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Star Wars Outlaws Test: Spaßiges Open-World-Abenteuer mit Schwächen

Mit Star Wars Outlaws ist eines der am sehnlichsten erwarteten Spiele des Jahres 2024 endlich da. Das Abenteuer um die junge Verbrecherin Kay Vess spielt zwischen Episode 5 und Episode 6 und soll euch in eine offene Spielwelt voller Fan-Anspielungen entführen. Wir haben es uns im Test einmal genauer angeschaut.

Star Wars Outlaws im Überblick

Titel Star Wars Outlaws (offizielle Homepage)
Genre Open-World; Action-Adventure
Entwickler Massive Entertainment
Publisher Ubisoft
Release 30. August 2024
Plattformen PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Spielerzahl 1
Preis PS5: € 79,99 *; Xbox: € 79,99 *

Star Wars Outlaws Test: Spannende Story, die langsam Fahrt aufnimmt

Star Wars Outlaws spielt kurz, nachdem die Rebellen die Schlacht um Hoth verloren haben und das Imperium zum Großangriff bläst. Fans der Reihe, die sich jetzt Hoffnungen auf ein Aufeinandertreffen mit Luke Skywalker, Darth Vader und Co machen, werden aber schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Doch keine Sorge: Outlaws strotzt nur so vor Anspielungen, bekannten Charakteren und Hinweisen, die Fans ein ums andere Mal schmunzeln lassen.

Star Wars Outlaws

Denn im Spiel übernehmt ihr die Rolle der jungen Diebin Kay Vess, deren Leben aus den Fugen gerät, als ihr erster großer Job ziemlich schief geht. Gemeinsam mit ihrem Begleiter, dem Alien-Hund-Axolotl-Irgendwas Nix muss Kay aus ihrer Heimat fliehen. Mit einem gestohlenen Raumschiff des Star Wars Anführers des Zerek-Besh-Syndikats Sliro, der das natürlich nicht so prickelnd findet.

Mit Sliro und seinem Kartell im Nacken müsst ihr euch nun also alleine durchschlagen und euch in der Unterwelt einen Namen machen. Die drei Parteien Crimson Dawn, das Huttenkartell und das Pyke-Syndikat (später kommt sogar noch eine vierte Fraktion hinzu) buhlen um eure Gunst.

Star Wars Outlaws Test
Star Wars Outlaws ist ein klassisches Open-World-Actionspiel.

Zwar dauert es eine ganze Weile, bis die Story von Outlaws Fahrt aufnimmt. Doch wenn der Funke erst einmal übergesprungen ist, entpuppt sich das Open-World-Abenteuer als spannende und gut inszenierte Popcorn-Action, die vor allem durch ihr Helden-Duo mächtig an Dynamik gewinnt. Rund 18 Stunden Spielzeit stecken in der Haupt-Story, was für ein Ubisoft-Game doch eher überschaubar ist. Mit Nebenaufgaben, Minispielen und Co kommen noch etliche weitere Stunden hinzu.

Der Ruf der Fraktionen

Die meiste Zeit seid ihr in Star Wars Outlaws damit beschäftigt, Aufträge für die verschiedenen Syndikate zu absolvieren, die im Verborgenen gegeneinander arbeiten. Hier setzt das Game auf ein simpel gestricktes, aber stimmiges Ruf-System.

Ihr erledigt einen Auftrag für Crimson Dawn, bei dem ihr in das Gebiet des Pyke-Syndikats eindringen müsst? Entsprechend steigt euer Ruf bei den Crimsons, während den Pykes das natürlich gar nicht gefällt.

Star Wars Outlaws

Je nachdem, für welche Fraktionen ihr arbeitet, steigt euer Ruf. Das lässt euch nicht nur in den Gebieten der Fraktionen frei bewegen, sondern liefert auch Zugang zu besonderen Boni wie Rüstungssets oder nützlichen Talismanen, die eure Werte verbessern. Verscherzt ihr es euch aber mit einer Fraktion, ist euch diese feindlich gesonnen, was sogar Schnellreisepunkte von der Landkarte tilgen kann.

Das kommt uns ziemlich bekannt vor

Aus spielerischer Sicht geht Ubisoft mit Star Wars Outlaws den Weg des geringsten Widerstands, denn wirklich frische Spielmechaniken lässt das Abenteuer vermissen. Da gibt es Kletterpassagen samt Enterhaken, die direkt aus Tomb Raider stammen könnten. Ein Bisschen Hacken hier, etwas Schlossknacken dort.

Star Wars Outlaws
Viele Spielelemente haben wir schon mal in anderen Games gesehen.

Feuergefechte in typischer Third-Person-Shooter-Manier samt taktischem Nachladen aus Gears of War, ein Dead Eye-Modus aus Red Dead Redemption 2 oder Gleiter-Rennen in der offenen Spielwelt. In Verbindung mit dem Missionsdesign und der Spielwelt wirkt alles in Outlaws, als habe man es in (sehr) ähnlicher Form schon einmal gesehen. Und dem ist auch wirklich so, denn frische Ideen lässt der Titel vermissen.

Das ist alles okay und ganz spaßig, auf Dauer fehlen Star Wars Outlaws aber die wirklich frischen Ideen und Alleinstellungsmerkmale, um wirklich dauerhaft an den Bildschirm zu fesseln. Wäre da nicht das herrlich atmosphärischen Star Wars-Gewand, dann hätten wir es hier mit einem durchschnittlich guten Open-World-Actionspiel zu tun. Gerade für Fans bietet der Titel hinter seinem Kern aber viel stimmiges Drumherum, um doch am Ball zu bleiben.

Star Wars Outlaws
Schleichen hat oberste Priorität.

Einen Großteil des Gameplays machen im Spiel die Schleicheinlagen aus, da Kays recht kurze Lebensenergieleiste bereits nach wenigen Treffern geleert ist. Entsprechend solltet ihr euch leise und vorsichtig durch die Gebiete bewegen, um Gegner mit Nahkampfangriffen lautlos auszuschalten.

Glücklicherweise spielt das Leveldesign hier mit. Fast alle Gebiete bieten mehrere Wege und etliche Versteckmöglichkeiten, um ungesehen voranzukommen.

Von Nix kommt Nix

Eine zentrale Rolle in Star Wars Outlaws wird eurem knuffigen Alien-Haustier Nix zu Teil, der viel mehr auf dem Kasten hat als nur Männchen machen. Das kleine Kerlchen kann sich durch enge Schächte zwängen und euch eine verschlossene Tür öffnen, Gegner ablenken, aus der Ferne Explosivfässer zünden und vieles mehr.

Per Knopfdruck schaltet Kay in einen Übersichtsmodus, in dem Ziele für Nix hervorgehoben werden. Mit einem weiteren Knopfdruck zieht euer Begleiter los, um Chaos zu stiften. Zumal Nix in der Lage ist, mithilfe von Impulswellen Gegner in der Nähe optisch hervorzuheben. Schon praktisch, das kleine Kerlchen. Und niedlich. Extrem niedlich.

Star Wars Outlaws
Blaster-Upgrades dürfen natürlich auch nicht fehlen

Doch natürlich ist auch Kay nicht hilflos. Über das gesamte Spiel hinweg seid ihr mit einem Blaster unterwegs, den ihr aber mit verschiedenen Upgrades verbessern könnt, um beispielsweise mehr Schaden zu verursachen oder dank Ionen-Mod elektrische Tore zu öffnen. Kurzzeitig könnt ihr auch Waffen aufsammeln, die Gegner fallengelassen haben. Doch nur, bis ihr Magazin leer ist.

Einen Skill-Tree für Fähigkeiten bietet Star Wars Outlaws hingegen nicht. Aber ein anderes System, das deutlich motivierender daherkommt: Für verschiedene abgeschlossene Herausforderungen schaltet ihr Upgrades frei, die eure Lebensenergie erhöhen oder euch neue Möglichkeiten liefern. Dafür müsst ihr aber erst einmal in Nebenmissionen die einzelnen Experten freigeschaltet haben, die die Herausforderungen mitbringen.

Star Wars Outlaws
Neue Fähigkeiten schaltet ihr durch Herausforderungen frei

Die Technik

Aus technischer Sicht gibt sich Star Wars Outlaws, vor allem auf dem PC, als äußerst holprig. Trotz eines leistungsstarken Gaming-PCs (AMD Ryzen 7 7800X3D, RTX 4080 Super, 64 GByte Arbeitsspeicher), schwankt die Framerate in 4K-Auflösung mitunter deutlich.

Besonders die Raytracing-Optionen, darunter Umgebungseffekte, Beleuchtung und vieles mehr, kosten ordentlich Leistung. Während ich in ruhigeren Open-World-Gebieten ohne Raytracing problemlos über 120 FPS erreiche, sinkt die Leistung mit aktivem RTX – insbesondere mit Direct Illumination – auf weniger als die Hälfte (rund 40-60 FPS).

Es empfiehlt sich dabei, Raytracing weitestgehend zu deaktivieren, da die grafischen Verbesserungen kaum ins Auge fallen. Zudem trüben einige niedrig aufgelöste und stellenweise extrem langsam nachladende Texturen den Eindruck.

Star Wars Outlaws
Bild: Ubisoft

Ungeachtet dessen ist Star Wars Outlaws aus grafischer Sicht ein zweischneidiges Schwert. In einigen Momenten punktet das Abenteuer mit teils atemberaubenden Szenerien und fängt den rostig-schäbigen Star Wars-Look in Städten gekonnt ein. Andererseits wirkt die Spielwelt an einigen Ecken zu leblos und blass, während gerade die Charaktermodelle und ihre hölzernen Gesichtsanimationen stark abfallen.

Nichts zu beanstanden gibt es hingegen bei der Vertonung, die mit gelungenen deutschen Sprecherinnen und Sprechern, wuchtigen Soundeffekten und einem atmosphärischen, treibenden Soundtack begeistert.

Star Wars Outlaws Test: Fazit

Star Wars Outlaws ist ein gutes Spiel geworden. Punkt. Ein Totalausfall, mit dem doch einige nach dem durchwachsenen Skull & Bones gerechnet hatten, ist das neue Ubisoft-Game zweifelsohne nicht.

Ein wirkliches Highlight, das man zwingend gespielt haben muss, aber eben leider auch nicht. Doch nicht falsch verstehen: Outlaws leistet sich, mit Ausnahme einiger kleinerer Bugs und Grafikfehler, keine groben Patzer. Das Gameplay ist abwechslungsreich und motivierend, die Szenerien teils atemberaubend und der Mix aus Schleichen, Kämpfen und Erkunden funktioniert hervorragend.

Nur hat man eben alles schon mal irgendwo gesehen. Aber eben nicht im Star Wars-Universum. So bleibt unter dem Strich ein spaßiges Open-World-Actionspiel, dem die eigenen Ideen fehlen. Wie sehr euch das stört hängt davon ab, wie sehr ihr euch für das Universum von George Lucas interessiert.

Star Wars Outlaws Test: Silver Award

Pro
Contra
Story
86%
+ unterhaltsame Story
+ charmantes Charakter-Duo
+ hervorragende Star Wars-Atmosphäre
– Nebenmissionen eher eintönig
– Story nimmt nur langsam Fahrt auf
Gameplay
79%
+ Syndikate mit motivierendem Ruf-System
+ wuchtige Feuergefechte
+ gelungene Schleichmechaniken
– repetitives Gameplay
– keine neuen Ganeplay-Ideen
– viele Mechaniken zu simpel
Balance
86%
+ faire Speicherpunkte
+ anpassbarer Schwierigkeitsgrad
+ motivierende Herausforderungen
– schwache Gegner-KI
– einige Bugs in Kämpfen
Umfang
86%
+ Rund 20 Stunden + Nebenaufgaben
+ 5 abwechslungsreiche Planeten
+ Sammelitems, Indiviudalisierung, Minispiele
– verwirrende Navigation
– Weltraum-Missionen eher öde
– einige Füller-Passagen samt Backtracking
Grafik & Sound
79%
+ viele Grafikanpassungen
+ Upscaling und Raytracing
+ teils atemberaubende Szenerien
+ atmosphärische Vertonung
– Umgebungsgrafik teil detailarm
– Grafikfehler und Bugs
– repetitive Umgebungsgrafiken

Star Wars Outlaws

Story
Gameplay
Balance
Umfang
Grafik & Sound

83/100

Spaßiges Open-World-Spiel mit intensiven Kämpfen und zum Ende hin spannender Story, dem jedoch eigene Ideen fehlen. Die PC-Version zeigt zudem technisch ein paar Aussetzer.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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