PC- & Konsolen-Peripherie

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless Test: Gut, aber zu teuer

Mit dem Arctis Nova 3P Wireless hat SteelSeries erst kürzlich ein neues Einsteiger-Headset vorgestellt, das sich nicht nur via Funk mit PC und Konsolen, sondern auch per Bluetooth mit Android-Smartphone und iPhone verbinden lässt. Ob sich der Kauf lohnt und wie sich das Teil im Vergleich mit dem Arctis Nova 5 Wireless schlägt, klärt unser Test.

Technische Daten

Produkt Arctis Nova 3P Wireless
Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm (Neodymium)
Frequenzbereich (Kopfhörer) 20–22.000 Hz
Empfindlichkeit (Kopfhörer) 93 dB SPL
Impedanz 36 Ohm
Konnektivität Kabellos (USB-Dongle / Bluetooth); Kabelgebunden (USB-C)
Mikrofontyp ClearCast Gen 2.X , bidirektional, mit KI-Rauschunterdrückung
Frequenzbereich (Mikrofon) 100-10.000 Hz @ 32kHz/16bit
Reichweite (Wireless) Circa 10 Meter
Akkulaufzeit Bis zu 40 Stunden (Bluetooth);
Bis zu 30 Stunden (2,4 GHz)
Ladezeit 1,5 Stunden (15 Minuten für 6 Stunden Spielzeit)
Gewicht 253 g
Kompatibilität PC, Mac, PS4, PS5, Nintendo Switch, Smartphone/Tablet
Besondere Funktionen 260+ Game Audio Presets, App-Steuerung, duale Verbindung, 360° Spatial Audio
Preis € 109,99 *

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless Test: Für wen lohnt sich das Headset?

Wir aben in der Vergangenheit bereits viele Gaming-Headsets aus dem Hause SteelSeries getestet und waren bislang immer ziemlich angetan. Man muss aber ehrlich gestehen, dass das aktuelle Line-up des Herstellers absolut unübersichtlich geworden ist.

Da gibt es das Arctis Nova 1, das (alte) Arctis Nova 3, das Arctis Nova 5, das Arctis Nova 7 und das Top-Modell in Form des Arctis Nova Pro (Wireless). Auf dem Papier trennen dass neue SteelSeries Arctis Nova 3 Wireless, sowie das Modell 5 lediglich 40 Euro in der UVP. Schaut man sich die realen Preise an, so kosten beide Headsets bei verschiedenen Anbietern exakt dasselbe, nämlich 109,99 Euro. Das liegt natürlich auch daran, dass das Arctis Nova 5 bereits rund ein Jahr alt ist und bereits rabattiert, während das 3 Wireless gerade erst veröffentlicht wurde. Aber ganz ehrlich: Wer soll da noch durchblicken?

Zumal beide Headsets in der Praxis nicht viel voneinander unterscheidet. Beide beherrschen kabellos 2,4-GHz-Funk und Bluetooth, beide sehen nahezu identisch aus (auf die Details komme ich noch zu sprechen), und die verbauten Treiber sind dieselben.

Das neue SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless ist mit 243 Gramm etwas leichter als das 5er, was sich positiv auf den Tragekomfort auswirkt. Dabei setzt das Gaming-Headset auf dieselben weichen und großen Ohrpolster und das Skibrillen-Kopfband, das auch die anderen Geräte von SteelSeries auszeichnet.

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless

Durch das niedrigere Gewicht und die Kunststoff-Bauweise ist das Nova 3 aber ungemein klappriger als seine größeren Geschwistermodelle. Die Verarbeitung geht zwar weitestgehend in Ordnung, wirklich robust mutet das Headset aber nicht an.

Das Design ist Hersteller-typisch sehr edel und schlicht, wobei die grauen Polster einen sehr angenehmen Kontrast zu unserem weißen Testmodell bilden.

Gute Bedienung und Akkulaufzeit

Unterschiede zwischen dem SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless und Arctis Nova 5 zeigen sich auch bei der Bedienung, wobei diese beim Nova 3 simpler ausfällt. Die Bedienelemente an der linken Ohrmuschel wurden deutlich reduziert.

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless

Neben dem 3,5-mm-Klinkenanschluss, an den das Mikrofon angeschlossen wird und dem USB-C-Port zum Laden gibt es einen Power-Button, der auch den Wechsel zwischen Funk und Bluetooth ermöglicht (samt Ladestands-Anzeige), ein angenehm gerastertes Lautstärkedrehrad und eine Taste um das Mikro stummzuschalten.

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless

Die Modus-Wahltaste und das Game-Chatmix-Rad des Arctis Nova 5 fehlen beispielsweise. Nicht wirklich tragisch, da das auch über den Power-Button gut funktioniert, eine dedizierte Taste wäre mir aber lieber gewesen.

Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 30 Stunden via 2,4-GHz-Funk und bis zu 40 Stunden via Bluetooth ist das SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless recht gut aufgestellt. Doch auch hier hat man gegen das Nova 5 das Nachsehen, dass in beiden Optionen rund 20 Stunden länger durchhält.

Smartphone- und PC-App

Geerbt hat das SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless die duale App-Anbindung. Auf dem Smartphone kommt die Arctis-App zum Einsatz, in der du beispielsweise zwischen den Konnektivitätsoptionen wechseln, die Akkulaufzeit im Auge behalten oder eines von ganzen 260 Equalizer-Presets auswählen kannst.

Eine individuelle Anpassung des EQ ist hingegen leider nur am PC über SteelSeries Engine beziehungsweise Sonar möglich. Am PC steht euch natürlich die mächtige SteelSeries Sonar-Suite zur Verfügung, die eine umfangreiche Anpassung des Equalizers und ein Feintuning des Klangs erlaubt, wie ihn aktuell kein anderer Hersteller bieten kann. Definitiv die mächtigste und weitreichendste App zur Anpassung eines Headsets.

Wiedergabe- und Aufnahmequalität

Auch das SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless nutzt 40 mm große Neodym-Treiber, die einen Frequenzgang von 20 Hz bis 22.000 Hz bei einer Impedanz von 36 Ohm abbilden. Dasselbe Setup also, das auch im Nova 5 Einsatz findet.

Interessanterweise erreicht das Nova 3 dabei aber nicht die klanglichen Qualitäten des größeren Modells. Werksseitig mutet der Sound etwas detailarm an und zeigt sich in den Bässen und Mitten etwas verzerrt. Das sorgt für ein Klangbild bei Musik und in Spielen, das sich im direkten Vergleich mit anderen Headsets und Kopfhören merklich vom eigentlichen Ton unterscheidet.

Erfreulicherweise kannst du dem mithilfe des Equalizers sehr gut entgegenwirken. Allerdings erreicht das Nova 3P auch dann nicht den Detailgrad und die Räumlichkeit sowie Luftigkeit des Arctis Nova 5. Pluspunkte gibt’s immerhin für die ausgewogene Abmischung bei der die Bässe nicht zu sehr im Vordergrund stehen.

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless

Die Räumlichkeit ist sehr gut, womit sich das Headset gut für kompetitive Spiele eignet. Zusätzlich lässt sich diese durch Aktvieren von Spatial Audio-Raumklang noch weiter verbessern, wenngleich dieses Feature eben leider nur am PC zur Verfügung steht. Konsolenspielerinnen und -spieler gehen hier leer aus.

Mikrofon-Testaufnahme SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless:

Das Mikrofon liefert einen guten Klang und filtert dabei bereits standardmäßig Umgebungsgeräusche sehr gut heraus. Das nimmt der Stimmdarstellung etwas an feinen Details, sorgt allerdings dafür, dass du in der Hitze des Gefechts sehr gut zu verstehen bist.

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless Test: Fazit

Während das SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless an und für sich kein schlechtes Gaming-Headset ist, hat es ein Problem. Und das trägt den Namen Arctis Nova 5 Wireless, das im Handel aktuell für denselben Preis zu haben ist. Das 5er Modell bietet die bessere Verarbeitung, mehr Features und einen besseren Klang, weshalb es kaum echte Gründe gibt, das Nova 3 P/X aktuell weiterzuempfehlen.

Etwas ärgerlich, denn Design, Tragekomfort und duale Konnektivität stehen dem Headset eigentlich sehr gut zu Gesicht und insbesondere am PC zeigt sich das Teil dank der mächtigen Sonar-App als äußerst potent. Damit ist das Fazit sehr simpel: Wer nicht mehr als 120 Euro für ein Headset ausgeben will, der greift zum SteelSeries Arctis Nova 5 Wireless – und nicht zum Arctis Nova 3P Wireless. Sollte der Preis hier aber auf 80-90 Euro sinken, wäre auch dieses Modell eine interessante Wahl.

PRO

  • Unglaublich bequem
  • Bluetooth und Funk
  • Praktische PC- und Mobile-Apps
  • Gutes Mikrofon
SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless
CONTRA

  • Etwas detailarmer Klang
  • Kein Game/Chat-Mix
  • Wackelige Verarbeitung
  • UVP zu hoch

SteelSeries Arctis Nova 3P Wireless

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Im Kern gutes Headset, das aber in allen Belangen hinter das Arctis Nova 5 aus eigenem Haus zurückfällt, das für denselben Preis erhältlich ist.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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