„Nur äußerlich unauffällig“ lautete der der Titel in unserem Test des Razer Barracuda X Wireless aus dem Jahr 2021. Nun: Das hat sich nun erledigt. Denn mit dem Razer Barracuda X Chroma bringt der Hersteller seine anpassbare RGB-Beleuchtung in das kabellose Gaming-Headset, das darüber hinaus klanglich überzeugt und eine weitreichende Konnektivität mitbringt. Unser Test.
Technische Daten
Produkt | Barracuda X Chroma |
Bauform | Over-Ear |
Treiber | 40 mm Razer TriForce |
Frequenzbereich (Kopfhörer) | 20 – 20.000 Hz |
Impedanz | 32 Ohm @ 1kHz |
Empfindlichkeit (Kopfhörer) | 100 dBSPL / mW @ 1 KHz |
Mikrofontyp | Unidirektional |
Frequenzbereich (Mikrofon) | 100Hz – 10kHz |
Empfindlichkeit (Mikrofon) | -42 ± 3 dB |
Anschlüsse | USB Typ C |
Verbindung | 2,4-GHz-Funkverbindung; Bluetooth 5.3 |
Akkulaufzeit | Bis zu 70 Stunden (ohne RGB); Bis zu 30 Stunden (mit RGB) |
Gewicht | 285 g |
Kompatibilität | PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Mac, Nintendo Switch, Mobile |
Preis | € 135,35 * |
Razer Barracuda X Chroma Test: Edles Design trifft RGB
- schlichtes Design
- hochwertige Verarbeitung
Das neue Razer Barracuda X Chroma greift das grundlegende Design der Modellreihe auf und kommt wahlweise in einer recht schlichten schwarzen oder weißen Farbgebung daher. Trotz Kunststoff-Bauweise fühlt sich das Headset angenehm hochwertig an.
Das leicht eloxierte Gehäuse gibt sich dabei zudem recht unanfällig gegenüber Fingerabdrücken, ist allerdings nicht allzu kratzerresistent – hier solltet ihr also Vorsicht walten lassen. Die Bedienelemente erstrecken sich allesamt auf die linke Seite, dort wird an der Außenseite zudem das Mikrofon angesteckt, das via 3,5-mm-Klinke verbunden wird.
Sehr praktisch: Razer legt dem Lieferumfang einen modernen USB-C-Dongle bei und legt einen passenden USB-A-Adapter bei. So seid ihr frei in der Anschlusswahl des Wireless-Receivers.
Die Ohrmuscheln sind zudem vollständig nach innen anklappbar, was etwas seltsam anmutet. So gucken dei Außenseiten nach Innen, wenn ihr das Headset um euren Hals hängt. Normalerweise, bei den meisten anderen Kopfhörern und Headsets, ist das genau andersherum. Warum das so ist, weiß vermutlich nur Razer selbst.
Tragekomfort und RGB-Beleuchtung
- angenehm niedriges Gewicht
- exzellenter Tragekomfort
- RGB-Beleuchtung per Smartphone-App und PC-Software anpassbar
Das Gewicht ist im Vergleich zur ursprünglichen Version etwas angestiegen und liegt nun bei 285 Gramm statt 250 Gramm. Am exzellenten Tragekomfort ändert das allerdings nichts: Dank der großzügigen und weichen Ohrpolster, die innen 60 mm x 40 mm an Platz bieten und dem ebenfalls sehr weichen Polster am Kopfband trägt sich das Headset auch nach Stunden noch sehr angenehm ohne zu drücken.
Die wohl spannendste Neuerung ist natürlich die RGB-Beleuchtung des Gaming-Headsets. Diese erstreckt sich um einen Leuchtring, sowie das Razer-Logo auf beiden Ohrmuscheln und lässt sich natürlich nicht nur individuell anpassen, sondern auch mit der restlichen Gaming-Peripherie synchronisieren.
Insgesamt sechs Zonen der RGB-Beleuchtung können dabei frei angepasst werden, das erfolgt wahlweise an PC und Notebook mit der Synapse-Software oder per Smartphone mit der Razer Audio-App. Beides funktioniert hervorragend, wobei euch in Synapse deutlich mehr Optionen zur Verfügung stehen und ihr mithilfe von Razer Chroma auch erweiterte Effekte einstellen und euch so ganz austoben könnt.
Ausstattung und Bedienung
- 2,4-GHz-Funk und Bluetooth 5.3
- Wechsel per SmartSwitch schnell möglich
- Anrufe per Bluetooth kommen auch bei Funkverbindung durch
Die Ausstattung des Razer Barracuda X Chroma spielt deutlich über der Preisklasse des Headsets. So verbindet sich das Gaming-Headset nicht nur via 2,4-GHz-Funk mit Razer Hyperspeed Wireless für eine nahezu latenzfreie Übertragung, sondern auch per Bluetooth 5.3 mit verschiedenen Endgeräten. Auch wenn via Bluetooth nur der SBC-Codec unterstützt wird.
Das ist in Verbindung mit dem abnehmbaren Mikrofon natürlich äußerst praktisch, da ihr das Teil so auch einfach als sehr bequemen Over-Ear-Kopfhörer nutzen könnt. Und das macht, um das schon einmal vorweg zu nehmen, aufgrund des hervorragenden Klangs auch durchaus Sinn.
Der Wechsel zwischen Funk und Bluetooth erfolgt mit einem doppelten Antippen über die SmartSwitch-Taste und geht angenehm flott vonstatten. Eine gleichzeitige Nutzung von Funk und Bluetooth ist zwar leider nicht möglich, dafür kommen – wenn ihr das Razer Barracuda X Chroma mit PC und Smartphone verbunden habt – Anrufe auch bei aktiver Funkverbindung hindurch. Diese könnt ihr dann annehmen und über das Headset führen und dann im Nachgang per Knopfdruck zurück zum Spielesound wechseln
Allerdings verzichtet das Gerät auf einen Klinkenanschluss, eine kabelgebundene Nutzung ist somit nicht möglich. Wobei ihr das Barracuda natürlich weiterverwenden könnt, wenn ihr es via USB-C aufladet.
Was es aber sehr wohl gibt, ist ein virtueller 7.1 Surround Sound, den ihr optional hinzuschalten könnt, um die Räumlichkeit des Headsets weiter zu verbessern.
Bedienung des Razer Barracuda X Chroma
- intutives Bedienkonzept
- praktischer Equalizer-Wechsel; aber Anpassung nur über Mobile-App
Die Bedienung des Razer Barracuda X Chroma erfolgt ganz klassisch über Tasten und ein Lautstärkedrehrad, die allesamt an der linken Ohrmuschel zu finden und gut erreichbar sind.
Über den bereits angesprochenen SmartSwitch-Button könnt ihr durch einmaliges Drücken zwischen vier verschiedenen Equalizer-Presets (Game, Movie, Music und Custom) wechseln. Seltsam jedoch: Das Custom-Preset konnte bei unserem Testmodell lediglich über die Smartphone-App angepasst werden, in Razer Synapse fand sich dafür keine Option.
Ansonsten gibt es einen Power-Button, der auch für die Mediensteuerung zuständig ist: Einmaliges Drücken startet oder pausiert die Wiedergabe, zweimaliges Drücken springt zum nächsten Track, dreimaliges zum vorherigen.
Den Abschluss bilden ein Lautstärkedrehrad, das gerne etwas straffer geriffelt sein dürfte, sowie ein Mute-Button, um das Mikrofon schnell stummzuschalten. Mir gefällt das simple und präzise Bedienkonzept ausgesprochen gut.
Akkulaufzeit des Razer Barracuda X Chroma
- bis zu 70 Stunden Laufzeit ohne RGB
- bis zu 30 Stunden Laufzeit mit RGB
Bei der Akkulaufzeit legt das Razer Barracuda X Chroma im Vergleich zum Original noch einmal zu. Bis zu 70 Stunden Laufzeit sind nun möglich – das sind noch einmal 20 Stunden mehr als im Falle das Barracuda X Wireless und markiert einen hervorragenden Wert.
Allerdings gilt das nur dann, wenn ihr auf die RGB-Beleuchtung verzichten könnt (oder wollt). Denn mit aktivierter Beleuchtung reduziert sich die Laufzeit merklich, auf nur noch 30 Stunden. Und das ist dan schon eher unterdurchschnittlich, für heutige Standards.
Software: Razer Synapse und Razer Audio
Wie bereits erwähnt, könnt ihr das Razer Barracuda X Chroma wahlweise an PC und Notebook über Synapse oder am Smartphone über die Razer Audio-App einstellen. Bei aktiver Verbindung wird das Headset in beiden Apps schnell und zuverlässig gefunden.
Die Anpassungsmöglichkeiten per Synapse sind eher überschaubar. Im Bereich Sound könnt ihr lediglich die Lautstärke anpassen. Für den 7.1 Surround Sound ist eine eigene App erforderlich, die zudem eine Registrierung des Headsets voraussetzt – das konnten wir also entsprechend nicht testen.
In den Mikrofon-Einstellungen könnt ihr die Lautstärke (Gain) anpassen und einen Sidetone hinzufügen. Ansonsten kann die RGB-Beleuchtung individualisiert und eingestellt werden, nach wie vielen Minuten Inaktivität sich das Headset automatisch ausschalten soll, um Energie zu sparen.
Über Razer Audio gibt es schon mehr Möglichkeiten, denn hier könnt ihr ein eigenes Equalizer-Preset erstellen, das ihr in 10 Bändern frei anpassen könnt. Auch ein Gaming-Modus lässt sich hinzuschalten, der die Latenz der Bluetooth-Verbindung reduziert.
Audio- und Mikrofonqualität
- sehr guter Klang beim Gaming,…
- .. aber auch sehr gut zum Musikhören geeignet
Klanglich hat mich das Razer Barracuda X Chroma absolut positiv überrascht und das nicht nur beim Zocken, sondern auch beim Musikhören oder Anschauen von Filmen. Im Vergleich zu den anderen aktuellen Headsets des Herstellers wie den Blackshark- oder Kranken-Modellen, setzt das Barracuda auf merklich mehr Bass, was für einen volleren und wuchtigeren Klang sorgt.
In Movie-Preset ist dieser dann auch sehr präsent und spielst sich dabei dabei zu stark in den Vordergrund, sodass insbesondere die Höhen an Details verlieren. Deutlich besser gefällt die Abmischung in den anderen Einstellungen. Grund dafür sind auch die verbauten TriForce 40-mm-Treiber, die aus drei separaten Komponenten für ein indivuelles Tuning der Höhen, Mitten und Tiefen sorgen.
Was zunächst nach einem Marketing-Gag klingt, geht in der Praxis wirklich auf. Das Barracuda X Chroma muss sich klanglich auch hinter deutlich teureren Gaming-Headsets nicht verstecken. Mir persönlich ist das Music-Preset (das standardmäßig eingestellt ist) etwas zu basslastig, hier schafft allerdings ein Wechsel auf das die Game-Einstellung oder den Custom-Equalizer schnell Abhilfe.
Hier ein Vergleich der Frequenz-Einstellungen zwischen den drei Optionen:
Klanglich ist das Headset ein echter Allrounder. Auch beim Musikhören hat mich das Teil positiv überrascht. Meine Headphone-Test-Playlist, die sich aus den unterschiedlichsten Musikgenres zusammensetzt, meisterte das Headset tadellos und zauberte selbst in komplexen Arrangements feinere Details auf das Gehör.
Die luftige und warme Abmischung gefällt, auch wenn ein beyerdynamic MMX 330 Pro (unser Test) oder das Steelseries Arcits Nova Pro Wireless (unser Test) hier noch einmal merklich besser klingen – die kosten aber eben auch deutlich mehr.
Mikrofonqualität des Razer Barracuda X Chroma
Auch bei der Mikrofonqualität legt das Razer Barracuda X Chroma merklich zu. Immerhin erbt das Headset das HyperClear Kardioiden-Mikrofon der anderen Reihen, das für einen vollen und detailreichen Klang sorgt.
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Das Mikrofon deckt einen Frequenzbereich von 100 Hz bis 10.000 Hz ab und wartet mit einer Empfindlichkeit von -42 +/- 3 dBV/Pa @ 1 kHZ auf.
Razer Barracuda X Chroma Mikrofon-Testaufnahme:
Corsair Virtuoso MAX Wireless Mikrofon-Testaufnahme:
Audeze Maxwell Mikrofon-Testaufnahme:
Das Ergebnis ist ein wirklich sauber, natürlich und detailreich klingendes Mikrofon mit exzellenter Sprachverständlichkeit und hoher angenehm Lautstärke. Lediglich ein leichtes, leises Grundrauschen stößt ein wenig sauer auf. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau: Das Razer Barracuda X Chroma gehört zweifelsohne zu den am besten klingeren kabellosen Gaming-Headsets, was die Mikrofonqualität anbelangt.
Razer Barracuda X Chroma Test: Fazit
Mit dem Razer Barracuda X Chroma hat der Hersteller ein hervorragendes Gaming-Headset in der Mittelklasse geschaffen. Besonders hervorzuheben sind das niedrige Gewicht und der exzellente Tragekomfort, durch den ihr den Kopfhörer problemlos stundenlang tragen könnt, ohne dass es unbequem wird.
Auch die vielseitige Konnektivität ist hervorzuheben, denn via Funk und Bluetooth findet das Headset nicht nur am PC und an Konsolen, sondern auch an Smartphones, Tablets und vielem mehr Verwendung.
Die neue RGB-Beleuchtung ist ein Highlight, das für mich keines ist. RGB bei einem Headset brauche ich persönlich nicht – ich sehe es ja eh nicht, wenn ich das Teil auf dem Kopf habe. Zudem sinkt die Akkulaufzeit mit aktiver Beleuchtung merklich von hervorragenden 70 Stunden auf magere 30 Stunden. Also habe ich diese im Test recht schnell ausgeschaltet – dennoch nice-to-have, wenn das für euch interessant ist.
Auch klanglich gibt das Razer Barracuda X Chroma eine sehr gute Figur ab, das vergleichbar teure SteelSeries Arctis Nova 5 Wireless (unser Test) klingt in meinen Augen aber noch eine Spur besser. Dennoch ist das Barracuda X Chroma ein absolut empfehlenswertes Gaming-Headset geworden, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut stimmt.
Razer Barracuda X Chroma
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Sehr bequemes Gaming-Headset mit schicker RGB-Beleuchtung, sehr gutem Klang und Mikrofon, das zudem lang durchhält. Zumindest, wenn ihr RGB deaktiviert.