
27 Zoll, Full-HD-Auflösung und 240 Hertz zu einem Preis weit unterhalb von 200 Euro. Der Samsung Odyssey G4 G4B schnürt ein äußerst spannendes Gesamtpaket für einen erschwinglichen Gaming-Monitor. Ob sich ein Kauf lohnt, klären wir in unserem Test.
Technische Daten
Produkt | Odyssey G4 G4B |
Display-Größe | 27 Zoll |
Auflösung | Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) |
Bildschirmaktualisierungsrate | 240 Hz |
Panel-Typ | IPS |
Bildschirmoberfläche | Non-Glare |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 400 cd/m² |
Kontrastverhältnis | 1.000:1 |
Bildschirmfarben | 16,7 Millionen |
Farbraum | 100 % sRGB; |
Betrachtungswinkel | H: 178° / V: 178° |
Krümmung | keine |
Reaktionszeit | 1 ms (GtG) |
Anschlüsse |
|
Audio-Anschlüsse | 1x 3,5-mm-Klinke |
Integrierte Lautsprecher | Keine |
Farbe | Schwarz |
VESA-Aufhängung | 100 x 100 mm |
Gewicht | 5,3 kg |
Besonderheiten | Freesync Premium, G-SYNC kompatibel, HDR10 |
Preis | € 165,90 * |
Samsung Odyssey G4 G4B Test: Schlichter Look, viel dahinter
- schlichtes Kunststoffgehäuse
- angenehm leicht
- robuster Standfuß
Beim Samsung Odyssey G4 G4B handelt es sich um einen eher schlichten, flachen Gaming-Monitor im 27-Zoll-Format, der auf ein dezentes schwarzes Kunststoffgehäuse setzt. Einen Farbakzent markiert der hellblaue Ring an der Rückseite, der – etwas enttäuschend – einfach aus zwei Kunststoff-Hälfen zusammengebaut und eingesetzt wird.
Die einzelnen Bestandteilen finden sich sicher verpackt im Lieferumfang. Die Halterung will dabei zunächst in die Rückseite des Monitors eingesetzt und dann mit dem Standfuß verschraubt werden. Letzterer liegt in V-Form vor und bietet mehrere Gummierungen an der Unterseite, damit der Monitor auf dem Tisch nicht verrutscht. Insgesamt ergibt sich eine Breite von 18 cm und Tiefe von 9 cm für den Standfuß, sicherer Halt ist also gewährleistet.
Schade jedoch: Die Verschraubung erfolgt über eine Kreuzschlitz-Schraube, einen entsprechenden Schraubendreher findet ihr nicht im Lieferumfang. Viele andere Hersteller, wie beispielsweise LC-Power, setzen entweder auf eine werkzeuglose Montage oder fügen den Schraubendreher bei.
Alternativ ist aber auch eine VESA-Montage mittels 100×100-Bohrung möglich. Die Verarbeitung des 5,3 kg schweren Monitors (ohne Fuß: 3,6 kg) geht trotz hohem Kunststoffanteil absolut in Ordnung. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Im Lieferumfang enthalten sind neben den Bestandteilen und obligatorischen Anleitungen ein angenehm kompaktes 48-Watt-Netzteil, sowie ein HDMI-Kabel. Auf ein DisplayPort-Kabel verzichtet der Hersteller leider.
Anschlüsse, Ausstattung und Bedienung
- zweimal HDMI 2.0, einmal DisplayPort 1.2
- keine USB-Ports
- sehr gute Ergonomie-Optionen
Damit wären wir auch schon bei der Anschlussauswahl des Samsung Odyssey G4 G4B, die recht überschaubar ausfällt. Das Panel findet ihr mittig an der Rückseite durch eine kleine Einbuchtung geschützt.
Hier stehen zwei HDMI 2.0-Anschlüsse, einmal DisplayPort und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss zur Verfügung. Mehr gibt’s nicht. Aber immerhin: Sowohl HDMI als auch DisplayPort sind in der Lage, das Bild in vollen 240 Hz darzustellen.
Dafür bleiben hinsichtlich der Ergonomie kaum Wünsche offen. So ist der Bildschirm zwischen -3° und 22 Grad neigbar, zwischen -15° und 15° drehbar und kann um 120 mm in der Höhe verstellt werden. Geboten wird darüber hinaus eine Pivot-Funktion, um das Display in die Vertikale zu drehen.
Auf sonstige Ausstattungsmerkmale verzichtet der Samsung Odyssey G4 G4B konsequent. Weder Lautsprecher noch ein KVM-Switch oder eine RGB-Beleuchtung werden geboten. Hinsichtlich der Bildmodi und -technologien stehen folgende Optionen zur Verfügung:
- FreeSync Premium
- G-Sync Kompatibilität
- Black Equalizer
- HDR10
- Flicker Free
- Eye Saver Modus
Bedienung und On-Screen-Display
- praktische Bedienung
- übersichtliches OSD
Die Bedienung des Samsung Odyssey G4 G4B erfolgt über ein Steuerkreuz, das ihr mittig an der Unterseite der Front (unterhalb des Herstellerlogos) finden könnt. Es verfügt über fünf dedizerte Tasten: Eine Power-Taste in der Mitte, sowie vier darumliegende Buttons, mit denen ihr durch die Menüs navigiert.
Die einzelnen Tasten sind gummiert und angenehm griffig, sie weisen zudem einen überzeugenden Druckpunkt aus und reagieren schnell und taktil.
Das On-Screen-Display präsentiert sich angenehm übersichtlich und liefert in insgesamt vier Reitern die wichtigsten Einstellungen, was die Bildqualität, Helligkeit und Kontrast und viele weitere Parameter betrifft. Beim Bildmodus habt ihr die Wahl zwischen fünf Voreinstellungen (FPS, RTS, Rollenspiel, Sport und sRGB). Hinzu kommen ein benutzerdefinierter Modus und ein Modus mit hohem Kontrast.
Praxistest und Bildqualität
- starkes Backlight-Bleeding; mäßige Kontraste
- 240 Hz, 1 ms Reaktionszeit
- sehr gute Schärfe und Bilddarstellung
Die Einrichtung des Samsung Odyssey G4 G4B ist schnell erledigt. Und auch der erste Bildeindruck kann durchaus überzeugen. Das matte IPS-Display ist hervorragend vor Reflexionen geschützt und liefert ein angenehm klares, scharfes Bild. Doch dann offenbaren sich die ersten Schwachstellen.
So leidet der Odyssey G4 nicht nur unter deutlich sichtbarem Backlight Bleeding in allen vier Ecken, sondern bietet auch ein recht niedriges Kontrastverhältnis.
Zudem wirkt das Bild selbst bei maximal eingesteller Helligkeit vergleichsweise dunkel. Die beworbenen 400 cd/m² sind das keinesfalls. Warum das so ist, musste ich erst mühsam beim Hangeln durch das Menü herausfinden: Der integrierte Ökosensor beschränkt die Helligkeit nämlich auf maximal 130 cd/m² – erst als ich diesen im Menü deaktiviert hatte, offenbarete der G4 sein volles Potenzial.
Sowohl im Gaming-Betrieb als auch beim Lesen von Texten oder Videokonsum gibt der Samsung Odyssey G4 G4B eine gute Figur ab. Dank seiner Bildrate von 240 Hz fühlt er sich natürlich vor allem in Spielen am Wohlsten.
Bewegungen sind butterweich und gestochen scharf, während FreeSync und G-Sync VRR-Support das Tearing reduzieren. Besonders bei hohen Bildraten liefert der Monitor ein wirklich gutes Bild ab und eignet sich damit sehr gut für kompetitive Spiele oder schnelle Titel wie beispielsweise Rennspiele. Die Reaktionszeit von nur 1 ms ist ebenfalls sehr gut, lediglich bei den Kontrasten dürfte der Unterschied zwischen Schwarz und Weiß gerne noch etwas größer ausfallen.
Die maximale Helligkeit liegt tatsächlich bei mehr als 400 cd/m², was für ein angenehm helles Bild ausreicht. Der HDR-Modus ist in meinen Augen aber nicht mehr als eine nette Spielerei, denn zusätzliche Bilddetails zaubert der G4 darin nicht hervor, zumal dafür auch die Farbraubdeckung etwas zu niedrig ausfällt.
Labortest des Samsung Odyssey G4 G4B
Wie es um die Bildqualität bestellt ist, habe ich mir natürlich auch im Testlabor mithilfe des Datacolor SpyerX Elite einmal genauer angeschaut. Die Farbraumabdeckung geht dabei durchaus in Ordnung. Mit einer 99-prozentigen sRGB-Abdeckung und 82 Prozent DCI-P3 liefert der Monitor ein gutes Bild, für farbkritische Arbeiten ist er aber eher nicht geeignet.
Dennoch zeigt sich der Monitor sehr farbtreu und stellt sämtliche Farben akkurat dar. Mit einer Ausnahme im Blautonbereich, in dem der DeltaE-Wert um satte 5,48 abweicht. Mit einem Mittelwert von DeltaE 0,81 ist der Samsung Odyssey G4 G4B aber sehr gut aufgestellt, zumal sich das mittels Kalibrierungen noch etwas ausgleichen und verbessern lässt.
Habt ihr den Ökosensor deaktiviert, ist die Helligkeit mit rund 438 cd/m² überdurchschnittlich, was man vom Kontrastverhältnis jedoch leider nicht behaupten kann.
Die Farbhomogenität, die die Ausgeglichenheit der Farbdarstellung anzeigt, fällt hingegen sehr gut aus und das über alle Helligkeitseinstellungen des Monitors hinweg. Maximal zeigen sich hier Abweichungen von DeltaE 3,1, was einen sehr guten Wert markiert.
Hier kann die Luminanz-Homigenität (die Ausgeglichenheit der Helligkeitsverteilung) leider nicht mithalten. Die Abweichungen liegen mitunter bei bis zu 18 Prozent (bei 50 % Helligkeit, im oberen mittleren Rechteckt), was man dann mitunter schon deutlich sehen kann.
Samsung Odyssey G4 G4B Test: Fazit
Wer einen günstigen Gaming-Monitor für den schmalen Taler sucht, wird beim Samsung Odyssey G4 G4B durchaus fündig. Zu den Vorzügen des Monitors gehören das 240 Hz schnelle IPS-Panel, das insbesondere beim Zocken eine wirklich gute Figur abgibt. Das Display wird angenehm hell (zumindest, wenn ihr erstmal den Ökosensor ausgeschaltet habt) und liefert eine hervorragend niedrige Reaktionszeit.
Auch die Farbdarstellung weiß durchaus zu gefallen und ist mehr als ausreichend, wenn ihr nicht gerade farbkritisch arbeitet. Hinzu kommen FreeSync und G-Sync-Kompatibilität, sodass ihr gut aufgestellt seid.
Auf der anderen Seite jedoch leidet der Samsung Odyssey G4 G4B unter starkem Backlight Bleeding und bietet nur durchschnittliche Kontraste, während der HDR-Modus keinerlei Verbesserung des Bildes liefert und somit enttäuscht. Und dennoch: Für den aktuellen Preis stimmt das Gesamtpaket allemal. Wer einen 27-Zöller mit hoher Bildrate und Full-HD-Auflösung sucht, wird sicher zufrieden sein.
- Unschlagbarer Preis
- 240 Hz
- FreeSync und G-Sync-Kompatibilität
- Schwache Kontraste
- Starkes Backlight Bleeding
- Rudimentäre Ausstattung
Samsung Odyssey G4 G4B
Verarbeitung
Bildqualität
Features
Preis-Leistungs-Verhältnis
85/100
Günstiger Full-HD-Monitor mit 240 Hz, niedriger Reaktionszeit und gutem Bild. Die Ausstattung lässt jedoch Besonderheiten vermissen, das Backlight Bleeding ist stark ausgeprägt.