Die im Jahr 2022 veröffentlichte Meet 4K war eine der kleinsten 4K-Webcams der Welt und ließ trotz ihrer handlichen Größe hinsichtlich der Bildqualität nichts vermissen. Nun schickt man mit der OBSBOT Meet 2 eine Neuauflage ins Rennen, die auf dem ikonischen Design aufbaut, dabei aber sogar noch kleiner und leichter ausfällt. Und das, ohne dass ihr Abstriche in Punkto Auflösung oder Features in Kauf nehmen müsstet. Unser Test verrät mehr.
Technische Daten
Modell | Meet 2 |
Abmessungen (ohne Halterung) | 45 x 36 x 22,2 mm |
Gewicht (ohne Halterung) | 40,5 g |
Anschluss | USB Typ C |
Max. Videoauflösung | 4K/30 Bilder pro Sekunde |
Unterstützte Auflösungen | 4K 30; 1080p 60/30; 720p 60/30 |
Objektiv | 1/2 Zoll CMOS (48 MP); f/1.8 Sichtfeld: 79,4 Grad |
Software | OBSBOT Center |
Kompatibilität | ab Windows 10 (64-Bit), macOS 1 oder höher |
Mikrofone | 2x Beamforming-Mikrofone mit KI-Geräuschunterdrückung |
Halterung | magnetisch; 1/4-Zoll-Gewinde |
Besonderheiten | Autofokus, HDR, Weißabgleich, AI Auto Framing, Auto Sleep Mode |
Preis | € 199,00 * |
OBSBOT Meet 2 Test: Winzig ist noch untertrieben
- EXTREM klein und leicht
- robuste, saubere Verarbeitung
- ansprechendes Design in drei Farben
Im Juni 2024 habe ich mir mit der OBSBOT Tiny 2 im Test eine ultra-kompakte 4K-Webcam mit fortschrittlichen KI-Funktionen angeschaut, die mich begeistern konnte. Im Vergleich zur neuen OBSBOT Meet 2 wirkt die Tiny aber geradezu riesig.
Die Kamera ist dabei gerade einmal 45 mm x 36 mm x 22,2 mm groß und wiegt lediglich 40,5 Gramm. Sie ist so winzig, dass sie sich problemlos mit zwei Fingern halten lässt und fällt wesentlich kleiner aus, als das Case von In-Ear-Kopfhörer – oder eben die Tiny 2.
Angeboten wird die Webcam in drei stylischen Farben. Neben einem dunkelgrauen Modell (Space Grey) gibt es die Meet 2 auch in Weiß (Cloud White), sowie in Grün (Aurora Green).
Dabei präsentiert sich wie Webcam als robustes, rechteckiges Kästchen mit abgerundeten Kanten. Auf der Vorderseite findet ihr, neben dem Objektiv, eine Status-LED sowie die beiden verbauten Mikrofone. Hinten sitzt der USB-C-Port für die Verbindung, während das 1/4-Zoll-Gewinde an der Unterseite die Montage an einem Stativ erlaubt.
Eine magnetische Halterung für den Monitor legt OBSBOT der 4K-Webcam ebenso bei, wie zwei Meter langes USB-C-Kabel samt passendem USB-A-Adapter. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine metallische Abdeckung für das Objektiv, um die Privatsphäre zu schützen.
Die Verarbeitungsqualität ist exzellent, so fühlt sich die Meet 2 sehr robust und hochwertig an. Allerdings erwärmt sich das Gehäuse bei langen 4K-Aufnahmen merklich, was natürlich auf die kompakte Größe zurückzuführen ist. Besorgniserregend hoch fällt die Temperatur dabei aber nicht aus und technische Probleme habe ich dadurch keine feststellen können.
Inbetriebnahme, Features und Software
- schnelle Plug-and-Play-Konnektivität
- übersichtliche und praktische Software
- viele Filter-Optionen
Mithilfe der beiliegenden, anklappbaren Monitorhalterung und dem USB-Kabel ist die OBSBOT Meet 2 nach dem Anschluss auch sofort einsatzbereit. Windows 10 (64 Bit) oder höher, sowie macOS 11.0 oder neuer gelten als Voraussetzung, wer in 4K aufnehmen will, sollte zudem mindestens über eine Intel Core i5-CPU der 7. Generation und 8 GByte Arbeitsspeicher verfügen.
Eine mehrfarbige Status-LED an der Vorderseite verrät, wenn die Kamera aktiv ist oder gerade aufnimmt. Zudem verfügt die Meet 2 über eine Schlaffunktion, dank der sie bei Nichtnutzung automatisch in den Schlafmodus übergeht, wenn nicht gestreamt oder aufgenommen wird.
Software mit KI-Auto Framing
Als Begleit-Software kommt, wie auch bei der Tiny 2, OBSBOT Center zum Einsatz. Zum Start der Meet 2 gibt es bereits zwei Firmware-Updates, die die Leistung und Bildqualität der Kamera merklich verbessern.
Innerhalb der Software kannst du viele Einstellungen vornehmen. Diese unterteilt sich in die drei Reiter „Konsole“, „Abbildung“ und „Mehr“.
Im Bereich Konsole lässt sich beispielsweise Auto-Framing aktivieren, um euch immer perfekt im Bild zu halten wenn ihr euch bewegt. Hier kommt die Künstliche Intelligenz zum Einsatz, die automatisch das Bild und Sichtfeld anpasst, um euch zu fokussieren. Dabei habt ihr die Wahl zwischen einem Nahaufnahme- und einem Oberkörpermodus, sowie einem Gruppenmodus, wenn mehrere Personen im Bild sind.
Im Gruppenmodus passt die Meet 2 das Blickfeld automatisch an, wenn eine Person die Szene verlässt oder betritt. Außerdem gibt es einen Portrait-Modus in der Vertikale, mit der das Bild dynamisch an den ganzen Körper oder nur den Oberkörper angepasst werden kann.
Das klappt auch meist sehr gut, wobei die Tiny 2 hier dank des Gimbals natürlich deutlich besser in der Lage ist, das Bild anzupassen. Unter dem Punkt Abbildung könnt ihr das Bild anpassen, HDR aktivieren, den Autofokus justieren, die Beleuchtung korrigieren und vieles mehr.
Zudem bietet die Software die Möglichkeit eine Vorschau des Bildes zu erhalten und mithilfe von Filtern Einfluss auf das Bild zu nehmen. Hier lässt sich ein Bokeh hinzufügen, das eigene Aussehen mithilfe verschiedener Retusche-Optionen anzupassen (darunter Hautton, Glätte, Augengröße, Schlankheit und vieles mehr), sowie mithilfe von unterschiedlichen Filtern einen Retro-Look oder andere Anpassungen vorzunehmen.
Bild- und Tonqualität der OBSBOT Meet 2
- überzeugendes, scharfes Bild
- zuverlässiger Autofokus
- etwas schwacher Dynamikumfang
Die OBSBOT Meet 2 ist mit einem 1/2″ CMOS-Sensor ausgestattet, der eine Blende von f/1.8 aufweisen kann. Der Sensor ist also kleiner als in der Tiny 2, dafür etwas lichtstärker. Maximal sind Aufnahmen in 4K mit 30 Bildern pro Sekunde oder 1080p mit 60 fps möglich.
Die Bildqualität gefällt mir bereits out-of-the-box sehr gut, wobei der kleinere Sensor natürlich in der Low-Light-Performance und bei nicht idealer Ausleuchtung etwas das Nachsehen hat. Dennoch bin ich von der Bildqualität absolut positiv überrascht.
Die Darstellung ist hell, farbstark und scharf. Zumindest bei guter Ausleuchtung. Dabei leistet der Autofokus einen tollen Job, um mich stets scharf im Bild zu halten. Die Geschwindigkeit des Autofokus war einer der größten Kritikpunkte des Vorgängers Meet 4K – schön zu sehen, dass der Hersteller hier wesentliche Verbesserungen erreicht hat.
Wer mag, kann zudem zwischen einem 50-Hz- und einem 60-Hz-Modus umschalten, um mögliches Flimmern des Bildes im Zaum zu halten. Lediglich der Dynamikbereich fällt mit deaktiviertem HDR etwas niedrig aus, hier schafft die Aktivierung merklich Abhilfe. Andere Webcams mit größerem Sensor bringen hier aber deutlich mehr Dynamik ins Bild.
Zudem ist die Meet 2 in der Lage, bis zu vierfach digital an das Bild heranzuzoomen und die Beleuchtung um +/- 3 anzupassen. Alles in allem in Anbetracht der handlichen Abmessungen eine wirklich gute 4K-Bildqualität, die die Webcam hier liefert. Die Tiny 2, ganz zu schweigen von deutlich größeren 4K-Webcams, liefert aber noch einmal ein merklich klareres, schärferes Bild.
OBSBOT Meet 2 Test: Fazit
Es ist unglaublich, was die OBSBOT Meet 2 bei diesen winzigen Abmessungen und dem niedrigen Gewicht für eine Bildqualität erreicht. Gerade dieses kompakte Design macht sie zum idealen Begleiter für unterwegs, wenn ihr auf Reisen nicht auf eine 4K-Webcam verzichten möchtet.
Natürlich reicht die gebotene Bildqualität nicht ganz an eine wesentlich größere 4K-Webcam heran und das kompakte Gehäuse erwärmt sich bei längerer Nutzung merklich, aber für die allermeisten Anwendungsgebiete ist die Qualität mehr als ausreichend.
Dafür punktet die Kamera mit einem präzisen Autofokus, einer guten Low-Light-Performance und guten Mikrofonen mit Geräuschunterdrückung. Sehr praktisch ist zudem die AI Auto Framing-Funktion, gerade wenn man sich etwas bewegt oder Aufnahmen in Gruppen plant. Wer also eine möglichst kompakte Webcam mit UHD-Auflösung zu einem absolut fairen Preis sucht, wird mit der OBSBOT Meet 2 sicher zufrieden sein.
OBSBOT Meet 2
Verarbeitung
Ausstattung
Bildqualität
Audioqualität
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Die OBSBOT Meet 2 ist kleiner als das Case eines In-Ear-Kopfhörers und punktet mit starker 4K/30-Auflösung, präzisem Autofokus und praktischer App.