Ich liebe Gaming-Notebooks mit einer Größe von 14 Zoll. Immerhin sollen die Laptops ja mobil sein und hier bietet diese Bilddiagonale den idealen Mittelweg aus Mobilität und Leistung. Bislang spielen aber nur wenige Hersteller in diesem Segment. Razer mit dem Blade 14 oder ASUS mit dem ROG Zephyrus G14. Doch auch HP will ein Wörtchen mitreden und liefert mit dem HP Omen Transcend 14 (2024) ein hochwertiges Notebook mit top-moderner Ausstattung und starker Leistung. Unser Test verrät mehr.
Technische Daten
Produkt | |
Prozessor | Intel Core Ultra 9 185H (16 Kerne, 3.8 – 5.1 GHz) |
Grafikleistung | Nvidia GeForce RTX 4070 (8GB GDDR6 VRAM); 65 W TDP |
Display | 16 Zoll; QHD+ OLED (2.880 x 1.800 Pixel); 120 Hz |
Speicherplatz | 2 TB SSD (NVMe PCIe 4) installiert |
Arbeitsspeicher | 32 GB DDR5-RAM (2x 16GB DDR5-7467) |
Tastatur | Chiclet; mit RGB-Beleuchtung |
Betriebssystem | Windows 11 Home |
Konnektivität | Wi-Fi 7; Bluetooth 5.4 |
Abmessungen (B x T x H) | 313 mm x 234 mm x 16,9 mm |
Gewicht | 1,63 g (ohne Netzteil) |
Preis | € 2.399,00 * |
HP Omen Transcend 14 (2024) Test: Sandgestrahltes Alu-Model
- schlichtes und angenehm kompaktes Design
- gute Verarbeitung aber stark wippendes Display
- sehr anfällig für Fingerabdrücke
Das HP Omen Transcend 14 (2024) zeigt sich optisch stark vom größeren Omen Transcend 16 (unser Test) inspiriert und setzt, wie auch das normale Omen 16 (2024) auf eine leicht vorstehende Rückseite, hinter der die Aufschrift „O14 Designed and Build For Winning“ zu lesen ist.
Den Displaydeckel ziert der Omen-Schriftzug, während die Rückseite von den großzügigen Luftauslässen dominiert wird. Das Gehäuse in der Farbe Shadow Black Aluminium wartet dabei mit einer sandgestrahlten eloxierten Oberfläche auf, was sehr edel aussieht, allerdings sehr anfällig für Fingerabdrücke ist.
Ansonsten liegt die Verarbeitungsqualität allerdings auf gutem bis sehr gutem Niveau. Lediglich der Deckel des HP-Notebooks ist echt anfällig für Nachwippen und Verwinden – etwas, das wir bereits bei anderen Laptops des Herstellers beobachtet haben.
Die Bodenplatte lässt sich über Kreuzschlitzschrauben entfernen, was die Wartung erleichtert. Allzu viel zu tun gibt es hier aber nicht, denn der Arbeitsspeicher ist verlötet. Die SSD hingegen kann ausgetauscht werden, auch wenn es hier nur einen M.2-Steckplatz gibt.
Ausstattung und Anschlüsse
- top-moderne Ausstattung
- stark beschnittene GPU
- moderne Anschlüsse und Standards
Das HP Omen Transcend 14 (2024) wartet mit einer top-modernen Ausstattung auf. Angeführt vom Intel Core Ultra 9 185H-Prozessor der Meteor Lake-Generation. Hinzu kommen 32 GByte an schnellem LPDDR5x-7467 MHz RAM und eine Kioxia-SSD mit 2 Terabyte Speicherkapazität.
Als GPU kommt die NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop-GPU mit Studiotreibern zum Einsatz, die mit 8 GB VRAM aufwartet, allerdings hinsichtlich der Power-Limits stark beschnitten ist. Eine TDP von 65 Watt liegt deutlich unter den Werte, die wir normalerweise aus aktuellen Gaming-Notebooks kennen.
Die restliche Ausstattung kann sich ebenfalls absolut sehen lassen. Mit an Bord sind schnelles Wi-Fi 7, modernes Bluetooth 5.4 und zwei gut klingende Lautsprecher mit DTS:X Ultra-Unterstützung, die allerdings gerne noch etwas lauter arbeiten dürften.
HP spendiert dem Gaming-Notebook darüber hinaus eine 1080p-Webcam samt IR-Kamera, die eine gute Bildqualität bietet und den biometrischen Login per Windows Hello ermöglicht.
Auch die Auswahl an Anschlüssen des Omen gefällt, dabei verteilen sich die Ports auf drei Seiten: Hinten findet ihr je einmal HDMI 2.1 und einen USB-C-Port mit 10 GBps, DisplayPort 1.4 und Power Delivery. Links gibt es einen weiteren USB-C-Port mit Thunderbolt 4 für volle 40 Gbps, ebenfalls samt PowerDelivery und DP-Alt-Modus, sowie einen 3,5-mm-Klinkenanschluss.
Auf der rechten Seite positioniert der Hersteller zwei USB-A-Anschlüsse mit maximal 10 GBps, von denen einer – wie auch beide USB-C-Ports – HP Sleep and Charge unterstützen.
Helles OLED-Display, gute Eingabegeräte
- helles und farbstarkes OLED-Panel
- 120 Hz dynamische Bildrate; hohe Auflösung
- sehr gute Tastatur mit großen Tasten
Eines der Highlights des HP Omen Transcend 14 (2024) ist zweifelsohne das Display. Hierbei handelt es sich um ein OLED-Panel mit entsprechend satten Schwarztönen und Farben, das im SDR-Betrieb mit 400 Nits überdurchschnittlich hell wird (bei HDR sogar bis 500 Nits) und mit 2.880 x 1.800 Pixeln vergleichsweise hoch auflöst.
Das Display deckt den DCI-P3-Fabraum vollständig ab, womit sich das Notebook auch für farbkritische Arbeiten eignet – kein Wunder, versteht sich die Transcend-Reihe doch als Mittelweg zwischen Creator- und Gaming-Notebook.
Die Reaktionszeit von 0,2 ms ist natürlich vor allem beim Zocken von Vorteil, während die Bildrate mit maximal 120 Hz etwas niedriger ausfällt als bei den meisten dedizierten Gaming-Laptops. Dafür gibt es eine dynamische Regulierung zwischen 48 Hz und 120 Hz.
Das glänzende Display wartet zudem mit einer flimmerfrei-Zertifizierung auf und verfügt über einen Blaulichtfilter. Helligkeit, Farbdarstellung und Kontraste sind zweifelsohne hervorragend.
Die Tastatur ist dann auch das Einzige, das das Omen Transcend 14 als Gaming-Notebook identifiziert, denn der Hersteller präsentiert dem Laptop eine RGB-Einzeltastenbeleuchtung, die sich individuell anpassen lässt.
Dabei gefällt mir das Keyboard mit seinen großen, präzisen (und zu den Kanten hin abgerundeten) Tasten ausgesprochen gut. Durch das gitterlose Design realisiert der 14-Zöller größere Tasten, als es selbst bei einigen 16-Zoll-Laptops der Fall ist. Das sorgt dafür, dass es sich darauf auch sehr gut schreiben lässt.
Die Druckpunkte sind knackig und präzise, der Hubweg fällt trotz des dünnen Gehäuses gut aus und auch das 12,5 cm x 8,5 cm große Trackpad bietet sehr gute Gleiteigenschaften. Das passt.
Praxistest des HP Omen Transcend 14 (2024)
- gute Kühlung, aber…
- … Lüfter fast immer aktiv
- unübersichtlicher Omen Gaming Hub
Alltägliche oder anspruchsvolle Aufgaben meistert das HP Omen Transcend 14 (2024) tadellos, was bei der Ausstattung auch nicht weiter verwundern sollte. Positiv fallen dabei Lüfterlautstärke und Wärmeentwicklung auf:
Dabei wird es selbst bei Dauerlast mit gemessenen 42 dB(A) nicht lauter als bei größeren Gaming-Notebooks. Allerdings schreiten die Lüfter recht aggressiv zur Tat und schalten sich bereits bei normalen Aufgaben wie dem Surfen oder Office-Arbeiten ein, wenn auch deutlich leiser (rund 30 dB(A)) – ein wirklicher Leisetreter ist das Omen Transcend 14 jedoch nicht.
Das Chassis erwärmt sich beim Spielen zwar merklich, gerade hinter dem Laptop und im Mittelpunkt der Tastatur, unangenehm heiß wird es dabei aber zu keinem Zeitpunkt.
Wie immer mit von der Partie ist der Omen Gaming Hub, der zusätzliche Informationen über die Systemauslastung und -parameter bereitstellt und eine Anpassung verschiedener Einstellungen ermöglicht, um beispielsweise die Spieleleistung zu verbessern.
Wirklich übersichtlich und intuitiv ist die Software allerdings leider nicht, zumal sich die Leistungsvorteile stark in Grenzen halten.
Benchmark: Produktivität, System, SSD und Gaming
Interessant wird es aber vor allem bei der Performance, die ich mir auch beim HP Omen Transcend 14 (2024) wieder in unserem umfangreichen Benchmark- und Testparcours genauer angeschaut habe.
Die Produktivitäts- und Systemleistung messe ich mit PCMark 10 und Cinebench R23. PCMark 10 simuliert bei Durchführung des Benchmarks unterschiedliche Workflows, die Textverarbeitung, Surfen im Internet und Tabellenkalkulationen miteinbeziehen. Cinebench hingegen misst die Geschwindigkeit der CPU-Kerne einzeln, sowie im Multi-Core-Betrieb.
Neu in unserer Benchmark-Teststrecke sind ab sofort auch Geekbench 6, das die Leistung der CPU im Single- und Multi-Core-Bereich, sowie die Power der GPU bemisst. Außerdem kommt ab sofort auch Cinebench 2024 zum Tragen, das seit September 2023 mit einer neuen Engine und einer gleichförmigeren Benchmark-Szene bessere Vergleichsmöglichkeiten bietet.
Für die Gaming-Tests kommen neben dem synthetischen Benchmark 3DMark auch verschiedene Spiele wie F1 24 samt Raytracing, Final Fantasy XV und viele mehr zum Einsatz. Die SSD-Geschwindigkeit misst AS-SSD.
SSD-Benchmark: AS-SSD
Die verbaute SSD stammt von Kioxia und von den 2 Terabyte Speicherplatz stehen rund 1.900 GB zur freien Verfügung. Mit einer sequenziellen Lesegeschwindigkeit von rund 5.200 MB/s und einer Schreibgeschwindigkeit von 3.170 MB/s liefert der Speicher gute Ergebnisse, die selbst für anspruchsvollste moderne Games absolut ausreichend sind.
Allerdings fallen die Latenzen, insbesondere beim Lesen, merklich höher aus als bei vielen anderen Gaming-Notebooks, die wir in letzter Zeit getestet haben. Das Omen 16 (2024) kam beispielsweise auf eine Zugriffszeit von nur 0,017 ms lesend, während hier immer noch gute 0,041 ms zu Buche stehen.
Dafür bleibt die Leistung auch über einen längeren Zeitraum sehr konstant, lediglich die Schreib-Latenz bricht ein wenig ein.
Cinebench, Geekbench und PCMark
Interessant wird es in den System-Benchmarks für das HP Omen Transcend 14 (2024). Wie schlägt sich der Core Ultra 9 im Vergleich zum Ultra 7, aber auch dem i9? Hier zeigt sich einmal mehr, dass die niedrigen Power-Limits merkliche Auswirkungen auf die Performance haben. Zumindest in den reinen CPU-Benchmarks.
In Cinebench 2024 beispielsweise reicht das Notebook mit 847 Punkten im Multi-Core-Test nicht ganz an den Intel Core Ultra 7 155H im Alienware m16 R2 (unser Test) heran, hat allerdings im Single-Core-Betrieb in beiden Cinebench-Versionen die Nase vorn.
Der Abstand zum Intel Core i9-14900HX im Omen 16 ist allerdings deutlich, was aber nicht wirklich verwundern dürfte. In Geekbench 6 hingegen läuft der Core Ultra 9 vor dem Ultra 7 ein.
Wohingegen das Omen 14 im ganzheitlichen PCMark 10 Test die Stärken der CPU-GPU-Kombination ausspielen kann und mit 7.275 Gesamtpunkten sämtliche bislang von uns getesteten Notebooks mit Intel Meteor Lake überragt.
Benchmark | Ergebnis |
Cinebench R23 Multi Core | 13.684 Pkt. |
Cinebench R23 Single Core | 1.785 Pkt. |
Cinebench 2024 Multi Core | 847 Pkt. |
Cinebench 2024 Single Core | 107 Pkt. |
Cinebench 2024 GPU | 8.138 Pkt. |
PCMark 10 Gesamtwert | 7.285 Pkt. |
PCMark 10 Essentials | 9.987 Pkt. |
PCMark 10 Productivity | 9.338 Pkt. |
PCMark 10 Digital Content Creation | 11.203 Pkt. |
Geekbench 6 Multi Core | 14.219 Pkt. |
Geekbench 6 Single Core | 2.454 Pkt. |
Geekbench 6 GPU | 96.256 Pkt. |
Das zeigt einmal mehr recht eindrucksvoll, dass HP hier ein stimmiges Gesamtpaket abgeliefert hat, bei dem die Systemleistung und die bei der digitalen Content Creation hervorragende Werte liefern.
Das macht das Omen Transcend 14 zu einem handlichen und leistungsstarken Allrounder, wenngleich dedizierte und größere Gaming-Notebooks gerade bei der GPU-Leistung noch einmal deutlich darüber liegen.
Gaming- und 3D-Leistung
Wenig überraschend fällt die verbaute RTX 4070 durch das niedrige Power-Limit weit hinter dasselbe GPU-Modell anderer Gaming-Notebooks mit höherer TDP zurück. So darf sich die Grafikeinheit im bereits erwähnten Alienware m16 beispielsweise mit 140 Watt mehr als doppelt so viel Power genehmigen, wie die Variante im Omen Transcend 14 und das merkt man dann beim Spielen schon deutlich.
Und zwar soweit, dass man sogar hinter eine RTX 4060 mit 105 Watt zurückfällt. Hätte HP dem kompakten Notebook doch nur mehr Power zur Verfügung gestellt, fiele das Gesamtergebnis weitaus besser aus.
So viel zur Theorie. In der Praxis liefert das Notebook aber genügend Leistung, um auch moderne Spiele in mittleren oder hohen Details absolut flüssig darzustellen. Bei wirklichen Grafik-Bretter wie Cyberpunk 2077 oder F1 24 mit maximalen Raytracing-Einstellungen solltet ihr den Detailgrad oder die Auflösung jedoch etwas herunterschrauben, um flüssige 60 fps erreichen zu können und – wenn möglich – DLSS aktivieren.
Benchmark | Ergebnis |
Fire Strike Gesamt | 18.816 Pkt. |
Time Spy Gesamt | 8.569 Pkt. |
Port Royal Gesamt | 5.128 Pkt. |
Speed Way Gesamt | 2.033 Pkt. |
Solar Bay Gesamt | 35.777 Pkt. |
Steel Nomad Gesamt | 1.846 Pkt. |
F1 24 (Ultra Preset) – 1080p | 50 fps (Durchschnitt) |
F1 24 (Ultra Preset) – 1800p | 24 fps (Durchschnitt) |
F1 24 (Ultra Preset) – 1800p – Leistungsmodus | 26 fps (Durchschnitt) |
Final Fantasy XV (High Quality) – 1080p | 7.761 Pkt. |
Final Fantasy XV (High Quality) – 1440p | 5.405 Pkt. |
Shadow of the Tomb Raider (Ultra) – 1080p | 99 fps |
Shadow of the Tomb Raider (Ultra) – 1800p | 52 fps |
Shadow of the Tomb Raider (Ultra) – 1800p – Leistung | 52 fps |
Immerhin zeigt der Stress-Test, dass der Laptop die Leistung konstant aufrechterhalten kann, ohne dass es zu einem Einbruch der Performance käme. Sehr gut.
Akkulaufzeit
Das HP Omen Transcend 14 greift auf einen 71 Wh starken Akku zurück, der über ein handliches 140-Watt-Netzteil mit Energie versorgt wird. Dieses findet per USB-C Verbindung und lädt das Notebook in 1 Stunde und 32 Minuten vollständig auf.
Die Akkulaufzeiten sind allerdings enttäuschend: 3 Stunden und 46 Minuten springen im PCMark Modern Office Akku-Benchmark heraus – die leistungsstarken Komponenten und das OLED-Display sind nun einfach sehr stromhungrig.
HP Omen Transcend 14 (2024) Test: Fazit
Mit dem HP Omen Transcend 14 (2024) legt der Hersteller ein sehr interessantes Notebook auf, das die Brücke zwischen kompaktem und handlichem Creator-Laptop und rassigem Gaming-Boliden schlägt.
Dafür stattet man das Gerät mit dem aktuell schnellsten Intel-Chip der Meteor Lake-Generation, 32 GByte an Arbeitsspeicher und einer 2 TB SSD aus, was in Kombination für eine starke Systemleistung sorgt. Die RTX 4070 ist allerdings mit 65 Watt TDP deutlich beschnitten, was sich in der Spiele-Leistung dann auch klar zeigt.
Hier liegt das Notebook merklich hinter schwächeren GPUs mit höheren Power-Limits zurück. Für 1080p Gaming in mittleren bis hohen Details reicht das Gebotene aber dennoch – dafür hat man halt eben ein leichtes und sehr handliches Notebook mit einem gut austarierten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wer mehr Power in 14 Zoll sucht, muss sich dem Razer Blade 14 oder ASUS ROG Zephyrus G14 zuwenden, die vergleichbar ausgestattet aber ein deutlich tieferes Loch in euren Geldbeutel reißen.
HP Omen Transcend 14 (2024)
Design & Verarbeitung
Display
Ausstattung
Leistung
Akku
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100
Handliches und edles Gaming-Notebook mit niedrigem Gewicht, top-moderner Ausstattung und guter Tastatur, das allerdings bei der etwas schwachbrüstigen GPU und Akkulaufzeit merklich Federn lässt.