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Lesertest: Joe bewertet den Philips 24B2G5200 – Top fürs Büro?

Zunächst einmal vielen Dank an Basic Tutorials und Philips für die Möglichkeit, den 24B2G5200 zu testen.

Der Markt für Monitore mit 1080p-Auflösung ist breit gefächert. Günstige Modelle starten schon bei ca. 60€ und erreichen als Gaming-Monitore mit hohen Bildwiederholraten durchaus die 500€.

Mit dem 24B2G5200 positioniert sich Philips bei einem Preispunkt von ca. 190€ dabei im Mittelfeld. Der Monitor ist als Büromonitor konzipiert und richtet sich an eine professionelle Kundschaft. Doch was unterscheidet diesen Monitor nun von seinen 60€-Konkurrenten und was hebt ihn von der breiten Masse an Konkurrenzprodukten ab? Dem werden wir nun zusammen auf den Grund gehen.

Verpackung und Lieferumfang

Verpackung

Der Monitor kommt in einer hauptsächlich aus Kartonagen bestehenden Verpackung. Auf Plastikbeutel wurde bewusst verzichtet. Somit ist die Verpackung gut recycelbar.

Die eigentliche Monitorverpackung wird dabei beim Transport von vier Kartonagenwinkeln geschützt.

Nach dem Aufklappen blicken einem erstmal die beiliegenden Kabel, die Monitorhalterung und die Kurzanleitung entgegen. Diese sind in einer Pappform gefasst. Die Teile des Standfußes sind zum Schutz vor Kratzern in Tücher eingeschlagen.

Unter dieser Form befindet sich dann der eigentliche Monitor und ist ebenfalls umhüllt.

Lieferumfang

Es liegen ein Kaltgerätekabel für die Stromversorgung, ein HDMI- sowie ein Displayportkabel bei. Was mir an dieser Stelle bereits auffiel: Ein USB-Kabel, um den eingebauten USB-Hub nutzen zu können, liegt nicht bei. Ich hatte zum Glück noch ein USB-A auf USB-B-Kabel in meiner Kabelkiste. Aber bei einem Monitor für fast 200€ sollte so etwas schon direkt beiliegen.

Ansonsten beschränkt sich der Packungsinhalt auf eine gefaltete Kurzanleitung und ein Büchlein in verschiedensten Sprachen mit Sicherheitshinweisen. Einen Link- oder QR-Code zum ausführlichen Handbuch konnte ich dabei leider nicht finden. Hierfür ebenfalls Abzüge in der B-Note.

Das Anschließen der Kabel sollten die meisten hinbekommen. Wichtiger wäre mir persönlich eine genauere Beschreibung der Spezialfunktionen. Zu diesen später mehr.

Zusammenbau und Verkabelung

Montage

Zum Zusammenbau gibt es wenig zu sagen.

Die Stange des Ständers rastet direkt hinten am Monitor ein und lässt sich auch einfach wieder entriegeln. Der Standfuß wird mit einer Schraube ohne Werkzeug verschraubt. Dauert zusammen gerade einmal zwanzig Sekunden und ist komplett ohne Werkzeug ausführbar.

Anschlüsse

Der Monitor bietet insgesamt 3 Bildeingänge, jeweils einmal HDMI, DP und VGA. Für diesen Test habe ich mich für den HDMI-Port entschieden, da ich so schnell zwischen meinem Laptop und meinem Tower wechseln konnte.

Für Audio gibt es einen AUX-Eingang und auch wieder einen Ausgang.

Ansonsten ist nur noch das Stromkabel anzuschließen und der Netzschalter auf an zu stellen.

Aber halt, es gibt ja noch das USB-Hub. Hierfür liegt wie gesagt leider kein USB-B-Kabel bei. Die sind heutzutage auch bei weitem nicht mehr so häufig wie in der Vergangenheit. Die Wahl des Anschlusses wirkt etwas arg konservativ.

Hat man aber eines ergattert und verbunden, bietet der Monitor 4x USB 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s) Anschlüsse (2x hinten, 2x Seite), darunter einer von den seitlichen Anschlüssen mit zusätzlicher Quickcharge-Funktion bis 7,5W. Hier hätte ich mir auch einen USB-C-Port mit etwas mehr Leistung gewünscht. Wirklich „quick“ sind 7,5W heutzutage nicht mehr.

Besonders praktisch wäre dabei natürlich, den Monitor als vollwertiges USB-C-Hub für einen Laptop verwenden zu können. Laptops mit USB-C als zentrale Anschlussbuchse sind meiner Meinung nach Standard im heutigen Büroalltag.

Als Zwischenfazit: Anschlüsse angemessen für einen Büromonitor, aber die Wahl der konkreten Ausführungen ist eher 2015 als 2025.

Ergonomie

Der 24B2G5200 bietet in Sachen Einstellungsmöglichkeiten eigentlich alles, was das Herz begehrt.

Er ist um 180 Grad drehbar. Somit kann man beispielsweise in einer Bürosituation, bei der Mitarbeiter oder Kunden dem Schreibtisch gegenüber sitzen auch mal schnell den Bildschirm hindrehen zu können.

Zusätzlich ist der Monitor auch höhenverstellbar sowie nach vorne und hinten neigbar.

Gut gelungen ist auch die Pivot-Funktion, also die Möglichkeit, den Monitor im Portrait- statt im Landscape-Modus zu verwenden. Die Drehung geht butterweich ohne Nachfedern. Dass dabei in beide Richtungen gedreht werden kann, erleichtert das Kabelmanagement erheblich. Man muss nur darauf achten, keine angeschlossenen Geräte oder Sticks zu beschädigen, wenn die USB-Anschlüsse der Seite nach unten zeigen. Kleiner Kritikpunkt, aber nur mein persönlicher Geschmack: Es gibt kein softes Rasten in der Standardposition. Somit hat man nach einem Wechsel gerne mal das Gefühl, vor einem leicht schiefen Bild zu sitzen.

Bildqualität

Mir steht leider kein professionelles Testequipment zur Verfügung, von daher muss ich mich auf meinen subjektiven Eindruck verlassen.

Das Bild wirkt im Vergleich zum IPS-Display meines HP Elitebooks lebendiger und kräftiger. Auch zu meinem bisherigen matten Acer-VA-Büromonitor überzeugt der Philips.

Bei schnellen Mausbewegungen kommen die 100Hz positiv zum Tragen, die Bewegung wirkt flüssiger als auf den „normalen“ 60Hz.

Die unterschiedlichen Bildmodi zur Farbabstimmung wirken sich deutlich aus und hier wird vermutlich jeder eine bevorzugte Abstimmung finden. Besonders interessant ist die Möglichkeit, ihn auch komplett auf Grautöne umstellen zu können für reine Dokumentenbearbeitung und das Lesen langer Texte.

Stromverbrauch

Messungen

Die Philips 5000 Serie verspricht, besonders energieeffizient zu sein.

In meinem Test verbrauchte der Monitor im Standardprofil mit 100Hz ca. 7,2W, bei 60Hz etwas weniger mit 6,4W. In ausgeschaltetem Zustand (natürlich nicht hinten am Netzschalter) oder im Sleep-Modus war der Stromverbrauch mit meinem einfachen Wattmeter nicht mehr messbar.

Bei Verwendung des USB-Quickcharge-Anschlusses wurden 13,2W verbraucht. Also das Laden wurde wohl nicht mit den vollen 7,5W durchgeführt. Aber bei Quickcharge kommt es ja immer stark auf das Zusammenspiel von Ladegerät, Kabel und Endgerät an. Von daher ist dies durchaus ein realistischer Wert.

Stromsparfunktionen

Um zusätzliche Energie zu sparen, verfügt der Monitor über zwei Sensoren, die man so nicht so häufig findet.

Leider schlägt hier auch wieder das fehlende Handbuch zu. Man muss sich zuerst ein Handbuch ergoogeln, um die entsprechenden Funktionen zu verstehen und richtig einzustellen.

Zum einen einen Lichtsensor. Dieser regelt die Helligkeit des Displays wie bei einem Handy in Abhängigkeit von der Helligkeit im Raum. Dies funktioniert gut, beim Anstrahlen mit der Taschenlampe wurde das Bild merklich heller.

Zum anderen ist ein Infrarotsensor zur Abstandsmessung verbaut. Dieser kann feststellen, ob jemand in Arbeitsabstand vor dem Bildschirm sitzt oder nicht.

Den Sensor muss man in 4 Stufen zunächst auf den typischen Sitzabstand vom Bildschirm einstellen. Allerdings werden die verwendeten Infrarotstrahlen von unterschiedlichen Kleidungsfarben unterschiedlich stark absorbiert. Mit Sitzabstand von ca. 70-80cm und weißem oder farbigem T-Shirt war mein bestes Ergebnis bei ca. Stufe 2-3, mit schwarzem T-Shirt musste ich auf Stufe 4 hochgehen, damit der Bildschirm mich auch sicher erkannte.

Ob man diese Funktionen bei einem Verbrauch von lediglich 7W wirklich benötigt oder man einfach den angeschlossenen Rechner und damit auch den Monitor nach gewisser Zeit in den Ruhezustand schicken sollte, muss jeder selbst entscheiden.

Ich finde die Funktionen nett, wären für mich als Privatperson aber kein Kaufgrund.

OSD und weitere Einstellungen

Die Bedienung des OSD geschieht wenig innovativ über vier Knöpfe an der Vorderseite. Neuere Konzepte wie ein Steuerkreuz zur Navigation findet man nicht.

Neben den oben erwähnten Bildmodi und Stromsparfunktionen stehen auch Standardfunktionen wie mehrere wählbare Sprachen und Anpassung der Darstellung und Position des OSD zur Auswahl.

Leider gibt es für keinen Menüpunkt eine Live-Hilfe. Für ein Popup links neben dem OSD, dass die nicht so geläufigen Funktionen erklärt, wäre noch genug Platz gewesen. Das machen andere Hersteller schon seit Jahren besser.

Fazit

Der 24B2G5200 ist wohl genau das, was er sein möchte: Ein unaufgeregter Monitor für das Büro mit sehr guten Farbwerten, viel Ergonomie und geringem Stromverbrauch. Hier kann er mit seinem dafür passenden Format, Größe, Auflösung, Bildwiederholrate und innovativen Stromsparfunktionen überzeugen.

Dabei bleibt Philips aber für meinen Geschmack zu konservativ im Gesamtpaket. Sowohl das Bedienkonzept als auch die Wahl der Anschlüsse (kein USB-C, nur je ein HDMI- und DP-Anschluss) wirken altbacken und eher auf die Büro-IT von vor 10 Jahren mit Tower-Rechner unter dem Schreibtisch ausgelegt.

Für ein reines Arbeitsgerät, das seinen festen Platz auf dem Schreibtisch hat und mit dem man auch mal die Nacht durcharbeiten kann ohne die Augen verkneifen zu müssen, eignet sich der Monitor sehr gut.

Lesertester Joe

Lesertester Joe

Hallo liebe Community,

Man nennt mich Joe und ich gehe mit meinen 38 Lenzen in großen Schritten der Midlife-Crisis entgegen.

Beruflich bin ich in der Administration von Linux-Systemen tätig. Insbesondere betreue ich Softwareinstallationen zum kooperativen Arbeiten und Dateiaustausch mit externen Partnern. Darunter open source Software wie ownCloud, Nextcloud, BigBlueButton und einige proprietäre Produkte, jeweils mit bis zu mehreren tausend Benutzern.

In meiner Freizeit hat mich dann während Corona das PC-Bau-Fieber gepackt, nachdem ich 15 Jahre rein auf Laptops unterwegs war. Seitdem lässt es mich auch nicht mehr los und ich unterstütze Freunde und Familie bei ihren Soft- und Hardwarefragen. Ob sie wollen oder nicht. Außer wenn es um Apple geht, da bin ich raus.

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