Mit DOOM: The Dark Ages bringen Bethesda und id Software ein echtes Urgestein der Gaming-Historie zurück und sorgen mit einem Sci-Fi-Fantasy-Setting für frischen Wind. Doch auch spielerisch hat das neue Abenteuer des Slayers einiges auf dem Kasten, wie unser DOOM: The Dark Ages Test beweist. Ist das das Beste DOOM bisher?
DOOM: The Dark Ages im Überblick
Titel | DOOM: The Dark Ages (offizielle Homepage) |
Genre | First-Person-Shooter |
Entwickler | id Software |
Publisher | Bethesda Softworks |
Release | 15. Mai 2025 |
Plattformen | PlayStation 5, PC, Xbox Series X/S |
Spielerzahl | 1 |
Preis | € 69,99 * |
Bringt den Slayer
- überschaubare Story
- einige spannende Wow-Momente
- frisches Sci-Fi-Fantasy-Setting
Die Story von DOOM: The Dark Ages ist, serientypisch, schnell abgefrühstückt, wenngleich der neue Ableger diese endlich mit stimmigen, optisch beeindruckenden Zwischensequenzen gekonnt in Szene setzt.
The Dark Ages versteht sich dabei als Prequel zu den bisherigen Serienteilen und spielt zeitlich vor den anderen Ausflügen ins DOOM-Universum. Du schlüpfst in die Haut des wortkargen DOOM Slayers, der die Sentinels der Argent D’Nur in ihrem Kampf gegen die dämonischen Legionen der Hölle unterstützen soll. Wat? Egal, ist auch nicht so wichtig.
Im Grunde genommen geht es darum, die großzügigen Spielabschnitte von allerlei Dämonenbrut zu befreien. Doch eines sei gesagt: Im Laufe der Kampagne kannst du dich auf einige wirklich beeindruckende Auseinandersetzungen und Momente freuen.
Dafür setzt der Titel auf ein frisches Szenario, das gekonnt Science-Fiction-Elemente mit Fantasy-Versatzstücken kombiniert und so, innerhalb der düsteren Atmosphäre, eine ganz eigene und äußerst dichte Stimmung erschafft.
Das neue DOOM
DOOM: The Dark Ages entfernt sich dabei erfreulicherweise von dem fordernden Plattformer-Gameplay des letzten Teils (DOOM: Eternal) und den Schlauchleveln der bisherigen Ableger. Stattdessen setzt das neue Abenteuer auf größere, weitläufigere Areale, die sich frei erkunden lassen – und noch dazu mit etlichen Geheimnissen, Sammelitems und versteckten Bereichen aufwarten.
Die größte Stärke der Shooter-Reihe behält aber auch der neueste Ableger bei. Nämlich das brachiale, rasante und ziemlich befriedigende Kampf-Gameplay. Bereits nach wenigen Minuten im Tutorial versetzt dich The Dark Ages in einen unvergleichlichen Flow, während du mit der doppelläufigen Schrotflinte durch die Gegnerhorden rast.
Im direkten Vergleich zu Eternal bleibt das Kampfgeschehen dabei aber am Boden – abseits einiger kleinerer Sprünge und Strafe-Jump, versteht sich. Und dennoch sorgt der Titel für frischen Wind unter Serienveteranen, denn mit der Schildsäge, die der Slayer in der linken Hand führt, gibt dir das Entwicklerteam ein unfassbar cooles, mächtiges und noch dazu vielseitiges Werkzeug an die Hand.
Mal abgesehen davon, dass sich damit feindliche Projektile und Nahkampfangriffe blocken, parieren und sogar kontern lassen, kannst du den Schild später auch in die Gegnerhorden werfen, woraufhin die Sägeblätter des Defensivitems alles in ihrer Flugbahn zu Kleinholz verarbeiten.
Die Kämpfe in DOOM: The Dark Ages
- wuchtige Kämpfe
- 15 verschiedene Waffen
- in der zweiten Spielhälfte fehlende Abwechslung
Keine Frage: In den Kämpfen entfesselt DOOM: The Dark Ages seine wahren Stärken. Wenn wir Geschosse im richtigen Moment zurückfeuern, mit dem Schild durch Gegner schnetzeln und selbst großen Dämonen mit Glory-Kills den Garaus machen, was uns neue Energie, Rüstung und Munition liefert, ist das einfach nur eine wahre Freude für erwachsene Shooter-Fans.
Zumal sich im Verauf des Spiels etliche neue Schießprügel oder Nahkampfwaffen, 15 an der Zahl, hinzugesellen. Auf Dauer geht der Dämonen-Schlachtplatte dann aber schon ein wenig die Puste aus. Gerade in der zweiten Spielhälfte, nachdem Arsenal und Gegnertypen weitestgehend etabliert wurden, geht dem Actiontitel dann doch ein wenig die Puste aus.
Obwohl zahlreiche alte und neue Widersacher darauf warten, von dir zurück in die Hölle geschickt zu werden, hätte die Gegnerauswahl gerne noch etwas variantenreicher ausfallen dürfen. Hier macht sich das Fehlen der Movement-Komponente aus DOOM: Eternal dann doch etwas schmerzhaft bemerkbar. Denn die Vertikalität lässt The Dark Ages klar vermissen und setzt nahezu ausschließlich auf intensive Arena-Kämpfe, wenn auch eben in deutlich größeren und weitläufigeren Spielabschnitten.
Drachen und Mechs
- abwechslungsreiche Mech- und Drachenabschnitte
- 20 Stunden Spielzeit, aber…
- … kein Endgame und kein Multiplayer
Wenngleich Kämpfe gegen allerlei Standard-Feinde oder Bosse einen Großteil der Spielerfahrung von DOOM: The Dark Ages ausmachen, flechten die Entwickler dennoch einiges an Abwechslung in das Gameplay ein.
Einige leichte Rätsel- und Geschicklichkeitspassagen sorgen für willkommene Verschnaufpausen von der hektischen Schnetzelei. Deutlich erfrischender spielen sich allerdings die Abschnitte, in denen du dich hinter die Joysticks eines riesigen Mech-Roboters klemmst oder dich auf den Rücken eines bewaffneten Drachen schwingst.
Im Cockpit des Atlan-Mechs nimmt es der Slayer mit besonders wuchtigen Dämonenriesen auf. Insbesondere die Flüge mit dem Drachen machen aber mächtig Laune, da du erfreulicherweise jederzeit die volle Kontrolle um das Flugreittier hast. Mit Ausweichrollen durch Feinbeschuss zu fliegen und dabei aus allen Rohren zurückzufeuern wird definitiv niemals langweilig.
Und auch wenn sich die Mech- und Drachenabschnitte nicht ganz so butterweich spielen wie sie Shooter-Passagen sorgen sie genau für die willkommende Abwechslung zu den klassischen Kämpfen die dafür sorgen, dass die rund 20-stündige Kampagne zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.
Da stört es auch kaum, dass das Entwicklerteam Endgame-Herausforderungen oder einen Multiplayer-Modus wegreduziert hat.
Pommesgabel hoch
Das gelungene Spielkonzept garniert DOOM: The Dark Ages mit einer stimmigen Technik. Aus grafischer Sicht macht der Edel-Shooter eine Menge her. Gerade bei der PC-Fassung setzt der Titel aber auch recht hohe Ansprüche an die eigene Hardware voraus und zeigt sich wesentlich anspruchsvoller als DOOM: Eternal.
Mindestens 8 GByte VRAM der Grafikkarte sind ebenso Pflicht, wie 16 GB Arbeitsspeicher. Für 1440p samt hohem Detailgrad müssen sogar 10 GB VRAM und 32 GB Arbeitsspeicher vorhanden sein, Raytracing ist jederzeit aktiv.
Dabei ist es beeindruckend, was das Entwicklerteam aus der id Tech 8-Engine herauskitzelt: Die technische Seite fällt absolut beeindruckend aus. Gerade die Licht- und Spezialeffekte und die detailreichen Umgebungen stehen dem Titel sehr gut zu Gesicht.
Garniert wir das Grafikgewand mit einer absolut stimmigen Vertonung. Von den wuchtigen Waffensounds über die grölende Dämonenbrut bis hin zum etwas generischen, aber treibenden Metal-Soundtrack gibt’s hier einiges auf die Ohren.
DOOM: The Dark Ages Test: Fazit
Trotz der mangelnden Abwechslung in der zweiten Spielhälfte und der überschaubaren Handlung liefert id Software mit DOOM: The Dark Ages den bishalng besten Ableger der kultigen Shooter-Reihe ab. Das verdankt der Titel vor allem dem exzellenten Kern-Gameplay, das die brutale Schnetzelei gekonnt durch Rätsel-, Mech- und Drachenabschnitte aufpeppt und in weitläufigere, offene Areale verfrachtet.
Insbesondere die kernigen, schnellen Kämpfe sorgen für den serientypischen Adrenalinrausch und mit der Schildsäge sowie einem Upgrade-System gibt es einige gelungene Neuerungen. Mit einer Länge von rund 20 Stunden fällt die Kampagne zudem angenehm umfangreich aus. Da lässt es sich verschmerzen, dass der Titel Endgame-Inhalte oder einen Multiplayermodus vermissen lässt.
Shooter-Fans, denen der Sinn nach wuchtiger Daueraction in einem frischen Setting steht, kommen mit DOOM: The Dark Ages zweifellos voll auf ihre Kosten.
- Tolle, intensive Kämpfe
- Gelungenes Schild-Gameplay
- Abwechslungsreiches Waffenarsenal
- Beeindruckende Technik
- 20 Stunden Spielzeit
- Kämpfe auf Dauer etwas repetitiv
- Kein Multiplayer
- Weniger Vertikalität als bei Eternal
DOOM: The Dark Ages
Story
Gameplay
Balance
Umfang
Grafik & Sound
88/100
Brachial, schnell und noch dazu wunderschön anzusehen: DOOM: The Dark Ages ist der bislang beste Serienteil.