PC- & Konsolen-Peripherie

SteelSeries Arctis Prime: Multiplattform-Gaming-Headset im Test

Peripherie-Hersteller SteelSeries erweitert die eigene Arctis-Headset-Reihe um ein neues Modell: Das SteelSeries Arctis Prime verspricht hochkarätige Soundqualität zu einem erschwinglichen Preis. Immerhin verrichten im Inneren dieselben High-Fidelity-Audiotreiber ihren Dienst, die auch beim beliebten Arctis Pro zum Einsatz kommen. Wie gut sich das Gaming-Headset schlägt, verrät unser Test.

Technische Details

Bauform: Over-Ear
Treiber: 40mm, Neodym
Frequenzbereich: 10–40.000 Hz
Impedanz: 32 Ohm
Kopfhörerempfindlichkeit: 92 dB SPL
Frequenzbereich (Mikrofon): 100–10.000 Hz
Impedanz (Mikrofon): 2.200 Ohm
Empfindlichkeit (Mikrofon): –38 dBV/Pa
Gewicht: 348 g
Kabellänge und -typ: 3,5mm-Klinke, vierpolig, 1,2 m
3,5mm-Doppelklinke, dreipolig, 1,5 m (samt Y-Weiche)
Preis: € 79,99 *

Lieferumfang

Das Arctis Prime kommt in einem grau-orangefarbenen Karton daher, der die neue E-Sport-Linie des dänischen Herstellers repräsentiert, die von Profis für Profis entwickelt wurde. Das Öffnen des Kartons gibt dann auch direkt den Blick auf das Headset preis, im Lieferumfang befinden sich darüber hinaus die obligatorischen Produktinformationen und ein Popschutz für das Mikrofon.

Da es sich bei dem Headset um ein rein analoges Gerät handelt, befindet sich darüber hinaus ein abnehmbares, vierpoliges Klinkenkabel mit einer Länge von 1,2m, sowie eine zusätzlich verwendbare Y-Weiche auf zwei dreipolige Stecker mit weiteren 1,5m im Karton, was die Kabellänge in Kombination hervorragend dastehen lässt.

Design & Verarbeitung

Das Design des mattschwarzen Over-Ear-Headsets dürfte Kennern der Marke bestens bekannt sein und positioniert sich zwischen dem kleinen Bruder Arctis 3 und dem höherpreisigen Arctis Pro. Auf technische Features wie RGB-Beleuchtung und DTS Headphone:X v2.0 der Pro-Variante verzichtet das neue Gerät konsequent, hinsichtlich der Verarbeitung steht das rund € 119,90 teure Gerät der teureren Variante aber in Nichts nach.

So setzt das Arctis Prime auf einen robusten Metallbügel samt drehbarer Ohrmuscheln, der mit einer Mischung aus Aluminiumlegierung und Stahl gleichermaßen leicht wie robust ausfällt und so selbst dauerhaft einer intensiven Beanspruchung standhalten soll. Zur Verstellung dient einmal mehr ein Skibrillen-Kopfband, mit dem sich das Headset eurer Kopfform anpasst.

Ähnlich überzeugend fallen die Kunstleder-Ohrpolster aus, die das Ohr vollständig umschließen. Tatsächlich kann sich auch die Außengeräuschabschirmung mehr als sehen lassen, die sämtliche Hintergrundgeräusche konsequent abschirmt. Bei hohen Temperaturen kommt man aufgrund des gewählten Kunstleders allerdings mitunter recht schnell ins Schwitzen. Hier hätten wir uns ein Erbe der AirWeave-Ohrpolster des Pro-Modells gewünscht.

Interessanterweise setzt SteelSeries beim Prime auch auf abnehmbare Ohrmuschel-Abdeckungen (genannt: Lautsprecherteller), wie wir sie beispielsweise bereits von der Pro-Variante oder den Headsets des Herstellers ASTRO Gaming kennen. Der hauseigene SteelSeries-Shop schnürt Bundles aus Kopfband und Abdeckungen, um die Optik des Geräts weiter zu individualisieren. Auch die bereits angesprochenen, atmungsaktiven AirWeave-Ohrpolster können hier bei Bedarf nachgekauft werden.

An der linken Ohrmuschel findet das versenkbare, Discord-zertifizierte ClearCast-Mikrofon Platz, hier finden sich auch die Bedienelemente des Headsets: ein Lautstärkerad und ein Button für die Mikrofon-Stummschaltung, die wir in Form und Farbe ebenfalls bereits von anderen Geräten kennen und sich hochwertig anfühlen.

Allerdings gibt es Abzüge in der B-Note. Zum einen wirkt die Position des Mute-Knopfes nicht vollends durchdacht. Nicht selten kommt es vor, dass das Headset beim Aufsetzen aus Versehen stummgeschaltet wird. Zum anderen fällt der Mikrofonarm etwas zu weich aus und kann selbst bei leichtesten Berührungen versehentlich verstellt werden. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau, denn das SteelSeries Prime nimmt es hinsichtlich der Verarbeitungsqualität problemlos mit deutlich teureren Geräten auf.

Tragekomfort & Praxis

Mit einem Gewicht von 348 Gramm bringt das SteelSeries Arctis Prime etwas mehr auf die Waage als manch ein Konkurrent in diesem Preissegment. Dennoch gibt es hinsichtlich des Tragekomforts kaum Anlass zur Kritik.

Dank anpassbarem Bügel, drehbaren Ohrmuscheln und weichen Polstern schmiegt sich das Headset auch im mehrstündigen Gaming-Einsatz angenehm an den eigenen Kopf an. Selbst bei schnellen, ruckartigen Bewegungen verliert das Headset nicht seinen Halt. Lediglich für sehr große Köpfe dürfte der Bügel etwas zu knapp bemessen sein.

Im Praxiseinsatz kann zudem die Bedienung des Arctis Prime überzeugen. Stummschaltungstaste und Lautstärkerad sind mit der linken Hand problemlos erreichbar und ermöglich ein schnelles Feinjustieren.

Aufnahme- & Wiedergabequalität

Kommen wir zur wahrscheinlich wichtigsten Eigenschaft eines Headsets: der Akustik. Im Inneren der Ohrmuscheln werkeln 40-mm-Neodymium-Treiber, die einen überdurchschnittlich hohen Frequenzbereich von 10–40.000 Hz abdecken. Zum Einsatz kommen dieselben High-Fidelity-Audiotreiber, die Spieler und Fachpresse bereits beim Arctis Pro überzeugen konnten – auch wenn das Prime-Modell hinsichtlich der Kopfhörerempfindlichkeit nicht ganz mithalten kann.

Während Gaming-Headsets normalerweise Höhen und Bässe zu stark hervorheben, überzeugt das Arctis Prime mit einem ausgewogenen und voluminösen Klangbild, die das Gerät zu einem idealen Begleiter im kompetitiven Gaming-Einsatz machen. Vor allem die Mitten werden detailliert wiedergegeben, während dank klarer Höhen auch kleine Details wie Schritte und andere wichtige Geräusche hervorgehoben werden.

Für Fans wuchtiger, donnernder Bässe ist das SteelSeries-Headset hingegen nicht geeignet, denn diese rückt der Hersteller eher in den Hintergrund – was vor allem im Gaming-Einsatz sinnvoll ist, um nicht von dröhnenden Explosionen oder Schüssen abgelenkt zu werden. Auch die räumliche Ortung meistert das Headset, trotz Stereo-Klang, hervorragend. Wer das Arctis Prime an einer Soundkarte oder dem SteelSeries GameDAC verwendet, holt auch noch das letzte Quäntchen Leistung heraus.

Besonders gut hat uns das Klangbild zudem in Kombination mit der 3D-Sound-Engine Tempest der PlayStation 5 gefallen. Doch auch zum Genießen von Musik oder Filmen eignet sich offene und breite Klangbild, mit dem das Headset viele Konkurrenten im selben Preissegment hinter sich lässt. Eine softwareseitige Steuerung sucht ihr hingegen leider vergebens.

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Wenig zu beanstanden, gibt es darüber hinaus bei der Stimmwiedergabe des ClearCast-Mikrofons. Diese erfolgt weitestgehend unverfälscht, während Atemgeräusche dank beiliegendem Pop-Schutz und Umgebungsgeräusche gut herausgefiltert werden. Trotz Discord-Zertifizierung kann die Aufnahmequalität allerdings nicht ganz mit Studiomikrofonen mithalten. Für den Ingame-Voice-Chat ist die Qualität allerdings mehr als ausreichend.

Fazit

Mit dem € 119,90 teuren Arctis Prime liefert SteelSeries ein rundum überzeugendes und vielseitig einsetzbares Gaming-Headset ab, das sowohl beim Einsatz an PC als auch an Smartphone oder Konsolen überzeugen kann.

Vor allem das Klangbild kann sich mehr als sehen lassen und bildet vor allem die für den Gaming-Bereich so wichtigen Mitten und Höhen detailliert ab. Die räumliche Wahrnehmung und der Detailreichtum der Akustik können vollends überzeugen und sind in dieser Preisklasse schlicht herausragend. Lediglich Fans satter Bässe dürften mit dem Headset nicht zufrieden sein, da diese deutlich im Hintergrund positioniert sind.

Viele positive Eigenschaften hat der Vorreiter der neuen Prime-Serie zudem von seinem großen Bruder, dem beliebten Arctis Pro, geerbt. So hält der Hersteller an der Designsprache der Reihe fest und stattet auch das neue Headset mit den hochwertigen Hi-Res-Treibern aus. Die Kombination aus leichtem und stabilen Metallbügel und weichen Kunstleder-Ohrpolstern sorgt für einen hohen Tragekomfort, während Umgebungsgeräusche hervorragend isoliert werden.

Etwas schade hingegen, dass man auf atmungsaktive Polster verzichtet. Auch ein steiferer Mikrofonarm wäre wünschenswert gewesen, denn dieser verstellt sich in der Hitze des Gefechts zu leicht. Alles in allem gibt es am SteelSeries Arctis Prime jedoch nur wenig zu beanstanden. Wer ein kabelgebundenes Gaming-Headset für vielfältige Einsatzgebiete sucht, kommt hier voll auf seine Kosten.

SteelSeries Arctis Prime

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Das SteelSeries Arctis Prime überzeugt mit ausgewogenem, klaren Klangbild und hohem Tragekomfort.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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