Lasergravurmaschinen kommen längst nicht mehr nur im professionellen Bereich zum Einsatz. Auch Hobby-Bastler greifen immer häufiger zu den hilfreichen Maschinen mit jeder Menge Power. Das verwundert angesichts der vielen Einsatzmöglichkeiten nicht wirklich. Angefangen bei selbst gebastelten Weihnachtsgeschenken aus Holz, über gravierte Bleistifte als Werbeartikel bis hin zu großformatigen Acrylplatten als Wanddeko sind der Fantasie mit dem richtigen Laser kaum Grenzen gesetzt. Im Acmer P3 Test haben wir einen Blick auf eine Lasergravurmaschine werfen dürfen, die mit verschiedenen Lasermodulen arbeiten kann und so für die verschiedensten Projekte zum Einsatz kommen kann. Für unsere Review haben wir das Modell mit 24 Watt starkem Diodenlaser zur Verfügung gestellt bekommen.
Technische Daten
Modell | Acmer P3 Lasergravurmaschine (24W) |
Leistung Laser | 24W |
Lasertechnik | Dioden-Laser |
Laser-Spot | 0,07 x 0,09 mm |
Arbeitsbereich | 400 x 400 mm |
Maße | 585 x 660 x 270 mm |
Gewicht | 19 kg |
Bewegungspräzision | 0,01 mm |
max. Gravurgeschwindigkeit | 48000 mm/min |
Auflösung Kamera | 2592 x 1944 Pixel |
Dateiformate | NC, DXF, BMP, JPG, PNG, usw. |
Materialien | Holz, Bambus, Papier, Plastik, Leder, PCB-Platte, Aluminium Oxid, nicht reflektierende Beschichtungen und lackierte Metalle, Keramik, Edelstahl, einige dunkle, undurchsichtige Acryle, usw. |
Sicherheitsfeatures |
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Preis |
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Lieferumfang
Acmer P3 Test: Design und Verarbeitung
Der Acmer P3 kommt ab Werk nahezu komplett zusammengebaut bei euch an. Darüber dürften sich vor allem Neulinge freuen, die noch nie mit einer Lasergravurmaschine hantiert haben. An euch ist es dann nur noch, Kleinigkeiten zu vollbringen wie den Kompressor, Kamera und Abluftschlauch anzuschließen. Wenn ihr dann noch das Lasermodul montiert habt, ist die hochwertige Bastelmaschine auch schon einsatzbereit.
Und im aufgebauten Zustand kann sich die Maschine mehr als sehen lassen. Die Acmer P3 setzt auf ein geschlossenes Design. Das sorgt nicht nur für Sicherheit. Obendrein ist es dank der schicken Innenbeleuchtung auch noch cool anzusehen. Apropos Beleuchtung. An der Front der Lasergravurmaschine befindet sich ein auffälliges beleuchtetes Firmenlogo, das klarstellt, von wem der Laser stammt.
Öffnet man den Deckel, bekommt man nicht nur das Lasermodul zu Gesicht, welches sich auf einem erfreulich schnell bewegenden Schlitten befindet. Obendrein erkennt man hier auch die HD-Kamera, welche für eine Kalibrierung des Systems bei wechselnden Gravur- oder Schneidearbeiten sorgt. Im Innenraum befindet sich obendrein ein Honigwaben-Sieb, das bei Laserarbeiten sehr hilfreich ist.
Auch die übrige Optik ist toll anzusehen. So weicht der Acmer P3 mit seinem mattschwarzen Gehäuse und dunklem Deckel deutlich von anderen Modellen der Größe wie einem xTool M1 Ultra (Test, € 2.599,99 *) oder einem WeCreat Vision 20W (Test, € 2199,00) ab, die deutlich heller sind. Die Farbe selbst ist mir ehrlich gesagt egal.
Die matte Oberfläche hingegen finde ich hervorragend, da Fingertapser hier keine Chance haben. Leider gilt das nicht für den Acryl-Deckel, der bei mir schnell von Fingerabdrücken übersät war. Wer sich daran stört, kommt um gelegentliches Schwingen des Mikrofasertuchs nicht umhin. Und auch die sonstige Materialwahl sowie die Verarbeitungsqualität der Lasergravurmaschine bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Hier knackt und knarzt es an keiner Stelle.
Acmer P3 Test: 4 Lasermodule sorgen für Flexibilität
Den Acmer P3 könnt ihr in verschiedenen Ausführungen kaufen. Dabei unterscheiden sich die angebotenen Modelle hinsichtlich ihres Lasermoduls. Am preiswertesten ist das Modell mit dem 2 Watt starken Infrarot-Laser. Danach folgt die Ausführung mit 24 Watt starkem Dioden-Laser, die uns zum Test zur Verfügung stand. Mit am spannendsten und am zweitteuersten ist das Modell mit einem Dual-Laser bestehend aus 2 Watt starkem IR-Laser und 10 Watt starkem Diodenlaser. Hier wechselt man per Schieberegler zwischen den beiden Lasertypen.
Zu guter Letzt gibt es für anspruchsvolle Nutzer noch die Ausführung mit 48 Watt starkem Diodenlaser. Doch vor allem für Neulinge kann diese Wahlfreiheit auch ein großes Problem mit sich bringen. Für welches Modell soll man sich entscheiden? Hier kommt das modulare Konzept des Acmer P3 ins Spiel. Da sich die Lasermodule nämlich bequem tauschen lassen, könnt ihr bei Bedarf einfach einen weiteren Laserkopf nachkaufen. So seid ihr für alle Einsatzbereiche gewappnet.
Schließlich ermöglichen die unterschiedlichen Aufsätze auch unterschiedliche Arbeiten. Der 2 Watt starke IR-Laser beispielsweise ist prädestiniert für feine detailreiche Gravuren auf Oberflächen wie Aluminium, Schiefer oder Acryl. Solltet ihr hingegen dicke Materialien durchschneiden wollen, ist mehr Leistung vonnöten. Hier greift man am besten zum 24 Watt oder sogar 48 Watt starken Diodenlaser. Mit diesem kann man selbst 45 mm dickes Acryl schneiden.
Acmer P3 Test: Class 1 Sicherheit sorgt für Schutz
Natürlich spielt bei Lasergravurmaschinen auch das Thema Sicherheit eine große Rolle. Schließlich solltet ihr bei all dem Bastelspaß nicht vergessen, dass die Laser jede Menge Schaden anrichten können, wenn sie nicht adäquat und vorschriftsmäßig verwendet werden. Umso wichtiger sind umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen, die bereits seitens des Herstellers getroffen werden. Hier zeigt sich der Acmer P3 geradezu vorbildhaft.
Da wäre zum einen das geschlossene Design. Im Gegensatz zu anderen Lasergravurmaschinen wie der AUFERO LASER 2 (Test, € 269,99 *) oder der iKier K1 Pro Max (Test, € 1.099,00 (€ 84,54 / kg)*) setzt die Acmer P3 auf ein geschlossenes Design. Dank des Deckels spielt sich die Schneid- bzw. Gravurarbeit mittels Laser stets im geschützten Innenraum ab. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr dennoch die beiliegende Schutzbrille aufsetzen.
Solltet ihr während des Betriebs einmal den Deckel öffnen, pausiert das Gerät vollautomatisch. Umgekehrt setzt es seine Arbeit automatisch fort, wenn ihr den Deckel wieder schließt. Auch verfügt die Gravurmaschine über eine Sturzsicherung. Sollte sie, aus welchem Grund auch immer, einmal umkippen, registrieren Gyrosensoren das Ganze und stoppen den Laser sofort. Abseits der automatischen Sicherheitsmechanismen könnt ihr natürlich auch jederzeit selbst eingreifen.
Hierfür steht euch unter anderem der auffällige rote Not-Stopp-Knopf an der Front zur Verfügung. Ihr solltet ohnehin permanent in der Nähe des Lasers stehen, wenn dieser arbeitet, um im Notfall eingreifen zu können. Um zu verhindern, dass euer Nachwuchs oder andere unerwünschte Nutzer mit dem Laser spielen, könnt ihr auch den beiliegenden Schlüssel verwenden, um das Gerät gewissermaßen zu verschließen. Im Zusammenspiel sorgen diese Vorkehrungen dafür, dass ihr den Acmer P3 ohne Bauchgrummeln nutzen könnt.
Acmer P3 Test: Einrichtung und Inbetriebnahme
Bevor es an mein erstes Werk ging, habe ich mir zunächst die praktische Hinweisliste des Acmer P3 angesehen. Hier können Neulinge erfahren, welcher Laser sich für welches Material eignet. Für den Einstieg ist das überaus hilfreich! Die Einrichtung des Acmer P3 war für mich als Neuling recht zeitaufwendig. Das liegt keineswegs daran, dass ihr viel Zeit einplanen müsst, um das Gerät zusammenzubauen.
Hier müsst ihr lediglich ein paar Schrauben drehen und Schläuche montieren, weshalb die Installation selbst nach knapp 20 Minuten vorbei ist. Diesbezüglich muss man die wunderbar bebilderte Montageanleitung loben. Vielmehr dauerte es bei mir eine gewisse Zeit, bis ich mich mit dem Programm Lightburn vertraut machen konnte. Obendrein zog sich bei mir die Kalibrierung der Kamera hin.
Hier müsst ihr die beiliegende Holzscheibe mit aufgedruckten Kreisen immer an vorgegebene Stellen legen. Im Test funktionierte das bis zu einem gewissen Punkt recht gut. Bei einer bestimmten Position wollte die Kamera die Punktescheibe aber einfach nicht mehr erkennen. Schlussendlich konnte ich die Kalibrierung nicht zufriedenstellend beenden.
Im Anschluss an den Test konnten wir uns über die zeitaufwendige Kalibrierung noch einmal mit Acmer kurzschließen. Offenbar reflektierte das Licht der LED-Leiste derart stark, dass die Kamera die kreisförmigen Aufdrucke auf der Holzscheibe nicht mehr erkennen konnte. Um das zu verhindern, soll ein einfaches Stück Pappkarton oder ein anderes nicht-reflektierendes Material unter der Holzscheibe genügen.
Doch auch ohne Kalibrierung machte sie im Test eine gute Figur. Mithilfe der beiliegenden Speicherkarte bekommt Lightburn die wichtigsten technischen Daten des Lasers direkt überspielt. Das spart euch wenigstens lästiges Tippen und Nachjustieren von Feinheiten. Die Profis und ambitionierten Hobby-Laser-User unter euch können das aber natürlich tun.
Acmer P3 Test: Praxistest
Im Praxistest habe ich direkt die Oberflächen graviert, die dem Lieferumfang als Sample beilagen. Wirklich praktisch ist natürlich die eingebaute Kamera. Wie bei einer xTool S1 (Test, € 1.919,00 *) behält man mit dieser den 400 x 400 mm großen Arbeitsbereich gekonnt im Blick und kann bequem am Rechner die zu bearbeitende Fläche auswählen.
Das ist äußerst komfortabel, da man auf diese Weise eine langwierige Vorarbeit umgehen kann, bei der man die Arbeitsfläche im Detail regulieren muss. Auch als Laie im Bereich der Lasergravurmaschinen kann ich sagen, dass mich die Ergebnisse positiv überrascht haben. So bekommt ihr hier wirklich extrem feine und kontrastreiche Gravuren spendiert. Dabei kann sich auch die Arbeitsgeschwindigkeit sehen lassen.
Nach wenigen Minuten war die Maschine mit den Gravuren fertig. Durch den besonderen Einschub könnt ihr sogar lange Platten gravieren, die eine maximale Breite von bis zu 400 mm haben können. Während des Betriebs könnt ihr euch darauf verlassen, dass es zu keiner Rauchentwicklung außerhalb der Maschine kommt. Dafür sorgt der leistungsstarke Luftabzug.
Im Test ließ ich den entsprechenden Abzugschlauch einfach aus dem Fenster hängen und konnte so den entstehenden Qualm bequem abführen. Was mir ebenfalls positiv auffiel war die geringe Betriebslautstärke. Hier habe ich zum Teil bereits deutlich lautere Lasergravurmaschinen testen dürfen. So hinterlässt die Acmer P3 nach dem Praxistest einen wirklich positiven Ersteindruck.
Fazit
Die Acmer P3 beeindruckt sowohl Einsteiger als auch Profis mit einer gelungenen Kombination aus Benutzerfreundlichkeit, Flexibilität und Leistung. Lediglich für die Inbetriebnahme der Software sollten Neulinge ein wenig Zeit einplanen. Die hochwertige Verarbeitung und das geschlossene, sichere Design sorgen für sorgenfreies Arbeiten. Dank modularer Laserköpfe, von einem präzisen 2-Watt-IR-Laser bis hin zu einem kraftvollen 48-Watt-Diodenlaser, ist die Maschine für vielfältige Einsatzbereiche gewappnet.
Besonders hervorzuheben ist die praktische Kamera, mit deren Hilfe man sich viel Zeit bei der Positionierung zu bearbeitender Materialien spart. Leider empfand ich die Kalibrierung selbiger als etwas umständlich. Gut gefallen hat mir auch der leistungsstarke aber leise Luftabzug. Die Endergebnisse können sich ebenfalls sehen lassen. So sieht sie detail- und kontrastreich. Obendrein überzeugt das Gerät mit einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit. Für Hobbyanwender und Profis, die eine flexible, gut durchdachte Lasergravurmaschine suchen, ist die Acmer P3 deshalb eine gute Wahl.
- Schickes Design und hohe Verarbeitungsqualität
- Modulares Design mit austauschbaren Laserköpfen
- Integrierte Kamera
- Hohe Arbeitsgeschwindigkeit
- Viele Sicherheitsfunktionen
- Kalibrierung der Kamera lief nicht reibungslos
- Einarbeitung in Lightburn für Neulinge zeitaufwendig
Acmer P3
Design & Verarbeitung
Hardware
Leistung
Bedienkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Die Acmer P3 ist eine leistungsstarke Lasergravurmaschine, die dank austauschbarem Lasermodul mit viel Flexibilität punktet. Neulinge sollten aber jede Menge Einarbeitungszeit einplanen.