zero) | Ja (ATX, Micro-ATX) |
Materialien | SGCC-Stahl, klares gehärtetes Glas (weiß), getöntes gehärtetes Glas (schwarz) |
FREIRAUM | |
CPU-Kühler-Höhe | 165 mm |
GPU-Länge | Bis zu 459 mm (mit unter 56 mm dicken Lüftern, die vorne rechts eingebaut sind) Bis zu 410 mm (m it 56 mm dicken 420-mm-AIO und Lüftern, die vorne rechts eingebaut sind) |
PSU-Länge | 200 mm |
Dicke des oberseitigen Radiators und Lüfters | Bis zu 80 mm (360 mm) Bis zu 62 mm (420 mm) |
VORDERSEITIGE ANSCHLÜSSE | |
USB 3.2 Typ A | 2 |
USB 3.2 Gen2x2 Typ C | 1 |
Kopfhörerbuchse | 1 |
ERWEITERUNGSSTECKPLÄTZE | |
Standard | 7 |
Vertikal | 0 |
LAUFWERKSSCHÄCHTE | |
2,5 Zoll | 4+2 |
3,5 Zoll | 2 |
LÜFTERUNTERSTÜTZUNG | |
Vorderseite rechts | 3 x 120 mm / 3 x 140 m m (1 x F420 RGB Core enthalten) |
Oberseite | 3 x 120 mm / 3 x 140 m m |
Unterseite | 3 x 120 mm / 3 x 140 m m (1 x F420 RGB Core enthalten) |
Rückseite | 1 x 120 mm (1 x F120 RGB (Gehäuseversion) enthalten) |
LÜFTERUNTERSTÜTZUNG | |
Vorderseite rechts | Bis zu 420 mm |
Oberseite | Bis zu 420 mm |
Unterseite | Bis zu 360 mm |
Rückseite | Bis zu 120 mm |
LÜFTERSPEZIFIKATIONEN | |
Modell | F420 RGB Core, F120 RGB Core (Gehäuseversion) |
Geschwindigkeit | 2000 ± 200 U/m in, 1300 ± 130 U/min |
Luftdurchsatz | 167,5 m ³/h, 93,7 m ³/h |
Lautstärke | 34,5 dB(A), 26,1 dB(A) |
Lüfteranschluss | 8-Pin, 3-Pin |
STEUERUNGSHUB-SPEZIFIKATIONEN | |
Lüfterkanäle | 3 x NZXT 8-Pin (nur PWM) / 1 x NZXT 8-Pin (DC- und PWM-Steuerung) / 1 x 4-Pin PWM (DC- und PWM-Steuerung) |
RGB-Kanäle | 4 x NZXT 8-Pin / 1 x NZXT RGB |
Maximale LED-Unterstützung | Jeder NZXT-8-Pin-Kanal unterstützt maximal 96 LEDs. Der NZXT-RGB-Kanal unterstützt bis zu 40 LEDs und bis zu 5 NZXT-Geräte. |
Systemanforderungen | Interner USB-2.0-Header 8-Pin-PCIe-Stromanschluss |
GARANTIE | 2 Jahre |
Hersteller-Seite |
www.nzxt.com |
Preis |
€ 299,90 * |
Design des NZXT H9 FLOW RGB+
- Sehr viel Platz in der Hauptkammer und praktische Hilfsmittel in der hinteren Kammer
- Der einzige Staubfilter des Gehäuses befindet sich im Boden
Wie eingangs beschrieben handelt es sich beim H9 Flow RGB+ um ein Zweikammer-Airflow-Gehäuse. Hierbei wird versucht so viele Kabelverbindungen und Komponenten wie möglich von der Hauptkammer in die hintere Kammer, die dem Blick abgewandt ist, auszulagern. Das H9 FLOW RGB+ ist darüber hinaus kompatibel zu Mainboards mit hinteren Anschlüssen verschiedener Hersteller (z.B. ASUS BTF, MSI Project Zero), womit sogar nochmal weniger Kabelsalat das Auge stört. Die beiden Glaswände links und vorne, sowie das geradlinige Design mit seinen klaren Linien und glatten Flächen, machen es darüber hinaus zum idealen Showcase-Gehäuse. Nachteile entstehen insbesondere durch das hohe Gewicht und die sehr unhandliche Größe.
Fünf Wand-Elemente sind vom Grundgerüst des H9 Flow RGB+ abnehmbar, die beiden Glaswände und drei Metallwände. Damit es schnell geht, sind die wichtigsten Zugänge oben und die beiden großen Seitenwände mit jeweils nur zwei bzw. einer Rändelschraube befestigt, die sich per Hand lösen lässt. Die vordere Glaswand ist dagegen mit gleich 4 Schrauben an der Oberseite befestigt und kann notfalls beispielsweise raumfordernden Montagearbeiten weichen.
Die beiden großen Seitenwände können einzeln geöffnet werden, ohne, dass zuvor das obere Panel entfernt werden muss. Nach Versand kann die Fixier-Schraube des angewinkelten Panels vorne rechts ganz weggelassen werden. Auf der Unterseite befindet sich der einzige Staubfilter des Gehäuses, der ohne Weiteres nach links herausgezogen werden kann und magnetisch einrastet.
Das Design der zwei Kammern
Das H9 Flow RGB+ lässt sich an mehreren Stellen den eigenen Anforderungen anpassen. In der Hauptkammer dient ein extra breiter Kanal dem Zugang zu den wichtigsten Mainboardanschlüssen. Er kann mit zwei Blenden verkleinert oder ganz verschlossen werden, wenn etwa ein Mainboard mit hinteren Anschlüssen verwendet wird.
Möchte man hinter dem vorderen Mesh-Panel einen 420mm Radiator installieren, kann dort eine Plastik-Abdeckung entfernt werden, um sich den nötigen Platz zu verschaffen. Zur leichteren Installation von Lüftern und Radiatoren ist hier auch ein Einbaurahmen zu finden, der mit nur zwei Schrauben gelöst und mitsamt ersterer komplett entfernt werden kann.
In der hinteren Kammer ist der Platz relativ rar. Damit gelegentliches Montieren hier nicht in Frust ausartet, hat NZXT vorgesorgt. Zunächst kann das angeschraubte SSD-Panel zur Seite geklappt oder ganz entnommen werden. Dies ist unumgänglich, möchte man Maßnahmen an der dahinterliegenden Verkabelung vornehmen. Nach dem Versand kann auf die Schrauben hier verzichtet werden, die Klappe haftet dann rein magnetisch, was noch schnelleren Zugang ermöglicht.
Auch der Festplattenkäfig kann mit nur einer Rändelschraube gelöst und komplett entfernt werden, um das dahinterliegende Control Hub besser zu erreichen.
Für das Kabelmanagement sind hinten nicht nur drei große Klettbänder links und drei weitere kleine oberhalb des Mainboards angebracht, es befinden sich auch an vielen Stellen Halterungen für die 15 mitgelieferten Kabelbinder.
Verarbeitungsqualität
- Alle Teile optisch einwandfrei verarbeitet
- Vordere USB-Anschlüsse nur mit erhöhtem Kraftaufwand nutzbar
- Verschraubte Metallwände können scheppern, eine war etwas beweglich
Keines der Teile des H9 Flow RGB+, inklusive der verbauten Lüfter, bot von der rein äußerlichen Verarbeitungsqualität her Grund zur Beanstandung, alle waren sehr sauber verarbeitet. Funktionell trübten ansonsten kleinere Mängel dann und wann mal kurz das sonst so einwandfreie Bild. Beispielsweise sind die USB-Buchsen des vorderen Panels deutlich enger bemessen als gewohnt, wodurch beim Geräteanschluss stets ein erhöhter Kraftaufwand nötig war, fast schon zu groß.
Außerdem kam es etwa dadurch, dass beim Kontakt von Wänden und Gehäuse fast immer Metall auf Metall liegt, häufiger mal zu scheppernden Geräuschen. Insbesondere die rechte Metallwand saß an einer Stelle etwas lockerer. Zu viel Spiel oder fehlende Dämpfung an diesen Stellen könnte dementsprechend, etwa durch Vibrationen der Lüfter, zu unschönen Geräuschen führen. Dies ist jedoch zumindest während dieses H9 Flow RGB+ Tests nie passiert.
Berechtigte Sorge kam zu Beginn stets beim Entfernen der linken Glaswand auf, solange die obere Abdeckung noch angebracht war. Aufgrund des geringen Spiels und nur einem einseitigen Ansatzpunkt schien die nötige Kraft zum Abnehmen der Wand so groß, dass die Glaswand dadurch Schaden nehmen könnte. Laut NZXT jedenfalls ist das Gehäuse stabil genug gebaut, was ich nach mehrmaligem Austesten bestätigen kann. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die obere Abdeckung dennoch vorher entfernen.
Einbau des Testsystems in das NZXT H9 FLOW RGB+
- Trotz aller Erleichterungen erforderte der Zusammenbau des Testsystems gelegentlich gute Nerven
- Größe und Gewicht des Gehäuses erschwerten die Handhabung während der Montage
Für die Montage des Testsystems entschied ich mich für diesen H9 FLOW RGB+ Test das Gehäuse einmal komplett bis auf das Grundgerüst zu zerlegen, nur den hinteren 120mm Lüfter ließ ich montiert.
Das Testsystem:
- CPU: AMD Ryzen 9 7950X3D
- CPU-Kühler: Liquid Freezer III 420 A-RGB
- GPU: NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti
- MB: MSI MAG X670E TOMAHAWK WIFI (MS-7E12)
- RAM: 2x G.SKILL F5-6000J3040G32G DDR5
- PSU: Enermax Revolution D.F.X. 1050 (vollmodular)
- HDD: 2x 3,5 Zoll Western Digital
- SSD: 2x 2,5 Zoll Crucial, SanDisk
CPU-Kompaktwasserkühlung und Gehäuselüfter
Das Controller Hub für die RGB- und Lüftersteuerung (s. unten) verschraubte ich zuallererst auf dem dafür vorgesehenen Podest hinter dem Mainboard.
Radiator und Lüfter der CPU-Kompaktwasserkühlung Liquid Freezer III 420 baute ich in den oberen Lüfterslot ein. Hier können Radiatoren mit einer kombinierten Tiefe von bis zu 62mm verbaut werden. Der Liquid Freezer liegt sogar noch ein paar Millimeter darüber, was jedoch in diesem H9 Flow RGB+ Test keine Probleme verursachte. Für den Einbau stellte ich das Gehäuse auf den Kopf und montierte die Lüfter in einer Push-Konfiguration, so dass sie Luft nach oben aus dem Gehäuse heraus befördern. Der Liquid Freezer passte nicht in den Lüfterslot vorne rechts, hierfür waren Radiator plus Lüfter schlicht zu dick bzw. breit.
Es folgten die 420mm Gehäuselüfter F420 Core, welche mit nur 4 Schrauben befestigt werden und den Montage-Aufwand daher ganz enorm reduzieren. Der entfernbare Einbaurahmen vorne rechts erleichtert die Installation dort bei Bedarf nochmals. Sowohl im unteren als auch im Slot vorne rechts verbaute ich die Lüfter wieder in der Pull-Konfiguration, sie saugen also die Luft von unten und vorne in das Gehäuse. Nebenbei bemerkt können im unteren Lüfterslot zwar 140mm Lüfter, jedoch keine Radiatoren über 360mm verbaut werden.
Mainboard, Netzteil und Festplatten
Wenig zu beachten gab es beim Einbau des Mainboards. Die 9 Abstandsbolzen sind jedenfalls für ATX-Mainboards vorinstalliert, die Anleitung zeigt die korrekte Verschraubung für weitere Mainboard-Größen. Zu beachten ist, dass Netzteile maximal 200mm lang sein dürfen, das installierte Revolution D.F.X. 1050 war mit 140mm Länge also völlig unproblematisch.
Sehr angenehm: Die zwei 3,5 Zoll-Festplatten konnte ich außerhalb des Gehäuses in den Festplattenkäfig einbauen und diesen dann mit einer einzigen Rändelschraube an der Rückwand des Gehäuses befestigen.
Gehäuseanschlüsse und SSD-Laufwerke
Der Kabelbaum des H9 Flow RGB+ beinhaltet die Anschlüsse für das Front-Panel und die Gehäuse-Lüfter. Anleitung und Beschriftungen halfen bei der richtigen Zuordnung. Erleichternd bei der Verkabelung an sich waren vor allem der kombinierte F_Panel-Stecker und die üppige Kabelmanagement-Ausstattung des Gehäuses.
Die SSDs ließen sich ebenso leicht in die dafür vorgesehene Klappe einbauen, wie zuvor die Festplatten in ihren Käfig. Die Verkabelung der Gehäuselüfter ist unter dem Punkt Control Hub und Cam-App beschrieben.
Das fertige Testsystem für den NZXT H9 Flow RGB+ Test
Als die wichtigsten Komponenten verbaut und die Kabel verlegt waren, folgten noch CPU-Kühler und Grafikkarte. Eine vertikale Grafikkartenhalterung ist übrigens separat erhältlich. Letztendlich wurden nur noch die Glas- und Metall-Abdeckungen wieder angebracht. Das Resultat war unterm Strich zufriedenstellender als der Weg dorthin. Die Größe und vor allem das hohe Gewicht des Gehäuses mitsamt der verbauten Komponenten erschwerten seine Handhabung während des Zusammenbaus deutlich.
Die Zugänglichkeit der hinteren Kammer wird zwar durch bestimmte Kniffe erhöht. Der geschichtete Aufbau jedoch erfordert dennoch von Anfang an einen Plan. Andernfalls wird nämlich der häufige Ein- und Ausbau des gerade störenden Bauteils, um an den dahinterliegenden Bereich zu gelangen, zum Frustfaktor.
Leider ging auch aus dem verfügbaren Infomaterial die maximale Dicke für Radiatoren in der abgeschrägten Gehäusefront nicht hervor. Deshalb ging hier für einen erfolglosen Einbauversuch obendrein viel Zeit verloren.
Zugegeben, etwaige Strapazen gerieten schnell in Vergessenheit, sobald das Gehäuse das erste Mal eingeschaltet wurde und die Lüfter den Innenraum in helles Licht tauchten.
Control Hub und Cam-App
- NZXTs 8-Pin Anschluss-Kabel für die RGB F-Core-Lüfter sparen Zeit und Nerven
- Cam-App mit leicht erhöhter CPU-Auslastung im Idle-Betrieb
Dem H9 FLOW RGB+ liegt ein digitales Control Hub für die RGB- und Lüfterteuerung bei, welches an einen freien PCIe-Stecker des Netzteils und einen internen USB 2.0-Header des Mainboards angeschlossen wird. Montiert wird es hinter dem Mainboard entweder magnetisch, mit 2 Schrauben oder den Dual Lock-Bändern aus dem Lieferumfang.
Zubehör des Control Hubs:
- 1x NZXT 8-Pin Splitter
- 1x NZXT RGB-Splitter (1 auf 3)
- 1x 4-Pin PWM Lüfter-Splitter (1 auf 3)
- 2x 3M Dual Lock Bänder
Das Hub ist in 5 Kanäle aufgeteilt. Die verbauten RGB-Lüfter F420 Core und F120 Core werden direkt per 8-Pin-Stecker an die Kanäle 1 bis 3 mit PWM Unterstützung angeschlossen. NZXTs eigener 8-Pin-Steckertyp, welcher RGB- und PWM-Kabel der RGB F-Core-Lüfter kombiniert, erleichtert die Installation hierbei spürbar. Weitere Geräte mit NZXT RGB, 3-Pin DC oder 4-Pin PWM-Anschluss können an die übrigen Anschlüsse gesteckt werden.
NZXTs Cam-App ist anschließend nötig um die verbundenen Geräte zu konfigurieren. Cam lässt sich den eigenen Vorlieben nach anpassen, so kann man bspw. nicht benötigte Menüpunkte ausblenden. Nicht ganz so schön: Cam war im Leerlauf auf dem Desktop häufig die App mit der höchsten CPU-Auslastung in der Prozessliste, nämlich zwischen 0,5 und 1% der Gesamtauslastung.
RGB-Beleuchtung des H9 Flow RGB+
- RGB-Steuerung per Cam und Control Hub präzise und mit vielen Anpassungsmöglichkeiten
- Geräte mit 3-Pin 5V ARGB können nicht ohne Adapter an das Control Hub angeschlossen werden
Um die RGB-Funktion des H9 FLOW RGB+ bzw. seiner RGB-Lüfter optimal nutzen zu können, können diese an das mitgelieferte Control Hub angeschlossen werden. Mit den dazugehörigen Adapterkabeln kann jedoch ebenso auch eine eigene Lösung gewählt werden, wie etwa die entsprechenden RGB-Header des Mainboards.
Problematisch war in meinem Testszenario lediglich die Inkompatibilität in Sachen RGB des Liquid Freezer III 420 (3-Pin 5V ARGB) zum Control Hub (proprietäres 4-Pin NZXT-RGB). Hierdurch war es mir nicht möglich die RGB-Steuerung von ARCTICs AIO ebenfalls vom Hub übernehmen zu lassen, denn ein Adapter 5V ARGB auf NZXT RGB existierte nicht.
Mainboard und MSIs Mystic Light sprangen hier stattdessen ein. Der RGB-Test fand also zeitgleich mit zwei Steuerungs-Systemen statt, welche sich glücklicherweise aber gut aufeinander abstimmen ließen. Da die F-Core-Lüfter alle erforderlichen Anschlüsse per Adapter mitbringen, wäre es ebenfalls möglich gewesen die gesamte RGB-Steuerung dem Mainboard zu überlassen.
Die RGB-Konfiguration per Cam und Control Hub funktionierte letztendlich durchweg problemlos. Es gibt diverse statische und animierte Programme, die sich alle von der Farbe und Helligkeit her feintunen lassen. Hierbei können LEDs teils auch gezielt einzeln angesteuert werden.
Kühlleistungstest des H9 Flow RGB+
- Sehr gute Kühlleistung bei geringer Lautstärke im Betrieb mit reduzierter Lüfter-Drehzahl
- Ryzen 9 7950X3D und NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti erreichten 49 und 52,5 °C (Delta T)
Das H9 Flow RGB+ von NZXT ist für hohe Luftströme ausgelegt und verfügt in der vorderen rechten Seite über ein ultrafeines Gitter, welches den Luftstrom maximieren und zugleich Staub filtern soll. Es kommt außerdem mit drei vorinstallierten Gehäuselüftern: Zwei RGB Core F420-Single-Frame-Lüftern und der Gehäuseversion des RGB Core F120-Lüfters an der Rückseite. Der hintere Slot kann maximal einen 120mm Lüfter beherbergen. Die Lüfter können über eine eigene Lösung oder das mitgelieferte Control Hub gesteuert werden, welches sich wiederum über die Cam-App konfigurieren lässt. Für diesen H9 Flow RGB+ Test ließ ich sowohl die Gehäuselüfter als auch den CPU-Kühler über Cam steuern.
Für den Temperatur-Test habe ich CPU und GPU jeweils 10 Minuten lang mit Benchmarks belastet und dabei die Durchschnittstemperatur aufgezeichnet. Die Temperatur gebe ich als Delta T an, also abzüglich der Raumtemperatur. Ich ließ hierbei erst allen Lüftern mit 100% ihrer maximalen Drehzahl freien Lauf, dann reduzierte ich die Drehzahl in Cam in einer Weise, die eine Lautstärke von 36 dB verursachte. Der installierte Ryzen 9 7950X3D wurde von ARCTICs Liquid Freezer III 420 gekühlt, die NVIDIA GeForce RTX 4060 Ti lief mit Stock-Kühler.
- Raumtemperatur: ~22 C°
- Testlänge/Aufwärmphase: 10 / 1 min.
- CPU-Benchmark: Cinebench 2024.1.0 – CPU Multicore
- GPU-Benchmark: Furmark 2 2.8.0.0 – Auflösung: QHD, Anti-Aliasing: Aus
- Systeminfo-Software: HWiNFO 64 v8.12-5555
- Lautstärkemessung: Android Smartphone + Sound Meter App
- Maximale TDP: CPU 143 W / GPU 159 W
Ergebnis des Kühlleistungstests
Lüfter-Einstellung in Cam | 100% (fest) | 34% (fest) |
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CPU-Temperatur Ø Leerlauf / Volllast (Delta T) | 18,6 / 48,1 °C | 19,2 / 49 °C |
GPU-Temperatur Ø Leerlauf / Volllast (Delta T) | 7,1 / 51,6 °C | 9,8 / 52,5 °C |
Lautstärke | 67 dB | 36 dB |
Drehzahl (F420 RGB Core) | 2000 UPM | 760 UPM |
Die erreichte Durchschnitts-Temperatur der CPU lag bei reduzierter Lüfter-Drehzahl und 10-minütiger Volllast im Cinebench Multicore Benchmark bei 49 Grad über der Raumtemperatur. Die Grafikkarte erreichte unter denselben Bedingungen in Furmark 52,5 Grad. Dieser kleine Kühlleistungstest zeigt, dass das H9 Flow RGB+ die verbauten Komponenten bereits bei niedrigen und damit geräuscharmen Drehzahlen um die 760 UPM hervorragend kühlt. Sein Potenzial ist mit diesem Testsystem folglich nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft worden, was allerdings zu erwarten war. Das Gehäuse macht besonders in Kombination mit Highend-Komponenten mit hoher Verlustleistung Sinn, deren Wärmeentwicklung schnell und effektiv bewältigt werden muss.
Fazit zum NZXT H9 FLOW RGB+ Test
Das H9 FLOW RGB+ richtet sich laut NZXT an Enthusiasten, welche ein Showcase-Gehäuse für leistungsstarke Highend-Komponenten suchen. Die hier vorgestellte Neuauflage des H9 Flow von 2023 kommt mit mehr als genügend Platz für die größten Grafikkarten und bis zu zwei 420mm Radiatoren. Das gute Kabelmanagement machte vor allem beim Einbau des Testsystems Spaß. Seine Größe und Gewicht hingegen waren dabei zwar hinderlich und die eigentlich gut durchdachte Zugänglichkeit war ebenfalls nicht immer spürbar. Doch spätestens nach dem ersten Einschalten gerieten die Strapazen in Vergessenheit. Dann nämlich setzte das Erstaunen über die ausgezeichnete Kühlleistung und die strahlende RGB-Beleuchtung ein.
Qualitativ wurden in diesem H9 FLOW RGB+ Test keinerlei gravierende Mängel am Gehäuse oder den verbauten Teilen festgestellt. In geringerem Maße erwähnenswert wären hier die engen USB-Buchsen, eine etwas wacklige rechte Wand und, mangels Dämpfung, generell etwas scheppernde Metallwände. Was die Ausstattung betrifft sei auch die Frage berechtigt, ob ein einziger Staubfilter für das gesamte Gehäuse ausreichend ist und ob die Schrauben wirklich aufs Stück genau abgezählt sein mussten. Etwas schade war auch die fehlende Möglichkeit 5V A-RGB Geräte direkt an das Control Hub anschließen zu können, an dem proprietäre Lösungen klar bevorzugt werden. Kühlleistung und RGB-Beleuchtung waren jedenfalls beiderseits absolut überzeugend.
Preislich rangiert die Grundversion H9 Flow mit € 299,90 * auf dem Niveau von vergleichbaren Mid-Tower Gehäusen. Dazu zählen solche wie das Lian Li PC-011 Dynamic und O11 Dynamic EVO oder das Hyte Y60 und Y70. Das H9 Flow übertrifft sie jedoch insbesondere was die Kühloptionen und den Platz für Grafikkarten anbelangt. Der hohe Preisunterschied der günstigeren H9 Flow bzw. H9 Flow RGB Variante gegenüber der RGB+ Variante könnte erstere attraktiver erscheinen lassen. Er lässt sich jedoch durchaus mit den leichter einzubauenden und zu verkabelnden Gehäuselüftern F420 und F120 Core RGB rechtfertigen. Wer hier eigene Lüfter und eine eigene Steuerungslösung nutzen möchte, kann mit der Basisversion aber dennoch eine Menge Geld sparen und wird damit keinen Fehler machen.
- sehr hohe Kühlleistung
- gute Verarbeitung
- schneller Zugang zum Innenraum
- Platz für zwei 420mm Radiatoren
- Platz für große Grafikkarten
- sperrig und sehr hohes Gewicht
- nur ein Staubfilter
- sehr proprietäres Control Hub
NZXT H9 FLOW RGB+
Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis
95/100
Das NZXT H9 FLOW RGB+ ist ein optisch sehr ansprechendes Mid-Tower Gehäuse mit enormem Kühlpotential. Es bietet Platz für sehr große Radiatoren und Grafikkarten, sehr gutes Kabelmanagement und schnellen Zugang zum Innenraum. Die Steuerung der verbauten RGB Core-Lüfter übernimmt das hauseigene Control Hub.