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Thermaltake The Tower 600 Test – Das Gehäuse im etwas anderen Format

Das Thermaltake The Tower 600 bietet als Midi-Tower einen außergewöhnlichen Formfaktor, der sich von traditionellen Gehäusen abhebt. Statt in die Breite geht dieses Modell in die Höhe, was für flexiblen Platz auf dem Schreibtisch sorgt: Das Gehäuse kann beliebig positioniert werden und nimmt weder rechts noch links wertvollen Raum in Anspruch. Trotz der kompakten Bauweise im Midi-Format ermöglicht das Tower 600 den Einbau sämtlicher High-End-Komponenten und bietet ausreichend Platz für anspruchsvolle Systeme.

Ein besonderes Highlight ist die umfassende Belüftungsmöglichkeit: Das Tower 600 kann bis zu dreizehn 120-mm-Lüfter oder neun 140-mm-Lüfter aufnehmen und ist damit auf leistungsstarke Kühlung ausgelegt. In Kombination mit großzügigen Sichtfenstern bietet das Gehäuse maximale Sicht auf die Komponenten und setzt das Innenleben optimal in Szene.

Welche möglichen Tücken bei der Montage auf uns warten und wie das Gehäuse in unserem Test abschneidet, erfährst du im folgenden Testbericht.

Technische Details

Modell: Thermaltake The Tower 600
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 550 x 420 x 286,4 mm (H x B x T)
Gewicht: 9,7 kg
Material: 3mm gehärtetes Glas, Stahl, Aluminium
Verfügbare Farben: black, white, matcha green, hydrangea blue
Frontanschlüsse: 1x USB 3.2 Typ-C / 4x USB 3.0 / 1x HD-Audio
Erweiterungslots: 7
Formfaktoren: 6.7” x 6.7” (Mini ITX), 9.6” x 9.6” (Micro ATX), 12” x 9.6” (ATX)
Vorinstallierte Lüfter: Top: 2x 140mm CT140 fan (1500 U/min, 30.5 dBa)
Belüftung: Top:
3x 120mm / 2x 140mm
Right:
3x 120mm / 2x 140mm
Left:
3x 120mm
Rear:
2x 120mm / 2x 140mm
Power Cover:
1x 120mm / 1x 140mm
Bottom:
1x 120mm / 1x 140mm
Radiatoren: Right:
1x 360mm / 1x 240mm / 1x 120mm
1x 420mm / 1x 280mm / 1x 140mm
Left:
1x 360mm / 1x 240mm / 1x 120mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 210mm
Max. Grafikkartenlänge: 280mm (mit Power Cover)
400mm (ohne Power Cover)
Max. Netzteillänge: 220mm
Preis: Midi-Tower€ 159,90 *

Lieferumfang

Schon beim Auspacken hinterlässt das Thermaltake The Tower 600 einen positiven Eindruck: Sorgfältig und sicher verpackt, kommen alle Komponenten gut geschützt an. Eine ausführliche Anleitung ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten und erklärt die Schritte zur Montage und Anpassung des Gehäuses übersichtlich.

Zusätzlich legt Thermaltake alle notwendigen Schrauben und Zubehörteile für ein ordentliches Kabelmanagement bei. Besonders praktisch ist das enthaltene Zubehör für die sichere Montage der Grafikkarte, das für zusätzliche Stabilität und Schutz sorgt. Darüber hinaus enthält das Tower 600 ein austauschbares Frontpanel, das den Einbau des optional erhältlichen LCD Screen Kits ermöglicht, um das Setup optisch und funktional weiter aufzuwerten.

Außeneindruck

Im schlanken achteckigen Prismen-Design hebt sich das Thermaltake The Tower 600 deutlich von klassischen, rechteckigen Midi-Towern ab. Die vertikale Bauweise verleiht dem Gehäuse eine moderne, elegante Optik und sorgt gleichzeitig für Flexibilität bei der Platzierung auf dem Schreibtisch: Ob links, rechts oder mittig, die großzügige Glasfront ermöglicht stets uneingeschränkten Einblick ins Innere. Die Front setzt sich aus drei großen Glaselementen zusammen, die dem Gehäuse eine transparente und hochwertige Anmutung verleihen.

Im unteren Bereich besteht das Gehäuse aus perforiertem Metall, das ausgetauscht werden kann, um das optionale LCD Screen Kit zu integrieren und die Front individuell zu erweitern. Die dezente und einheitliche Farbgebung unterstreicht den zeitlosen Look und sorgt dafür, dass sich der Tower 600 harmonisch in jedes Setup einfügt.

Der Deckel des Tower 600 ist ebenfalls durchdacht gestaltet: Die I/O-Ports sowie mehrere USB-Anschlüsse sind entlang der oberen Kante angeordnet und somit gut erreichbar. Großzügige Perforationen im Deckel sorgen für maximale Belüftung und einen optimalen Luftstrom, während an der Rückseite eine kleine Öffnung Zugang zur Mainboard-Verkabelung ermöglicht, ohne die geschlossene Optik des Gehäuses zu stören.

Die Seitenteile sind ebenfalls leicht zu entfernen und bieten durch die großzügige Perforation eine effektive Belüftung. Dadurch ist das Tower 600 auch ohne zusätzliche Lüfter optimal belüftet und unterstützt eine effiziente Wärmeableitung.

Die Rückseite besteht zum größten Teil aus Metall und setzt auf ein klares und funktionales Design. Im unteren linken Bereich befindet sich eine praktische Öffnung für den Zugang zum Netzteil. Der mittlere Abschnitt ist perforiert und verfügt über einen herausnehmbaren Staubfilter, der den Luftstrom unterstützt und das Innenleben vor Staub schützt.

Inneneindruck

Der Innenraum ist großzügig und übersichtlich gestaltet, sodass alle Komponenten bequem Platz finden und leicht zugänglich sind. Der durchdachte Aufbau ermöglicht eine einfache Kabelverlegung, sodass es keine Platzprobleme gibt und der Innenraum stets aufgeräumt wirkt. Die dezente Farbgebung zieht sich auch im Innenraum fort und sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.

Für Kühlung ist ebenfalls ausreichend gesorgt: Der Tower 600 bietet zahlreiche Optionen zur Montage von Lüftern und Radiatoren, sodass sowohl Luft- als auch Wasserkühlungslösungen optimal untergebracht werden können. Der Boden des Innenraums ist perforiert und kann teilweise herausgelöst werden, um besonders langen Grafikkarten Platz zu schaffen – alternativ können hier auch Lüfter montiert werden. Das Gehäuse unterstützt Standard-Mainboards ebenso wie spezielle Modelle mit „hidden connectors,“ die das Kabelmanagement zusätzlich erleichtern. Damit ist der Tower 600 bestens auf High-End-Systeme ausgelegt und bietet Enthusiasten viel Freiraum für kreative Hardware-Installationen.

Die Rückseite ist so konzipiert, dass eine gute Bauhöhe und ausreichend Raum für die Kabelverlegung geboten werden. Mehrere Zugänge erleichtern die Kabelzuführung zum Innenraum und unterstützen ein ordentliches Kabelmanagement. Die herausnehmbaren Seitenteile bieten zudem zusätzliche Unterstützung bei der Installation und sorgen dafür, dass alle Kabel sicher und sauber verlegt werden können.

Im hinteren Bereich findet sich ein Laufwerksschacht, der Platz für eine HDD oder bis zu drei SSDs bietet. Für das Netzteil steht im unteren Bereich ein demontierbarer Montagerahmen bereit, der den Einbau erleichtert und ausreichend Platz sowie eine große Öffnung für die Belüftung des Netzteils bietet.

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Gehäuses ist durchweg sehr gut und zeugt von hoher Qualität. Hochwertige Materialien verleihen dem Gehäuse Stabilität und Robustheit, während die sorgfältig verarbeiteten Kanten dafür sorgen, dass keine scharfen Stellen vorhanden sind, die Verletzungen verursachen könnten. Die Farbgebung ist gleichmäßig und verleiht dem Gehäuse einen wertigen Eindruck.

Die Seitenteile bestehen aus 3 mm dickem gehärtetem Glas, das nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine ausgezeichnete Haltbarkeit aufweist. Sie lassen sich problemlos entfernen und halten gleichzeitig sicher in der Verankerung, was die Handhabung erleichtert und die Montage der Komponenten vereinfacht.

Insgesamt vermittelt der Tower 600 einen sehr hochwertigen Eindruck und erfüllt sowohl die Ansprüche von Nutzern als auch das Preis-Leistungs-Verhältnis, das für ein Gehäuse dieser Klasse zu erwarten ist.

Montage

Prozessor: Ryzen 7 7800X3D* Mainboard: MSI B650 Tomahawk* Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance RGB 32GB 6000 MHz* Grafikkarte: AMD Radeon RX 6900XT
Netzteil: Corsair HX850* AiO-Kühler: be quiet! Light Loop 360mm* Lüfter: Arctic P12 PWM*

Die Montage des Testsystems im Thermaltake The Tower 600 verlief weitgehend problemlos, obwohl es an einigen Stellen durch die spezielle Bauweise zu kleineren Herausforderungen kommen kann – gerade für Einsteiger. Besonders das nachträgliche Anschließen der Mainboard-Verkabelung erfordert gelegentlich etwas Fingerspitzengefühl und kann etwas fummelig werden.

Es empfiehlt sich daher, zuerst das Mainboard einzubauen und dann die Verkabelung vorzunehmen, um zu verhindern, dass andere Komponenten im Weg sind. Allerdings gibt es hier verschiedene Ansätze, und je nach Vorlieben können unterschiedliche Montageschritte gewählt werden – viele Wege führen schließlich nach Rom.

Die senkrecht verbaute Grafikkarte ließ sich problemlos einsetzen und sicher befestigen, was die Installation zusätzlich erleichtert. Die Kabelführung im Tower 600 ist insgesamt sehr angenehm, da es ausreichend Möglichkeiten zur Befestigung und Durchführung der Kabel gibt. So bleibt das System auch bei umfangreichen Builds übersichtlich und gut belüftet.

Besonders positiv fiel die modulare Gestaltung auf: Verschiedene Teile lassen sich herauslösen, wodurch sich alle Bereiche leicht erreichen lassen. Insgesamt können wir sagen, dass die Montage weitgehend unkompliziert verlief und Gehäuse sich gut für flexible und leistungsstarke Systeme eignet.

Da die Kabel von oben eingeführt und dann am Mainboard angeschlossen werden, sollte man darauf achten, dass die Kabel, die zum PC führen, lang genug sind. Zu kurze Kabel könnten sonst zu Problemen bei der Montage oder im späteren Betrieb führen. Besonders das Anschließen der USB-Kabel kann sich als knifflig erweisen, vor allem wenn bereits mehrere Kabel am Mainboard eingesteckt sind. Hier spielt jedoch die Mainboard-Bauweise eine große Rolle, und je nach Layout ist die Handhabung unterschiedlich.

Leistungstest

Angesichts der Temperaturentwicklung zeigt sich, dass das Thermaltake The Tower 600 wesentlich zur effizienten Kühlung des Systems beiträgt. Für unseren Test haben wir das Gehäuse zusätzlich mit drei Arctic P12 PWM 120mm-Lüftern ausgestattet, um die Luftzirkulation weiter zu verbessern.

Die Temperaturtests führten wir bei moderaten Lüfterdrehzahlen und in realistischen Alltagsszenarien durch. Während einer intensiven Gaming-Session mit Diablo 4 hielt das System die Temperaturen stabil: Die Grafikkarte überschritt dabei eine Maximaltemperatur von 75 °C nicht, und der Prozessor blieb mit etwa 62 °C in einem optimalen Bereich. Das Testergebnis bestätigt, dass das Kühlkonzept des Tower 600 effektiv arbeitet. Es bleibt zudem noch Spielraum für leistungsfähigere Kühlkomponenten oder zusätzliche Lüfter, die je nach Anforderung weiter zur Kühlung beitragen könnten.

Auch in Bezug auf Wärmezonen und Hitzestau zeigt sich das Thermaltake The Tower 600 von seiner besten Seite. Während unseres Tests konnten wir keinerlei Hitzestau feststellen, was auf das durchdachte Design und die ausgeklügelte Luftzirkulation zurückzuführen ist. Die Struktur des Gehäuses unterstützt einen gleichmäßigen Luftstrom, der Hitze effektiv aus dem Inneren abführt.

Dank der Vielzahl an möglichen Lüfterplätzen lässt sich die Belüftung optimal an die Anforderungen der verbauten Hardware anpassen. Die Anordnung der Lüfterpunkte – von der Front bis zur Rückseite und sogar im Bodenbereich – sorgt dafür, dass sich keine Wärmezonen bilden, selbst bei intensiver Nutzung und hoher Leistungsauslastung. Damit bietet das Tower 600 eine stabile Temperaturumgebung, die besonders für High-End-Komponenten wichtig ist.

Die verbauten 280-mm-Lüfter hinterlassen optisch einen hochwertigen Eindruck und passen gut ins Design des Tower 600. In unserem Test nutzten wir sie bei geringer Drehzahl (ca. 650 U/min) als Abluftgeneratoren, wobei sie zuverlässig und leise arbeiten. Die Lüfterleistung ist bei niedrigen Geschwindigkeiten gut und unterstützt die Luftzirkulation im Gehäuse ohne störende Geräuschentwicklung.

Bei höherer Drehzahl zeigt sich jedoch eine andere Seite der Lüfter. Zwar erzeugen sie einen starken Luftstrom, aber akustisch werden sie unangenehm, da ein wummerndes Geräusch entsteht. Gerade für Nutzer, die Wert auf einen leisen Betrieb legen, könnten die Lüfter bei voller Leistung als störend empfunden werden.

Fazit

Das Thermaltake The Tower 600 hat in unserem Test rundum überzeugt und erweist sich als hochwertiges Gehäuse, das besonders für High-End-Systeme geeignet ist. Die markante achteckige Prismenform bietet nicht nur eine optisch auffällige Alternative zu klassischen Midi-Towern, sondern schafft auch wertvollen Platz auf dem Schreibtisch und erlaubt eine flexible Positionierung.

Ein großer Pluspunkt ist das durchdachte Kühlkonzept: Die Vielzahl an Lüfterplätzen und die durchgängige Perforation sorgen für eine exzellente Luftzirkulation und verhindern zuverlässig Hitzestau. Selbst bei intensiver Nutzung blieb das System angenehm kühl, und die Temperaturen der Komponenten lagen in einem optimalen Bereich. Dabei lässt der Innenraum noch genügend Spielraum für zusätzliche oder leistungsstärkere Kühlkomponenten.

Die Montage gestaltet sich im Großen und Ganzen unkompliziert, auch wenn an einigen Stellen durch die spezielle Bauweise etwas Fingerspitzengefühl gefragt ist. Die großzügige Raumaufteilung und das durchdachte Kabelmanagement ermöglichen jedoch eine saubere und komfortable Installation.

Das Gehäuse überzeugt auch in puncto Verarbeitung: Hochwertige Materialien, gut verarbeitete Kanten und robuste Glaselemente runden den Gesamteindruck ab und rechtfertigen den gehobenen Preis. Für Nutzer, die ein einzigartiges Design, effiziente Kühlung und flexible Montagemöglichkeiten suchen, ist das Thermaltake The Tower 600 eine klare Empfehlung.

Thermaltake The Tower 600

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Das Thermaltake The Tower 600 überzeugt mit einzigartigem Design, starker Kühlung und hochwertiger Verarbeitung – ideal für High-End-Systeme.

Alexander Schröder

Als Technikbegeisteter verfasse ich Testberichte für allerlei technische Geräte. Speziell die Themen PC-Hardware und Gaming haben es mir aber am meisten angetan. In meinen Tests gebe ich gerne Tipps und verschaffe euch einen unabhängigen und ehrlichen Eindruck zu dem jeweiligen Produkt.

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2 Kommentare

  1. Hey Alexander,
    erstmal vielen Dank für Deinen aufführlichen Test.
    Ich werde mir wahrscheinlichn auch bald das Tower 600 für meine Vorhandene Hardware zulegen, würde allerdings dann auf Dauer gerne meine 280mm AIO gegen eine 420mm AIO austauschen. Ich habe bereits rausgefunden, dass Radi und Lüfter zusammen 62mm nicht überschreiten dürfen (was bei der Arctic Freezer leider der Fall ist), da es sonst mit der Abdekung über dem Netzteil kollidiert. Reicht es wenn ich den untern Lüfter gegen einen „Slim“ tausche, oder kollidiere ich dann auch mit dem Mainboard, bzw. bekomme ich das CPU-Powerkabel dann noch verlegt? Ich habe dazu bisher nichts aussagekräftiges im Internet gefunden.

    Gruß Basti

    1. Hey Basti,
      ich denke, Du wirst Probleme bekommen. Der kritische Punkt ist dabei auch eher, dass das CPU-Powerkabel schwer zu verlegen sein wird. Der Weg durch die dafür vorgesehene Kabeldurchführung ist dann blockiert und Du müsstest einen Umweg durchs Gehäuse nehmen. Zusätzlich ist der untere Lüfter dann sehr nah am Netzteil, was den Airflow an dieser Stelle maßgeblich verschlechtert. Ich denke auch der Wechsel auf Slim-Lüfter wird Dir keinen dauerhaften positiven Effekt geben, da die allgemeine Performance verringert wird.

      Vielleicht sollte Deine Wahl lieber auf eine andere AiO fallen. Mit einem weniger dicken Radiator wirst Du auf jeden Fall keine Probleme bekommen! 🙂

      Viele Grüße
      Alex

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