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Roccat Pyro Gaming-Tastatur mit TTC-Switches im Test

Im Gegensatz zum letzten außergewöhnlichen Release der Vulcan Pro mit innovativen opto-mechanischen Switches, zieht der deutsche Hersteller Roccat wieder die Handbremse und bleibt beim Altbewährten. Die neuen Tastaturen, die Pyro und Magma, sind klassische liniear-mechanische als auch Rubberdome-Gaming-Tastaturen. Dabei ist der Aufbau der Tastaturgehäuse optisch gleich, jedoch das Beleuchtungskonzept unterschiedlich. Die eher unauffällige Pyro werden wir in diesem Test genauer unter die Lupe nehmen – wie gut sie abschneidet, erfährt ihr jetzt!

Spezifikationen

Tastenschaltertyp TTC linear (Rot)
Betätigungskraft 45 g
Auslösepunkt 2,0 mm
Betätigungsweg 4,0 mm
Lebensdauer 50 Millionen Anschläge
Anschluss USB 2.0
Kabellänge 1,8 m
Mediensteuertasten 5 integrierte Mediensteuertasten +
Beleuchtung AIMO-Lichtsystem
Materialien gebürstetem Aluminium
Maße (H x B x T) 3.60 cm x 44.70 cm x 15.20 cm
Gewicht 1100 g
Garantie 2 Jahre
Preis € 118,06*

Lieferumfang

Geliefert wird die Pyro in einer für Roccat typischen schlichten Verpackung. Auf der Vorderseite ist dabei die Tastatur mit Beleuchtung abgebildet. Auf der Rückseite lassen sich die Features der Tastatur nachlesen. Klappt man die Verpackung auf, sieht man insgesamt ein ordentliches Bild. Alles wurde ausreichend genug mit Plastikfolie und schwarzem Schaumstoff gesichert. Abgesehen von der Pyro befindet sich noch ein Quick-Guide im Lieferumfang.

Design & Verarbeitung

Von der Folie befreit macht die Pyro von der ersten Sekunde an eine gute Figur – das hat auch einen klaren Grund. Die Oberseite des Tastaturgehäuses ist mit dunkelgrau-gebürstetem Aluminium beschichtet. In Kombination mit den mattschwarzen Keycaps stimmt der erste Eindruck. Rund um die Schicht aus gebürstetem Aluminium ist ein kleiner Plastikrand, welcher sich optisch mit geriffelten Streifen abhebt. Optische Mängel oder Verarbeitungsfehler konnten wir nach einer ersten Inspektion nicht feststellen.

Am rechten oberen Rand der Pyro befindet sich ein kleiner LED-Streifen mit Lautstärkeregler. Natürlich ist dies nichts Innovatives, ähnliches finden wir auch bei vielen anderen Tastaturen wieder. Der Lautstärkeregler lässt sich präzise und sehr geschmeidig bedienen. Zudem bringt die Pyro Makrotasten mit, welche sich bei F8 bis F12 befinden und mit der FN-Taste ansprechen lassen. Als Erweiterung dazu setzt Roccat ihre Easy-Shift[+]-Technologie wieder ein, womit die Tasten rund um WASD mit zwei Funktionen belegt werden können. Um dies später einstellen zu können, stellt Roccat die Software namens Swarm auf ihrer Seite zum Download zur Verfügung.

Der geriffelte Rand von der Vorderseite führt sich über die Rückseite der Tastatur weiter. Auf dem Rücken befindet sich hier nun zwei recht große Standfüße mit Anti-Rutsch-Pads, welche man am unteren Rand des Gehäuses dreifach finden kann. Etwas mittiger sehen wir hier zwei kleine Aussparungen für die mitgelieferte Handballenauflage. Das Plastik der Rückseite ist in Kombination mit der Aluminium-Platte oben sehr robust.

Mitgeliefert wird natürlich noch eine Handballenauflage. Diese besteht aus dem gleichen Material wie das untere Gehäuse der Pyro und führt das Designkonzept weiter. Als kleines Extra befindet sich am rechten Rand der Handballenauflage ein recht großes Roccat-Logo, welches in glänzendem Schwarz schimmert. Mit zwei kleinen Plastik-Clips lässt sich schlussendlich die Handballenauflage an der Tastatur befestigen. Diese hat dabei genügend Halt, sollte aber beim Transport wieder abgenommen werden, da sonst die Clips aufgrund ihrer kleinen Größe eher leicht abbrechen könnten. Außerdem sorgen hier vier große Anti-Rutsch-Pads für einen ordentlichen Abschluss.

Bei den Keycaps handelt es sich um klassische ABS-Keycaps im mattschwarzen Design. Darunter befinden sich die mechanischen TCC-Schalter. Mit einer Lebensdauer von 50 Millionen Tastenanschlägen und mit Advanced Anti-Ghosting ausgestattet, hat man lange seinen Spaß mit der Tastatur. Ihr Auslösepunkt liegt bei 2,0 mm. Die Keycaps lassen sich zudem recht einfach abnehmen und auch wieder anklemmen, ohne einen Verlust an Halt. Als Letztes gibt es dann noch das 1,8 Meter lange USB-Kabel mit schönen Details. Dieses ist gesleevet und hat am USB-Stecker eine Tastatur in Weiß abgebildet. Das lästige Suchen des richtigen USB-Kabels wird somit umgangen.

RGB-Beleuchtung & Software

Wie anfangs schon erwähnt ist die Pyro mit der Aimo-Technologie von Roccat ausgestattet. Es werden die jeweils einzelnen Switches mit jeweils einer LED beleuchtet. Anders als beim Schwestermodell Magma wird die Oberseite der Tastatur nicht beleuchtet. An dieser Stelle hätten wir uns die Magma auch mit mechanischen Switches gewünscht, da dieses Beleuchtungskonzept sehr vielversprechend aussieht – trotzdem geht es hier um die Pyro. Mit Roccat Aimo lassen sich mehrere Geräte in Reihe schalten und in 16,8 Millionen Farben beleuchten. In der Software lässt sich schließlich das Leuchtspektakel individuell konfigurieren.

Swarm ist an das klassische Roccat-Design angelehnt. In der oberen Leiste kann man zwischen den einzelnen Geräten und der kompletten Steuerung wechseln. Eine Leiste tiefer können wir zwischen drei Reitern für allgemeine Funktionen, Tastenkonfiguration und Tastenbeleuchtung auswählen. Hierbei wurde alles übersichtlich und in einem modernen Design mit schwarzen und blauen Farben gehalten. Am unteren Ende des Fensters gibt es zusätzlich die Funktion, insgesamt fünf Game Profiles zu konfigurieren. Etwas umständlich ist jedoch, dass man nach jeder Änderung am unteren rechten Ende auf „apply“ drücken muss.

Die Beleuchtung ist insgesamt sehr solide – die Verläufe der Farben machen einen sehr guten Eindruck. Bei den einstellbaren Modi gibt es mal wieder alles was das Herz begehrt, wie zum Beispiel: Wellen, Herzschläge, Dauerbeleuchtung und Kräuseleffekte. Die stärkste Helligkeitsstufe ist zwar stark, trotzdem deutlich dunkler als vergleichsweise bei der ASUS ROG Strix Scope RX.

Ergonomie

Zur guter Letzt gibt es dann noch die Frage nach der Handlichkeit und Ergonomie bei der Pyro. Um es vorweg zu nehmen – hier wurde wie immer souveräne Arbeit erbracht. Schreiben als auch Zocken lässt es sich auf der Pyro sehr lange und zudem angenehm. Nach unseren zweiwöchigen Testzeitraum gab es keine Beschwerden. Das einzige, was der eine oder andere als eher unangenehm empfinden könnte, ist die Handballenablage. Mit dem geriffelten Design kann diese zwar sehr viel Halt bieten, jedoch auf Kosten der Handballen. Je nach persönlichem Geschmack ist dies mal mehr, mal weniger gut.

Die bei der Pyro verbauten roten TCC-Switches sind vergleichbar mit Cherry MX Red Switches, jedoch sind sie ein bisschen weicher beim Tastenanschlag. Das macht das Tippen auf der Tastatur recht angenehm – etwas Besonderes haben sie zudem an sich, je nach Betrachtungswinkel. Sie sind für leise lineare Switches ziemlich laut beim Tippen. Der Grund dafür liegt bei der einfachen Dämpfung direkt am Kontakt. Abgesehen davon gibt es bei den Switches für den Preis der Tastatur nichts zu bedenken.

Fazit

Die neue Roccat Pyro hat zwar nicht so ein aufsehenerregendes Design wie die Magma, trotzdem hat sie einiges auf Lager. In unserem Test können wir Großteils nur positiv über die mechanische Tastatur berichten. Das Design sieht mehr als gelungen aus, die Verarbeitung ist auf einem klasse Niveau, welches wir von Roccat gewöhnt sind. RGB-technisch ist sie mit Rocca Aimo ausgestattet und bietet damit mehr als genügend Möglichkeiten der Individualisierung in einem schlicht gehaltenen Rahmen an. Die TCC-Switches in Rot sind bei unserem Test stets zuverlässig gewesen und haben beim Schreiben als auch in den Gaming-Sessions gut performt. Der Preis von knapp 100 Euro ist mehr als fair.

ROCCAT Pyro

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Die Roccat Pyro hat ein schlichtes und klassisches Design, gepaart mit einer soliden Beleuchtung dank Roccat Aimo.

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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