PC- & Konsolen-Peripherie

SteelSeries Arctis GameBuds Test: Starke Gaming-In-Ear-Kopfhörer

Die Gaming-Headsets des dänischen Herstellers SteelSeries gehören bereits seit Jahren zum Non-Plus-Ultra, was die Klangqualität anbelangt. Weiß man doch beispielsweise mit dem Arctis Nova Pro Wireless eines der besten kabellosen Geräte in den eigenen Reihen. Diese Expertise will man nun in das erste In-Ear-Modell ummünzen. Ob die SteelSeries Arctis GameBuds dabei eine echte Alternative zum Headset sind, klären wir im Test.

Technische Daten

Produkt Arctis GameBuds
Konnektivität 2,4-GHz-Funk; Bluetooth
Bluetooth-Version 5.3
Bluetooth-Codecs SBC
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit
  • ohne ANC: Bis zu 10 Std.
  • mit ANC: Bis zu 7 Std.
  • insgesamt 40 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 1,5 Std. (für Ladeetui via USB-C oder kabellos)
15 Minuten für 3 Stunden Wiedergabe
Größe Ladeetui  70 mm x 55 mm x 44 mm
Gewicht  5,3 g pro Earbud; 48,7 g Ladeetui
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; Trageerkennung; Spatial-Audio; Quick-Switch
Preis € 154,99 *

SteelSeries Arctis GameBuds Test: Earbuds mit Gamingtwist

  • stylisches Design
  • tadellose Verarbeitung
  • exzellenter Tragekomfort

Würde man auf der Verpackung nicht den Namen SteelSeries sehen, dann würden die SteelSeries Arctis GameBuds wie klassische Earbuds anmuten. Die In-Ear-Kopfhörer, wahlweise in Schwarz und Weiß erhältlich, setzen auf eine dezente und doch hochwertige Optik. Ohne RGB-Beleuchtung, ohne Schickschnack.  Zumindest aus optischer Sicht.

SteelSeries Arctis GameBuds

Im Lieferumfang findest du, neben dem Case das die Buds und den USB-C-Funkempfänger beinhaltet, zwei zusätzliche Paar Silikon-Ohreinsätze, einen USB-A-Adapter und ein kurzes Ladekabel. Alles, was man brauchen könnte also.

Besagtes Ladcase fällt mit etwa 70 mm Länge, 55 mm Tiefe und 30 mm Höhe absolut hosentaschentauglich aus und ist mit einem Gewicht von rund 49 Gramm zudem angenehm leicht. Die weiße Variante finde ich dabei absolut schick, denn hier setzt der Hersteller auf schwarze Designakzente, die für einen gelungenen Look sorgen.

Das Ladecase bietet an der Rückseite einen USB-C-Anschluss zum Laden, Wireless-Charging im Qi-Standard ist aber ebenfalls mit an Bord. Es verfügt zudem über eine flache Unterseite, womit es problemlos auf Oberflächen stehen kann.

Die Earbuds selbst führen die Designsprache des Case gekonnt fort. Dabei setzen die GameBuds auf ein dreieckiges Design mit abgerundeten Kanten, das sich erstaunlich gut an das eigene Ohr anschmiegt.

Die Außenseite ist dabei mit dem Herstellerlogo bedruckt und beherbergt die Bedienelemente der SteelSeries Arctis GameBuds. Doch dazu später mehr.

Positiv überrascht hat mich der Tragekomfort der Earbuds. Bedingt durch die Form und das recht niedrige Gewicht von lediglich 5,3 Gramm pro Ohrhörer finden sie äußerst bequem im Ohr Halt – hier muss man sich definitiv nicht vor den besten In-Ear-Kopfhörern verstecken.

SteelSeries Arctis GameBuds
Der Tragekomfort fällt herausragend aus

Damit ist das Tragen der GameBuds auch über einige Stunden hinweg äußerst bequem möglich, ohne dass es unangenehm drückt oder schmerzt. Ich empfinde den Tragekomfort beispielsweise als wesentlich besser als im Falle meiner Sennheiser Momentum True Wireless 4, die ich privat nutze.

Ausstattung auf Top-Niveau

  • Bluetooth 5.3 und 2,4-GHz
  • aber nur SBC Codec
  • Trageerkennung, ANC

Was die Ausstattung der SteelSeries Arctis GameBuds angeht, so spielen die In-Ear-Kopfhörer weitestgehend absolut in der Spitzenklasse mit. Geboten wird eine duale Konnektivität via 2,4-GHz-Funk und Bluetooth 5.3.

Per Quick-Switch kannst du per Tastendruck und ohne Verzögerung zwischen beiden Modi hin- und herwechseln und so latenzfreien Klang auf PC oder Konsolen genießen und dann per Tastendruck zum Smartphone oder Tablet wechseln: Einfach dreimal den linken Ohrhörer antippen, schon wechselst du die Verbindung.

SteelSeries Arctis GameBuds
Der Lieferumfang der SteelSeries Arctis GameBuds

Via Bluetooth gibt es hingegen leider nur den SBC-Audio-Codec. Das ist der einzige Wehrmutstropfen, denn hochauflösende Codecs stehen leider nicht zur Wahl. Hinsichtlich der restlichen Ausstattung bleiben dann aber wirklich keine Wünsche offen.

Es gibt eine aktive Geräuschunterdrückung sowie das Gegenstück in Form eines Transparenzmodus. Die GameBuds bieten eine Trageerkennung und pausieren die Wiedergabe automatisch und setzen diese fort, wenn du die Buds wieder einsetzt.

Die Kompatibilität ist zudem äußerst breit gefächert. Wie immer gilt es allerdings, die richtige Variante zu wählen, denn die SteelSeries Arctis GameBuds gibt es als PlayStation- sowie als Xbox-Modell, da Microsoft bei den Wireless-Standard seine eigene Schiene fährt.

SteelSeries Arctis GameBuds
Wireless-Dongle für die Nutzung an PC/Mac

Beide Varianten der GameBuds lassen sich an PC, Mac, Nintendo Switch / Switch 2, iPhone, Android-Smartphone, Gaming-Handhelds und Meta Quest VR-Brillen nutzen. Die PlayStation-Version natürlich auch an PS4 und PS5 und das sogar inklusive Unterstützen von Sonys Tempest 3D Audio-Engine. Für den virtuellen Raumklang am PC gibt es zudem Spatial Audio für einen 360-Grad-Raumklang.

Bedienung und App-Anbindung

  • präzise Bedienung
  • praktische Mobile-App
  • mächtige PC-App

Bei der Bedienung setzen die SteelSeries Arctis GameBuds nicht etwa auf eine Touchsteuerung, sondern auf eine physische Taste auf beiden Außenseiten. Ich empfinde das Konzept als sehr angenehm, da somit Fehleingaben nahezu unmöglich sind.

SteelSeries Arctis GameBuds

Die Tasten bieten einen tollen Druckpunkt und lösen auch sehr leicht aus, sodass du nicht Gefahr läufst, hier bei jeder Aktion die Earbuds weiter ins Ohr zu drücken. Das Bedienkonzept zeigt sich recht komplex, aber ist sehr gut durchdacht.

Aktionen werden durch einmaliges, doppeltes oder dreifaches Antippen, sowie Tippen und Gedrückt halten der Tasten ausgelöst. Medien- und Anrufsteuerung, Wechsel zwischen Bluetooth- und Funk-Modus oder Anpassen der Lautstärke? Alles kein Problem, alles sehr präzise und ohne Verzögerung. Zumal die gesamte Bedienung in der Mobile- oder PC-App angepasst werden kann.

SteelSeries Arctis GameBuds

Stichwort App: Hier bietet der Hersteller für die SteelSeries Arctis GameBuds wirklich das volle Programm an. Einerseits steht dir eine Mobile-App namens „Arctis“ zur Verfügung. Diese informiert nicht nur über den Akkustand, sondern bietet auch viele praktische Features.

So kannst du in der App den Audiomodus wechseln, die Lautstärke anpassen (für beide Modi individuell), die aktive Geräuschunterdrückung („Lärmkontrolle“) aktivieren oder deaktivieren und hinsichtlich der Intensität justieren, die Mikrofonlautstärke erhöhen oder verringern, einen Sidetone hinzufügen und die Tragerkennung auf Wunsch deaktivieren.

Ein Highlight sind aber zweifellos die Equalizer. Ganze 260 Presets für verschiedene Spiele, Filme oder Musik stehen die zur Wahl, um den für dich perfekten Klang zu finden. Gefühlt kommen hier jede Woche neue hinzu – SteelSeries wirbt auf der Website beispielsweise noch mit „nur“ 100+ Presets.

Was leider nicht möglich ist, ist die Erstellung eigener Klangprofile. Wobei: Doch, aber nur mittels Umweg an den PC. Hier kommt die klassische SteelSeries Engine/GG-Kombination zum Einsatz, die man von anderen Geräten des Herstellers kennt.

In Verbindung mit Sonar bekommst du hier die mächtigste Begleit-Software im Headset-Bereich an die Hand. Inklusive der Möglichkeit, den Sound bis ins kleinste Detail anzupassen. Grandios.

Eigene EQ-Presets lassen sich ebenfalls erstellen und abspeichern und sollen sich laut Hersteller dann auf die Buds übertragen lassen, damit du sie auch am Smartphone nutzen kannst. Das klappte in meinem Test aber leider nicht.

Akkulaufzeit der SteelSeries Arctis GameBuds

  • Bis zu 10 Stunden ohne ANC
  • Bis zu 7 Stunden mit ANC
  • 40 Stunden Laufzeit samt Case

Für In-Ear-Kopfhörer punkten die SteelSeries Arctis GameBuds zudem mit einer bärenstarken Akkulaufzeit. Bis zu 10 Stunden sollen die Earbuds laut Hersteller im Funkmodus ohne ANC durchhalten, in der Praxis kam ich dem Wert mit etwa 9 Stunden sehr nahe. Mit aktiver Geräuschunterdrückung sind es noch immer sehr gute 7 Stunden.

Zum Vergleich: Selbst einige der besten In-Ear-Kopfhörer kommen normalerweise auf eine Laufzeit von 5-6 Stunden ohne ANC.

SteelSeries Arctis GameBuds

Das Ladecase liefert dann weitere 30 Stunden Nutzung, sodass insgesamt bis zu 40 Stunden drin sind. Geladen wird dabei wahlweise per USB-C oder kabellos im Qi-Standard. Dabei nimmt ein vollständiger Ladevorgang 90 Minuten Zeit in Anspruch. Es gibt aber auch Fast-Charge, das das Case in 15 Minuten für eine Nutuzng von 3 Stunden druckbetankt.

Toller Klang, gutes ANC

  • voller, lebendiger Klang
  • Sehr gute Räumlichkeit
  • ANC, Transparenzmodus und Mikrofon nur Durchschnitt

Aus klanglicher Sicht haben mich die SteelSeries Arctis GameBuds wirklich positiv überrascht. Hier merkt man deutlich die Expertise des Herstellers im Bereich der Gaming-Headsets, denn auch die Earbuds begeistern mit einem vollen, lebendigen und erstaunlich druckvollen Sound und das über alle Frequenzen hinweg.

Dabei besticht die Soundkulisse durch eine exzellente Darstellung selbst feiner Details und einer wirklich guten Räumlichkeit, wenngleich diese aufgrund der Bauart natürlich deutlich eingeschränkter ist als bei großen Headsets.

In den werksseitigen Einstellungen stehen die Bässe dabei etwas zurück, was den Meisten vielleicht nicht so gefallen könnte, für kompetitive Shooter aber durchaus angenehm ist. Auch die Mitten präsentieren sich etwas zurückgenommen, wodurch gesprochene Dialoge oder die Stimme bei Musik und in Filmen etwas in den Hintergrund rückt. Dem kann man aber mithilfe des Equalizers sehr gut entgegenwirken.

Selbst bei maximaler Lautstärke neigt die Akustik weder zu Verzerrungen, noch zu unschönen Spitzen in den Höhen. So ergibt sich ein angenehm rundes und detailreiches Klangbild. Insbesondere mithilfe der Sonar-Software lässt sich die Soundqualität noch einmal verbessern.

Das Hinzuschalten von Spatial Audio beispielsweise lässt das Klangbild noch räumlicher wirken. Die virtuelle Surround-Klangbühne gefällt mir ausgesprochen gut, sodass ich in Fortnite oder The Finals perfekt die Schritte und andere akustische Hinweise der Gegner orten kann. Wenn auf dem Bildschirm richtig viel los ist, neigen die GameBuds aber dazu, etwas zu vermatschen, wodurch sich einzelne Nuancen nur noch schwer voneinander separieren lassen.

SteelSeries Arctis GameBuds

Dank der überzeugenden Soundqualität eignen sich die SteelSeries Arctis GameBuds auch sehr gut zum Musikhören, wenngleich hier der Detailgrad mangels hochauflösender Codecs und der Abmischung nicht ganz mit reinen In-Ear-Modellen mithalten kann – die man dafür beim Zocken aber deutlich überragt. Der Punkt für die Vielfältigkeit geht eindeutig an SteelSeries.

Die aktive Geräuschunterdrückung der GameBuds geht in Ordnung. Hier bekommst du bei In-Ear-Kopfhörern in dieser Preisklasse aber eine wesentlich bessere ANC-Funktion. Eine vollständige Unterdrückung gibt es nicht, die Umgebungsgeräusche werden aber immerhin stark reduziert. Der Transparenzmodus ist ganz ok, verfälscht das Klangbild aber merklich. Für gelegentliche Gespräche mit eingesetzten Earbuds reicht’s aber.

Mikrofon-Testaufnahme der SteelSeries Arctis GameBuds:

Auch die Qualität der verbauten Mikrofone ist für Teamchats und Discord in Ordnung. Viel mehr aber auch nicht. Trotz konstanter Aufnahme wird die eigene Stimme in verschiedenen Nuancen aufgezeichnet, wie die Testaufnahme zeigt. Diese ist zwar durchaus klar und verständlich, das geht aber merklich detailreicher.

SteelSeries Arctis GameBuds Test: Fazit

Die SteelSeries Arctis GameBuds sind überraschenderweise eine wirklich gute Alternative zu klassischen Gaming-Headsets, aber auch zu In-Ear-Kopfhörern. Dank dualer Konnektivität und wirklich gutem Klang sind sie eine interessante Option für alle, die keine Headsets mögen oder einen starken Allrounder zum Zocken und Musikhören suchen.

Den wohl größten Konkurrenten in Form der Sony Inzone Buds überragt das SteelSeries Pendant hinsichtlich der Konnektivität und auch in puncto Tragekomfort deutlich. Dafür liefert das Sony-Modell das deutlich bessere ANC, während beide Modelle klanglich gleichauf sind.

Für mich liefern die SteelSeries Arctis GameBuds hier das rundere Gesamtpaket. Gerade in Kombination mit der mächtigen Sonar-Software bekommst du hier bärenstarke und enorm vielseitige In-Ear-Kopfhörer.

PRO

  • Satter, lebendiger Klang
  • Tolle Räumlichkeit
  • Breite Kompatibilität
  • Lange Laufzeit
  • Hoher Tragekomfort
SteelSeries Arctis GameBuds
CONTRA

  • Durchschnittliches ANC
  • Nur SBC
  • Mikrofonqualität nur ok

SteelSeries Arctis GameBuds

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Exztellente Gaming-Earbuds, die mit starkem Klang, exzellentem Tragekomfort, überzeugender Akkulaufzeit und breiter Kompatibilität punkten. ANC und Mikrofone sind aber nur durchschnittlich.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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