Vergesst Crash Bandicoot, Sackboy oder Spyro: PlayStation-Konsolen haben einen neuen Star am Maskottchen-Himmel und der hört auf den Namen Astro Bot. Nach einem gelungenen VR-Abenteuer und dem spaßigen PS5-Tutorial-Game Rescue Mission schneidert Team Asobi dem charmanten Roboter nun ein Jump and Run für PlayStation 5 auf den Leib, der es im Nu auf den Genre-Olymp schafft und sich auch vor Super Mario und Co nicht verstecken muss. Unser Test verrät mehr.
Astro Bot im Überblick
Titel | Astro Bot (offizielle Homepage) |
Genre | Jump and Run |
Entwickler | Team Asobi |
Publisher | Sony Interactive Entertainment |
Release | 06. September 2024 |
Plattformen | PlayStation 5 |
Spielerzahl | 1 |
Preis | € 59,99 * |
Astro Bot Test: Ein Fest für PlayStation-Fans
- liebevolle Hommage an 30 Jahre PlayStation
- viele frische Ideen
Was macht ein wirklich gutes Jump and Run aus? Na klar: Abwechslungsreiche Level, eine präzise Steuerung, frische Ideen und jede Menge Charme. Spiele wie Super Mario Odyssey, Rayman Legends, Crash Bandicoot und wie sie nicht alle heißen wissen das.
Doch mit Astro Bot beweist Entwickler Team Asobi einmal mehr auf beeindruckende Art und Weise, dass sie ihr Handwerk verstehen. Und schaffen damit nicht nur eines der besten PlayStation-5-Spiele schlechthin, sondern einen der besten Plattform aller Zeiten.
Gründe dafür gibt es viele. Vor allem PlayStation-Fans, die die Sony-Konsolen seit 30 Jahren begleiten, dürfen sich auf ein Wiedersehen mit hunderten liebgewonnen Charakteren, gelungene Anspielungen und jede Menge Humor freuen. Mal helft ihr den Affen aus Ape Escape, mal rettet ihr Nathan Drake aus Uncharted und wieder ein anderes Mal stattet ihr euer der PS5-Konsole nachempfundenes Raumschiff mit neuen Festplatten aus.
Doch nicht nur das: Auch aus spielerischt Sicht leistet sich Astro Bot keinerlei Patzer und strotzt nur so vor frischen Ideen und gelungenen Kniffen. Besonders großartig wird das Spielerlebnis, wenn all diese Elemente ineinandergreifen.
Das Level „Bot of War“ beispielsweise, das dem PS5-Kracher „God of War: Raganrök“ nachempfunden ist, ist eine der genialsten Plattformer-Welten, die ich je gespielt habe. Von der ikonischen Musik aus Kratos‘ Abenteuer über die originalgetreue Nachbildung der Leviathan-Axt bis hin zu den Seilen zum Überwinden des Eismeeres, die dem Kabel des PSX-Controllers nachemfunden sind. Grandios.
Das Gameplay von Astro Bot
- abwechslungsreiche Fähigkeiten
- viele Sammelitems
- kluge Nutzung der Dualsense-Funktionen
Abseits dieser Spezial-Level, ist Astro Bot im Kern ein klassisches 3D-Jump&Run und baut auf den gängigen Genre-Konventionen auf. So navigiert ihr mit dem namendgebenden Roboter durch abwechslungsreiche, wenn auch recht lineare, Level, meistert Sprungpassagen und bekämpft jede Menge Gegner.
Innerhalb der Level haltet ihr Ausschau nach versteckten Bots (300 davon gibt es im Spiel), Puzzleteilen und PlayStation-Münzen. Während ihr die Bots benötigt, um neue Welten freizuschalten, eröffnen euch die Puzzleteile neue Möglichkeiten in der Hub-Welt. Die Münzen investiert ihr wiederum im neue Outfits oder Lackierungen für euren Gleiter, mit dem ihr jedes Level anfliegt.
Warum das Ganze? Nun, Oberbösewicht Nebulax – ein fieses Alien – hat euer Raumschiff in Form einer PlayStation-5-Konsole kurzerhand in seine Einzelteile zerlegt und so liegt es an euch, die Bauteile und alle Bots in insgesamt sechs Galaxien wieder zusammenzusammeln.
Okay, die Story von Astro Bot gewinnt wahrlich keinen Innovationspreis. Störend ist das allerdings nicht, denn das Spiel macht diese Schwäche mit seinem exzellenten Gameplay, jeder Menge Charme und einem hervorragenden Humor wieder wett.
Je nach Level eignet ihr euch dabei eine von zig verschiedenen Fähigkeiten an, die für das Weiterkommen unabdingbar sind. Der Robo-Hund im Rucksack kann Hindernisse wegrammen, das Äffchen lässt euch an Bananen hochkraxeln, während euch die Maus winzig klein werden lässt, um euch durch enge Passagen zu quetschen.
Besonders cool: Bei vielen Aktionen kommen zudem die Funktionen des DualSense-Controllers zum Einsatz. Mal müsst ihr das Gamepad neigen und die Gyrosensoren nutzen, um durch ein Level zu navigieren, mal müsst ihr in das Mikrofon pusten, während auch die adaptiven Trigger häufiger genutzt werden wollen und so das gelungene Spielgefühl zu verstärken.
Kurzum: Astro Bot reizt die einzigartigen Möglichkeiten des PS5-Gamepads gekonnt aus und flechtet diese sinnvoll in sein Spielgeschehen ein.
Herausragendes Leveldesign
- hervorragende Steuerung
- grandioses Leveldesign
- abwechslungsreiche Galaxien
Astro Bot punktet also mit frischen Ideen und jeder Menge spielerischer Abwechslung. Erfreulicherweise lässt auch die Steuerung keine Wünsche offen – denn was ist schon ein Jump and Run, wenn sich die Sprünge nicht präzise ausühren lassen?
Die ist so simpel gestrickt und punktgenau abgestimmt, das selbst jüngere Spielerinnen und Spieler mit dem Game ihre wahre Freude haben. Mein sechsjähriger Sohn jedenfalls hat den Titel von Anfang bis zum Ende wirklich gefeiert.
Was auch daran liegt, dass das gelungene Leveldesign immer wieder spannende Überraschungen und Aha-Momente breithält. Da gibt es malerische Japan-Level mit blühenden Kirschbäumen, einen Strand, an dem ihr einen Roboter von seinen Ketten befreien und ihm helfen müsst oder ein Casino-Level, in dem ihr dank Zeitverlangsmung an den Automaten den Jackpot knacken könnt.
Gefühlt hat fast jedes Designelement in den abwechslungsreichen Leveln einen Sinn und es ist eine wahre Freude, mit den vermeintlich kleinen Details abseits des Hauptfades herumzuspielen und so möglicherweise Geheimnisse zu entdecken oder den geheimen Levelausgang freizuschalten.
In Sachen Leveldesign kann es Astro Bot problemlos mit den absoluten Genregrößen aufnehmen. Ein weiteres Highlight stellen die Bosskämpfe dar, denn am Ende einer jeden Galaxie steht euch ein tierischer Obermotz im Weg, dem es den Garaus zu machen gilt. Die laufen zwar nach dem Standard-Muster ab (triff den Boss dreimal, um ihn zu besiegen), begeistern dabei aber mit abwechslungsreichen Mechaniken.
Der Schwierigkeitsgrad von Astro Bot ist dabei angenehm fair, aber durchaus fordernd. Ab und zu kann es, wenn mehrere Gegner auf euch einstürmen, schon durchauch knackig werden, da der kleine Roboter nach nur einem Treffer das Zeitliche segnet.
Dafür sind die Rücksetzpunkte aber fair verteilt, sodass dennoch kaum Frust aufkommt. Eine ganz andere Nummer stellen die Herausforderungs-Level dar, die zwar ebenfalls nicht unfair sind, euren Gamepad-Fähigkeiten aber absolut alles abverlangen.
Stimmige Technik in Astro Bot
Auch aus technischer Sicht ist Astro Bot ein absolutes Highlight. Optisch besticht das Jump and Run mit einer farbenfrohen Spielwelt und butterweichen Animationen, während die einzelnen Level nur so vor Details strotzen. Dabei kommen nicht nur PlayStation-Fans dank bekannter X-, Vierdeck-, Dreick- und Kreis-Symbole, Gebäuden aus der PS-Welt und vielen weiteren optischen Anspielungen voll auf ihre Kosten.
Selbst kleine Details wie sich im Wind bewegendes Gras, aufgewirbelter Sand eures Gleiters oder die Wasserspritzer am Fernseher bei einem Bossfight fügen sich hervorragend in das stimmige Grafikonstrukt ein. In Verbindung mit den hübschen Lichteffekten zeichnet der Titel eine wunderschöne Grafik.
Die Vertonung steht dem in nichts nach und punktet mit gelungenen Soundeffekten und einem herrlich treibenden Soundtrack. Vor allem das Bot of War-Level sticht hier mit seiner atmosphärischen Vertonung erneut hervor.
Astro Bot Test: Fazit
Mein Spiele-Highlight des Jahres trägt einen Namen: Astro Bot. Selten hat mich ein Jump and Run bereits in den ersten Spielminuten derart in seinen Bann gezogen, wie dieses magische Abenteuer von Team Asobi. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass der Plattformer problemlos das Niveau von Genre-Meilensteinen wie Super Mario Odyssey oder Rayman Legends hält.
Das Abenteuer versprüht seinen Charme und seine Liebe zum Detail aus jedem Pixel und wartet dabei mit 80 unglaublich abwechslungsreichen Welten auf, in denen sich das Spiel immer wieder neu erfindet. In Verbindung mit den vielen PlayStation-Charaktere und -Anspielungen, den Sammelaufgaben und versteckten Geheimnissen schürt Astro Bot in mir den Entdeckerdrang und sorgt dafür, dass ich nicht nur gerne jeden Winkel der Spielwelt erkunde, sondern gerne auch erneut in die Level zurückkehre, um alles zu finden oder einfach die Atmosphäre zu genießen.
Dass das Spiel dabei auch noch toll aussieht, herrlich vertont ist und mit einer präzisen Steuerung sowie einem gelungenen Humor begeistert, ist dann die Kirsche auf der Torte. Ein absolutes Spiele-Highlight, das jeder gespielt haben sollte.
Pro
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Contra
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+ liebevolle Hauptfigur + motivierender Verlauf |
– blasser Bösewicht |
+ abwechslungsreiche Level + hervorragender Mix der Spielelemente + abwechslungsreiche Bossfights + motivierende Freischaltungen + gelungene Fähigkeiten |
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+ faire Checkpoints + praktische Hilfe-Funktionen + präzise Steuerung |
– Ein Treffer ist tödlich |
+ über 80 Level + 15-20 Stunden Spielzeit + viele Rätsel und Geheimnisse |
– kaum Wiederspielwert |
+ farbenfrohe Optik + gelungene Animationen + exzellentes Leveldesign + herrlicher Soundtrack |
– keine Sprachausgabe |
Astro Bot
Story
Gameplay
Balance
Umfang
Grafik & Sound
94/100
Unglaublich charmantes, detailverliebtes und abwechslungsreiches Jump and Run, das mit einem tadellosen Gameplay, überzeugenden Umfang und stimmiger Technik punktet.