PC- & Konsolen-Peripherie

Avermedia PW313D Test: Dual-Webcam mit Hardware-Shutter

Online-Meetings und Online-Schulunterricht nehmen in der heutigen Zeit einen enormen Stellenwert ein. Da gehört natürlich auch eine Webcam zum Standard-Repertoire. Die neue Avermedia PW313D Dual-Webcam bietet dabei eine spannende Neuerung, denn sie verfügt über zwei Objektive und ermöglicht dabei die gleichzeitige Aufnahme zweier Gesprächspartner oder bietet die Möglichkeit, das eigene Gesicht und handschriftliche Notizen, Bilder, Arbeiten oder Diagramme gleichzeitig zu übertragen. Wie gut das funktioniert, klärt unser Avermedia PW313D Test.

Technische Daten

Abmessungen (ohne Halterung, HxBxT) 50 x 150 x 55 mm
Anschluss USB 3.0, Typ C
Max. Videoauflösung 2592 x 1944, 30 fps; 1920 x 1080, 30fps
Objektiv (links) 2MP CMOS Sensor; 71 Grad Sichtfeld
Objektiv (rechts) 5MP CMOS Sensor; 76 Grad Sichtfeld
Fokus Autofokus, manueller Fokus
Mikrofone Zwei omnidirektionale Mikrofon; Mono
Preis € 137,19 *

Lieferumfang

Die Avermedia PW313D Dual-Webcam kommt im herstellertypischen, rot-weißen Karton daher. Beim Öffnen teilt sich die Umverpackung in zwei weitere Kartons aus. Zum einen legt AverMedia der Webcam löblicherweise ein kleines Stativ bei. Es ist dreh- und schwenkbar und nimmt mit seinem 1/4-Zoll-Gewinde problemlos die Webcam, aber auch andere Kameras auf.

Im Hauptkarton befindet sich neben der PW313D-Webcam selbst ein zwei Meter langes USB-A-auf-USB-C-Kabel, sowie die obligatorischen Anleitungen und Garantiehinweise.

Avermedia PW313D
Praktisch: Ein Stativ ist direkt im Lieferumfang enthalten. Dank 1/4-Zoll-Gewinde ist es vielseitig einsetzbar.

Design und Verarbeitung der Avermedia PW313D

Die Avermedia PW313D ist vollständig in einem matten Schwarzton gehalten und setzt auf ein schlichtes Äußeres. Dabei präsentiert sich die Webcam als rund 15 Zentimeter lange Röhre, die sich immerhin auf eine Höhe von knapp 5 cm und eine Tiefe von 5,5 cm platzsparend zusammenklappen lässt.

Die Front der Webcam setzt sich links und rechts aus zweigeteilten Systemen zusammen: An der Außenseite finden wir jeweils das verbaute Mikrofon, während an der Innenseite die Linse der Webcams Platz nimmt. Dank Hardware-Shutter lassen sich zudem beide Kameras mit einer Blende abdecken, um so die Privatsphäre zu schützen.

Während die linke Webcam mithilfe der Haupthalterung um 90 Grad aufwärts und -15 Grad abwärts gedreht werden kann, zeigt sich die rechte Kamera variantenreicher. Hier sind aufwärts bis zu 195 Grad und abwärts bis zu -75 Grad möglich. Damit kann eine Cam der Avermedia PW313D nach vorne ausgerichtet werden, während die rechte Seite das Bild hinter dem Monitor oder Notebook aufnimmt.

Die Halterung zur Befestigung der Cam ist an der Innen- und Unterseite zudem gummiert, um möglichen Kratzern oder Beschädigungen entgegenzuwirken. Zudem ist sie sehr weit ausklappbar, womit sie theoretisch sogar auf einem Pappkarton sicheren Halt findet. Auf der Rückseite befindet sich ein USB-C-Eingang, an dem die Dual-Webcam mit dem PC oder Notebook verbunden wird.

Das Stativ

Das Stativ fühlt sich durchaus wertig an und verfügt an den drei Standfüßen über eine geriffelte Gummierung, damit eine sichere Positionierung auf dem Tisch oder anderen Oberflächen möglich ist. Der Kopf lässt sich abschrauben und mithilfe der seitlich angebrachten Schraube drehen oder schwenken. Dank der ausklappbaren Standfüße kommen wir auf eine maximale Höhe von von rund 23 Zentimetern.

Die Verarbeitung: Gut, aber Luft nach oben

Die Verarbeitungsqualität der Avermedia PW313D liegt allgemein auf gutem Niveau, dabei kann vor allem die massive Halterung überzeugen. Bei der Webcam selbst fallen einige unschöne Spaltmaße negativ auf, während das Gehäuse allgemein recht billig wirkt.

Die Webcam-Blende arbeitet für unseren Geschmack zudem auf beiden Seiten zu leichtgängig und rutscht selbst bei mittelschnellen Bewegungen von allein über die Linsen – wirklich ideal ist das nicht.

Avermedia PW313D Praxistest: Bild- und Tonqualität

In der Praxis ist die Avermedia PW313D dann auch schnell und einfach einsatzbereit. Einfach die Kamera in Position bringen und mithilfe des beiliegenden Kabels mit PC oder Notebook verbinden. Dank Plug and Play wird die Cam sofort erkannt, mitsamt der Treiber installiert und ist einsatzbereit.  Allerdings empfiehlt sich zudem die Installation der Software AVerMedia CamEngine 4, um das volle Potenzial der Kamera auszuschöpfen.

Auf der rechten Seite setzt der Hersteller auf einen 5 Megapixel starken CMOS Sensor, der maximal in 2592 x 1944 bei 30 fps aufzeichnet. Das Sichtfeld liegt bei guten, aber wenig überragenden 76 Grad. Die Linse auf der linken Seite fällt etwas schwächer aus: Hier werden lediglich zwei Megapixel für 1920 x 1080 bei 30fps geboten. Auch das Sichtfeld fällt mit 71 Grad etwas geringer aus.

Die Bild- und Tonqualität

Wenig überraschend rangiert die Bildqualität der Avermedia PW313D ohne Feinjustierung damit nur auf durchschnittlichem Niveau und kann beispielsweise einer Elgato Facecam (unser Test) nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen.

Trotz vergleichsweise hoher Auflösung wirkt das Bild selbst bei guten Lichtverhältnissen verrauscht, kontaktschwach und etwas detailarm. Immerhin arbeitet der Autofokus zuverlässig und schnell, weshalb die Webcam (zumindest bedingt) auch für Produktpräsentations- oder Unboxing-Videos geeignet ist.

Mit etwas Feinjustierung lässt sich das Bild in der Begleitsoftware verbessern, vollends überzeugend konnte uns die Qualität allerdings nicht. Ähnlich verhält es sich mit der Tonqualität der verbauten omnidirektionalen Dual-Mikrofone.

Sie bilden die eigene Stimme zwar relativ klar verständlich ab und filtern dank KI-Geräuschreduzierung Umgebungslärm recht ordentlich heraus, allerdings fehlt es der Aufnahme spürbar an Dynamik, während die maximale Lautstärke ziemlich niedrig ausfällt. Auch ein konstant hörbares Hintergrundrauschen stößt sauer auf. Von den Hersteller-seitig versprochenen „natürlichen und klaren Tonaufnahme aus bis zu 3 m Entfernung“ ist das Ergebnis recht entfernt, wie auch unser Video beweist.

AVerMedia CamEngine 4 Software

Softwareseitig arbeitet die Webcam einmal mehr mit der AVerMedia CamEngine 4, die mit einer Vielzahl von Funktionen aufwartet. So ist es innerhalb der Software möglich, die Bildqualität beider Kameras getrennt voneinander anzupassen, oder Feineinstellungen in Puncto Helligkeit, Kontrast und vielem mehr vorzunehmen.

Außerdem lässt sich auf Wunsch ein Weichzeichnungsfilter hinzufügen oder das Bild mit vielen weiteren Filtern versehen – eine nette, aber unnötige Spielerei. Schade hingegen, dass einige Funktionen erst dann zur Verfügung stehen, wenn man sich mit einem Account beim Hersteller einloggt beziehungsweise ein Konto anlegt.

Nur dann kommt man beispielsweise in den Genuss, einen virtuellen Hintergrund anzulegen und so die eigene Umgebung auszublenden. Durchaus nett ist hingegen die Trapezkorrektur, die allerdings nur für die rechte Linse zur Verfügung steht. Damit lassen sich beispielsweise Dokumente scannen und so zuschneiden, als befinde sich die Webcam direkt über den Blatt Papier.

Fazit zur Avermedia PW313D

Die Avermedia PW313D Dual-Webcam ist eine rundum zufriedenstellende Kamera, die vor allem durch ihr innovatives duales Linsen-System punktet. Das ermöglicht bei Online-Meetings oder -Unterricht ganz neue Möglichkeiten.

Auf der Haben-Seite verbucht die Webcam eine ordentliche Verarbeitung und kinderleichte Handhabung. Bild- und Tonqualität liegen beide auf zufriedenstellendem Niveau und sind für die Anwendungszwecke absolut ausreichend, Streamer oder Content Creator werden mit dem Gebotenen allerdings nicht auf ihre Kosten kommen.

Löblich fällt zudem der Lieferumfang aus, denn mit einem mitgelieferter Stativ ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Ärgerlich auf der anderen Seite hingegen, dass die Verarbeitungsqualität stellenweise zu wünschen übrig lässt.

Alles in allem überwiegen die positiven Eigenschaften der Avermedia PW313D im Test. Wer also häufig an Konferenzen teilnimmt oder Kinder besitzt, die im Online-Unterricht ihre Arbeiten präsentieren wollen (oder müssen), bekommt mit der Dual-Webcam eine durchaus interessante Lösung an die Hand.

Avermedia PW313D Award

Avermedia PW313D

Verarbeitung
Ausstattung
Bildqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Innovative Webcam mit zwei Linsen, die mit einer einfachen Handhabung, sowie ordentlichen Bild- und Tonqualität überzeugt. Verarbeitung und Qualität könnten für den Preis jedoch besser sein.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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