PC- & Konsolen-Peripherie

LG UltraGear 32GS95UX im Test: 4K/240 oder 1080p/480 – Ihr habt die Wahl

Bühne frei für den Transformer unter den Gaming-Monitoren: Per Knopfdruck wechselt der neue W-OLED-Monitor LG UltraGear 32GS95UX zwischen 4K mit 240 Hz und 1080p-Auflösung mit satten 480 Hertz. Ob und wo sich das lohnt und was das Display wirklich drauf hat, klärt unser Test.

Technische Daten

Produkt 32GS95UX
Display-Größe 31,5 Zoll
Auflösung 4K (3.840 x 2.160 Pixel)
Bildschirmaktualisierungsrate 240 Hz (4K);
480 Hz (1080p)
Panel-Typ W-OLED
Bildschirmoberfläche Glare
Bildformat 16:9
Helligkeit 275 cd/m²
Kontrastverhältnis 1.500.000:1
Bildschirmfarben 1,07 Milliarden
Farbraum 98,5 % DCI-P3
Betrachtungswinkel H: 178° / V: 178°
Krümmung keine
Reaktionszeit 0,03 ms (GtG)
Anschlüsse
  • 2x HDMI 2.1
  • 1 x DisplayPort 1.4
  • 2 x USB-A 3.0
  • 1x USB-B 3.ß
Audio-Anschlüsse 1x 3,5-mm-Klinke
Integrierte Lautsprecher ja (2x 10 W)
Farbe Grau
VESA-Aufhängung 100 x 100 mm
Gewicht 9,0 kg
Besonderheiten Dual-Mode
Preis € 1.279,89 *

LG UltraGear 32GS95UX: Schnell montiert und schick sieht er aus

  • werkzeuglose Montage
  • ansprechendes, schlichtes Design
  • durchdachte Kabelführung

Ich mag Monitore, die ich ohne Zubehör zusammenbauen kann. Der LG UltraGear 32GS95UX ist genau so ein Monitor, denn der zweiteilige Standfuß wird einfach in einander geschraubt. das klappt dank der beiden Schrauben in der Basis äußerst rasant. Basis und Ständer verschrauben, in die Rückseite des Displays stecken und schon kann es losgehen.

LG legt dem Monitor zudem sämtliche potenziell notwendigen Kabel bei. Neben dem wuchtigen 210,6-Watt-Netzteil legt der Hersteller dem Monitor ein DisplayPort-, ein HDMI- und ein USB-A- auf USB-B-Kabel samt der obligatorischen Anleitungen und Hinweise bei.

Optisch spendiert man dem LG UltraGear 32GS95UX einen frischen Anstrich und setzt auf ein ganz neues, in Grau gehaltenes Design. 714,1 x 507 x 266 mm misst der Monitor samt Standfuß und bringt dabei 9,0 kg auf die Waage. Allerdings kann der Monitor natürlich auch mithilfe einer VESA-Halterung an einen Arm oder die Wand montiert werden.

Dann bleiben nur nuoch 5,6 kg ohne Standfuß übrig, womit die meisten Monitorarme problemls zurechtkommen. Damit ist der 32 Zöller nur unwesentlich schwerer als beispielsweise der Samsung Odyssey OLED G8 (unser Test) mit 5,5 kg.

Das Design an sich wirkt schlicht und durchdacht. Mal abgesehen von der RGB-Beleuchtung an der Rückseite, die sich als Streifen um den mittleren Bereich zeigt, ist der LG UltraGear 32GS95UX absolut officetauglich.

Auffällig ist die große polygonale Basis des Standfußes, der mit einer Breite von 28,5 cm und einer Länge von 23 cm auch als Ablage für die Peripherie fungieren kann. Der Standuß weist zudem eine Öffnung für die Kabelführung auf, während das I/O-Panel für einen cleaneren Look mit einer Abdeckung versehen werden kann.

Trotz Kunststoff-Bauweise fühlt sich die gesamte Konstruktion robust und wertig an. Einziger Wehrmutstropfen sind jedoch die Displayränder, die mit 8 mm merklich größer sind als es die Promo-Bilder von LG zeigen.

Anschlüsse, Ausstattung und Bedienung

  • zweimal HDMI 2.1 mit 48 Gbps
  • DisplayPort 1.4
  • USB-Hub; allerdings ohne USB-C und KVM-Switch

Anschlussseitig ist der LG UltraGear 32GS95UX recht gut aufgestellt. Zu kritisieren gibt es allerdings, dass der Hersteller konsequent auf moderne USB-C-Ports verzichtet. Auch einen KVM-Switch lässt das Display leider vermissen.

Für die Bildausgabe stehen zweimal HDMI 2.1 und ein DisplayPort 1.4-Anschluss zur Verfügung. Sie alle erlauben eine Bildwiedergabe in voller 4K-Auflösung mit 240 Hertz, allerdings wird DSC vorausgesetzt. Dieses lässt sich im OSD aber deaktivieren, wodurch sich jedoch die maximale Bildrate via HDMI auf 120 Hz reduziert. Hinzu gesellen sich zwei USB 3.0 Typ-A und ein USB 3.0 Typ-B Anschluss.

Die Anschlüsse finden sich, mit USB- und Bildausgängen getrennt voneinander, gut zugänglich an der Rückseite des Monitors. Direkt darunter platziert LG den Joystick, der für die Navigation und Bedienung zuständig ist und das Display ein- oder ausschaltet.

Die Bedienung mithilfe des Joysticks funktioniert sehr präzise und schnell. An der Unterseite findet ihr darüber hinaus einen 3,5-mm-Klinkenanschluss und eine weitere Taste, die im On-Screen Display (OSD) frei belegt werden kann.

Hinweis: Der LG UltraGear 32GS95UX wartet mit einer aktiven Kühlung auf, die offenbar problembelastet ist und sehr laute Geräusche von sich geben kann. Das geht zumindest aus den Bewertungen bei LG hervor. Ich konnte im Rahmen meines Tests auch bei mehrstündiger Nutzung keinerlei störende Lüftergeräusche feststellen.

Ausstattung

  • flaches Panel; guter Reflexionsschutz
  • innovativer, aber nur bedingt nützlicher Dual-Mode
  • AMD FreeSync Premium Pro

Im Gegensatz zu den meisten modernen QD-OLED-Displays kommt das WOLED-Panel des LG UltraGear 32GS95UX flach und ohne Krümmung daher. LG spendiert dem an sich spiegelnden Monitor zudem eine reflexionsarme Technologie, die selbst unter direkter Lichteinstrahlung Reflexionen sehr gut vorbeugt.

Wie bereits erwähnt, löst der Monitor in voller 4K-UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln auf und realisiert dabei eine Bildrate von 240 Hz und das bei einer OLED-typisch niedrigen Reaktionszeit von 0,03 ms.

Löblich sind die verschiedenen OLED-Schutzmechanismen, die LG zur Verfügung stellt. Neben einem unregeömäßigen Pixel-Shift besteht die Möglichkeit, auch manuell einen Pixel Refresh durchzuführen. Eine spezielle Garantie für Burn-in scheint es allerdings nicht zu geben, zumindest geben die Garantiedokumente dies nicht preis.

LG UltraGear 32GS95UX
Diverse OLED-Schutzmechanismen werden geboten.

Wirklich innovativ ist allerdings der Dual-Mode, der im OSD aktiviert werden kann. Hier besteht die Möglichkeit, das Bild mit einem Knopfdruck digital auf Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) herunterzuregeln, während die Bildrate dabei auf bis zu 480 Hz ansteigt.

Dabei habt ihr die Wahl, das Bild entweder im Vollbildmodus anzeigen zu lassen, oder es auf 27 Zoll beziehungsweise 24 Zoll herunterzuskalieren. Letzteres resultiert in recht breiten schwarzen Bildrändern, hat aber den Vorteil, dass das Bild nicht ganz so grobpixelig wirkt auf im Vollbild. Hier steigt die Pixeldichte auf 92 ppi bei 24 Zoll beziehungsweise 92 ppi bei 27 Zoll, was eine schärfere Darstellung erlaubt.

Wirklich schön sieht das bei 32 Zoll aber leider nicht aus. Die höhere Bildrate ist natürlich vor allem für kompetitive Shooter und ähnliches interessant und richtet sich vor allem an diejenigen, die es mit ihren Spielen wirklich ernst meinen.

Ich perönlich sehe aber keinen großen Nutzen darin, weil die Bildqualität durch die Verringerung der Auflösung deutlich leider – gerade im Vollbild. Zumal die Lesbarkeit von Texten und die allgemeine Bildschärfe hier äußerst schwach ausfällt. Dieser Modus macht also allenfalls in Spielen Sinn.

Dabei ist mir im Test aufgefallen, dass ein Wechsel des Bildmodus im laufenden Spiel ab und zu zu Abstürzen führen kann. The Finals und Apex Legends sind bei mir konstant gecrasht und mussten neu gestartet werden. CS2 oder F1 24 hingegen liefen trotz Moduswechsel problemlos weiter.

Des Weiteren verfügt der LG UltraGear 32GS95UX über zwei verbaute Lautsprecher, die einen (für einen Monitor) wirklich guten Klang liefern und günstigere Desktop-Lautsprecher ersetzen können. Der 3,5-mm-Port unterstützt zudem DTS Headphone:X und erweitert einen angeschlossenen Kopfhörer um einen virtuellen 3D-Raumklang.

Mit von der Partie sind zudem ein Black Stybilizer, der dunkle Bildstellen aufhellt, ein einschaltbares Fadenkreuz oder ein FPS-Zähler – der allerdings nicht mit der reellen Bildwiederholrate übereinstimmt. AMD FreeSync Premium Pro ist ebenfalls mit von der Partie, außerdem ist der Monitor NVIDIA G-Sync kompatibel.

Bildqualität des LG UltraGear 32GS95UX

  • hervorragende Textlesbarkeit
  • tiefe Schwarztöne und satte Farben
  • etwas enttäuschende maximale Helligkeit (ganzflächig)

Das neue WOLD-Panel des LG UltraGear 32GS95UX bringt nicht nur eine höhere Pixeldichte mit als die bisherigen QD-OLED-Bildschirme (140 ppi), sondern wartet auch mit einem anderen Subpixel-Layout auf, was in einer deutlich besseren Lesbarkeit von Texten resultiert. Die kommen fast gänzlich ohne Farbsäume daher, was fast schon an ein 4K-IPS-Panel heranreicht.

Das macht den LG Gaming-Monitor deutlich besser für Office-Aufgaben geeignet, als die meisten QD-OLED-Konkurrenten und zu einem der besten Allrounder, den es aktuell in diesem Segment zu kaufen gibt. Zumindest in diesem Bereich.

Haupteinsatzgebiet ist aber natürlich das Gaming und hier liefert der LG UltraGear 32GS95UX ebenfalls eine gute Figur ab. Allerdings, und das sei eingangs erwähnt, wird der Monitor in der Spitze nicht so hell, wie viele aktuelle QD-OLED-Konkurrenten.

Im SDR-Betrieb kommt der Monitor, selbst im hellsten Bildmodus (Spieler 1) auf rund 255 Nits – was aber noch immer heller ist, als beispielsweise die Modelle von Samsung oder Alienware. Doch auch im HDR-Modus wirkt der LG-Monitor nicht nur subjektiv merklich dunkler als die Konkurrenten, die ich bereits selbst testen konnte.

Auch die Resultate aus dem Labortest zeigen mit maximal 750 Nits ein ähnliches Ergebnis. Die beworbenen 1.300 Nits an Spitzenhelligkeit konnte ich zu keinem Zeitpunkt realisieren, stellenweise in einzelnen Pixeln aber bis zu 1.000 Nits herankommen.

Ungeachtet dessen kann das Bild des LG UltraGear 32GS95UX beim Spielen aber überzeugen. Die tiefen Schwarztöne und satten Farben sind einfach ein Augenschmaus und wer das einmal genossen hat, will nie wieder zu einem IPS- oder VA-Panel zurückkehren.

Allerdings muss ich sagen, dass ich andere QD-OLED-Monitore des 2024er Jahrgangs dem 32GS95UX im subjektiven Gaming-Test über verschiedene Spiele hinweg – gerade aufgrund der niedrigeren Helligkeit – vorziehen würde. Auch wenn der LG UltraGear 32GS95UX wirklich ein durch die Bank überzeugendes Bild darstellt und in Spielen, beim Medienkonsum und auch bei der Textarbeit ein gutes Bild abgibt.

Labortest des LG UltraGear 32GS95UX

Den LG UltraGear 32GS95UX habe ich mir im Rahmen des Labortestes mithilfe des Datacolor SpyderX Elite einmal genauer angeschaut.

Vor alem die Farbraumabdeckung weiß mit 98,5 Prozent des DCI-P3 Farbraums zu gefallen, alternativ bietet LG zudem einen sRGB-Modus an, der zwar die Abdeckung im DCI-P3-Raum verringert, dann aber den sRGB-Farbraum vollständig abdeckt – allerdings auf Kosten von rund 30 Nits an maximaler Helligkeit.

Etwas schwierig gestaltet sich die Gamma-Einstellungen. Hier stehen im OSD lediglich vier Optionen zur Wahl, die allerdings nicht mit einem Gamma-Wert bezeichnet sind. Welcher Wert also genau eingestellt ist, lässt sich bestenfalls erahnen. Standardmäßig setzt der Monitor auf einen Wert von 2,0, den er aber nicht vollends erreichen kann.

LG UltraGear 32GS95UX Gamma-Kurve.

Die maximale Helligkeit richtet sich stark nach dem eingestellten Bildmodus, wobei der Modus „Spieler 1“ die hellsten Resultate erreicht. Hier messen wir in der Spitze 254,6 Nits, während es im sRGB-Modus lediglich 232,7 Nits sind.

LG UltraGear 32GS95UX
Maximale Helligkeit im SDR-Betrieb.

Im Bereich der Farb-Homogenität, also der Gleichmäßigkeit der Farbverteilung, zeigt der LG-Monitor ein sehr gutes Ergebnis. Wobei die Abweichung von maximal 3,4 Prozent bei voller Helligkeit. ebenfalls merklich über der der aktuellen QD-OLED-Generation liegt.

Recht ausgeglichen zeigt sich der LG-Monitor bei der Luminanz-Homogenität, wobei auch hier bei 50 Prozent Helligkeit Abweichungen von bis zu 8 Prozent gemessen werden. Dennoch liegt man hier auf Augenhöhe mit den besten OLED-Displays, während IPS-Panels teilweise Abweichungen von 20 Prozent und mehr aufweisen.

Bei der Farbtreue liefert der LG Ultragear-Monitor ebenfalls ein gutes Ergebnis ab, liegt aber merklich hinter Samsung, Alienware und Co zurück. Während diese Monitore einen DeltaE Mittelwert von <1 aufweisen, kommt der 32GS95UX auf 2,22 im Spieler 1-Modus, beziehungsweise 2,67 im sRGB-Modus.

Gerade im Bereich der Graustufen offenbart der Gaming-Modus mit einer Abweichung von 4,49 Schwächen, während der sRGB-Modus in den Blautönen mit DeltaE 7,56 deutlich zu stark abweicht. Wer den Monitor für farbkritische Arbeiten kauft, wird also bei der Konkurrenz besser bedient.

LG UltraGear 32GS95UX Test: Fazit

Keine Frage: Mit seinem farb- und kontraststarken WOLED-Panel ist der LG UltraGear 32GS95UX ein wirklich toller Gaming-Monitor und bringt mit dem Dual-Mode ein einzigartiges Feature mit.

4K mit 240 Hz sehen insbesondere in HDR wirklich hervorragend aus, während kompetitive Gamerinnen und Gamer mit dem 1080p-Modus samt doppelter Bildrate einen echten Vorteil bekommen, wenngleich die Bildqualität und -schärfe darunter deutlich leidet.

Gerade bei der Darstellungen von Texten offenbart das WOLED-Panel von LG klare Vorteile gegenüber QD-OLED, da hier nahezu keine Farbsäume mehr vorhanden sind.

Auf der anderen Seite bietet die aktuelle zweite QD-OLED-Generation aber viele Vorteile, bei denen der LG-Monitor nicht mithalten kann. Allem voran die merklich höhere maximale Helligkeit, vor allem im HDR-Betrieb oder die bessere Farbtreue.

Hinzu kommt, dass der LG UltraGear 32GS95UX mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.399 Euro etwas teurer daherkommt als manch ein Konkurrent. Wen das nicht stört, der erhält hier einen gelungenen Gaming-Monitor.

LG UltraGear 32GS95UX Test: Gold Award

LG UltraGear 32GS95UX

Verarbeitung
Bildqualität
Features
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Schneller und hochauflösender Gaming-Monitor mit einzigartigem WOLED-Panel, der allerdings bei Helligkeit und Farbtreue der direkten Konkurrenz nicht gewachsen ist.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"