Acer Predator Helios 300 im Test – Gaming-Maschine im kleinen Gehäuse

Von unterwegs aus mal eben eine Runde zocken, wird bei Gamern immer interessanter. Gaming-Notebooks sind da die Wahl der Spieler, bei der es auch reichlich Auswahl gibt. Acer bietet das Predator Helios 300 schon seit einigen Jahren an und aktualisiert durchgehend im Bereich der Hardware mit den neusten Komponenten. Wir durften die aktuelle Konfiguration auf den Prüfstand schicken. Für was reicht die Leistung und was macht der Gaming-Bolide sonst so her?

Design und Verarbeitung

Ein Design für anspruchsvolle Gamer zu entwerfen ist nicht immer leicht. Bei einem Preis von rund 2.000 Euro soll das Gerät auch nach etwas aussehen. Ein schnödes, schlicht gehaltenes Gehäuse, wie es bei Ultrabooks gerne zum Einsatz kommt, wäre hier sicherlich die falsche Wahl gewesen. Farbliche Akzente setzt das ansonsten in schwarz gehaltene Helios 300 mit zwei blauen Streifen und dem Predator-Logo auf der Rückseite des Displays. Auch aufgeklappt sieht das Notebook nicht langweilig aus. Blaue Akzente um das Touchpad und die weißen Ränder der Tasten stechen hervor.

Beim Thema Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Mit einem Gewicht von 2,5 kg ist das Helios sicher kein Leichtgewicht, aber es ist auch ordentlich Technik verbaut. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, vermutlich auch um Gewicht zu sparen. Trotz des verwendeten Materials ist das Helios 300 robust und dem Alltag gewappnet. Das Display lässt sich leicht öffnen und schließen. Auch die Scharniere machen einen ordentlichen Eindruck – da wackelt nichts.

Display

Im von uns getesteten Helios 300 ist ein Display mit einer Diagonale von 15,6 Zoll verbaut. Bei dem vergleichsweise kleinen Display ist die FullHD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) vollkommen ausreichend. Die matte Oberfläche sorgt auch bei schwierigen Lichtverhältnissen für einen ausreichend guten Blick auf die Geschehnisse. Ansonsten werden die Farben und Kontraste gut dargestellt, auch wenn alles einen kleinen Blaustich hat.

Zum Gamen reicht das Display aber mehr als aus, vor allem von unterwegs aus. Häufig wird sicher auch der ein oder andere Monitor am Notebook angeschlossen, der dann alle Wünsche abdeckt.

Ausstattung

Die Predator Helios 300-Reihe gibt es wahlweise im 17- oder 15-Zoll-Format mit einem matten IPS-Panel und Full-HD-Auflösung. Im Bereich der CPU kann zwischen einem Intel Core i5-8300H, i7-8750H oder sogar i7-9750H entschieden werden, also die aktuellste CPU im Bereich der „mobilen“ Prozessoren. Für die Grafikarbeit stehen sogar noch mehr GPUs zur Auswahl. Ganz vorne steht eine GTX 2070, in unserem Testgerät ist eine GTX 2060 verbaut.

Bei Acer erhält man Gaming-Notebooks glücklicherweise nicht mit weniger als 8 GB Arbeitsspeicher, ausgestattet werden können die Geräte aber mit bis zu 32 GB DDR4-RAM. SSDs fangen bei 128 GB Speicher an und hören bei 512 GB auf, selbstverständlich auch mit NVMe-Anbindung. Für ausreichend Speicherplatz sorgt die zusätzliche verbaute HDD mit bis zu 2 TB.

Je nach Konfiguration bezahlt ihr zwischen 1.499 und 1.999 Euro. Dabei hat jedes Gerät ein Kunststoff-Gehäuse und eine einfache Notebook-Tastatur. Ja, es gibt keine mechanischen Tasten. In den neuen Modellen kommt aber eine RGB-Beleuchtung zum Einsatz. Die Tasten selbst haben einen angenehmen Hubweg und der Druckpunkt ist klar zu spüren. Selbst für Vielschreiber eignet sich die Tastatur.

Das Touchpad des Helios 300 ist nichts außergewöhnliches und an einem Gaming-Notebook auch sicher nicht viel im Gebrauch. Mit 10,7 x 7,8 Zentimetern ist es aber großzügig gestaltet. Häufig sind die Ecken bzw. Ränder von Touchpads problembehaftet, hier funktioniert der ganze Touch-Bereich ohne Probleme. Klicks werden ohne Probleme und mit einem leisen, aber wahrnehmbaren Feedback angenommen.

Ob ein hochwertiges Soundsystem in einem Gaming-Notebook sinnvoll ist oder nicht, überlassen wir einfach mal euch. Im Helios 300 finden wir zumindest nur Stereo-Lautsprecher, die aber auf der Unterseite sitzen. Kleine Lautsprecher plus ungünstige Position bedeuten im Endeffekt keinen herausragenden Sound, aber das sollte auch nicht Acers Anspruch gewesen sein.

Anschlussmöglichkeiten werden auch ausreichend angeboten. So verfügt das Helios 300 über drei USB-3.1- und einen USB-C-Port. Für weitere Displays gibt es noch einen HDMI-2.0- und einen miniDP-Anschluss. Eingebaute Kartenleser sind bei einem Gaming-Notebook sicher nicht notwendig, deswegen verzichtet Acer auch auf solche. Außerdem gibt es noch eine Frontkamera und ein integriertes Mikrofon. Mit überragender Qualität kann beides nicht punkten, aber für den Notfall ist es vorhanden. Zum Anschluss eines Headset oder Mikrofon ist ein kombinierte 3,5-mm-Anschluss vorhanden.

Für die Konnektivität sorgt das Killer 1550i AC Wifi-Modul mit Dualband-WLAN in 2,4- und 5-GHz-Netzen. Das Modul ermöglicht auch Bluetooth 5.0. Auch per LAN kann das Helios angebunden werden, dafür sorgt die Killer E2500-Netzwerkkarte. Gemessen an der Leistung ist der Akku mit 3.815 mAh nicht riesig, für einfache Arbeiten oder eine kurze Runde reicht er sicher aus.

Software

Eine hauseigene Softwarelösung zum Überwachen und Einstellen des Predator Helios 300 gibt es noch oben drauf. Die Software PredatorSense zeigt euch die Temperaturen sowie Auslastung eurer Hardware an. Ebenso kann die Lüftergeschwindigkeit eingestellt werden, sowie der Turbo-Boost für die Grafikkarte aktiviert werden. Durch den Turbo-Boost hält die GTX 2060 ihren maximal Takt konstant.

Da die Tastatur auch RGB-Beleuchtung unterstützt, darf eine Individualisierung dieser nicht fehlen. Zwar können nicht alle Tasten einzeln konfiguriert werden, dafür aber einzelne Bereiche. Durch die Tasten fällt die Beleuchtung eh nicht groß sichtbar aus.

Per Game Sync lassen sich Spiele hinterlegen, sodass beim Start ein speziell festgelegtes Profil gewählt wird. Das App-Center zeigt neben der vorinstallierten Software von Acer auch noch die eigene an. Zum AppCenter kann auch eigene Software einfach hinzugefügt werden.

Technische Details des Acer Predator Helios 300 NH.Q54EV.007

Leistung im Praxistest

System Performance

Die Performance des Predator Helios 300 ist den Benchmarks nach zu urteilen gut. Die reine Grafikleistung lässt schon darauf schließen, dass aktuelle Spieletitel in guter bis hoher Qualität flüssig spielbar sind. Ebenso ist die Foto- und Video-Bearbeitung mehr als machbar.

Massenspeicher

Die verbaute SSD leistet gute Arbeit. Mit den Transferraten und dem ausreichenden Speicherplatz von 512 GB lässt sich definitiv arbeiten. Ladezeiten in Spielen werden so minimiert. Anders sieht es hingegen bei der HDD aus. Mit 2 TB und der anliegenden Geschwindigkeit reicht auch sie für einige Spiele aus, wenn es euch auf kurze Ladezeiten ankommt, sollte die SSD die erste Wahl sein. Für ein Datengrab reicht die HDD allemal.

Gaming-Performance

Die GTX 2060 leistet gute Arbeit, vor allem in Verbindung mit dem i7-9750H. Aktuelle Titel sind ohne Probleme mit Grafikeinstellungen auf „Hoch“ zu spielen. In vielen Fällen ließ sich sogar die Voreinstellung „Ultra“ oder „Maximal“ flüssig bespielen. Selbst über ein externes Display mit höherer Auflösung befand sich der FPS-Verlust im Rahmen. Sollte ein 4K-Display verwendet werden, könnte die Performance auf hohen Detailgraden schon anders ausfallen.

Temperatur

Um zu schauen, wie gut das Predator Helios 300 gekühlt wird und wie sich die Temperatur verhält, wenn der Turbo-Modus aktiv ist, haben wir selbstverständlich auch Prime95 laufen lassen. Im Turbo-Modus hält die CPU ihren maximalen Takt und die Lüfter drehen sich bis zum Anschlag.

Wie zu sehen, ist die Temperatur marginal höher, wenn die Lüfter nicht dauerhaft mit voller Geschwindigkeit drehen und der Turbo-Modus aktiv ist. Auch ist die Temperatur für ein Notebook unter maximaler CPU-Last mehr als ausreichend. Auf dem Schoß sollte das Helios 300 dennoch nicht über einen längeren Zeitraum liegen.

Akku

Der 57-Wh-Lithium-Ionen-Akku ist von der Größe her schon gut bemessen, bei einem Gaming-Notebook kommen aber doch einige Hardware-Komponenten zusammen, die ordentlich Leistung haben. Acer gibt eine Laufzeit von sechs Stunden an. Unter Last verringert sich diese Zeit aber drastisch. Je nach Spiel war schon nach 42 bis 57 Minuten Schicht im Schacht. Beim durchschnittlichen Arbeiten mit dem Laptop, beispielsweise das Schreiben für den Blog, kommen wir auch nicht an die Herstellerangaben heran. Mit ca. 5 1/2 Stunden kommen wir aber schon nah heran. Lediglich im Idle kommen wir sogar über die Herstellerangaben. Ein Vollaufladen des Akkus schlägt mit rund 2 Stunden zu Buche.

Fazit

Mit 2.000 Euro ist das Acer Predator Helios 300 in dieser Konfiguration sicher kein Schnäppchen, aber fair bepreist. Die 32 GB RAM in Verbindung mit dem i7-9750H und der GTX 2060 lässt aktuelle Titel mit hohen Einstellungen problemlos auf das Display bringen.

Auch in Hinblick auf das Design und die Verarbeitung bekommt ihr ein hochwertiges Produkt mit Wiedererkennungswert. Für Vielschreiber ist auch die Tastatur lohnenswert, wenn mal andere Aufgaben als das Zocken anstehen.